'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!'
Jung, glücklich, schön - und Krebs
...
...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
16.95 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!' “
Jung, glücklich, schön - und Krebs
"Als ich nach Hause komme, sehe ich als Erstes dich, kleine Paula. Du kommst an Doros Hand gerade aus dem Kindergarten. Stehst vor dem Haus und wartest auf mich. Du bist wie immer ein kleiner Fels in der Brandung, und es ist so seltsam, dich aus der Ferne zu sehen. Für dich geht alles weiter. Mit deiner gestreiften Mütze und deiner festen Stimme. Und du freust dich über mich. Für dich muss ich leben. Ich muss, ich muss, ich muss!"
Der Schicksalsbericht einer taffen jungen Frau und ihrer Tochter, die gemeinsam der Krankheit trotzen.
Klappentext zu „'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!' “
Jung, glücklich, schön - und Krebs"Als ich nach Hause komme, sehe ich als Erstes dich, kleine Paula. Du kommst an Doros Hand gerade aus dem Kindergarten. Stehst vor dem Haus und wartest auf mich. Du bist wie immer ein kleiner Fels in der Brandung, und es ist so seltsam, dich aus der Ferne zu sehen. Für dich geht alles weiter. Mit deiner gestreiften Mütze und deiner festen Stimme. Und du freust dich über mich. Für dich muss ich leben. Ich muss, ich muss, ich muss!"
Der Schicksalsbericht einer taffen jungen Frau und ihrer Tochter, die gemeinsam der Krankheit trotzen.
Lese-Probe zu „'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!' “
Sterben kommt nicht in Frage, Mama! von Judith End9. NOVEMBER
... mehr
In einem großen weißen Krankenzimmer, dessen zugezogene Vorhänge die taktlose Helligkeit der Frühlingssonne mil-
dern, tritt der Professor festen Schrittes an das metallene Bett der Patientin, die ein wenig blass in den strahlend weißen Kissen ruht. Ihr graues Haar ist ganz apart in Form gebracht. Auf ihrer Hand liegt, Altersfl eck an Altersfl eck, die schützende Hand ihres Ehegatten. Die erwachsenen Kinder bringen noch einmal die Enkelchen mit selbstgemalten Bildern und Wiesenblümchen vorbei.
So in etwa hatte ich sie mir vorgestellt, die Sache mit dem Krebs. Jetzt weiß ich es besser. Denn erst kam Kylie. Und dann kam ich.
Dr. M. hat heute keine Omi vor sich.
Vor Dr. M. sitzt heute ein junges Mädchen. Ein ansehnliches Ding mit langem blondem Pferdeschwanz. Ohne beruhigenden Gatten, ohne erwachsene Kinder und ohne siebzig glücklich gelebte Jahre. Ohne Job, mitten im Examen, mit einem Kleinkind, für das sie allein verantwortlich ist. Mit nichts als einem großen Bündel Träume und Pläne.
Vor Dr. M. sitze heute ich.
»Wie bitte?«
»Frau End, Sie haben Brustkrebs.«
Stopp. Cut. Zurückspulen. Rewind.
»Frau End?«
Bitte aufwachen. Zurückspulen. Bitte!
»Frau End, wir werden alles tun, was wir können.«
Und plötzlich ist sie da, die Katastrophe. Ganz ohne Vorwarnung. An einem unschuldigen Mittwochmorgen. Sie bricht über mich herein, ohne den leisesten Schatten vorausgeworfen zu haben. Ohne Andeutung. Zumindest keiner, die ich wahrgenommen hätte.
Mein Studienfreund Philip hat einmal ein Erdbeben miterlebt. Er sagte, das am meisten Beängstigende sei nicht gewesen, dass die Häuser und Wände einstürzten. Nicht, dass er drohte erschlagen zu werden und alles zu verlieren. Im ersten Moment sei das einzig wirklich Schlimme gewesen, dass der Boden bebte. Dass die Erde, auf der er stand, keinen festen Halt mehr gab. Eine Urkraft, der man selbst nicht das Geringste entgegenzusetzen hat. Erschütterung bis in die tiefste Seele. Jetzt muss ich an Philip denken, wie sich der Boden unter seinen Füßen plötzlich geteilt hat.
Meine Katastrophe ist auch ein Erdbeben. Vielleicht bin ich in wenigen Monaten tot. Die Natur hatte nur fünfundzwanzig Jahre für mich vorgesehen. Nicht mehr. Nur fünfundzwanzig.
»Habe ich jetzt Krebs? Ich? Wirklich?«, frage ich tonlos meine kleine Schwester, die mich begleitet und jetzt sichtlich mit den Tränen kämpft. Ein leises: »Ich weiß nicht. Ich denke schon.« Und dann nimmt sie mich weg. Nimmt mich diese furchtbare Diagnose ganz und gar fort.
Plumps - und ich bin aus der Welt gefallen.
Keine Tränen. Ein Gefühl, als löse sich mein Körper auf, als verdampfe er einfach, würde zu einem kleinen blassen Wölkchen und flöge davon. Auf Nimmerwiedersehen in Richtung Universum. Meine Schwere, das Gewicht meiner Glieder - weg. Ich bin in meinem Körper und auch wieder nicht. Sehe die Situation von außen. Bin erste und dritte Person zugleich, ich und sie. Meine Seele hat kein stabiles Haus mehr. Vielleicht fühlt sich so der Tod an. Der Körper verschwindet, die Seele flattert ziellos durch die Gegend. Zumindest fühlt sich so die Todesangst an.
Aus Dr. M.s Mund hageln Termine, regnen Überweisungen, fl uten beängstigende Informationen und Fachbegriff e. Im Mittelpunkt des Geschehens und doch ganz weit weg sitze ich im Behandlungszimmer und klammere mich mit den Füßen an die verchromten Stuhlbeine.
»Aber ich sterbe doch nicht?«
»Frau End, das weiß ich nicht.«
»Aber ich kann nicht in den nächsten zwölf Monaten sterben, oder? Das kann nicht sein?«
»Es tut mir leid, versprechen kann ich im Moment noch gar nichts.«
Computertomographie, Knochenszintigramm, Oberbauchsonographie, mögliche Metastasen, Amputation. Invasives duktales Karzinom. Ich höre zu, nicke ab und an und verstehe gar nichts. Die Worte rauschen an mir vorbei, alles geht so schnell. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt, und mein eigener Körper will mir mein Leben nehmen. Ich sehe ins Gesicht meiner kleinen Schwester, in ihren Pupillen spiegelt sich mein eigenes Gesicht: Ein farbloses, winziges Gesicht, das von einem schwarzen Loch verschluckt wird.
»Mama, willst du mal sehen, wie gut ich Liegestütze kann?«, hat mich Paula heute Morgen gefragt, bevor sie an meiner Hand in den Kindergarten gewatschelt ist. Meine süße Paula. Sie ist noch so klein, viel zu klein.
