Rainier von Monaco
Gracias Autounfall hat den monegassischen Hof tief geprägt. Mit diesem tragischen Ereignis lässt Norbert Loh sein neues Buch beginnen, um dann in vielen reich bebilderten Kapiteln die spannende Geschichte der Grimaldis zu erzählen. Man wird die große Liebe zwischen Fürst und Filmstar nacherleben, die Traumhochzeit - aber vor allem auch vom wechselvollen Leben der drei so unterschiedlichen Kinder erfahren: Warum Stephanie so gern die Sünderin ist; warum Albert nicht übers Heiraten reden möchte; und warum schon Fürstin Gracia den Prinzen Ernst August als Ehemann für ihre Caroline favorisierte.
Ein faszinierendes Panorama voller Glamour und Skandal, Liebe und Intrige!
Rainier von Monaco von Norbert Loh
LESEPROBE
1
Gracia und Rainier
»Die Liebe ist wie ein Ring, und einRing hat kein Ende!«
Arm in Arm spazierten Fürst Rainierund Fürstin Gracia Patricia in der Dämmerung durch den Garten des feudalenPalastes von Monte Carlo. Auf diesen Abend des 10. September 1982 hatte sichdas Fürstenpaar schon sehr gefreut, es war einer der wenigen Anlässe, die siesich in ihren Kalendern ganz besonders angestrichen hatten: Mit einem kleinenroten Herz, das bedeutete, dass heute keine Termine mehr anlagen.
Der Abend war frei und gehörte ihnenganz allein. Unter den uralten Bäumen unweit des Pools war ein Tisch für zweiPersonen gedeckt, und einem intimen Diner à deux stand nichts mehr imWege.
Solche kostbaren Stunden konnten sieendlich einmal für Gespräche nutzen, die sie mitunter schon lange aufgeschobenhatten, und nur selten ging es bei diesen vertrauten Zusammenkünften umwichtige Staatsfragen. Es würde anders sein als bei jenen häufigen Anlässen, dader Fürst den Rat seiner Frau in Regierungsgeschäften einholte, weil sie ihnmit ihrem klaren und nüchternen Verstand immer wieder zu erstaunen vermochte.
Manchmal waren ihre Aussagen dasi-Tüpfelchen, das letzte Puzzleteilchen, das ihm für die Lösung eines Problemsnoch fehlte. Der Fürst und seine geliebte Gattin ergänzten sich auf einmaligeWeise.
Heute aber tauchte die untergehendeSpätsommersonne Monte Carlo in ein fast unwirklich schimmerndes, rötlichbraunesund rosafarbenes Licht, das Gracia Patricia sehr liebte, weil es sie an dieFarben ihrer Heimat erinnerte, das Land in der Nähe ihrer GeburtsstadtPhiladelphia. Der Anblick wärmte ihre Seele und ließ sämtliche Sorgen,sämtliche Staatsangelegenheiten für eine Weile verschwinden. Dieses Abendlichtwürde den perfekten Hintergrund für ein rein privates Diner mit ihrem Gatten bilden.
Doch an jenem Abend war davon nichtszu merken. Rainier und Gracia Patricia schauten sich an ihrer kleinen Tafel imPalastgarten tief in die Augen, und als sie beide zur gleichen Zeit tief Luftholten, um etwas zu sagen, mussten sie herzlich lachen. Der hellbrauneZwergpudel Olive sprang auf Fürstin Gracia Patricias Schoß. Sie streichelte ihnkurz und setzte ihn dann liebevoll auf den Rasen zurück. Olive warf seinemFrauchen einen enttäuschten Blick zu und bekam ein Schulterzucken zur Antwort.
»Du bist heute aber sehr streng«,sagte Rainier scherzhaft, holte die Champagnerflasche aus dem Kühler undschenkte ihnen ein. Dann prosteten sie sich lächelnd zu. Als der Fürst eineZigarette rauchen wollte und bemerkte, dass er sein silbernes Etui und das Feuerzeugvergessen hatte, entschuldigte er sich für einen Moment und ging dann über dengepflegten Rasen in den Palast zurück. Es waren nur ein paar Schritte bis zumSalon, der auf den Palastgarten hinausging. Auch Gracia Patricia stand auf undschlenderte zu der Mauer hinüber, die den Palast umgab. Sie drehte sich kurz umund schaute nach Olive, aber der Zwergpudel blieb einfach liegen. Er hatte ebenauch seinen Stolz. Gracia Patricia lehnte sich mit beiden Ellenbogen auf dieMauer und stützte den Kopf auf die gefalteten Hände.
