Becker, S: Seele um Seele
Eine Nonne soll postum seliggesprochen werden. Noch bevor die Vorbereitungen richtig beginnen können, werden Senioren im Umfeld des Christlichen Stifts Maria im Tannenfeld gefoltert und hingerichtet. Bei den Ermittlungen ergibt sich eine Verbindung zwischen...
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Produktinformationen zu „Becker, S: Seele um Seele “
Klappentext zu „Becker, S: Seele um Seele “
Eine Nonne soll postum seliggesprochen werden. Noch bevor die Vorbereitungen richtig beginnen können, werden Senioren im Umfeld des Christlichen Stifts Maria im Tannenfeld gefoltert und hingerichtet. Bei den Ermittlungen ergibt sich eine Verbindung zwischen einem ehemaligen Kinderheim in den 60iger Jahren des vorigen Jahrhunderts, der Altenpflege vor Einführung der Pflegeversicherung und der unausweichlichen Pflege in naher Zukunft.Das begangene Unrecht im Kinderheim wirkt bis heute nach und lässt die gequälten Seelen nicht verstummen.
Doch wer ist Täter? Wer Opfer? Wer Mitwisser?
Trotz des beklemmenden Themas, ein Buch mit unerwartetem Humor und skurrilen Charakteren.
Lese-Probe zu „Becker, S: Seele um Seele “
Prolog1965: Draußen wehte ein eisiger Wind ums Haus, ein Rauschen ging durch den Tannenwald wie eine finstere Macht, die sich langsam, aber unaufhaltsam auf Risty zubewegte. Das zehnjährige Mädchen lag still in ihrem Metallbett, und versuchte mit ihrem kleinen, dünnen Körper möglichst nicht die kalte Außenwand zu berühren. Die Decke mit einem verschlissenen Bezug, der selbst bei Tageslicht die verblassten Pastellfarben nicht erkennen ließ, spendete keine Wärme. Im Schlafsaal unterm Dach stand zwar ein kleiner Kohleofen, aber die Temperaturen waren noch nicht niedrig genug, als dass die Schwestern ihn einheizen mochten. Risty fragte sich, wie viel Grad Minus es sein müssten, damit das Ding jemals in Gang geworfen wurde. Sie stierte in die Dunkelheit, und wenn sie die Augen abrupt schloss, liefen weiße Wölkchen vorbei, die sie nicht wegkriegte, auch wenn sie noch so sehr blinzelte. Im Gegenteil: Sie fingen an zu tanzen und zu flackern und wurden immer schneller, zudem leuchteten sie in hellen Regenbogentönen. Sie machten ihr Angst, diese Gebilde hinter den Augenlidern, das Heulen der Nacht und die sonstige Stille im großen Gebäude. Wann mag der Tag anbrechen? Wie war es Phil ergangen? War es wieder passiert? Und wenn ja, was sollte sie dann machen? Quälende Fragen, die sie nicht schlafen ließen. Sie sehnte ein früheres Leben herbei. Hatte es das je gegeben? Genau sagen konnte sie es nicht, aber sie erinnerte sich noch an schöne, lustige und mollig warme Gefühle. Doch sie wollte lieber nicht zu oft daran denken. Es half ihr nicht, wie sie festgestellt hatte, es tat nur weh, in der Brust und im Bauch. Anfangs war es so schmerzhaft, dass sie weinen musste, jetzt war nur noch ein dicker Kloß da, der unangenehm im Hals feststeckte.
Risty bemerkte nicht, dass die Tür geöffnet wurde, und nackte, tappsende Füße bis an ihr Bett herangekommen waren. Erst als eine kalte Hand sie an der Schulter berührte, zuckte sie auf.
...
Marie ist wütend. Es ist zum
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Haareraufen.Diesmal hat Markus es mit seinem schroffen Verhalten deutlich zu weit getrieben. Als sie ihm gestern besorgt erzählte, wie es um ihre Mutter steht, da war sein trockener Kommentar: "Wenn ich mit dem Ekel zusammenleben müsste, bräuchte ich auch einen Psychiater."
Immerhin handelt es sich hier um ihren Vater, der sicher seine Schwächen hat, aber doch bestimmt nicht für die schweren Depressionen ihrer Mutter verantwortlich ist. Markus will einfach nicht verstehen, dass das Vorhandensein dieser Erkrankung nichts mit einem äußeren Einfluss zu tun haben muss, sondern es sich oft um eine organische Gemütsstörung des Gehirns handelt, die man natürlich nicht willentlich bekämpfen kann. Es wäre also gleichgültig, ob ihr Vater mit seinen Mathe-Studentinnen in die Kiste steigt oder nicht, und es würde auch nicht zu ihrer Besserung beitragen, wenn sie ihn hochkant vor die Tür setzen würde.