Dr. M. wischt sich sichtlich mitgenommen eine kleine Schweißperle von der Stirn. »Haben Sie noch Fragen?«
Und obwohl ich nur einen Bruchteil dessen verstanden habe, was er mir gerade schonend versuchte verständlich zu machen, sage ich: »Nein, keine. Ich mache alles, was Sie gesagt haben. Aber sterben, das kommt nicht in Frage!«
Der Parkplatz vor dem Krankenhaus sieht plötzlich ganz anders aus. Die Welt hat sich verwandelt. In diesen dreißig Minuten hat sich die Welt verwandelt, und ich erkenne sie nicht wieder. Der Himmel ist so blau, ein tiefes, unendliches Herbstblau. Wenn wenigstens Frühling wäre. Unfähig, ins Auto zu steigen, treten wir von einem Fuß auf den anderen. Mein Herz rast, mein Kopf schmerzt. Ich spüre, wie sich eine unbestimmte Furcht in mein Herz und mein Hirn setzt, eine abstrakte Angst, ich weiß nicht, wovor, und ich weiß nicht um ihr Ausmaß. Denn was ich hier und jetzt spüre, auf diesem Parkplatz, unter diesem blauen Himmel, mit Blick auf Dorothea, ist Betrug. Etwas will mich um mein Leben betrügen. Ein Leben, an dem ich so sehr hänge, mit dem ich anderes Leben geschenkt habe und das mir verdammt noch mal zusteht! Ich bin zu jung zum Sterben, ich bin zu klug zum Sterben, ich bin zu hübsch zum Sterben, ich bin zu lustig zum Sterben. Ich bin doch wertvoll für diese Welt, ich hab doch noch längst nicht alles erledigt auf dieser Erde! Eine schreiende, bodenlose Ungerechtigkeit, die Verurteilung eines vollkommen Unschuldigen zu Folter, zu lebenslanger Haft, wenn nicht sogar zum Tode. Ich vergrabe meine Fäuste in den Taschen meines Kapuzenpullovers, plötzlich wird mir kalt. Wir starren uns an, ungläubig, haben keine Worte.
Ich habe mich doch so angestrengt, damit jetzt alles gut wird, damit mein Leben endlich leichter wird! »Doro«, ich versuche mein Gesicht wiederzufinden in ihren Augen, aber da ist nichts mehr, »das ist doch die reinste Verarschung, oder?«
»Absolut. Die größte Verarschung, die man sich vorstellen kann.«
10. NOVEMBER
Dieser kleine schwarze Käfer, der gerade versucht, über Barbies Bein zu krabbeln, und jetzt doch den Weg unter der beweglichen Kniekehle nimmt, der wäre ich jetzt gerne. Wenn ich ihn mit einem Finger zerdrücken würde, dann gäbe es ihn nicht mehr. Aber er würde es gar nicht merken. Es würde ihm bestimmt überhaupt nichts ausmachen, weil er eben nur ein klitzekleines dumpfes Käferchen ist ohne Verstand und mit seinem Käferherzen, das physiologisch gesehen wahrscheinlich überhaupt nicht existiert, nicht sehr am Leben hängt.
Wenn ich dieses Käferchen wäre, dann könnte ich jetzt mopszufrieden Rapunzel-Barbie besteigen, und wenn ich dabei draufginge, dann wäre das eben so und würde niemanden weiter stören. Aber ich bin nun mal kein dumpfes kleines Käferchen. Ich bin ein Mensch, liege im Bett meiner kleinen Tochter, sehe abwesend an ihr vorbei, während sie spielt, und habe so furchtbare Angst. Seit gestern weiß ich von meinem Krebs, und seit gestern fühle ich mich plötzlich krank. Ich spüre eine bleierne Müdigkeit und habe das Gefühl, ich hätte eine Grippe. Seit gestern liege ich eigentlich nur rum, fühle mich elend, habe Angst und denke nach. Denke nach, obwohl ich nichts lieber täte, als mein Gehirn zumindest für einen erholsamen Moment ausschalten zu können.
Das Eigentliche des Menschseins ist, dass man sich seiner Lage bewusst ist. Dass man einen Verstand hat. Einen scharfen, gleißenden Verstand, den man nicht ausknipsen kann, wenn er Furchtbares denkt. Wenn ich dieser dumme Käfer wäre, dann müsste ich jetzt keine Angst vor dem Tod haben.
Dann würde nur mein Körper kämpfen, ohne zu wissen, wofür und aus welchem Grund. Aber Intelligenz hat eben auch ihren Preis, und in diesem Moment wäre ich allzu gerne käferdumm.
In meiner Wohnung hat sich nach meinem Hilferuf ein familiärer Krisenstab versammelt. Wie müssen sich meine Eltern gefühlt haben, als ich gestern, an einem gewöhnlichen Mittwochnachmittag, anrief und unter Tränen meinem Vater sagte, dass das harmlose Ding, das mir entfernt wurde, ein bösartiger Tumor war? »Scheiße!«, war das Erste, was mein Vater hervorbrachte, und dann sagte er, er habe schon gestern ein seltsames Gefühl gehabt. Er hat »Gefühl« gesagt. Ein Wort, das ich bislang nicht gerade oft aus seinem Mund gehört habe. Und dann brach blitzschnell der Pragmatismus durch. Mein Vater, der Stadtrat, der Anwalt, der ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende so circa jeder zweiten Organisation Unterfrankens, weiß, was zu tun ist, auch wenn's brenzlig wird. Mach erst mal dies und das, oder besser, mach gar nichts, wir sind heute Abend bei dir. Als ich meine Eltern das letzte Mal verzweifelt weinend anrief, habe ich meine Schwangerschaft gebeichtet. Hilf mir, Papa, ein neues Leben will aus mir raus, hilf mir, Papa, der Tod hat sich in mir eingenistet!
Lächelnd standen die beiden dann wenige Stunden später in der Tür. Ohne Träne, ohne Verzweiflung in den Gesichtern, auch wenn ich den erfolgreich zurückgedrängten Kloß im Hals meines Vaters erahnen konnte. Es muss sie zerrissen haben, diese schlimmste aller elterlichen Ängste, die plötzlich Wirklichkeit war, aber mir zeigten sie ihre Furcht nicht. Ihre Stärke, ihr Lächeln als Zeichen unausgesprochener Liebe und Sorge und natürlich auch ein paar Gläser selbstgemachtes Quittengelee und die obligatorische Lesetasche im Gepäck, nahmen sie souverän die Hochburg des Schreckens in der Soundsostraße ein, und schon zwei Stunden später lief die erste Waschmaschine, gab es ein warmes Abendessen, und die ersten Ärztelisten waren geschrieben. Und bestimmt ist er nicht einmal zu schnell gefahren, mein Papa.
Seitdem gibt sich meine Mutter alle Mühe, hier den Betrieb aufrechtzuerhalten. Kauft ein, räumt auf, sortiert Vitaminpillen, versorgt Paula, nimmt Anrufe an und so weiter. Mein Vater recherchiert, telefoniert mit seinen Arztfreunden, legt Krankenordner für die Ablage an und versucht mir das Gefühl zu geben, dass ich alle Hilfe bekomme, die ich brauche. Gewohnt patent treten sie in Aktion, wollen um keinen Preis zulassen, dass irgendetwas Schreckliches passiert. Aber im Grunde sind sie völlig hilflos. Und das will was heißen. Die Eltern End stehen dem Schicksal ihrer Tochter machtlos gegenüber. Ich fühle mich auf eine seltsame Art verlassen. Ein ganz neues, einsames Gefühl ist das.
