Professionelles Handeln zwischen Hilfe und Kontrolle
Sozialpädagogische Entscheidungsfindung in der Hilfeplanung
Sozialpädagogische Entscheidungsfindung steht immer in dem strukturellen Widerspruch zwischen Hilfe und Kontrolle, zwischen individueller Lebensgestaltung und gesellschaftlichen Integrationsanforderungen, zwischen subjektiver Befindlichkeit und...
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Produktinformationen zu „Professionelles Handeln zwischen Hilfe und Kontrolle “
Sozialpädagogische Entscheidungsfindung steht immer in dem strukturellen Widerspruch zwischen Hilfe und Kontrolle, zwischen individueller Lebensgestaltung und gesellschaftlichen Integrationsanforderungen, zwischen subjektiver Befindlichkeit und professionellen Standards.
Die Autorin widmet sich dem professionellen Handeln im Widerspruch am Beispiel der individuellen Hilfeplanung im Jugendamt. Ausgehend von einer kritischen Analyse der aktuellen Fachdebatte wird in einer empirischen Studie verfolgt, wie sozialpädagogische Fachkräfte des Allgemeinen Sozialen Dienstes die Widersprüchlichkeit ihres Handlungsfeldes im Alltag bewältigen. Entscheidend für die Deutung widersprüchlicher Alltagssituationen und für die Entwicklung entsprechender Handlungsstrategien ist, so ein zentrales Ergebnis der Studie, das berufliche Selbstkonzept. Anhand von Interviews mit Fachkräften des Jugendamts wird die individuelle Interpretation der Helfer-Klient-Beziehung, die Gestaltung der Entscheidungsfindung und der Umgang mit der Gleichzeitigkeit von Hilfe- und Kontrollfunktionen anschaulich dargestellt und das berufliche Selbstkonzept darin analysiert.
Das Buch zeigt, dass die Weiterentwicklung der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit als eine Profes-sionalisierung des Umgangs mit Widersprüchen erfolgen muss. Dies fordert von den Fachkräften ein hohes Maß an (Selbst-)Reflexion. Versuche hingegen, die Widersprüchlichkeit zu umgehen oder gar aufzulösen - sei es methodisch, formal oder in anderer Weise - blenden die strukturellen Gegebenheiten aus und werden der professionellen Verantwortung des Feldes nicht gerecht.