Dort unten in Monte Carlo, da tobtedas Leben.
Es war schon fast dunkel. Wiegeschliffene Edelsteine funkelten die Lichter des Hafens und spiegelten sichauf dem Wasser.
Nach einer Weile lehnte sich Graciamit dem Rücken zur Mauer und betrachtete die weißen Lichter der Häuser undStraßenlaternen am Berghang hinter Monte Carlo, die nahtlos in denSternenhimmel übergingen, der wie ein strahlendes Diadem über dem Fürstentumprangte. Was für ein Ort, um glücklich zu sein!
Und doch hatte bereits der ersteGrimaldi-Fürst vor siebenhundert Jahren in das Stammbuch seiner Dynastieschreiben lassen: »Das Glück ist flüchtig in Monaco. Wer hier glücklich seinwill, muss stets bereit sein, das Glück wieder herzugeben «
Gracia Patricia wusste natürlich vondiesen sagenumwobenen Worten des Ahnen ihres Mannes, aber sie hatte sich niedamit identifizieren wollen. Zwar war auch sie durch ihre Heirat ein Mitglieddieses Fürstengeschlechts und damit zu einer Grimaldi geworden, doch es war gutmöglich, dass sie diese Tatsache einfach verdrängt hatte - denn darin war sieeine Meisterin. Sie, die ehemalige Schauspielerin Grace Kelly, liebte es, indie Haut fremder Personen zu schlüpfen, und vielleicht glaubte sie bei allerLiebe zu Rainier insgeheim, in der Besetzung als »Fürstin von Monaco« dieschönste Rolle ihres Lebens spielen zu können: Sie war wie ein Engel aus denrosa Wolken Hollywoods herabgeschwebt und direkt in dem zauberhaften MonteCarlo gelandet, wo sie das traumhafte Leben einer Fürstin führen sollte. Aberwas passiert, wenn der Zauberstab eines Tages verschwindet? Wenn man vomunbarmherzigen Schicksal eingeholt wird, und es gibt keine Umkehr?
Das Klicken des Feuerzeugs rissGracia Patricia aus der Betrachtung ihrer Umgebung und brachte sie in die Wirklichkeitzurück.
»Du siehst bezaubernd aus«, sagteFürst Rainier, der sich wieder an ihre Seite gesellt hatte. Dann nahm er einentiefen Zug von der Zigarette und meinte: »Ja, bleib so stehen, genau so. Wennich dich nicht schon über alles lieben würde, dann wäre es in diesem Augenblickum mich geschehen.«
Gracia Patricia strich ihm sanftüber die Wange und erwiderte: »Du weißt doch, was meine Mutter immer zu meinemVater sagte: Wahre Liebe ist wie ein Ring. Und ein Ring hat kein Ende!«
Lachend gingen sie zu ihrem Tischzurück, um ihr Diner zu beginnen, wo Olive die beiden aufgeregt wedelndbegrüßte.
»Was sollen wir nur mit Stephaniemachen?«, fragte Rainier schließlich mit jenerBesorgnis in der Stimme, die der Gedanke an seine jüngste Tochter allzu oft inihm aufkeimen ließ. Gracia Patricia schob ihr Glas langsam hin und her underwiderte: »Ich nehme sie morgen mit nach Roc Agel und werde mit ihr reden.«
Der Fürst war von dieser Idee sehrangetan.
Roc Agel istder Landsitz der Fürstenfamilie, der einige Kilometer oberhalb von Monaco inden Bergen liegt, umgeben von Wäldern und steilen, grasbewachsenenHängen. In dem Landhaus gibt es nur wenige Bedienstete, und was in diesenRäumen besprochen wird, verhallt ungehört und weit entfernt von den Türen desGrimaldi-Palastes, die mitunter große Ohren haben.
Wie heißt es doch immer so schön inder Presse? Eine Kammerzofe hörte, ein Leibwächter erfuhr - doch in Roc Agel war man unter sich,genau wie bei Familie Meier oder Müller.