Und ich liege hier, während Paula ihren geliebten Dumbo an- und auszieht, und habe nur einen einzigen Gedanken, der wie ein kreischendes Neonschild in meinem Kopf blinkt: DU WIRST STERBEN.
Meine Angst ist übermächtig, ich würde alles dafür geben, um jetzt nicht so eine furchtbare, erdrückende Angst zu haben. Vielleicht gibt es mich bald nicht mehr. Vielleicht ist mein ganzer Körper schon voller Metastasen, und ich bin in ein paar Monaten tot. Einfach nicht mehr existent. Kann nicht mehr schmecken, riechen, keine Berührung fühlen, nicht mehr denken. Bin vergangen. Wie soll man diesen Gedanken denn aushalten, ohne sich zu übergeben oder verrückt zu werden?
Aber es ist nun mal so. Es können nicht alle Geschichten gut ausgehen, also warum sollte nicht auch ich jung sterben? Ich war mir nur so sicher! Ich war mir so sicher, dass mir das niemals passieren würde. Dass ich ein Glückskind bin. Wie naiv. Klar, auch ich weiß um Kriege, Hunger, Leid und
Krankheit. Der Tod schreit auch mich täglich von Zeitungen und Bildschirmen an. Auch ich weiß, wie sterbende Kinder aussehen, aber für mein eigenes Ich ist der Tod dadurch nicht weniger absurd. Die Härte des Lebens gibt es doch immer nur in den Schicksalen anderer. Dumm nur, dass auch ich für die meisten Menschen, genau genommen allen außer mir selbst, einer dieser anderen bin. Es könnte also auch ich sein, deren Geschichte kein Happy End hat. Kein Happy Judith End.
Ich habe mich unbesiegbar und unkaputtbar gefühlt, mein Schicksal nie in Frage gestellt. Habe in derselben schützenden Arroganz und Naivität gelebt wie all die anderen wahrscheinlich auch. Wir verdrängen und vergessen unsere Zerbrechlichkeit, aber wir sind es dadurch nicht weniger.
Und jetzt ist sie plötzlich da, die Todesangst, hat nichts mehr Abstraktes, sondern ist unmittelbar und brutal. Wenn ich nur wüsste, wie ich sie bändigen soll. Ich bin pure Hilflosigkeit, Ohnmacht, der personifizierte Angstzustand.
Bisher war Krebs einfach nur ein Wort. Jetzt erst wird mir klar, was dieses Wort bedeutet.
Dieses scheußliche Wort, in dem der Tod mitklingt. Dieses Wort, das meine Träume zersetzt. Das nichts als Auflösung heißt. Das mir mein Leben vorführt als Nichts. Dieses Wort lässt nichts mehr an mir. Ich bin ein Zellhaufen, eine Laune der Natur, so zufällig entstanden und so leicht zu zerstören. Woran soll ich noch glauben? Woran kann ich jemals wieder glauben?
Wenn ich nicht im 21. Jahrhundert lebte, wäre ich in kurzer Zeit tot. Ließe man der Natur ihren Lauf, dann rechnete sie noch in diesem Jahr mit mir ab. Ich glaube an die Wissenschaft, an die Technik, an den Fortschritt. Aber glauben wir nicht alle in erster Linie an die Natur der Dinge? Ihr vertraut man doch am meisten. Natürlich ist es ein unermessliches Glück, dass ich heute lebe, in einer Zeit, die es erlaubt, sich der Natur zu widersetzen, wenn sie zu grausam erscheint. Zumindest kann man versuchen, sich zu widersetzen.
Das ist es also. Das ist, was da in mir war, was ich nicht gespürt habe. Und doch habe ich irgendetwas erwartet. Nichts Böses, ich hatte kein schlechtes Gefühl, aber ein Gefühl hatte ich. Der Sommer verging in eigenartiger Erwartung. Ich lernte von einer Examensprüfung zur nächsten. Die Magisterarbeit war endlich abgegeben, nur noch ein paar Prüfungen zwischen mir und meinem Studienabschluss, Abschluss einer Ära, Beginn eines neuen Lebens, eine noch namenlose, unbestimmte Verheißung, Glück, das ich förmlich schon riechen konnte. Ich saß vormittags in der Bibliothek, nachmittags auf dem Spielplatz, abends am Schreibtisch. Zwischendrin noch ein Praktikum in einem Verlag. Und die kleine Maus, die ich jede Nacht in mein Bett holen musste, weil sie Angst im Dunkeln hat. Aber ich fühlte mich gut in meiner Rolle als Superwomen. Ich wusste, ich würde meine Prüfungen am Ende meistern. Ich hatte es geschafft, zeitgleich mit meinen Kommilitonen fertig zu werden, trotz Kind, schlafloser Nächte, Normaldepressionen einer Alleinerziehenden. Vor ein paar Monaten ist meine kleine Schwester nach Hamburg gekommen und erst mal bei Paula und mir eingezogen, endlich konnte ich ein bisschen Verantwortung teilen, mal wieder tanzen gehen, ab und zu einkaufen ohne grabbelnde Kinderhände im Süßigkeitenregal. Was für ein Gewinn, was für eine Erleichterung. Und es sollte noch viel besser werden. Ich wusste, dass die anstrengende Zeit bald vorbei sein, ich in ein paar Wochen mein Examen in der Tasche haben würde, und war fest davon überzeugt, dass als Belohnung für all die Anstrengung das Glück doppelt und dreifach um die Ecke komme.
Ich war auch ein bisschen stolz. Mein Studium, mein Kind, all das hatte ich alleine gut im Griff . Und dann war da auch noch Finn, der plötzlich in meinem Leben war. Ich konnte mich zwar nicht entscheiden, ob das gut oder gefährlich war, aber ich genoss die Spannung, das Ungewisse unserer Begegnung. Ganz mutig, geradezu übermütig hatte ich ihn vor zwei Monaten abends auf einem Straßenfest angesprochen. Sommer, der Tag meiner Literaturklausur, und die Welt lag ausgebreitet vor meinen Füßen und wollte umarmt und gefeiert werden. In seinem Garten gab es am nächsten Tag frischen Fisch und Weißwein, und ich war überzeugt, diesmal stünden die Sterne günstig.
Über den Knoten in meiner Brust habe ich mir nicht die geringsten Sorgen gemacht. Der war schließlich schon lange da. Länger als zwölf Monate. Vor einem Jahr wurde er von der Radiologin auf gut einen Zentimeter gemessen und als ungefährliches Fibroadenom eingestuft. Ich müsse mir keine Sorgen machen, hieß es. In ihrem Alter und nach einer Schwangerschaft ist es ganz normal, dass die Brust gelegentlich ein bisschen knotig ist.
Okay, dann mache ich mal unbesorgt weiter mit meinem Hochfrequenzleben.
