Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter
'Selbstbewusstsein' und 'Person' sind scheinbar ganz moderne Begriffe, die erst in der Neuzeit und besonders in der Gegenwart eingehend reflektiert und bestimmt wurden. Im Kontext einer Beschäftigung mit dem Mittelalter könnten sie anachronistisch...
Leider schon ausverkauft
Buch (Gebunden)
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter “
'Selbstbewusstsein' und 'Person' sind scheinbar ganz moderne Begriffe, die erst in der Neuzeit und besonders in der Gegenwart eingehend reflektiert und bestimmt wurden. Im Kontext einer Beschäftigung mit dem Mittelalter könnten sie anachronistisch erscheinen. Kants berühmte Wendung auf das Subjekt erhebt erst zum Programm der modernen Philosophie und Wissenschaft, was Descartes wenig mehr als ein Jahrhundert zuvor als fundamentum inconcussum des Erkennens und Handelns entdeckt hatte. Sowohl die erkenntnistheoretische wie die ethische und politische Bedeutung der Begriffe 'Selbstbewusstsein' und 'Person' haben jedoch in Wahrheit eine lange Geschichte, auf die der gegenwärtige Gebrauch mit seinen Widersprüchen und Aporien verweist, weit hinter die Epoche der bürgerlichen Emanzipation zurück. In den Beiträgen dieses Bandes wird facettenreich und interdisziplinär gezeigt, dass das Mittelalter nicht nur die Begriffe äußerlich geprägt, sondern in spezifischen historischen Konstellationen die wesentliche Struktur des reflexiven Bewusstseins und die Dignität der Person als individueller Substanz geradezu entdeckt hat. Die Dominanz theologischer Themen in der Philosophie und die von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit fortschreitende philosophische Schärfung der theologischen Argumentation zeigen, wie sehr die Epoche überhaupt erst dadurch zur autonomen Wissenschaft und zur säkularen Ethik gekommen ist, dass sie den menschlichen Geist in seinem Verhältnis zum göttlichen reflektiert hat. Weltliche Wissenschaft und Philosophie haben theologische Voraussetzungen, die nicht allein historisch, sondern ebenso systematisch sind.
Klappentext zu „Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter “
Das Thema "Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter" entspringt nicht dem musealen Interesse, der Gegenwart eine vergangene Gestalt des Geistes kontrastierend gegenüberzustellen, vielmehr verfolgt das Projekt eine eigene philosophische Intention. Um zu beurteilen, ob die klassischen Begriffe von Selbstbewußtsein und Person bloß zeitbedingte und deshalb vergängliche Konventionen sind oder ob ihnen vielmehr ein legitimer metaphysischer Status zukommt, genügt es nicht, nur die in den letzten Jahren durchaus lebhafte Debatte über diese Begriffe zu verfolgen, die besonders in der analytischen Philosophie des Geistes und in den Kognitionswissenschaften geführt wird. Hier wird nämlich der historische Charakter der Begriffe und ihrer Gegenstände durchweg ausgeblendet, indem vor allem die sprachlogische Gestalt der Selbstreferenz untersucht oder das Phänomen auf Gegebenheiten der Informatik und der Neurologie reduziert wird. Sowohl die erkenntnistheoretische wie die ethische und politische Bedeutung der Begriffe Selbstbewußtsein und Person haben jedoch in Wahrheit eine lange Geschichte, die weit hinter die Epoche der bürgerlichen Emanzipation zurückreicht. In den Beiträgen dieses Bandes wird facettenreich gezeigt, daß das Mittelalter nicht nur die Begriffe äußerlich geprägt, sondern in spezifischen historischen Konstellationen die wesentliche Struktur des reflexiven Bewußtseins und die Dignität der Person als individueller Substanz geradezu entdeckt hat.
Autoren-Porträt
Günter Mensching, geboren 1942, ist Professor für Philosophie an der Universität Hannover. Veröffentlichungen u.a.: Totalität und Autonomie. Untersuchungen zur philosophischen Gesellschaftstheorie des französischen Materialismus (1971); Das Allgemeine und das Besondere. Der Ursprung des modernen Denkens im Mittelalter (1992); Thomas von Aquin (1995); Jean LeRond d'Alembert, Einleitung zur Enzyklopädie (1997)
Bibliographische Angaben
- 2005, 268 Seiten, Maße: 15,7 x 23,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: Günther Mensching
- Verlag: Königshausen & Neumann
- ISBN-10: 3826030850
- ISBN-13: 9783826030857
- Erscheinungsdatum: 13.10.2005
Kommentar zu "Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter"
0 Gebrauchte Artikel zu „Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Selbstbewußtsein und Person im Mittelalter".
Kommentar verfassen