Selbst

Martin Pudenz arbeitet seit ca. 15 Jahren mit dem Bromöldruckverfahren. Dabei handelt es sich um ein fotografisches Edeldruckverfahren, das seine Blütezeit in den zwanziger Jahren hatte, vor allem in England, Frankreich, Belgien und Österreich. In den Zeiten des Pictorialismus feierte der Bromöldruck seine größten Erfolge und geriet mit dem Ende dieser Kunstfotografie in Vergessenheit. Pudenz hat dieses Verfahren wiederentdeckt und weiterentwickelt: er hat den Bromöldruck aus dem Ghetto und Zwängen des Pictorialismus befreit und dabei eine Technik entwickelt, die ihm eine neue Dimension der fotografischen Möglichkeiten eröffnet. Pudenz ist heute weltweit führend in der Anwendung dieses Verfahrens. Die Qualität seiner Prints im Bromöldruck ist einzigartig. In seinen Selbstinszenierungen steuert er die Fotografie durch die Welten der Groteske, der Heiterkeit, des alltäglichen Schwachsinns über Momente stiller Nachdenklichkeit bis hin zur burlesken Erotik. Aber Vorsicht: Momente später bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Das, was vordergründig so heiter erscheint, wird beim zweiten Blick zu einem Spiegel unserer eigenen und gesellschaftlichen Verhältnisse.