Stöber, K: Frei sein; mein erfüllter Traum

»Du bist verrückt, Karin«, ist das, was das kleine Mädchen von seinem Lehrer zu hören bekommt, als es sich in einem Aufsatz den Traum von einem freien, naturnahen Leben unter Indianern ausmalt.Beeindruckt sowohl von fiktiven Erzählungen eines Karl May, als auch von Biografien über Erfinder, Forscher und Entdecker, sehnt es sich gleichermaßen nach Abenteuern und Freiheit.Geboren im November1941 im schlesischen Bunzlau, verliert Karin Ende des Zweiten Weltkrieges ihre Heimat und Familie. Als Flüchtling überlebt sie die Bombierung Dresdens, aber die schwerkranke Mutter stirbt bald darauf an Krebs und hinterlässt die Karin vier Wochen vor ihrem vierten Geburtstag vorerst als Waise. In einem Heim für Suchkinder finden sie Anverwandte und bringen sie zu ihren Großeltern. Dort ist ihr eine kurze, glückliche und unbeschwerte Zeit beschieden. Als der aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrte Vater erneut heiratet, beginnt für Karin ein jahrelanges Martyrium als ungeliebtes Kind: Sie erfährt, dass es »böse Stiefmütter« nicht nur im Märchen gibt und erleidet fortgesetzte Schmähungen, Demütigungen und brutale Gewalt. So wächst sie entbehrungsreich und unter schwierigsten Verhältnissen auf. Trotz Begabung erhält sie nicht die Erlaubnis, ein Gymnasium zu besuchen und wird genötigt, den Kaufmannsberuf zu lernen. Später flüchtet sie sich in die Ehe, bekommt zwei Töchter und erkennt fast zu spät, dass sie vom Regen in die Traufe geraten ist ... Allen Lebenswidrigkeiten und erlittenen Traumata zum Trotz, lässt sie sich nicht unterkriegen und findet tapfer und mit unerschütterlichem Glauben nach und nach Wege, sich aus gesellschaftlichen Zwängen und persönlichen Abhängigkeiten zu befreien. Nachdem die Ehe gescheitert ist, begegnet sie spät vermittels einer Zeitungsannonce ihrem Traummann, der bereits in seiner Jugend