Marie seufzt schwer, während sie mit ihrem schnittigen VW-Artemis in die Autobahnzufahrt einbiegt. Sie brachte Martin und Leni noch ins Stift, nachdem sie sich frostig von ihrem Mann verabschiedet hatte, um für ein paar Tage bei ihrer Mutter in Düsseldorf zu bleiben.
Sie hasst es, sich im Streit von ihm zu trennen, und weiß in ihrem tiefsten Inneren, worüber er eigentlich verstimmt ist.
Ihr Vater ist ein Despot erster Güte. Für ihn war Marie schon als Kind eher als unabänderliches Anhängsel zu betrachten. Sie schaffte nur einen Realschulabschluss, und selbst den noch nicht einmal mit Bravour, ließ sich zur Hebamme und anschließend zur Krankenschwester ausbilden und geriet immer an die falschen Männer. "Marie, du kapierst es einfach nicht", waren seine Worte, als sie ihren Eltern Markus vorstellte, in Markus' Beisein wohlgemerkt. Und mit der Zeit konnte ihr Vater seinen ersten Eindruck immer mehr untermauern: Ein Priester, der es nicht schafft sein Gelübde einzuhalten, der vorab ein BWL-Studium abbrach, dann als Volltheologe ein Altenheim
Immerhin handelt es sich hier um ihren Vater, der sicher seine Schwächen hat, aber doch bestimmt nicht für die schweren Depressionen ihrer Mutter verantwortlich ist. Markus will einfach nicht verstehen, dass das Vorhandensein dieser Erkrankung nichts mit einem äußeren Einfluss zu tun haben muss, sondern es sich oft um eine organische Gemütsstörung des Gehirns handelt, die man natürlich nicht willentlich bekämpfen kann. Es wäre also gleichgültig, ob ihr Vater mit seinen Mathe-Studentinnen in die Kiste steigt oder nicht, und es würde auch nicht zu ihrer Besserung beitragen, wenn sie ihn hochkant vor die Tür setzen würde.
Marie seufzt schwer, während sie mit ihrem schnittigen VW-Artemis in die Autobahnzufahrt einbiegt. Sie brachte Martin und Leni noch ins Stift, nachdem sie sich frostig von ihrem Mann verabschiedet hatte, um für ein paar Tage bei ihrer Mutter in Düsseldorf zu bleiben.
Sie hasst es, sich im Streit von ihm zu trennen, und weiß in ihrem tiefsten Inneren, worüber er eigentlich verstimmt ist.
Ihr Vater ist ein Despot erster Güte. Für ihn war Marie schon als Kind eher als unabänderliches Anhängsel zu betrachten. Sie schaffte nur einen Realschulabschluss, und selbst den noch nicht einmal mit Bravour, ließ sich zur Hebamme und anschließend zur Krankenschwester ausbilden und geriet immer an die falschen Männer. "Marie, du kapierst es einfach nicht", waren seine Worte, als sie ihren Eltern Markus vorstellte, in Markus' Beisein wohlgemerkt. Und mit der Zeit konnte ihr Vater seinen ersten Eindruck immer mehr untermauern: Ein Priester, der es nicht schafft sein Gelübde einzuhalten, der vorab ein BWL-Studium abbrach, dann als Volltheologe ein Altenheim
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Autoren-Porträt von Susanne Becker, Franz-Bernd Becker
Susanne Becker, geboren 1963 in Hamburg, aufgewachsen in Nordfriesland, arbeitete als Krankenschwester und die letzten 13 Jahre als Pflegedienstleitung / Qualitätsbeauftragte in einem Pflegeheim.Franz-Bernd Becker, geboren 1955 in Stolberg (Rhld.), hat Bildende Kunst an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert und sich später zum Sozialbetriebswirt und Diakon ausbilden lassen.Sie leben heute in der historischen Altstadt von Görlitz in einem 500 Jahre alten Renaissance-Haus
Bibliographische Angaben
- Autoren: Susanne Becker , Franz-Bernd Becker
- Altersempfehlung: 12 - 99 Jahre
- 2017, 1., Aufl., 410 Seiten, Maße: 14,8 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Kinzel
- ISBN-10: 3955440788
- ISBN-13: 9783955440787
- Erscheinungsdatum: 01.07.2017
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