Die Fürstin bezeichnete die Kücheals »ihr Reich« und kochte für alle. Sehr gut übrigens, wie viele ihrer Freundebestätigten.
Und sie liebte die Natur rund um Roc Agel. In ihrer Freizeit sammelte sie dort auf denWiesen die schönsten Blumen, Blätter und Gräser und trocknete sie, um späterdaraus zauberhafte Collagen zu gestalten. Seit ihrer Kindheit war Graciafasziniert von diesen Geschenken der Natur; sie hat als ganz junges Mädchensogar einmal ein Gedicht darüber verfasst, das in Kapitel vier nachzulesen ist.Heute hängen Gracias Collagen, die teilweise zwei malzwei Meter groß sind, im Grimaldi-Palast.
Der Fürst hingegen war in Roc Agel oft damit beschäftigt,den Rasen rund um das Landhaus zu mähen. Das bereitete ihm zwar alles andereals Vergnügen, »aber es hält mich fit«, wie er mehrfach augenzwinkerndbehauptet hat.
Roc Agel waralso weitaus mehr der Mittelpunkt des Familienlebens, als der Palast auf demFelsen von Monte Carlo es je hätte werden können. Jeder hielt sich gern dortauf, und so mag es nicht verwunderlich erscheinen, dass die drei FürstenkinderCaroline, Albert und Stephanie auf dem Landsitz die schönste Zeit ihrer Jugendverbrachten. Aber sie wussten auch, dass es ans Eingemachte ging, wenn Mamaoder gar Papa einmal allein mit ihnen dort hinfahren wollten. Dann gab es immeretwas Wichtiges zu besprechen, und ihnen war klar, dass dies meist nichtsPositives zu bedeuten hatte. Aber da weder Fürst Rainier noch Fürstin GraciaPatricia lange Moralpredigten hielten, kamen der Prinz und die Prinzessinnenfast immer mit einem blauen Auge davon. Die Eltern hatten es sich zur Grundlageihrer Erziehung gemacht, die Kinder in ausführlichen Gesprächen durch Argumentezu überzeugen.
Dieses Mal ging es also umPrinzessin Stephanie. Sie war damals siebzehn Jahre alt und wollte verständlicherweiseihr Leben genießen, wie alle jungen Frauen in diesem Alter. Ein kleiner Flirthier, eine harmlose Liebelei dort. Das wäre ja alles nicht so schlimm gewesen,wäre Stephanie ein normales Mädchen und keine monegassische Prinzessin. Damitaber war sie Freiwild für Paparazzi, die aus allenEcken Europas in den Zwergstaat strömten und sie auf Schritt und Trittverfolgten.
Wurde sie Händchen haltend mit einemjungen Mann gesehen, so war das schon ein Thema für die Skandalpresse. Wurdesie gar bei heißen Küssen fotografiert, war das ein Titelbild wert. Es dauertenicht lang, da sah sich die Prinzessin sogar mit einem Oben-ohne-Fotokonfrontiert, das an einem Strand aufgenommen worden war.
Das Foto blieb auch Papa Rainiernicht verborgen, der ihr daraufhin eintrichterte: »Wenn du dich von vornhereinnicht oben ohne an den Strand legst, kann man dich auch nicht halb entblößtfotografieren. So einfach ist das!«
So einfach war das für PrinzessinStephanie aber nicht. Sie wollte ihre Jugend genießen und sich wie alle anderenMädchen möglichst hüllenlos baden und sonnen.
Mama Gracia Patricia riet ihr: »Dumusst ja keinen Badeanzug anziehen. Ein Bikini ist doch völlig in Ordnung.«
Die Prinzessin schmollte, aber siefügte sich - sie wurde bis zum heutigen Tag nie wieder barbusig abgelichtet.
Aber die internationale Presse ließtrotzdem nicht locker.
