Rolex Learning Center

Kaum fünf Wochen nach der Eröffnung des Rolex Learning Center fiel die Entscheidung - die Architekten des Gebäudes, Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa (SANAA), wurden als Gewinner des Pritzker-Preises 2010, der höchsten Auszeichnung für Architekten, bekanntgegeben. Die Jury würdigte eine "[] zugleich grazile und kraftvolle, präzise und fließende, geistreiche aber nicht übermäßig raffinierte Architektur; [] die Errichtung von Gebäuden, die erfolgreich mit ihrem Umfeld und den Tätigkeiten, die in ihnen ausgeübt werden, zusammenwirken und ein Gefühl von Fülle und Erfahrungsreichtum vermitteln. An der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ließ das besondere Vorgehen der japanischen Architekten einen Traum Wirklichkeit werden, indem sie etwas schufen, das man als die erste "erweiterte Bibliothek" bezeichnen könnte, ein Gebäude, ein neues Zentrum für den Campus, das all die verschiedenen Arten des Zugangs zum Wissen und des Austauschs in einem offenen Raum vereint. Auch ein lebendiger Ort, an dem eine neue Beziehung zwischen Innen und Außen besteht."
Seit der Jahrtausendwende sucht die EPFL nach einem gemeinsamen Gebäude für Forschung, für Studenten und Professoren, eine Kombination aus Bibliothek und Begegnungsraum. Die Suche nach einem öffentlichen Raum ist der Schlüssel zur Identifikation eines Instituts, das in dieser eigenen kleinen Stadt am Rande von Lausanne in der Schweiz herangewachsen ist. Das weltbekannte Architekturbüro SANAA versucht, mit diesem Gebäude das Vorurteil aus der Welt zu schaffen, dass Naturwissenschaft eine abgeschiedene esoterische Fachrichtung sei, und die Studenten, deren Zahl ständig wächst, in ein Gebäude mit einzubeziehen, in dem Wissenschaft und Alltag Hand in Hand gehen.