Rudern ohne Ruder
Mein Leben und Sterben mit ALS
Die ergreifende ALS -Geschichte der schwedischen Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist
An ihrem 50. Geburtstag erfuhr die schwedische Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist, dass sie an der tödlichen Krankheit ALS erkrankt sei....
An ihrem 50. Geburtstag erfuhr die schwedische Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist, dass sie an der tödlichen Krankheit ALS erkrankt sei....
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Rudern ohne Ruder “
Die ergreifende ALS -Geschichte der schwedischen Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist
An ihrem 50. Geburtstag erfuhr die schwedische Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist, dass sie an der tödlichen Krankheit ALS erkrankt sei. Unsentimental und dafür umso eindrucksvoller berichtet Lindquist von ihrem körperlichen Verfall, den Gesprächen mit ihren Kindern, ihrer Verwundbarkeit, der zunehmenden Hilflosigkeit, von Trauer, Verzweiflung und Akzeptanz. Ein Buch voll dramatischer Intensität und bittersüßer Liebe zum Leben angesichts des nahenden Todes.
An ihrem 50. Geburtstag erfuhr die schwedische Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist, dass sie an der tödlichen Krankheit ALS erkrankt sei. Unsentimental und dafür umso eindrucksvoller berichtet Lindquist von ihrem körperlichen Verfall, den Gesprächen mit ihren Kindern, ihrer Verwundbarkeit, der zunehmenden Hilflosigkeit, von Trauer, Verzweiflung und Akzeptanz. Ein Buch voll dramatischer Intensität und bittersüßer Liebe zum Leben angesichts des nahenden Todes.
Klappentext zu „Rudern ohne Ruder “
Es gibt Dinge im Leben, auf die niemand vorbereitet ist. So erging es der schwedischen Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist an ihrem 50. Geburtstag mit einer furchtbaren ärztlichen Diagnose: ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) - eine neurologisch bedingte Muskelkrankheit - die in kurzer Zeit zum Schwund aller Muskeln und damit unweigerlich zum Tod (meist durch qualvolles Ersticken) - führt. Unsentimental und dafür umso eindrucksvoller berichtet Lindquist von ihrem körperlichen Verfall, den Gesprächen mit ihren Kindern, ihrer Verwundbarkeit, der zunehmenden Hilflosigkeit, von Verzweiflung und Akzeptanz. Offen spricht sie von ihrer Angst vor dem Tod und verleugnet ihre Trauer nicht. Und doch kommt bei Lindquist nie Wehleidigkeit oder Selbstmitleid auf. Ihr Wunsch an alle, die ihr nahe stehen: Bemitleidet mich nicht, lacht mit mir.
Lese-Probe zu „Rudern ohne Ruder “
Dieses Buch ist mein Debüt und mein Finale. Es geht darin nämlich ganz konkret um mein Finale.
Es ist also kein ganz normales Erinnerungsbuch. Sondern eher ein Tagebuch mit aufgezeichneten Gedanken und Erinnerungsfetzen. Außerdem enthält es einige Interviews und dokumentarische Beobachtungen.
Ich bin, "mitten im Leben", von einer seltenen Krankheit heimgesucht worden, der "amyotrophischen Lateralsklerose", ALS. Diese Krankheit nimmt einen raschen und aggressiven Verlauf. Es gibt nur ein Ende: den Tod. Es gibt kein Heilmittel. Keine Besserung.
Und was macht diese Krankheit mit einem Menschen?
Vor einem Jahr war ich eine voll berufstätige Fernsehreporterin.
Heute kann ich ohne fremde Hilfe nicht essen, nicht gehen und mich nicht waschen.
Ich verspüre tiefe Trauer über alles, was ich nicht erleben werde. Es bedrückt mich, dass ich meine vier Kinder bald verlassen muss.
Gleichzeitig aber empfinde ich großes Glück und tiefe Freude über alles, was ich im Moment erlebe. Mein Haus füllt sich an jedem Tag mehrere Male mit Lachen.
Hört sich das seltsam an?
Kråkudden, Januar 2004
Das Aluminiumboot hat einen schweren Motor, und bei dem steifen Nordwest macht das Anlegen Probleme.
"Ich dreh ihn aus. Und dann rudern wir zum Steg", ruft Olle, und der Gegenwind packt seine Regenjacke.
"Okay", brülle ich. Ich greife nach den Rudern. Hier draußen bei der Landzunge vor Hästholmen ist die Strömung lebhaft, und ich stehe auf, um größere Kraft aufbringen zu können.
Der Wind schlägt mir entgegen, und ich muss alle meine Stärke aufbieten.
Aber die Ruder sind bleischwer. Und wie im Wasser festgefroren. Lassen sich nicht bewegen. Ich packe noch einmal zu. Meine Hand gleitet weg. Meine rechte Handfläche brennt, als das Ende des Ruderschaftes hineinschneidet.
Ich kann nicht rudern!
"Was ist los mit dir? Hast du denn überhaupt keine Muskeln mehr?"
Gedemütigt, wütend und kurz vorm Losheulen. Das übliche Gefühl der Unzulänglichkeit.
"Ruder du doch, zum
... mehr
Teufel!"