Ich weiß nicht richtig, warum ich es dann, ein Jahr später, plötzlich so eilig hatte, das Ding doch loszuwerden. Es war irgendwie so groß geworden und tat weh, also vereinbarte ich einen OP-Termin. Ich konnte zwar kaum mehr auf dem Bauch schlafen, weil mir mit Druck auf den Knoten ein stechender Schmerz durch die Brust fuhr, aber beunruhigt war ich immer noch nicht. Warum auch. Meine Gynäkologin und auch die Radiologin hatten mir erneut bestätigt, dass es nur ein gutartiges Gewebegeschwulst sein konnte.
Eigentlich hatte ich keine Zeit, um mich für eine Nacht ins Krankenhaus einweisen zu lassen, wie es mir für den kleinen Eingriff empfohlen wurde. Auf meinem Schreibtisch stapelten sich die noch ungelesenen Bücher zur Medientheorie, und ich hatte einen strengen Zeitplan, um den Stoff in meinen Kopf zu bekommen. Ich wollte es trotzdem. Vielleicht auch, um einfach einmal gezwungen zu sein, einen Tag lang nichts zu tun. Eine Nacht in einem anderen, ruhigen Bett, das versprach Genuss. Kein Kind, das mich mitten in der Nacht weckt, weil es Durst hat oder Pipi muss. Ein ruhiges Bett nur für mich. Frühstück auf einem Tablett serviert. »Gala« lesen, Boulevardsendungen vom Bett aus glotzen. Und nebenbei diesen schmerzhaften Knoten loswerden. Danach könnte ich mit neuer Kraft durchstarten. So weit der Plan, der bis gestern noch wunderbar aufgegangen war. Das Fibroadenom war weg, ich hatte so gut wie keine Schmerzen, von Finn gab's eine Blume, und die mündliche Soziologieprüfung war auch geschafft. Und dann der Anruf: Es habe bei der routinemäßigen pathologischen Untersuchung Auffälligkeiten gegeben, Dr. Soundso sei der Spezialist, ich könne gleich kommen. Auffälligkeiten? Was soll das denn heißen? Ich kann jetzt nicht weg, ich habe doch Paula, und warum überhaupt so eilig? Also gut, wie heißt dieser Arzt? »Paula, hast du Lust, dich mit Joschua zu verabreden? Mama holt dich in einer Stunde wieder ab.«
Der Tag, an dem der Tod zu meinem Leben gestoßen ist. Und jetzt bleibt er für immer. Er gehört jetzt dazu, der Sensenmann. Auch die größte Willensanstrengung kann mir mein altes Leben nicht zurückgeben, auch nicht der größte Trost, das spüre ich ganz deutlich. Es wird ab jetzt immer ein Vorher und ein Nachher geben. Und schon jetzt ist das Vorher so unendlich weit weg, unerreichbar. Hoffentlich wird es irgendwann erträglich. Hoffentlich kann ich ihn immer wieder vergessen, den Tod. Aber wie soll das gehen? Kann man der Endlichkeit eine Daseinsberechtigung im eigenen Leben zugestehen, ohne ständig übermächtige Angst zu ha-
Copyright © 2010 by Droemer Verlag
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Ih. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
In einem großen weißen Krankenzimmer, dessen zugezogene Vorhänge die taktlose Helligkeit der Frühlingssonne mil-
dern, tritt der Professor festen Schrittes an das metallene Bett der Patientin, die ein wenig blass in den strahlend weißen Kissen ruht. Ihr graues Haar ist ganz apart in Form gebracht. Auf ihrer Hand liegt, Altersfl eck an Altersfl eck, die schützende Hand ihres Ehegatten. Die erwachsenen Kinder bringen noch einmal die Enkelchen mit selbstgemalten Bildern und Wiesenblümchen vorbei.
So in etwa hatte ich sie mir vorgestellt, die Sache mit dem Krebs. Jetzt weiß ich es besser. Denn erst kam Kylie. Und dann kam ich.
Dr. M. hat heute keine Omi vor sich.
Vor Dr. M. sitzt heute ein junges Mädchen. Ein ansehnliches Ding mit langem blondem Pferdeschwanz. Ohne beruhigenden Gatten, ohne erwachsene Kinder und ohne siebzig glücklich gelebte Jahre. Ohne Job, mitten im Examen, mit einem Kleinkind, für das sie allein verantwortlich ist. Mit nichts als einem großen Bündel Träume und Pläne.
Vor Dr. M. sitze heute ich.
»Wie bitte?«
»Frau End, Sie haben Brustkrebs.«
Stopp. Cut. Zurückspulen. Rewind.
»Frau End?«
Bitte aufwachen. Zurückspulen. Bitte!
»Frau End, wir werden alles tun, was wir können.«
Und plötzlich ist sie da, die Katastrophe. Ganz ohne Vorwarnung. An einem unschuldigen Mittwochmorgen. Sie bricht über mich herein, ohne den leisesten Schatten vorausgeworfen zu haben. Ohne Andeutung. Zumindest keiner, die ich wahrgenommen hätte.
Mein Studienfreund Philip hat einmal ein Erdbeben miterlebt. Er sagte, das am meisten Beängstigende sei nicht gewesen, dass die Häuser und Wände einstürzten. Nicht, dass er drohte erschlagen zu werden und alles zu verlieren. Im ersten Moment sei das einzig wirklich Schlimme gewesen, dass der Boden bebte. Dass die Erde, auf der er stand, keinen festen Halt mehr gab. Eine Urkraft, der man selbst nicht das Geringste entgegenzusetzen hat. Erschütterung bis in die tiefste Seele. Jetzt muss ich an Philip denken, wie sich der Boden unter seinen Füßen plötzlich geteilt hat.
Meine Katastrophe ist auch ein Erdbeben. Vielleicht bin ich in wenigen Monaten tot. Die Natur hatte nur fünfundzwanzig Jahre für mich vorgesehen. Nicht mehr. Nur fünfundzwanzig.
»Habe ich jetzt Krebs? Ich? Wirklich?«, frage ich tonlos meine kleine Schwester, die mich begleitet und jetzt sichtlich mit den Tränen kämpft. Ein leises: »Ich weiß nicht. Ich denke schon.« Und dann nimmt sie mich weg. Nimmt mich diese furchtbare Diagnose ganz und gar fort.
Plumps - und ich bin aus der Welt gefallen.
Keine Tränen. Ein Gefühl, als löse sich mein Körper auf, als verdampfe er einfach, würde zu einem kleinen blassen Wölkchen und flöge davon. Auf Nimmerwiedersehen in Richtung Universum. Meine Schwere, das Gewicht meiner Glieder - weg. Ich bin in meinem Körper und auch wieder nicht. Sehe die Situation von außen. Bin erste und dritte Person zugleich, ich und sie. Meine Seele hat kein stabiles Haus mehr. Vielleicht fühlt sich so der Tod an. Der Körper verschwindet, die Seele flattert ziellos durch die Gegend. Zumindest fühlt sich so die Todesangst an.
Aus Dr. M.s Mund hageln Termine, regnen Überweisungen, fl uten beängstigende Informationen und Fachbegriff e. Im Mittelpunkt des Geschehens und doch ganz weit weg sitze ich im Behandlungszimmer und klammere mich mit den Füßen an die verchromten Stuhlbeine.
