So wahr mir Gott helfe
Roman
Durch einen Anruf wird der Anwalt Dismas Hardy darüber informiert, dass seine Frau Frannie im Gefängnis sitzt. Dort soll sie gezwungen werden, über ein Gespräch auszusagen, das sie mit dem Ehemann der kurz zuvor ermordeten Umweltwissenschaftlerin Bree...
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Produktinformationen zu „So wahr mir Gott helfe “
Durch einen Anruf wird der Anwalt Dismas Hardy darüber informiert, dass seine Frau Frannie im Gefängnis sitzt. Dort soll sie gezwungen werden, über ein Gespräch auszusagen, das sie mit dem Ehemann der kurz zuvor ermordeten Umweltwissenschaftlerin Bree Beaumont führte. Das Wissen, das Frannie seit diesem Gespräch besitzt, bedroht ihre Ehe und ihr Leben. Um seine Frau zu retten, beginnt Dismas Hardy auf eigene Faust Erkundigungen einzuziehen. Seine Ermittlungen führen zu erschreckenden Enthüllungen.
Lese-Probe zu „So wahr mir Gott helfe “
Erster Teil / / Ein völlig verpfuschter Morgen neigte sich dem Ende zu, und Dismas Hardys Aussichten auf einen nicht minder stinklangweiligen Nachmittag bei Gericht wuchsen zusehends. / Seit neun Uhr morgens, eine schiere Ewigkeit also, wartete er nun schon im ersten Stock von San Franciscos Gerichtsgebäude darauf, daß sein Mandant endlich vorgelassen wurde. Seinen achtundvierzigsten Geburtstag hatte Dismas sich eigentlich anders vorgestellt. / Nun rief der Gerichtsdiener den nächsten Angeklagten auf, wieder nicht seinen Mandanten, sondern einen jungen Mann, der wie ein Alkoholiker wirkte. Jedenfalls machte er einen ziemlich benebelten Eindruck. / Der Richter, Peter Li, war früher stellvertretender Staatsanwalt gewesen. Hardy verstand sich einigermaßen mit ihm. Der Name des Anklagevertreters war Randy Huang. Er thronte hinter seinem Tisch jenseits der Absperrung und sah zu, wie der Beschuldigte an ihm vorbeischlurfte. Donna Wong, seit zehn Jahren im Geschäft, war die Pflichtverteidigerin. / Richter Lis langjähriger Gerichtsdiener, ebenfalls ein Asiate, mit Namen Manny See, verlas die Anklage gegen den jungen Mann. Dieser stand schwankend da und blinzelte zum Podium hinüber. Der Richter sprach ihn an: »Mr. Reynolds, Sie befinden sich inzwischen seit zwei vollen Tagen in Haft, um auszunüchtern. Nach Ansicht ihrer Anwältin war diese Maßnahme mittlerweile erfolgreich. Stimmt das?« / »Ja, Euer Ehren«, verkündete Donna Wong rasch. / Richter Li nickte geduldig, doch sein Tonfall war streng. »ich würde das gern vom Angeklagten selbst hören, Frau Anwältin. Sir?« / Reynolds blickte auf, schwankte wieder ein wenig, schüttelte den Kopf und stieß einen tiefen Seufzer aus. / »Mr. Reynolds.« Richter Li erhob die Stimme. »Sehen Sie mich an. Wissen Sie, wo Sie sind?« / Donna Wong versetzte ihrem Mandanten einen Rippenstoß, worauf Reynolds erst sie, dann den Richter und den Gerichtsdiener und schließlich Staatsanwalt Huang betrachtete. Voller Erstaunen erkannte er den Gerichtssaal
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und die asiatischen Gesichter um ihn herum. »Keine Ahnung«, erwiderte er und fügte nach kurzem Zögern hinzu: »In China?« / Bei Gericht pflegten sich humoristische Episoden mit Tragödien abzuwechseln. Vor dem Gesetz waren eben alle gleich, was manchmal zu grausamen Härten führen konnte. Fünfundzwanzig endlose Minuten, nachdem der betrunkene Mr. Reynolds aus dem Gerichtsaal geführt worden war, wurde der nächste Fall aufgerufen. Ein anderer Angeklagter, wieder nicht Hardys Mandant, wurde hereingebracht. Allmählich glaubte Hardy fast, daß die Anhörung seines Mandanten an diesem Tag wohl überhaupt nicht mehr stattfinden würde. Was für eine Zeitverschwendung. So etwas kam ständig vor, und obwohl sich jeder darüber beklagte, war offenbar niemand in der Lage, Abhilfe zu schaffen. / Der Angeklagte hieß Joshua Bonder, und Hardy schloß aus den Paragraphen des Strafgesetzbuchs, die der Gerichtsdiener verlas, daß dem Mann Handel mit Amphetaminen zur Last gelegt wurde. Doch vor Beginnder Anhörung wollte Richter Li sichergehen, daß sich die drei Hauptbelastungszeugen im Gebäude aufhielten und zu einer Aussage bereit waren. / Hardy döste vor sich hin und lauschte nur mit halbem Ohr dem Geplänkel zwischen Richter Li, Staatsanwalt und Verteidigung, als sich plötzlich die Tür hinter der Richterbank öffnete. Hardy hörte ein Kettengerassel, das ihn ans Mittelalter erinnerte, und blickte auf: Zwei bewaffnete Justizbeamte führten drei Kinder in den Gerichtssaal. / Es waren zwei Jungen und ein Mädchen, etwa zwischen zehn und vierzehn Jahre alt. Die drei waren abgemagert, schlecht gekleidet und anscheinend völlig verängstigt. Aber am schockierendsten war die Tatsache, daß sie alle mit Handschellen und Fußketten gefesselt waren. / Joshua Bonder, dem die Handschellen während der Anhörung abgenommen worden waren, stieß einen Schrei aus. »Ihr Schweine!« rief er, sprang auf, wobei er fast den Tisch der Verteidigung umwarf
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Bibliographische Angaben
- Autor: John T. Lescroart
- 2008, 508 Seiten, Maße: 11,4 x 18,2 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Karin Dufner
- Übersetzer: Karin Dufner
- Verlag: Ludwig bei Heyne
- ISBN-10: 3453772296
- ISBN-13: 9783453772298
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