Auch eine Stephanie im Bikini wareine Reportage wert, wenn ein junger Mann an ihrer Seite lag. »Die Nachfragebestimmt das Angebot«, hatte ein italienischer Chefredakteur einmal seineständigen Veröffentlichungen über die amourösen Abenteuer der jüngstenGrimaldi-Tochter gerechtfertigt. »Unsere Leser sind ganz wild danach. DieAuflage steigt, wenn wir die Kleine zeigen.«
Doch die Kleine litt unter diesenVeröffentlichungen, die ihr die Privatsphäre raubten, was den italienischenChefredakteur lediglich zu der Aussage brachte: »Sie verkauft sich bald so gutwie einst ihre Schwester Caroline. Und das will etwas heißen!«
Als Prinzessin Caroline in der Blüteihrer Jugend war, verging keine Woche, in der sie nicht in mehr oder wenigereindeutigen Posen mit einem jungen Mann auf den Titelseiten der Gazetten zusehen war. Weltweit. Und dieses Schicksal wollten die Eltern ihrer Jüngstenersparen. Aber wie?
Ein Palast-Insider sagte damals:»Stephanie ist schwieriger zu lenken als ein Schiff mit gebrochenem Ruder imgrößten Sturm.« Wahre Worte - wie wahr, das solltesich viele Jahre später in dramatischem Ausmaß zeigen.
Jetzt wollte die Fürstin ihrNesthäkchen erst einmal mit sanfter Hand lenken. Ihre mütterlichen Gefühlewaren stärker als der Wunsch, sie zu maßregeln, und daher hatte sie genaueVorstellungen, wie das Gespräch in Roc Agel verlaufen sollte.
Fürst Rainier seinerseits wusste,dass er sich in familiären Angelegenheiten hundertprozentig auf seine Frauverlassen konnte.
Damals kümmerte er sich vorrangig umdie Erziehung von Prinz Albert, dem einzigen Sohn und Nachfolger, während sieversuchte, ihre lebenslustigen Töchter zu bändigen. Das war beileibe keinKinderspiel, denn Caroline und Stephanie waren die begehrtesten Prinzessinnender Welt. Ihr Charisma schien eine schier unwiderstehliche Wirkung auf ihreVerehrer auszuüben, schließlich war ihnen die Schönheit der Mutter und dasheiße Temperament der Grimaldis in die Wiege gelegt worden, und das war eineMischung, die ihnen immer wieder zum Verhängnis wurde. Den Prinzessinnen undden Männern, die sie liebten. Oder die sie glaubten zu lieben. Oder von denensie glaubten, geliebt zu werden. Männer, die sie betörten und von denen siesich betören ließen. Eine wahre Achterbahn der Gefühle, von der sie sichbereitwillig mitreißen ließen.
Caroline zum Beispiel war 1978 demsiebzehn Jahre älteren Finanzmakler Philippe Junotverfallen, was Fürst Rainier entsetzte und Fürstin Gracia Patricia zum Weinenbrachte. Aber sie gaben ihren Segen zu der Hochzeit, weil sie, wie alle Eltern,nur das Wohl ihrer Tochter im Sinn hatten.
»Sie ist doch unser Kind!«, sagten sie sich seufzend. Zwei Jahre später wurde dieEhe geschieden, und das Fürstenpaar nahm Caroline wieder in den Schoß derFamilie auf. Über Philippe Junot ist im Palastseitdem nie wieder gesprochen worden.
Fürstin Gracia Patricia liebte ihreTöchter. Aber sie vergötterte ihren einzigen Sohn. IhremMann war dies wohl bewusst, und er hatte mitunter den Gedanken, dass Albertverweichlichen
könnte, wenn er zu sehr unter demEinfluss seiner Mutter stünde. Geschickt und im höchsten Maße diplomatisch wogder Fürst zwischen seinem Einfluss und Gracia Patricias nie enden wollenderLiebe ab. Der junge Prinz scheint das gefühlt zu haben, spielte die Eltern abernie gegeneinander aus. Er ließ sich vom Vater beraten und von der Mutterverwöhnen. Ein Zustand, den er durchaus genießen konnte. Wenn er sah, dassseine Schwestern den Papa um den kleinen Finger wickelten, blieb er ganz ruhig,denn er konnte sicher sein, dass ihm dadurch keine Nachteile entstanden. Soetwas wie Eifersucht war nie in seiner Kinderseele aufgekeimt, und das bliebso, bis der Prinz erwachsen war.
Auf der anderen Seite spürtenCaroline und Stephanie, dass sie der Mutter niemals so nahe stehen würden wieihr Bruder.
