Stumme Boten
Roman. Aus d. Engl. v. Esther Kinsky
An der Stanford Universität arbeiten der calvinistisch-strenge Kunsthistoriker Chuck und die lebensfrohe, katholische, portugiesische Biologin Ana Maria an einem ungewöhnlichen Projekt. Sie versuchen zu ergründen, welch geheimer Zusammenhang bestehen könnte...
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Produktinformationen zu „Stumme Boten “
An der Stanford Universität arbeiten der calvinistisch-strenge Kunsthistoriker Chuck und die lebensfrohe, katholische, portugiesische Biologin Ana Maria an einem ungewöhnlichen Projekt. Sie versuchen zu ergründen, welch geheimer Zusammenhang bestehen könnte zwischen Schriften aus dem 17. Und 18. Jahrhundert, die von rätselhaften Ungeheuern und Missgeburten berichten, und dem Erdbeben von Lissabon 1755.
Voneinander fasziniert und einander doch abgrundtief fremd versuchen sie, die Grenzen des Rationalen, die Abgründe zwischen der neuen und der alten Welt zu begreifen.
In einem vielschichtigen Ideen- und Liebesroman verbindet Clara Pinto-Correia Vorahnung und Weisheit, Erotik und Moral.
Voneinander fasziniert und einander doch abgrundtief fremd versuchen sie, die Grenzen des Rationalen, die Abgründe zwischen der neuen und der alten Welt zu begreifen.
In einem vielschichtigen Ideen- und Liebesroman verbindet Clara Pinto-Correia Vorahnung und Weisheit, Erotik und Moral.
Lese-Probe zu „Stumme Boten “
"Um die zehnte Stunde, als der Höchste Herr Seines letzten ärmlichen Kleids grausam beraubt Uns Sterblichen Seine übergroße Liebe erwies,und ans Kreuz genagelt ward von unreiner Hand, da erbebte die Erde, und allein der Gedanke läßt mich erbeben.(Begräbnisgesang, IX)Was ist los mit unseren Zivilisationen? Warum verpassen wir immer diese eine Kleinigkeit, durch die wir überleben könnten? Warum schaffen wir nie den letzten Schritt? Die Assyrer kannten kein Mitleid. Die Inkas kannten kein Rad. Die Ägypter kannten keinen Hebel. Die Wikinger kannten keine Schrauben. Die Römer kannten keine Kurbel, aber sie kannten auch kein Hufeisen und vor allem kannten sie keine Null. Was hat das zu bedeuten? Was liegt so knapp außerhalb unserer Reichweite und könnte uns retten, wenn wir es nur wahrnähmen?Die Sprühhöhe der Springbrunnen in Stanford nimmt stetig ab.Warum regnet es nicht?Warum regnet es immer zu viel, wenn endlich Regen fällt?Warum gehen Zivilisationen unter? Was ist dieses Etwas, das wir nicht erkennen? Was, Chuck? Ich weigere mich, radzufahren. Das Gerät ist einfach lächerlich. Sollen sie nach Herzenslust hin- und her- und kreuz und quer fahren, mir ist es egal. Ich gehe zu Fuß. Seit zwölf Jahren wandere ich über das Universitätsgelände. Das Gelände ist so groß, daß wir sogar eine eigene Postleitzahl haben. Macht nichts. Ich gehe weiter zu Fuß. Diese Fahrräder sind bloß wieder so eine überflüssige kalifornische Mode. Ich will nicht modern sein. Als ich heute früh an dem Brunnen vor der Buchhandlung vorbeiging, waren die Mendecant Jungens wieder zugange. Standen bis zu den Knien im Wasser und sangen a capella. Vielleicht haben sie eine neue CD herausgebracht. Was manche Leute anstellen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dann kam ich an dem großen Springbrunnen vor dem Auditorium vorbei, und ich glaube, der Anblick hat mich auf diese Überlegungen gebracht, die ich so gerne anstelle.Lynette sagt, ich mache das dauernd. Will immer wissen, warum, warum, warum. Sie sagt, ich
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hab's mit den Fragen, aber das stimmt nicht. Ich hab's ihr nie gesagt, obwohl wir seit fünfzehn Jahren verheiratet sind. Ich hab's nämlich mit den Antworten.Ich wünsche mir immer noch, wenigstens einmal eine endgültige Antwort zu finden. Abgesehen davon bin ich stinknormal. Wahrscheinlich bin ich auch einer von zigtausend Klonen. Normale Menschen kann man kaum auseinanderhalten.Wir sind alle gleich, und ganz mechanisch tun wir alle dasselbe. Ich glaube, Tausende von Männern im Land sind genauso wie ich, und Tausende von Frauen sind genauso wie meine Frau, und wir hätten genausogut tausend andere heiraten können.Wir haben uns im College kennengelernt, wie alle. Mir hatte nie einer was erklärt. Ich war bestimmt schon fünfzehn, als ich begriff, daß Frauen Milch in der Brust haben, um Babies zu füttern. Zuhause in Kansas hatte ich eine Freundin. Damals, in der High School. Einmal saßen wir abends im Lieferwagen von meinem Vater und sahen einen Film mit John Wayne ..."
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Autoren-Porträt von Clara Pinto Correia
Clara Pinto Correia wurde 1960 in Lissabon geboren. Sie studierte Biologie und ist als Embryologin in Lissabon und in den USA tätig. Sie hat mehrere Romane, Erzählungen und Lyrik veröffentlicht und erhielt 1991 für "Das Alphabet der Frauen" den Großen Portugiesischen Literaturpreis.Bibliographische Angaben
- Autor: Clara Pinto Correia
- 1999, Maße: 13 x 21,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821807814
- ISBN-13: 9783821807812
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