»Aber ich sterbe doch nicht?«
»Frau End, das weiß ich nicht.«
»Aber ich kann nicht in den nächsten zwölf Monaten sterben, oder? Das kann nicht sein?«
»Es tut mir leid, versprechen kann ich im Moment noch gar nichts.«
Computertomographie, Knochenszintigramm, Oberbauchsonographie, mögliche Metastasen, Amputation. Invasives duktales Karzinom. Ich höre zu, nicke ab und an und verstehe gar nichts. Die Worte rauschen an mir vorbei, alles geht so schnell. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt, und mein eigener Körper will mir mein Leben nehmen. Ich sehe ins Gesicht meiner kleinen Schwester, in ihren Pupillen spiegelt sich mein eigenes Gesicht: Ein farbloses, winziges Gesicht, das von einem schwarzen Loch verschluckt wird.
»Mama, willst du mal sehen, wie gut ich Liegestütze kann?«, hat mich Paula heute Morgen gefragt, bevor sie an meiner Hand in den Kindergarten gewatschelt ist. Meine süße Paula. Sie ist noch so klein, viel zu klein.
Dr. M. wischt sich sichtlich mitgenommen eine kleine Schweißperle von der Stirn. »Haben Sie noch Fragen?«
Und obwohl ich nur einen Bruchteil dessen verstanden habe, was er mir gerade schonend versuchte verständlich zu machen, sage ich: »Nein, keine. Ich mache alles, was Sie gesagt haben. Aber sterben, das kommt nicht in Frage!«
Der Parkplatz vor dem Krankenhaus sieht plötzlich ganz anders aus. Die Welt hat sich verwandelt. In diesen dreißig Minuten hat sich die Welt verwandelt, und ich erkenne sie nicht wieder. Der Himmel ist so blau, ein tiefes, unendliches Herbstblau. Wenn wenigstens Frühling wäre. Unfähig, ins Auto zu steigen, treten wir von einem Fuß auf den anderen. Mein Herz rast, mein Kopf schmerzt. Ich spüre, wie sich eine unbestimmte Furcht in mein Herz und mein Hirn setzt, eine abstrakte Angst, ich weiß nicht, wovor, und ich weiß nicht um ihr Ausmaß. Denn was ich hier und jetzt spüre, auf diesem Parkplatz, unter diesem blauen Himmel, mit Blick auf Dorothea, ist Betrug. Etwas will mich um mein Leben betrügen. Ein Leben, an dem ich so sehr hänge, mit dem ich anderes Leben geschenkt habe und das mir verdammt noch mal zusteht! Ich bin zu jung zum Sterben, ich bin zu klug zum Sterben, ich bin zu hübsch zum Sterben, ich bin zu lustig zum Sterben. Ich bin doch wertvoll für diese Welt, ich hab doch noch längst nicht alles erledigt auf dieser Erde! Eine schreiende, bodenlose Ungerechtigkeit, die Verurteilung eines vollkommen Unschuldigen zu Folter, zu lebenslanger Haft, wenn nicht sogar zum Tode. Ich vergrabe meine Fäuste in den Taschen meines Kapuzenpullovers, plötzlich wird mir kalt. Wir starren uns an, ungläubig, haben keine Worte.
Ich habe mich doch so angestrengt, damit jetzt alles gut wird, damit mein Leben endlich leichter wird! »Doro«, ich versuche mein Gesicht wiederzufinden in ihren Augen, aber da ist nichts mehr, »das ist doch die reinste Verarschung, oder?«
»Absolut. Die größte Verarschung, die man sich vorstellen kann.«
10. NOVEMBER
Dieser kleine schwarze Käfer, der gerade versucht, über Barbies Bein zu krabbeln, und jetzt doch den Weg unter der beweglichen Kniekehle nimmt, der wäre ich jetzt gerne. Wenn ich ihn mit einem Finger zerdrücken würde, dann gäbe es ihn nicht mehr. Aber er würde es gar nicht merken. Es würde ihm bestimmt überhaupt nichts ausmachen, weil er eben nur ein klitzekleines dumpfes Käferchen ist ohne Verstand und mit seinem Käferherzen, das physiologisch gesehen wahrscheinlich überhaupt nicht existiert, nicht sehr am Leben hängt.
Wenn ich dieses Käferchen wäre, dann könnte ich jetzt mopszufrieden Rapunzel-Barbie besteigen, und wenn ich dabei draufginge, dann wäre das eben so und würde niemanden weiter stören. Aber ich bin nun mal kein dumpfes kleines Käferchen. Ich bin ein Mensch, liege im Bett meiner kleinen Tochter, sehe abwesend an ihr vorbei, während sie spielt, und habe so furchtbare Angst. Seit gestern weiß ich von meinem Krebs, und seit gestern fühle ich mich plötzlich krank. Ich spüre eine bleierne Müdigkeit und habe das Gefühl, ich hätte eine Grippe. Seit gestern liege ich eigentlich nur rum, fühle mich elend, habe Angst und denke nach. Denke nach, obwohl ich nichts lieber täte, als mein Gehirn zumindest für einen erholsamen Moment ausschalten zu können.
Das Eigentliche des Menschseins ist, dass man sich seiner Lage bewusst ist. Dass man einen Verstand hat. Einen scharfen, gleißenden Verstand, den man nicht ausknipsen kann, wenn er Furchtbares denkt. Wenn ich dieser dumme Käfer wäre, dann müsste ich jetzt keine Angst vor dem Tod haben.
Dann würde nur mein Körper kämpfen, ohne zu wissen, wofür und aus welchem Grund. Aber Intelligenz hat eben auch ihren Preis, und in diesem Moment wäre ich allzu gerne käferdumm.
In meiner Wohnung hat sich nach meinem Hilferuf ein familiärer Krisenstab versammelt. Wie müssen sich meine Eltern gefühlt haben, als ich gestern, an einem gewöhnlichen Mittwochnachmittag, anrief und unter Tränen meinem Vater sagte, dass das harmlose Ding, das mir entfernt wurde, ein bösartiger Tumor war? »Scheiße!«, war das Erste, was mein Vater hervorbrachte, und dann sagte er, er habe schon gestern ein seltsames Gefühl gehabt. Er hat »Gefühl« gesagt. Ein Wort, das ich bislang nicht gerade oft aus seinem Mund gehört habe. Und dann brach blitzschnell der Pragmatismus durch. Mein Vater, der Stadtrat, der Anwalt, der ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende so circa jeder zweiten Organisation Unterfrankens, weiß, was zu tun ist, auch wenn's brenzlig wird. Mach erst mal dies und das, oder besser, mach gar nichts, wir sind heute Abend bei dir. Als ich meine Eltern das letzte Mal verzweifelt weinend anrief, habe ich meine Schwangerschaft gebeichtet. Hilf mir, Papa, ein neues Leben will aus mir raus, hilf mir, Papa, der Tod hat sich in mir eingenistet!