Die Fürstin hatte ihnen diesesGefühl zwar nie vermitteln wollen, aber schon als kleine Mädchen hatten diePrinzessinnen dafür feine Antennen. Hätte Gracia Patricia einer von ihnen mehrAufmerksamkeit geschenkt, wäre das wahrscheinlich einer Katastrophegleichgekommen. Doch Albert, der geliebte Bruder, war nie eine Konkurrenz. ImGegenteil: Die große Schwester Caroline wollte ihn immer beschützen, die kleineSchwester Stephanie himmelte ihn an. Der Prinz stand mehr oder weniger immer imMittelpunkt der gesamten Familie.
Was wollte er mehr?
Albert ist in den vergangenen Jahrenmehrfach in Interviews auf diese Situation angesprochen worden, und seineAntwort lautete stets: »Ich habe mich nie bevorzugt gefühlt. Und wissen Sie,warum? Ich habe nichts anderes kennen gelernt. Darum habe ich auch nie darübernachgedacht. Es gab einfach keinen Grund dazu.«
»Du rauchst zu viel«, sagte FürstinGracia Patricia sanft mahnend und streichelte die linke Hand ihres Mannes.Dabei berührte sie sein Kupferarmband, das er seit vielen Jahren trug.
»Glaubst du wirklich, dass es dichvor Krankheiten schützt?«
Rainier nickte stumm. Bestätigte erdamit, dass er zu viel rauchte oder dass sein Kupferarmband Wirkung zeigte?Gracia Patricia bekam nie mehr die Gelegenheit, das Thema weiterzuverfolgen, undder Fürst konnte zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, dass dies die letzte Fragewar, die seine Frau ihm je stellen würde.
Als Olive merkte, dass Frauchen undHerrchen aufbrechen wollten, rannte er ihnen in den Palast voraus. Wie so oft,wenn früh am nächsten Morgen ein Termin anlag, zogen sich Gracia Patricia undRainier in getrennte Schlafzimmer zurück, damit sie einander am nächsten Morgennicht störten. Eigentlich war es ein Abend wie viele andere Abende gewesen, diesie gemeinsam verbracht hatten.
Rainier küsste seine Frau auf dieWange und sagte: »Schlaf gut, mein Schatz!«
Woraufhin sie mit einer Geste, dieer sehr mochte, sein Gesicht in beide Hände nahm und ihn auf die Stirn küsste.»Ich liebe dich«, flüsterte sie.
Fürstin Gracia Patricia sollte ihrenMann nie wiedersehen.
Und er durfte nur noch ein einzigesMal in ihre Nähe kommen, nämlich nach ihrem Autounfall auf der Intensivstationdes Princess-Grace-Hospitals in Monte Carlo. FürstRainier hatte damals die schwerste Entscheidung seines Lebens getroffen, als erdas Ärzteteam bat, die lebenserhaltenden Maschinen abzustellen
Als strenger Katholik glaubte FürstRainier an ein Leben nach dem Tod. Er war sich sicher, eines Tages mit GraciaPatricia wieder vereint zu sein. Weil er sie so sehr liebte, beschloss er, dassniemals eine andere Frau seine Nähe spüren sollte, und deshalb hatte er auchnie wieder in seinem Leben getanzt. Nicht einmal mit seinen Töchtern. Seinletzter Tanz, ein Wiener Walzer mit Gracia auf dem Rotkreuzball im Jahre 1982 imSporting-Club von Monte Carlo, solltefür immer seiner Frau gehören.
Zweiundzwanzig Jahre und siebenMonate lang war Fürst Rainier Witwer. Er starb am 6. April 2005 im Princess-Grace-Hospital im selben Zimmer wie seine Frau.Seine letzte Ruhestätte befindet sich neben Gracia Patricia in der Kathedrale vonMonaco. Damit endete eine der größten Liebesgeschichten des letztenJahrhunderts, die wie ein Märchen begann.
© Verlag DroemerKnaur
- Autor: Norbert Loh
- 300 Seiten, teilweise farbige Abbildungen, teilweise Schwarz-Weiß-Abbildungen, Maße: 14 x 21,5 cm, Geb. mit Su., Deutsch
- Verlag: Knaur
- ISBN-10: 342666173X
- ISBN-13: 9783426661734
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