Solidarität oder 'Sozialkit'?

Welche Bedeutung hat der Strukturwandel freiwilligen gesellschaftlichen Engagements für die christlich-kirchliche Praxis
Freiwilliges gesellschaftliches Engagement und Engagementförderung haben zur Zeit Konjunktur und erhalten angesichts der Krise des Sozialstaates noch verstärkte Bedeutung. Entgegen der alarmistischen These von einer "Krise des Ehrenamtes" setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass sich ein Strukturwandel gesellschaftlichen Engagements vollzieht. Dieser Prozess hat aber auch Folgen für die kirchlich-christliche Praxis, die Andreas Kampmann-Grünewald anhand zweier konkreter Felder (BDKJ und DCV) untersucht. In Absetzung vom modernen, individualisierten und zugleich organisationsorientierten Engagement- und Solidaritätsverständnis und in Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie erarbeitet er einen kritischen Solidaritätsbegriff. Dieser eignet sich zum einen zur Bestimmung der Grundvoraussetzungen kirchlich-christlicher Praxis und liefert zum anderen in seinen pastoralen Konsequenzen Impulse für die Erneuerung christlichen Solidaritätshandelns im Kontext der heutigen Gesellschaft.