Und das tut er.
Wir laden Lebensmittel und Weinflaschen in den Fahrradanhänger und mühen uns den Hang hinauf. Die Jungen rennen vor uns her und füttern die Schafe.
"Du kannst in letzter Zeit ja überhaupt nichts mehr vertragen, Usse."
Er starrt mich an, mit neuem Blick.
Jetzt, im Nachhinein, hat er erzählt, dass er in diesem Moment einsah, dass seine Frau die Kontrolle verloren hatte. Dass etwas nicht stimmte.
Großmutters Hände spielen. Lange, knotige Hände. Adern wie Regenwürmer, tiefe Furchen zwischen den Fingerknöcheln. Mager und sehnig.
Ich sehe sie im Sonnenschein, wenn ich frisch gewaschene Handtücher auf die zwischen zwei Kiefern gespannte Wäscheleine hänge. Der Boden hier auf den Schären ist trocken, und bald werden die Gewitter einsetzen und dafür sorgen, dass beim Nachbarn die Teller von der Wand fallen, wenn der Blitz einschlägt, und dass bei uns alles schwarz wird. Aber nicht heute. Heute ist die Septembersonne warm, und der Spätsommer hüllt uns in frische Hoffnung.
Ich weiß nicht, dass meine Nerven bis zum Zerreißen gespannt sind.
Dass meine Kraft in Sekunden bemessen ist.
Dass ich den Zugriff verloren habe.
Die Wäscheklammern sind grau und verwittert. Es fällt mir schwer, das Laken über die Leine zu heben. Mein Arm führt die vertraute Bewegung aus. Er schaltet vom ersten in den dritten Gang und verharrt dazwischen im Leerlauf. Dann tut es weniger weh. Aber diese Wäscheklammer kann ich nicht zusammendrücken.
Und auch keine andere. Ich habe keine Kraft.
Sondern eine Grube zwischen Daumen und Zeigefinger.
Dass ein Muskel verschwunden ist und ich jetzt Großmutters Hand habe, ist klar zu sehen.
"Hallo, Pontus ist krank. Der Kindergarten hat eben angerufen. Er kotzt. Du musst ihn holen."
"Ich? Das geht nicht. Ich muss eine Brandverletzung operieren."
"Aber ich hab nachher Sendung. Ich muss unendlich viel vorbereiten."
"Jetzt werde ich in den OP gerufen. Es ist ein
Und das tut er.
Wir laden Lebensmittel und Weinflaschen in den Fahrradanhänger und mühen uns den Hang hinauf. Die Jungen rennen vor uns her und füttern die Schafe.
"Du kannst in letzter Zeit ja überhaupt nichts mehr vertragen, Usse."
Er starrt mich an, mit neuem Blick.
Jetzt, im Nachhinein, hat er erzählt, dass er in diesem Moment einsah, dass seine Frau die Kontrolle verloren hatte. Dass etwas nicht stimmte.
Großmutters Hände spielen. Lange, knotige Hände. Adern wie Regenwürmer, tiefe Furchen zwischen den Fingerknöcheln. Mager und sehnig.
Ich sehe sie im Sonnenschein, wenn ich frisch gewaschene Handtücher auf die zwischen zwei Kiefern gespannte Wäscheleine hänge. Der Boden hier auf den Schären ist trocken, und bald werden die Gewitter einsetzen und dafür sorgen, dass beim Nachbarn die Teller von der Wand fallen, wenn der Blitz einschlägt, und dass bei uns alles schwarz wird. Aber nicht heute. Heute ist die Septembersonne warm, und der Spätsommer hüllt uns in frische Hoffnung.
Ich weiß nicht, dass meine Nerven bis zum Zerreißen gespannt sind.
Dass meine Kraft in Sekunden bemessen ist.
Dass ich den Zugriff verloren habe.
Die Wäscheklammern sind grau und verwittert. Es fällt mir schwer, das Laken über die Leine zu heben. Mein Arm führt die vertraute Bewegung aus. Er schaltet vom ersten in den dritten Gang und verharrt dazwischen im Leerlauf. Dann tut es weniger weh. Aber diese Wäscheklammer kann ich nicht zusammendrücken.
Und auch keine andere. Ich habe keine Kraft.
Sondern eine Grube zwischen Daumen und Zeigefinger.
Dass ein Muskel verschwunden ist und ich jetzt Großmutters Hand habe, ist klar zu sehen.
"Hallo, Pontus ist krank. Der Kindergarten hat eben angerufen. Er kotzt. Du musst ihn holen."
"Ich? Das geht nicht. Ich muss eine Brandverletzung operieren."
"Aber ich hab nachher Sendung. Ich muss unendlich viel vorbereiten."
"Jetzt werde ich in den OP gerufen. Es ist ein
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Ulla-Carin Lindquist
- 2007, 190 Seiten, Maße: 12,4 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Gabriele Haefs
- Übersetzer: Gabriele Haefs
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 3442217962
- ISBN-13: 9783442217960
Rezension zu „Rudern ohne Ruder “
"Ein wunderschön geschriebenes, trauriges Buch voller Liebe ... Ich habe mir die Augen ausgeweint beim Lesen."
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