So kocht der Norden

Röschen zum Essen und zum Schlecken: Rosenkohl (S. 20-21)
Quizfrage: Warum nennt man Rosenkohl auch Brüsseler Sprossen? Richtige Antwort: Weil er zum ersten Mal in der Nähe von Brüssel gezüchtet wurde. Das war im ausgehenden 19. Jahrhundert, und von Belgien aus verbreiteten sich die kleinen Kohlköpfchen, die an bis zu einem Meter hohen Strünken wachsen, über ganz Europa. Mittlerweile wird die beliebte Züchtung in vielen Ländern angebaut, unter anderem in den Nieder landen, Frankreich und Deutschland.
Als typisches Wintergemüse ist Rosenkohl am besten, wenn die ersten Winterfröste über ihn hinweggegangen sind. Dann nämlich wird ein Teil seiner Stärke in Zucker umgewandelt und die Mini-Kohlköpfchen entfalten ihren feinen, süßlichen Geschmack und werden butterzart. Die Röschen schmecken herb, nussig und leicht bitter und sind die idealen Begleiter von Fleisch, Geflügel, Lamm und Wild. Auch in deftigen Eintöpfen, Suppen und besonders raffiniert als Salat haben sie ihren großen Auftritt. Vor dem Garen schneidet man den Strunk ab, entfernt die äußeren Blätter und ritzt den Stielansatz kreuzförmig ein, damit die Köhlchen gleichmäßig garen.
Am besten schmeckt Rosenkohl, wenn man ihn nicht länger als 10 15 Minunten in Salzwasser oder Gemüsebrühe blanchiert. Bei dieser schonenden Garmethode zerfällt er nicht und seine wertvollen Vitamine bleiben erhalten. Das Gemüse ist nämlich eine hervorragende Quelle von Vitamin C, B und K und liefert darüber hinaus Betacarotin, Kalium, Magnesium, Eisen und Zink. Und als Kreuzblütler enthält es wie andere Kohlsorten Glucosinolate, sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Krebs schützen. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die Röschen fest geschlossen sind und auf Druck nicht nachgeben. Die äußeren Blätter dürfen weder gelb noch welk sein, denn dann liegt die Ernte schon länger zurück. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält sich Rosenkohl maximal drei Tage. Eine gute Alternative ist tiefgekühlter Rosenkohl: Er hat noch alle Vitalstoffe und

Sabine Steuernagel leitet seit 2002 die Nordtour-Redaktion. Neben der Nordtour moderiert sie Niedersachsen 19.30 das Magazin sowie zahlreiche Sondersendungen aus dem gesamten Sendegebiet. Für dieses Kochbuch hat Sabine Steuernagel die leckersten Rezepte aus der Nordtour gesammelt und zusammengetragen.