Schattentag
Über Nacht verliert ein Mann praktisch alles seine Familie, seine Firma und sein Augenlicht. Doch ausgerechnet als er am Tiefpunkt angelangt scheint, regt sich neue Hoffnung. Der Mann findet Mara wieder, seine große Jugendliebe. Mit ihr beginnt er auf...
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Produktinformationen zu „Schattentag “
Über Nacht verliert ein Mann praktisch alles seine Familie, seine Firma und sein Augenlicht. Doch ausgerechnet als er am Tiefpunkt angelangt scheint, regt sich neue Hoffnung. Der Mann findet Mara wieder, seine große Jugendliebe. Mit ihr beginnt er auf
einer Insel ein neues Leben. Doch immer noch wird er von Ängsten heimgesucht. Vor allem als ein Polizist auftaucht, der ein Kinderbild des Mannes in der Brieftasche eines Mordopfers fand... »Es ist geradezu erstaunlich, wie Jan Costin Wagner die ganz großen
Gefühle nimmt und sie schockgefriert.« (Die Welt)
einer Insel ein neues Leben. Doch immer noch wird er von Ängsten heimgesucht. Vor allem als ein Polizist auftaucht, der ein Kinderbild des Mannes in der Brieftasche eines Mordopfers fand... »Es ist geradezu erstaunlich, wie Jan Costin Wagner die ganz großen
Gefühle nimmt und sie schockgefriert.« (Die Welt)
Klappentext zu „Schattentag “
Sein Haus, seine Familie, seine Firma - und sein Augenlicht. All das verliert der Protagonist in Jan Costin Wagners neuem Roman buchstäblich über Nacht. Ein Leben endet, eines beginnt. Denn ausgerechnet am Tag der Katastrophe, im Krankenhaus, trifft der plötzlich Erblindete seine Jugendliebe Mara wieder. Gemeinsam mit ihr sucht er auf einer grünen Insel, in einem roten Holzhaus, umgeben nur von Himmel und Wasser, einen neuen Anfang.Doch das scheinbare Glück ist fragil. Die sich in immer kürzeren Abständen in seine Gedanken stehlenden Bilder und Szenen aus der Vergangenheit sind ebenso bedrängend wie die wiederkehrenden Ängste: vor dem Scheitern. Vor Mara, die ihn verlassen könnte. Vor dem seltsamen Kommissar vom Festland, der ihm nicht sagen will, wie sein Kinderbild in die Brieftasche eines Mordopfers kommt. In einer sich beschleunigenden Spiralbewegung mischen sich surreale Wirklichkeit und realistische Fiktion zu einer Tour de Force der Seele - und treiben den Leser auf ein Ende zu, das mit einem Paukenschlag das gesamte Buch in einem völlig anderen Licht erscheinen lässt.Jan Costin Wagner ist ein Roman gelungen der in einer beängstigend exakten, rhythmischen Sprache die Seelenwelt eines Mannes so spannend erschließt wie ein Krimi.
Lese-Probe zu „Schattentag “
Der Himmel blau. Keine Wolke, kein Hauch von Weiß. Die Luft steht, die Sonne scheint. Mara hat ihre Hand unter mein T-Shirt geschoben und krault meinen Rücken, meinen Nacken. Gänsehaut. Ich wünsche mir, dass sie nie mehr damit aufhört. Wir reden nicht viel, ab und zu ein paar Worte, die im Wellenrauschen verhallen. Nichts bewegt sich. Nichts kann passieren. Ein Tag ohne Bedrohung. Katastrophen liegen fern. Irgendwann sagt Mara mit ihrer hellen, klaren Stimme:"Lass uns gehen." Sie löst ihre Hand von meiner Haut und strafft mein T-Shirt. "Komm, lass uns gehen, es fängt gleich an."
"Was fängt an?" frage ich.
"Der Regen."
"Der Himmel ist blau und wolkenlos, die Sonne scheint", sage ich.
Mara lacht. "Du bist nah dran." Sie lacht und lacht und streichelt meine Wange. Ich spüre Maras Liebe und die ersten Tropfen.
"Komm jetzt, das geht gleich heftig los", sagt Mara und zerrt mich mit.
Sie hat Recht, da ist der Regen, er prasselt auf uns ein.
"Komm schon", ruft Mara, und jetzt bin ich es,der lacht.
Hagelkörner aus wolkenlosem Himmel. Es ist der Tag, an dem Katastrophen fern liegen, es sei denn, sie sind bereits passiert.Mara stellt mich unter die Dusche, trocknet mich ab, bringt mir einen Bademantel. Dann gießt sie Tee ein und reicht mir die Tasse. Wir schweigen. Ich konzentriere mich auf den Rhythmus des Regens. Ich höre, wie sich das Wasser in Pfützen sammelt, wie es im Rasen versickert. Die Terrassentür ist geöffnet, Wind weht herein. Mara reicht mir einen Teller mit Kuchen, der nach Zitrone schmeckt.
"Mara?" sage ich.
"Ja?"
"Ich wollte deine Stimme hören."
"Du hast am Nachmittag einen Termin im Krankenhaus", sagt Mara.
"Heute nicht", sage ich.
"Was heißt das, heute nicht?"
"Das heißt, dass ich nicht hingehen werde."
"Und warum?"
"Einfach so."
Ich spüre Maras Atem und ihre Hand, die an meinem Hals entlangstreicht. Wieder Gänsehaut. Sie soll nicht aufhören. Mara streicht die Tränen aus meinen Augen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jan Costin Wagner
- 2005, 2. Aufl., 192 Seiten, Maße: 12,5 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821807563
- ISBN-13: 9783821807560
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