Lächelnd standen die beiden dann wenige Stunden später in der Tür. Ohne Träne, ohne Verzweiflung in den Gesichtern, auch wenn ich den erfolgreich zurückgedrängten Kloß im Hals meines Vaters erahnen konnte. Es muss sie zerrissen haben, diese schlimmste aller elterlichen Ängste, die plötzlich Wirklichkeit war, aber mir zeigten sie ihre Furcht nicht. Ihre Stärke, ihr Lächeln als Zeichen unausgesprochener Liebe und Sorge und natürlich auch ein paar Gläser selbstgemachtes Quittengelee und die obligatorische Lesetasche im Gepäck, nahmen sie souverän die Hochburg des Schreckens in der Soundsostraße ein, und schon zwei Stunden später lief die erste Waschmaschine, gab es ein warmes Abendessen, und die ersten Ärztelisten waren geschrieben. Und bestimmt ist er nicht einmal zu schnell gefahren, mein Papa.
Seitdem gibt sich meine Mutter alle Mühe, hier den Betrieb aufrechtzuerhalten. Kauft ein, räumt auf, sortiert Vitaminpillen, versorgt Paula, nimmt Anrufe an und so weiter. Mein Vater recherchiert, telefoniert mit seinen Arztfreunden, legt Krankenordner für die Ablage an und versucht mir das Gefühl zu geben, dass ich alle Hilfe bekomme, die ich brauche. Gewohnt patent treten sie in Aktion, wollen um keinen Preis zulassen, dass irgendetwas Schreckliches passiert. Aber im Grunde sind sie völlig hilflos. Und das will was heißen. Die Eltern End stehen dem Schicksal ihrer Tochter machtlos gegenüber. Ich fühle mich auf eine seltsame Art verlassen. Ein ganz neues, einsames Gefühl ist das.
Und ich liege hier, während Paula ihren geliebten Dumbo an- und auszieht, und habe nur einen einzigen Gedanken, der wie ein kreischendes Neonschild in meinem Kopf blinkt: DU WIRST STERBEN.
Meine Angst ist übermächtig, ich würde alles dafür geben, um jetzt nicht so eine furchtbare, erdrückende Angst zu haben. Vielleicht gibt es mich bald nicht mehr. Vielleicht ist mein ganzer Körper schon voller Metastasen, und ich bin in ein paar Monaten tot. Einfach nicht mehr existent. Kann nicht mehr schmecken, riechen, keine Berührung fühlen, nicht mehr denken. Bin vergangen. Wie soll man diesen Gedanken denn aushalten, ohne sich zu übergeben oder verrückt zu werden?
Aber es ist nun mal so. Es können nicht alle Geschichten gut ausgehen, also warum sollte nicht auch ich jung sterben? Ich war mir nur so sicher! Ich war mir so sicher, dass mir das niemals passieren würde. Dass ich ein Glückskind bin. Wie naiv. Klar, auch ich weiß um Kriege, Hunger, Leid und
Krankheit. Der Tod schreit auch mich täglich von Zeitungen und Bildschirmen an. Auch ich weiß, wie sterbende Kinder aussehen, aber für mein eigenes Ich ist der Tod dadurch nicht weniger absurd. Die Härte des Lebens gibt es doch immer nur in den Schicksalen anderer. Dumm nur, dass auch ich für die meisten Menschen, genau genommen allen außer mir selbst, einer dieser anderen bin. Es könnte also auch ich sein, deren Geschichte kein Happy End hat. Kein Happy Judith End.
Ich habe mich unbesiegbar und unkaputtbar gefühlt, mein Schicksal nie in Frage gestellt. Habe in derselben schützenden Arroganz und Naivität gelebt wie all die anderen wahrscheinlich auch. Wir verdrängen und vergessen unsere Zerbrechlichkeit, aber wir sind es dadurch nicht weniger.
Und jetzt ist sie plötzlich da, die Todesangst, hat nichts mehr Abstraktes, sondern ist unmittelbar und brutal. Wenn ich nur wüsste, wie ich sie bändigen soll. Ich bin pure Hilflosigkeit, Ohnmacht, der personifizierte Angstzustand.
Bisher war Krebs einfach nur ein Wort. Jetzt erst wird mir klar, was dieses Wort bedeutet.
Dieses scheußliche Wort, in dem der Tod mitklingt. Dieses Wort, das meine Träume zersetzt. Das nichts als Auflösung heißt. Das mir mein Leben vorführt als Nichts. Dieses Wort lässt nichts mehr an mir. Ich bin ein Zellhaufen, eine Laune der Natur, so zufällig entstanden und so leicht zu zerstören. Woran soll ich noch glauben? Woran kann ich jemals wieder glauben?
Wenn ich nicht im 21. Jahrhundert lebte, wäre ich in kurzer Zeit tot. Ließe man der Natur ihren Lauf, dann rechnete sie noch in diesem Jahr mit mir ab. Ich glaube an die Wissenschaft, an die Technik, an den Fortschritt. Aber glauben wir nicht alle in erster Linie an die Natur der Dinge? Ihr vertraut man doch am meisten. Natürlich ist es ein unermessliches Glück, dass ich heute lebe, in einer Zeit, die es erlaubt, sich der Natur zu widersetzen, wenn sie zu grausam erscheint. Zumindest kann man versuchen, sich zu widersetzen.
Das ist es also. Das ist, was da in mir war, was ich nicht gespürt habe. Und doch habe ich irgendetwas erwartet. Nichts Böses, ich hatte kein schlechtes Gefühl, aber ein Gefühl hatte ich. Der Sommer verging in eigenartiger Erwartung. Ich lernte von einer Examensprüfung zur nächsten. Die Magisterarbeit war endlich abgegeben, nur noch ein paar Prüfungen zwischen mir und meinem Studienabschluss, Abschluss einer Ära, Beginn eines neuen Lebens, eine noch namenlose, unbestimmte Verheißung, Glück, das ich förmlich schon riechen konnte. Ich saß vormittags in der Bibliothek, nachmittags auf dem Spielplatz, abends am Schreibtisch. Zwischendrin noch ein Praktikum in einem Verlag. Und die kleine Maus, die ich jede Nacht in mein Bett holen musste, weil sie Angst im Dunkeln hat. Aber ich fühlte mich gut in meiner Rolle als Superwomen. Ich wusste, ich würde meine Prüfungen am Ende meistern. Ich hatte es geschafft, zeitgleich mit meinen Kommilitonen fertig zu werden, trotz Kind, schlafloser Nächte, Normaldepressionen einer Alleinerziehenden. Vor ein paar Monaten ist meine kleine Schwester nach Hamburg gekommen und erst mal bei Paula und mir eingezogen, endlich konnte ich ein bisschen Verantwortung teilen, mal wieder tanzen gehen, ab und zu einkaufen ohne grabbelnde Kinderhände im Süßigkeitenregal. Was für ein Gewinn, was für eine Erleichterung. Und es sollte noch viel besser werden. Ich wusste, dass die anstrengende Zeit bald vorbei sein, ich in ein paar Wochen mein Examen in der Tasche haben würde, und war fest davon überzeugt, dass als Belohnung für all die Anstrengung das Glück doppelt und dreifach um die Ecke komme.
