Religio et sacrilegium
Studien zur Inkriminierung von Magie, Häresie und Heidentum (4.-7. Jahrhundert)
Zwischen dem Untergang des römischen Reichs und dem Auftreten der ersten Häresien zu Beginn des 11. Jahrhunderts soll, so eine weit verbreitete These, die Verfolgung religiöser Delikte keine nennenswerte Rolle gespielt haben. Die aus dieser Zeit...
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Produktinformationen zu „Religio et sacrilegium “
Klappentext zu „Religio et sacrilegium “
Zwischen dem Untergang des römischen Reichs und dem Auftreten der ersten Häresien zu Beginn des 11. Jahrhunderts soll, so eine weit verbreitete These, die Verfolgung religiöser Delikte keine nennenswerte Rolle gespielt haben. Die aus dieser Zeit überlieferten Vorschriften gegen heidnische und magische Praktiken wurden in der Forschung entweder als leere Tradition interpretiert oder als Quellen für die Erforschung der Volkskultur herangezogen. Die Autorin untersucht, inwieweit die spätantiken Rechtsnormen und die ihnen zugrunde liegenden Prinzipien in frühmittelalterliches kirchliches und weltliches Recht, aber auch in die Briefliteratur, die Hagiographie und erzählende Quellen sowie Bußbücher eingingen. Die Untersuchung der Texte zeigt, dass die Vernichtung des Heidentums und die Unterbindung von Sakrilegien nicht als eine Sache der Seelsorge angesehen, sondern in erster Linie als Aufgabe der Herrscher definiert wurde. Die Theoretiker des Übergangs zwischen Spätantike und Mittelalter vermittelten den neuen Mächten auf dem Boden des untergegangenen römischen Reichs diese fundamentale Überzeugung des römischen Kaiserrechts.
Inhaltsverzeichnis zu „Religio et sacrilegium “
Aus dem Inhalt: Wissenschaftsgeschichte und Theoriebildung: Magie, Religion und Kultur zwischen Spätantike und frühem Mittelalter - Cesset superstito: Die Spätantike - Die Feinde des Gottesvolkes. Dämonen, Heiden und Barbaren: Von der Spätantike zu den gentilen regna - Pro stabilitate gentis Gothorum: Lex und Kanon im Reich der Westgoten - Non novum iubar: Kirchliches und weltliches Recht im Reich der Merowinger - Gens catholica et deo dilecta: Die Gesetzgebung der Langobarden - Hagiographie und Bußbücher: Methodische und theoretische Prolegomena zu ihrer Neubewertung - Religio et sacrilegium: Die Verfertigung eines Imaginariums.
Autoren-Porträt von Nicole Zeddies
Die Autorin: Nicole Zeddies, geboren 1964 in Königstein/Ts. Ab 1984 Studium in Frankfurt am Main, 1992 Magister in den Fächern Geschichte, Anglistik und Kunstgeschichte. Von 1992 bis 1994 Stipendiatin des Max-Planck-lnstituts für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main. Von 1994 bis 1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Frankfurt am Main, danach vier Jahre als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachgebiet Geschichte der TU Chemnitz. Ab 1999 Wissenschaftliche Assistentin am Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte der Universität Göttingen. Seit 2001 Projektreferentin der Stiftung Niedersachsen in Hannover.
Bibliographische Angaben
- Autor: Nicole Zeddies
- 2003, Neuausgabe, 412 Seiten, Maße: 14,8 x 21 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Peter Lang Ltd. International Academic Publishers
- ISBN-10: 3631505868
- ISBN-13: 9783631505861
- Erscheinungsdatum: 20.06.2003
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