Römisches Requiem
Commissario Caselli hört Musik. Roman
Commissario Caselli hört Musik: Durch
einen Autounfall ruiniert der umstrittene Musikkritiker Stronchetti die Gesundheit und Karriere
einer jungen Geigerin. Kurz darauf wird er am Fuße der Engelsburg ermordet aufgefunden. Der Verdacht fällt auf die...
einen Autounfall ruiniert der umstrittene Musikkritiker Stronchetti die Gesundheit und Karriere
einer jungen Geigerin. Kurz darauf wird er am Fuße der Engelsburg ermordet aufgefunden. Der Verdacht fällt auf die...
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Produktinformationen zu „Römisches Requiem “
Commissario Caselli hört Musik: Durch
einen Autounfall ruiniert der umstrittene Musikkritiker Stronchetti die Gesundheit und Karriere
einer jungen Geigerin. Kurz darauf wird er am Fuße der Engelsburg ermordet aufgefunden. Der Verdacht fällt auf die Geigerin, doch bei seinen Ermittlungen stößt Caselli noch auf jede Menge andere Verdächtige aus dem Musikermilieu. Da geschieht ein weiterer Mord... Rom ist die atmosphärisch dichte Kulisse für den sympathisch-eleganten Detektiv Caselli und die genau gezeichneten Figuren der mondänenen Opernwelt.
einen Autounfall ruiniert der umstrittene Musikkritiker Stronchetti die Gesundheit und Karriere
einer jungen Geigerin. Kurz darauf wird er am Fuße der Engelsburg ermordet aufgefunden. Der Verdacht fällt auf die Geigerin, doch bei seinen Ermittlungen stößt Caselli noch auf jede Menge andere Verdächtige aus dem Musikermilieu. Da geschieht ein weiterer Mord... Rom ist die atmosphärisch dichte Kulisse für den sympathisch-eleganten Detektiv Caselli und die genau gezeichneten Figuren der mondänenen Opernwelt.
Lese-Probe zu „Römisches Requiem “
"Einige Jahre später. Für Commissario Caselli war es ein ganz normaler Arbeitstag. Er würde am Vormittag in sein Büro in der römischen Questura gehen und einen Stapel Akten auf seinem Schreibtisch vorfinden. Etwa jeden zweiten Tag kam ein neuer Mordfall hinzu, meistens eine Messerstecherei an der Stazione Termini oder ein Drogentoter in den kahlen Betonburgen des Armeleuteviertels Prima Valle am Stadtrand. Nun war sein Vorgesetzter seit längerem krank, und Casellis sorgfältig verfaßte Berichte blieben in der Ablage liegen. Die römische Polizei war überlastet, litt an chronischem Personalmangel. Niemand hatte eine Vertretung für Vice-Questore Ruggiero di Verdacchiano geschickt. Caselli war später dran als sonst. Man hatte ihn mitten in der Nacht wegen eines Routinefalls aus dem Bett geholt, deshalb hatte er sich erlaubt, ein wenig länger zu schlafen. Er hätte auch den Tag ganz freinehmen können, aber das ließ sein Pflichtgefühl nicht zu. Caselli wischte sich mit einem Handtu ch dieRasierschaumreste vom Kinn und schraubte das Rasierwasser auf. Er schüttete ein paar ordentliche Spritzer in die hohle Hand und klopfte die Handflächen auf seine gereizte Haut. Dann ging er ins Schlafzimmer, zog ein hellblaues Hemd an und schlug den weißen Kragen hoch, um die Krawatte zu binden. Im Ankleidespiegel entdeckte er seine Knie und die knochigen, etwas krummen Schienbeine. Wie Christus am Kreuz, hatte seine Mutter immer gesagt. Er zog die Kniestrümpfe höher und freute sich an dem weichen, elastischen Garn. Er hatte sie bei seinem Herrenausstatter in der Via del Gambero gekauft, teuer waren sie gewesen, aber Caselli legte Wert auf Qualität und eine gute Erscheinung. Was man von seinem Assistenten nicht sagen konnte. Raffaele Scurzi sah stets aus, als hätte er zwei Nächte lang nicht geschlafen. Wann hatte er ihn überhaupt das letzte Mal gesehen? Scurzi erschien ausgesprochen selten zum Dienst. Ein typischer Fall von Vetternwirtschaft. Sein Onkel kannte den Polizeipräsi denten, und
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schon war alles geregelt. Scurzi erhielt ein gesichertes Einkommen und machte, was er wollte. Caselli hatte diesbezüglich gegenüber seinem Vorgesetzten einmal eine Bemerkung fallenlassen und sich anhören müssen, er solle doch etwas sozialer denken. Es gäbe auch Polizeibeamte, die mit ihrem Gehalt eine mehr-köpfige Familie ernähren mußten, dazu gehörte Scurzi. Schließlich habe es nicht jeder so schön wie Caselli und könne sein Junggesellendasein in vollen Zügen genießen, oder gab es etwa eine gebrechliche Mutter zu unterstützen ...? Nein, selbst damit konnte Caselli nicht dienen. Er war allein, und Verdacchiano beneidete ihn anscheinend darum, obwohl es Casellis Meinung nach nichts gab, worum er zu beneiden gewesen wäre. Er hätte gern eine Familie gehabt.