Ich war auch ein bisschen stolz. Mein Studium, mein Kind, all das hatte ich alleine gut im Griff . Und dann war da auch noch Finn, der plötzlich in meinem Leben war. Ich konnte mich zwar nicht entscheiden, ob das gut oder gefährlich war, aber ich genoss die Spannung, das Ungewisse unserer Begegnung. Ganz mutig, geradezu übermütig hatte ich ihn vor zwei Monaten abends auf einem Straßenfest angesprochen. Sommer, der Tag meiner Literaturklausur, und die Welt lag ausgebreitet vor meinen Füßen und wollte umarmt und gefeiert werden. In seinem Garten gab es am nächsten Tag frischen Fisch und Weißwein, und ich war überzeugt, diesmal stünden die Sterne günstig.
Über den Knoten in meiner Brust habe ich mir nicht die geringsten Sorgen gemacht. Der war schließlich schon lange da. Länger als zwölf Monate. Vor einem Jahr wurde er von der Radiologin auf gut einen Zentimeter gemessen und als ungefährliches Fibroadenom eingestuft. Ich müsse mir keine Sorgen machen, hieß es. In ihrem Alter und nach einer Schwangerschaft ist es ganz normal, dass die Brust gelegentlich ein bisschen knotig ist.
Okay, dann mache ich mal unbesorgt weiter mit meinem Hochfrequenzleben.
Ich weiß nicht richtig, warum ich es dann, ein Jahr später, plötzlich so eilig hatte, das Ding doch loszuwerden. Es war irgendwie so groß geworden und tat weh, also vereinbarte ich einen OP-Termin. Ich konnte zwar kaum mehr auf dem Bauch schlafen, weil mir mit Druck auf den Knoten ein stechender Schmerz durch die Brust fuhr, aber beunruhigt war ich immer noch nicht. Warum auch. Meine Gynäkologin und auch die Radiologin hatten mir erneut bestätigt, dass es nur ein gutartiges Gewebegeschwulst sein konnte.
Eigentlich hatte ich keine Zeit, um mich für eine Nacht ins Krankenhaus einweisen zu lassen, wie es mir für den kleinen Eingriff empfohlen wurde. Auf meinem Schreibtisch stapelten sich die noch ungelesenen Bücher zur Medientheorie, und ich hatte einen strengen Zeitplan, um den Stoff in meinen Kopf zu bekommen. Ich wollte es trotzdem. Vielleicht auch, um einfach einmal gezwungen zu sein, einen Tag lang nichts zu tun. Eine Nacht in einem anderen, ruhigen Bett, das versprach Genuss. Kein Kind, das mich mitten in der Nacht weckt, weil es Durst hat oder Pipi muss. Ein ruhiges Bett nur für mich. Frühstück auf einem Tablett serviert. »Gala« lesen, Boulevardsendungen vom Bett aus glotzen. Und nebenbei diesen schmerzhaften Knoten loswerden. Danach könnte ich mit neuer Kraft durchstarten. So weit der Plan, der bis gestern noch wunderbar aufgegangen war. Das Fibroadenom war weg, ich hatte so gut wie keine Schmerzen, von Finn gab's eine Blume, und die mündliche Soziologieprüfung war auch geschafft. Und dann der Anruf: Es habe bei der routinemäßigen pathologischen Untersuchung Auffälligkeiten gegeben, Dr. Soundso sei der Spezialist, ich könne gleich kommen. Auffälligkeiten? Was soll das denn heißen? Ich kann jetzt nicht weg, ich habe doch Paula, und warum überhaupt so eilig? Also gut, wie heißt dieser Arzt? »Paula, hast du Lust, dich mit Joschua zu verabreden? Mama holt dich in einer Stunde wieder ab.«
Der Tag, an dem der Tod zu meinem Leben gestoßen ist. Und jetzt bleibt er für immer. Er gehört jetzt dazu, der Sensenmann. Auch die größte Willensanstrengung kann mir mein altes Leben nicht zurückgeben, auch nicht der größte Trost, das spüre ich ganz deutlich. Es wird ab jetzt immer ein Vorher und ein Nachher geben. Und schon jetzt ist das Vorher so unendlich weit weg, unerreichbar. Hoffentlich wird es irgendwann erträglich. Hoffentlich kann ich ihn immer wieder vergessen, den Tod. Aber wie soll das gehen? Kann man der Endlichkeit eine Daseinsberechtigung im eigenen Leben zugestehen, ohne ständig übermächtige Angst zu ha-
Copyright © 2010 by Droemer Verlag
Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
Ih. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München.
... weniger
Autoren-Porträt von Judith End
End, JudithJudith End, geboren 1981, studierte Medienkultur, Literatur und Soziologie in Hamburg und brachte 2002 ihre Tochter Paula zur Welt, die sie allein erzieht. In ihrer Magisterarbeit beschäftigt sie sich mit der »Vorstellung vom irdischen Paradies«, als sie im Herbst 2006 die Diagnose Brustkrebs erhält. Was dann geschieht, ist die Geschichte ihres Buches "Sterben kommt nicht in Frage, Mama!", das von Presse und Lesern begeistert aufgenommen wurde; die FAZ lobte: Das Buch "ist ehrlich, witzig, ironisch, gut geschrieben, und es erspart dem Leser nichts".Der Krebs, der besiegt schien, kam zurück. Im Sommer 2012 verlor Judith End den Kampf gegen die heimtückische Krankheit.
Autoren-Interview mit Judith End
Liebe Frau End, 2006 haben Sie die Diagnose Brustkrebs erhalten. Ende 2007 hatten Sie den Krebs bis auf Weiteres besiegt. Wie geht es Ihnen heute? Sind die Behandlungen abgeschlossen?Heute geht es mir gut, auch wenn die Behandlungen noch nicht abgeschlossen sind. Ich nehme noch ein Medikament im Zuge der Antihormontherapie, das verhindert, dass sich mögliche Tumorzellen durch Östrogene speisen können. Außerdem bekomme ich eine Biphosphonattherapie in Form einer halbjährlichen Infusion, die vorbeugende Wirkung hat. Das alles schränkt mich im Alltag aber kaum noch ein, so dass ich mich grundsätzlich gesund fühle. Meine Immunabwehr ist nach wie vor nicht die beste. Aber alles zusammen sind das nur Zipperlein, mit denen ich gut leben und einen weitgehend normalen Alltag führen kann.
Ihre Tochter Paula war vier, als Sie an Krebs erkrankt sind. Sie beschreiben in ihrem Buch, wie stark Paula in der Zeit gelitten hat. Wie ist Ihre Beziehung heute zueinander? Hat der Krebs auch etwas zwischen Ihnen verändert?
... mehr
Wir haben ein sehr offenes Verhältnis und reden über vieles. Paula muss weitgehend ohne Vater auskommen und hat keine Geschwister. Das macht unsere Beziehung zu einer sehr exklusiven und sehr innigen.
