Simulation und Konzept für eine Photovoltaikanlage in Jordanien

Jordanien, ein Land mit nur 5,4 Mio. Einwohnern, wird auch in Zukunft mitEnergieproblemen zu kämpfen haben. Die Bevölkerungsstatistik der letzten zehnJahre zeigt einen Anstieg der Bevölkerung um jährlich 2,8 %, während dasBruttoinlandsprodukt jährlich um 4 % zunimmt. Die gute Wirtschaftslage und derZuzug der ländlichen Bevölkerung in die Ballungsgebiete führen, wie in vielenEntwicklungsländern, zu einem rasanten Anstieg des Verbrauchs an elektrischerEnergie.Jordanien importiert 97 % seiner Primärenergie (30 % davon für elektrischen Strom)zum Betreiben von Kraftwerken. Es bekommt das Erdöl zum günstigen Preis aus denbenachbarten Ländern, wodurch die Strompreise sehr niedrig bleiben. Ändert sichdie politische Lage im Nahen Osten, muss Jordanien sein Erdöl zum Weltmarktpreiseinkaufen, d.h. die Energiepreise (auch Strompreise) werden entsprechend teurer.Um die Abhängigkeit Jordaniens von fossilen Energieträgern zu reduzieren, ist dieIdee der Stromerzeugung durch Photovoltaik-Systeme entstanden. Vor allen diehohen Globalstrahlungswerte in Jordanien legen den Einsatz von Photovoltaik-Systemen zur Stromgewinnung nahe. Typische Werte der spezifischeneingestrahlten Energie betragen 2000 kWh/m2a. Spitzenwerte liegen bei 2250kWh/m2a.Um passende PV-Systeme für Jordanien zu modellieren, wurde ein Bezugsorteausgewählt. Die Analyse der Wettermessdaten aus Jordanien und deren Vergleichmit den Wetterdaten aus dem Simulationsprogramm Meteonorm® ergab einegeringe Abweichung.Mit Hilfe dieser Simulationswetterdaten und der Auswahl der Systemkomponentenwurde das Gesamtsystem mit dem Simulationsprogramm PV Sol® ausgewertet undes wurden der Energie-Ertrag, die CO2-Emission und die Stromentstehungskostenberechnet. Im Rahmen dieser Arbeit wurde gezeigt, dass Investitionen in alternativeEnergiesysteme am Beispiel der PV-Systeme in Jordanien langfristig unvermeidbarsind und viele ökologische und ökonomische Vorteile mit sich bringen.