Caselli setzte sich aufs Bett, um seine Schnürsenkel zu binden. Verdacchianos Bemerkung hatte ihm klargemacht, wie die Dinge lagen, und deshalb verlor er kein Wort mehr über Scurzis Dienstauffassung. Eigentlich tat er ja eine ganze Menge, der arme Junge. Soweit Commissario Caselli wußte, arbeitete er morgens ein paar Stunden bei der städtischen Müllabfuhr in der Verwaltung und schaute dann später in der Bar seiner Cousins an der Piazza Cavour vorbei, um ein bißchen auszuhelfen, zwischen zehn und elf, wenn das Heer römischer Angestellter en bloc aus Büros, Behörden und Mini-sterien strömte, um sich mit caff & cornetto zu stärken. Nach elf hatte Caselli gute Chancen, seinen Assistenten per Handy zu erwischen, wenn es denn sein mußte. Dann kam die Mittagspause, und am Nachmittag saß Scurzi immer pünktlich hinter seinem Schreibtisch in der Questura, mit schuldbewußtem Gesicht und den besten Absichten, seinen Dienst zu tun.
Das ging Commissario Caselli durch den Kopf, während er sich mit besonderer Sorgfalt fertigmachte. Heute abend würde er nur kurz nach Hause kommen, um sein Jackett zu wechseln. Er wollte ein Konzert in der Philharmonie besuchen..."
Caselli setzte sich aufs Bett, um seine Schnürsenkel zu binden. Verdacchianos Bemerkung hatte ihm klargemacht, wie die Dinge lagen, und deshalb verlor er kein Wort mehr über Scurzis Dienstauffassung. Eigentlich tat er ja eine ganze Menge, der arme Junge. Soweit Commissario Caselli wußte, arbeitete er morgens ein paar Stunden bei der städtischen Müllabfuhr in der Verwaltung und schaute dann später in der Bar seiner Cousins an der Piazza Cavour vorbei, um ein bißchen auszuhelfen, zwischen zehn und elf, wenn das Heer römischer Angestellter en bloc aus Büros, Behörden und Mini-sterien strömte, um sich mit caff & cornetto zu stärken. Nach elf hatte Caselli gute Chancen, seinen Assistenten per Handy zu erwischen, wenn es denn sein mußte. Dann kam die Mittagspause, und am Nachmittag saß Scurzi immer pünktlich hinter seinem Schreibtisch in der Questura, mit schuldbewußtem Gesicht und den besten Absichten, seinen Dienst zu tun.
Das ging Commissario Caselli durch den Kopf, während er sich mit besonderer Sorgfalt fertigmachte. Heute abend würde er nur kurz nach Hause kommen, um sein Jackett zu wechseln. Er wollte ein Konzert in der Philharmonie besuchen..."
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Bibliographische Angaben
- Autor: Bianca M. Di Palma
- 2000, 268 Seiten, Maße: 13 x 21,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821807873
- ISBN-13: 9783821807874
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