Es ist schwer zu sagen, ob der Krebs unsere Beziehung verändert hat. Als besonders empfinde ich, dass Paula ein sehr feines Gespür für meine Befindlichkeiten hat. Wie ein kleiner Seismograph erspürt sie die kleinsten Erschütterungen manchmal schon, bevor ich selbst merke, dass sich zum Beispiel eine Grippe ankündigt oder die Angst vor Nachuntersuchungen. Sie fragt zum Teil heute noch aus heiterem Himmel, ob ich an dieser oder jener Sache sterben könne. Das zeigt, dass sie sich noch nicht in die Gewissheit fallen lassen kann, dass ich tatsächlich bei ihr bleibe. Ich war natürlich schon immer sehr glücklich über mein Kind, auch wenn unser Alltag nicht immer leicht war. Aber seit der Erkrankung bin ich jeden Tag bewusst dankbar dafür, dass ich Paula habe. Ich sage ihr wahnsinnig oft, wie sehr ich sie liebe und wie großartig sie ist, dass es sie manchmal schon nervt. Sie ist definitiv das Tollste, was ich je zustande gebracht habe. Und mit dem Bewusstsein, dass man so oder so - gesund oder krank - nur eine begrenzte Zeit zusammen hat, ist mir die Zeit mit ihr noch wertvoller geworden. Mit ihr sind die Tage immer bunt. Und seit wir beide wissen, dass das Leben gar nichts Selbstverständliches ist, noch ein bisschen bunter.
Was hat der Krebs für Sie ganz persönlich in ihrem Leben und ihrem Lebensgefühl verändert?
Ich bin selbstbewusster geworden und das meine ich im wortwörtlichen Sinne: Ich bin mir meiner Selbst bewusster. Ich kann meine Gefühle besser wahrnehmen und besser darauf reagieren. Ich kann mich besser abgrenzen und weiß heute schon sehr viel mehr darüber, was ich vom Leben will und was mir wichtig ist.
Man wird in einer solchen Situation auf sehr brutale Weise auf sich selbst zurückgeworfen. Man hat praktisch kaum eine andere Wahl, als sich mit seiner eigenen Person und seiner Seele zu beschäftigen. Wenn man also das Glück hat, wieder gesund zu werden, hat man durchaus die Chance, gewachsen aus einer solchen Lage hervorzugehen.
Trotzdem ärgere ich mich auch heute noch über Kaugummis an den Schuhen oder verlorene Fahrradschlüssel. Nur weil man dem Tod von der Schippe gesprungen ist, wird man nicht automatisch weise und gelassen. Aber ich habe eine gewisse Demut und Dankbarkeit gelernt, die ich vorher nicht so bewusst empfunden habe. Ich verstehe es heute besser, im Hier und Jetzt zu leben und mir nicht so viele Gedanken über die Zukunft zu machen. Die kommt oder kommt eben nicht. Das Leben findet im Moment statt. Am großen Glück arbeite ich zwar noch, aber ich bin mir selbst nach dieser schweren Zeit wesentlich näher als vorher. Ich dachte, der gute Teil meines Lebens - der als unbeschwerter junger Mensch - sei unwiederbringlich vorbei und verloren. Jetzt glaube ich sicher, der beste Teil kommt noch.
Wir haben ein sehr offenes Verhältnis und reden über vieles. Paula muss weitgehend ohne Vater auskommen und hat keine Geschwister. Das macht unsere Beziehung zu einer sehr exklusiven und sehr innigen.
Es ist schwer zu sagen, ob der Krebs unsere Beziehung verändert hat. Als besonders empfinde ich, dass Paula ein sehr feines Gespür für meine Befindlichkeiten hat. Wie ein kleiner Seismograph erspürt sie die kleinsten Erschütterungen manchmal schon, bevor ich selbst merke, dass sich zum Beispiel eine Grippe ankündigt oder die Angst vor Nachuntersuchungen. Sie fragt zum Teil heute noch aus heiterem Himmel, ob ich an dieser oder jener Sache sterben könne. Das zeigt, dass sie sich noch nicht in die Gewissheit fallen lassen kann, dass ich tatsächlich bei ihr bleibe. Ich war natürlich schon immer sehr glücklich über mein Kind, auch wenn unser Alltag nicht immer leicht war. Aber seit der Erkrankung bin ich jeden Tag bewusst dankbar dafür, dass ich Paula habe. Ich sage ihr wahnsinnig oft, wie sehr ich sie liebe und wie großartig sie ist, dass es sie manchmal schon nervt. Sie ist definitiv das Tollste, was ich je zustande gebracht habe. Und mit dem Bewusstsein, dass man so oder so - gesund oder krank - nur eine begrenzte Zeit zusammen hat, ist mir die Zeit mit ihr noch wertvoller geworden. Mit ihr sind die Tage immer bunt. Und seit wir beide wissen, dass das Leben gar nichts Selbstverständliches ist, noch ein bisschen bunter.
Was hat der Krebs für Sie ganz persönlich in ihrem Leben und ihrem Lebensgefühl verändert?
Ich bin selbstbewusster geworden und das meine ich im wortwörtlichen Sinne: Ich bin mir meiner Selbst bewusster. Ich kann meine Gefühle besser wahrnehmen und besser darauf reagieren. Ich kann mich besser abgrenzen und weiß heute schon sehr viel mehr darüber, was ich vom Leben will und was mir wichtig ist.
Man wird in einer solchen Situation auf sehr brutale Weise auf sich selbst zurückgeworfen. Man hat praktisch kaum eine andere Wahl, als sich mit seiner eigenen Person und seiner Seele zu beschäftigen. Wenn man also das Glück hat, wieder gesund zu werden, hat man durchaus die Chance, gewachsen aus einer solchen Lage hervorzugehen.
Trotzdem ärgere ich mich auch heute noch über Kaugummis an den Schuhen oder verlorene Fahrradschlüssel. Nur weil man dem Tod von der Schippe gesprungen ist, wird man nicht automatisch weise und gelassen. Aber ich habe eine gewisse Demut und Dankbarkeit gelernt, die ich vorher nicht so bewusst empfunden habe. Ich verstehe es heute besser, im Hier und Jetzt zu leben und mir nicht so viele Gedanken über die Zukunft zu machen. Die kommt oder kommt eben nicht. Das Leben findet im Moment statt. Am großen Glück arbeite ich zwar noch, aber ich bin mir selbst nach dieser schweren Zeit wesentlich näher als vorher. Ich dachte, der gute Teil meines Lebens - der als unbeschwerter junger Mensch - sei unwiederbringlich vorbei und verloren. Jetzt glaube ich sicher, der beste Teil kommt noch.
... weniger
Bibliographische Angaben
- Autor: Judith End
- 2010, 297 Seiten, Maße: 12,5 x 20,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426275392
- ISBN-13: 9783426275399
Rezension zu „'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!' “
"Eine Geschichte, die ans Herz geht." [...] "In ihrem Buch "Sterben kommt nicht in Frage, Mama!" (Droemer/Knaur, 16,95 Euro) erzählt Judith End, wie sie und ihre Tochter gemeinsam der Krankheit trotzen - ehrlich und mit einem Hauch Sarkasmus. Ein Buch, das zu Tränen rührt und gleichzeitig zum Lachen verführt." Mamy's Place, 01.11.2011
Kommentar zu "'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!'"
0 Gebrauchte Artikel zu „'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!'“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "'Sterben kommt nicht in Frage, Mama!'".
Kommentar verfassen