Staatliches Gebührenrecht für Zahnärzte als Verfassungsproblem.
Die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte auf dem Prüfstand des Grundgesetzes.
Die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte vom 5. Dezember 2011 verletzt die Berufsfreiheit von Zahnärzten. Eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung von Eingriffen in dieses Grundrecht scheidet hier schon deshalb aus, weil der Bund...
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Produktinformationen zu „Staatliches Gebührenrecht für Zahnärzte als Verfassungsproblem. “
Die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte vom 5. Dezember 2011 verletzt die Berufsfreiheit von Zahnärzten. Eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung von Eingriffen in dieses Grundrecht scheidet hier schon deshalb aus, weil der Bund nicht die Verbandskompetenz zur Regelung der zahnärztlichen Gebühren besitzt. Darüber hinaus hält sich die Novelle nicht an Vorgaben in
15 des Zahnheilkundegesetzes als Ermächtigungsgrundlage und verstößt damit gegen Art. 80 Abs. 1 GG.
15 des Zahnheilkundegesetzes als Ermächtigungsgrundlage und verstößt damit gegen Art. 80 Abs. 1 GG.
Klappentext zu „Staatliches Gebührenrecht für Zahnärzte als Verfassungsproblem. “
Die Gebührenpositionen für die Abrechnung privatzahnärztlicher Leistungen nach der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) verharrten 24 Jahre lang auf dem Stand von 1988. Die meisten Gebührensätze wurden auch durch die Erste Verordnung zur Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte vom 5. Dezember 2011 nicht angehoben, obwohl sich seit 1988 ein Anstieg der Verbraucherpreise von über 50% feststellen lässt.Die vorliegende Schrift untersucht die Frage, inwieweit die GOZ-Novelle von 2011 mit den verfassungsrechtlichen Vorgaben vereinbar ist. Für diese Prüfung ist insbesondere das Grundrecht der Berufsfreiheit maßgebend, vor allem in seiner Funktion als Abwehrrecht. Eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung von Eingriffen in dieses Grundrecht scheidet hier schon deshalb aus, weil der Bund nicht die notwendige Verbandskompetenz zur Regelung der zahnärztlichen Gebühren besitzt. Darüber hinaus hält sich die GOZ-Novelle nicht an die Vorgaben in 15 des Gesetzes über die Ausübung der Zahnheilkunde (ZHG) als Ermächtigungsgrundlage. Damit verstößt die Novelle gegen Art. 80 Abs. 1 GG, der Anforderungen für den Erlass von Rechtsverordnungen aufstellt. Künftige Regelungen der GOZ müssen vor allem beachten, dass nach den Vorgaben des
15 Satz 3 ZHG die Vergütungen der einzelnen Leistungen den berechtigten Interessen der Zahnärzte und ihrer Patienten Rechnung zu tragen haben; Belange staatlicher Beihilfestellen und privater Krankenversicherungsunternehmen sind nicht zu berücksichtigen.
Inhaltsverzeichnis zu „Staatliches Gebührenrecht für Zahnärzte als Verfassungsproblem. “
1. Teil: EinleitungA. Berechnung der Vergütungen für privatzahnärztliche TätigkeitenB. Finanzielle Erwägungen des Verordnungsgebers zur Novellierung der GOZC. Zur Historie der Gebührenordnungen für privatzahnärztliche Tätigkeiten2. Teil: Zur Verfassungsmäßigkeit der GOZ-Novelle von 2011A. Grundrecht der Berufsfreiheit als Abwehrrecht: Eröffnung des Schutzbereichs der Berufsfreiheit - Eingriffe in den Schutzbereich der Berufsfreiheit - Verfassungsrechtliche Rechtfertigung der Grundrechtseingriffe - Rechtsfolgen der Verfassungsverstöße - Pflicht des Verordnungsgebers zur kontinuierlichen Beobachtung und gegebenenfalls erforderlichen NachbesserungB. Grundrecht der Berufsfreiheit als staatliche Schutzpflicht: Herleitung grundrechtlicher Schutzpflichten - Staatliche Schutzpflicht zum Erlass eines Gebührenrechts für privatzahnärztliche Behandlungen? - Weite Gestaltungsfreiheit des Verordnungsgebers - Fazit3. Teil: Zusammenfassung in LeitsätzenLiteraturverzeichnisSachwortverzeichnis
Autoren-Porträt von Helge Sodan
Prof. Dr. Helge Sodan wurde 1959 geboren. Seine Habilitation erfolgte 1996 an der Juristischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seit 1997 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht und Sozialrecht an der Freien Universität Berlin. Seit 2006 ist er ferner Vorstandsvorsitzender und Direktor des Deutschen Instituts für Gesundheitsrecht (DIGR). Von 2000 bis 2007 war er Präsident des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Helge Sodan
- 2012, 95 Seiten, Maße: 15,9 x 23,4 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428139739
- ISBN-13: 9783428139736
- Erscheinungsdatum: 11.09.2012
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