Inhalt
Einleitung
1. Zwischen Aushandlung und Diagnose: Ein Spannungsfeld der Jugendhilfe mit Geschichte
1.1 Die Psychosoziale Diagnose
1.1.1 Die Psychosoziale Diagnose als umstrittene Innovation der 70er Jahre
1.1.2 Untersuchungen zur Praxis der Psychosozialen Diagnose
1.2 Die Kritik an der Anwendung psychologischer und medizinischer Diagnosemodelle in der Jugendhilfe
1.2.1 Forderungen nach einer neuen Form der Entscheidungsfindung in der Jugendhilfe
1.2.2 Resümee: Die Debatte um Entscheidungsfindung vor Einführung des KJHG
2. Hilfeplanung nach §36 KJHG im strukturellen Widerspruch Sozialer Arbeit
2.1 Der rechtliche und institutionelle Kontext der Hilfeplanung im Jugendamt
2.1.1 Vom JWG zum KJHG: Die Reform der erzieherischen Hilfen
2.1.2 Das Dreieck Kindeswohl-Elternrecht-Wächteramt
2.1.3 Der Allgemeine Soziale Dienst als institutioneller Ort der Hilfeplanung
2.2 Gibt es Objektivität in der sozialpädagogischen Entscheidungsfindung?
2.2.1 Hilfeplanung nach §36 KJHG als Aushandlungsprozess
2.2.2 Hilfeplanung nach §36 KJHG als psychosoziale Diagnose
2.2.3 Die Polarisierung der Debatte zwischen Aushandlung und Diagnose
2.2.4 Nicht Aushandlung oder Diagnose, sondern Aushandlung und Diagnose
2.2.5 Vom Widerspruch zwischen Aushandlung und Diagnose zum Widerspruch innerhalb der einzel-nen Positionen
2.2.6 Aushandlung und Diagnose aus juristischer Sicht
2.3 Hilfeplanung im Blick der empirischen Forschung
2.4 Widersprüche der Hilfeplanung als Abbildungen des Grundwiderspruchs Sozialer Arbeit
2.4.1 Strukturelle Widersprüche in der Hilfeplanung I: Helfer-Klient-Beziehung
2.4.2 Strukturelle Widersprüche in der Hilfeplanung II: Problemlagen und Handlungsmöglichkeiten
2.4.3 Lösbare und nicht lösbare Probleme der Hilfeplanung
3. Wie bewältigen Fachkräfte strukturelle Widersprüche in der Hilfeplanung?
3.1 Entwicklung des Forschungsdesigns
3.1.1 Rekonstruktive Sozialforschung: Erkenntnisinteresse und methodische Folgerungen
3.1.2 Hermeneutisches Verstehen
3.1.3 Zur Methodik der vorliegenden Untersuchung
3.1.4 Zur Qualität der Ergebnisse
3.2 Materialerhebung und -auswertung
3.2.1 Kontaktaufnahme
3.2.2 Interviewdurchführung und -transkription
3.2.3 Die InterviewpartnerInnen
3.2.4 Zur Materialauswertung
3.2.5 Paraphrasierung und Kategorienbildung
3.2.6 Darstellung der analytischen Kategorien
3.2.7 Rekonstruktion der relevanten Dimension
3.3 Interviewportraits
3.4 Regelabläufe der Hilfeplanung in den Jugendämtern der InterviewpartnerInnen
4. Das berufliche Selbstkonzept im widersprüchlichen Alltag des ASD
4.1 Das berufliche Selbstkonzept zwischen Expertentum und Diskursivität
4.1.1 Das Selbstkonzept
4.1.2 Das berufliche Selbstkonzept
4.2 Das berufliche Selbstkonzept in der Helfer-Klient-Beziehung
4.2.1 Helfer-Eltern-Beziehung
4.2.2 Helfer-Kind-Beziehung
4.3 Das berufliche Selbstkonzept in der sozialpädagogischen Entscheidungsfindung
4.3.1 Regelhaftigkeit und Kausalverbindungen in der sozialpädagogischen Entscheidungsfindung
4.3.2 Problemdefinitionen der ASD-MitarbeiterInnen
4.3.3 Kollegiale Beratung
4.3.4 Einschätzung der Fachkraft versus Einschätzung der Betroffenen
4.4 Hilfe und Kontrolle
4.4.1 Kontrolle als Voraussetzung des Kinderschutzes
4.4.2 Hilfe und Kontrolle in der Helfer-Eltern-Beziehung
4.4.3 Hilfe und Kontrolle in der Helfer-Kind-Beziehung
4.4.4 Hilfe und Kontrolle in der sozialpädagogischen Entscheidungsfindung
5. Professionelles Handeln im Widerspruch
5.1 Reflexion als Grundlage professionellen Umgangs mit Widersprüchen
5.1.1 Relevanz der persönlichen Beziehungen
5.1.2 Reflexion sozialpädagogischer Entscheidungsfindung
5.1.3 Reflexion des eigenen Machtpotentials als ASD-MitarbeiterIn
5.1.4 Reflexion als Antwort auf strukturelle Widersprüche
5.1.5 Kollegiale Beratung als Hilfe zur Reflexion
5.2 Vom normativen Anspruch zum Verstehen
5.2.1 Hilfe und Kontrolle - zwei Seiten derselben Medaille
5.2.2 Das Kindeswohl als Dreh- und Angelpunkt der ASD-Arbeit
5.2.3 Die Verantwortung des staatlichen Wächteramts als Grenze der Partizipation an Entscheidungen
5.3 Der Verantwortung gerecht werden
Literatur
Bibliographische Angaben
- Autor: Ulrike Urban
- 2004, 223 Seiten, Maße: 16,6 x 24,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Juventa Verlag GmbH
- ISBN-10: 3779918749
- ISBN-13: 9783779918745
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