Sturm / Der verwaiste Thron Bd.1
Roman. Originalausgabe
Ana ist die einzige Tochter des Fürsten von Somerstorm. Ihr 17. Geburtstag soll ein ganz besonderer Tag für sie werden. Doch das große Fest mit Gauklern und Schaustellern endet mit einem schrecklichen Massaker an Anas Familie. Ana kann...
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Produktinformationen zu „Sturm / Der verwaiste Thron Bd.1 “
Ana ist die einzige Tochter des Fürsten von Somerstorm. Ihr 17. Geburtstag soll ein ganz besonderer Tag für sie werden. Doch das große Fest mit Gauklern und Schaustellern endet mit einem schrecklichen Massaker an Anas Familie. Ana kann fliehen, aber in ihrer verlorenen Heimat herrschen nun die geheimnisvollen Nachtschatten. Kann sie den Thron zurückerobern?
Die überwältigende Saga einer jungen deutschen Autorin!
Es ist ein großer Tag für Ana, die einzige Tochter des Fürsten von Somerstorm. Ihr siebzehnter Geburtstag beginnt mit den Darbietungen von Gauklern und Schaustellern - und endet in einem Massaker an ihrer Familie! Jetzt ist Ana auf der Flucht, nur begleitet von einem Leibwächter, den sie kaum kennt und dem sie noch weniger traut. Auf Burg Somerstorm, ihrer verlorenen Heimat, herrschen nun die geheimnisvollen Nachtschatten - und der Mord an Anas Familie war nur der Anfang ihrer düsteren Pläne!
Der erste Roman einer farbenprächtigen Trilogie voller Abenteuer, Intrigen und geheimnisvoller Geschöpfe.
Es ist ein großer Tag für Ana, die einzige Tochter des Fürsten von Somerstorm. Ihr siebzehnter Geburtstag beginnt mit den Darbietungen von Gauklern und Schaustellern - und endet in einem Massaker an ihrer Familie! Jetzt ist Ana auf der Flucht, nur begleitet von einem Leibwächter, den sie kaum kennt und dem sie noch weniger traut. Auf Burg Somerstorm, ihrer verlorenen Heimat, herrschen nun die geheimnisvollen Nachtschatten - und der Mord an Anas Familie war nur der Anfang ihrer düsteren Pläne!
Der erste Roman einer farbenprächtigen Trilogie voller Abenteuer, Intrigen und geheimnisvoller Geschöpfe.
Lese-Probe zu „Sturm / Der verwaiste Thron Bd.1 “
Sturm von Claudia KernLESEPROBE
Prolog
Ich hoffe, dass der Krieg noch ganz lange dauert«, sagte Craymorus. Der Waldboden raschelte und knackte unter seinen Sohlen. »Mindestens noch zwei Jahre, bis ich zwölf bin.«
»Und dann?«, fragte Purves. Er war ein großer Mann mit knochigen Händen und strähnigen, langen Haaren.
»Dann darf ich auch in den Krieg ziehen, so wie Jasse Drehmburgen. Er hat sogar ein Schwert.« Craymorus bückte sich und hob einen Ast auf. Halbherzig stocherte er damit in der Luft herum, aber der Ast war zu krumm, um wie ein richtiges Schwert auszusehen. Also ließ er ihn wieder fallen.
»Jasse will dem Roten König den Bauch aufschlitzen, hat er gesagt, so wie sein Vater immer die Schweine aufschlitzt.« »Was hat denn Jasse gegen den Roten König?« Das war eine seltsame Frage. Jeder, den Craymorus kannte, hasste den Roten König. Er war ein Räuber und Dieb, der seinen eigenen Vater vergiftet hatte, um auf den Thron zu gelangen. Die Wandermusikanten sangen in ihren Liedern davon.
»Jasse kann den Roten König nicht leiden, weil der seinen Vater umgebracht hat«, sagte er schließlich. »Jasses Vater?«
Craymorus lachte. »Nein, den Vater des Königs, nicht Metzger Drehmburgen.«
»Und wieso kümmert es Jasse, was der König mit seinem Vater macht?«
»Weiß nicht. Weil es falsch ist?«
»Ist es das?«
Die Fragen waren Craymorus unangenehm. Er hob die Schultern und blickte an Purves vorbei in den Wald. So hoch im Norden gab es keine Laubbäume, so wie er sie aus seiner Heimat kannte, nur Fichten und Tannen, deren Nadeln den Boden bedeckten. Alles war vertrocknet. Die Luft roch sandig und scharf. Es war Craymorus nicht aufgefallen, dass sie den Weg verlassen hatten, doch als er jetzt
... mehr
danach suchte, konnte er ihn nirgends entdecken. Die Dunkelheit legte einen Schleier über den Wald.
»Wo sind wir?«, fragte er.
»Wo du sein wolltest.« Purves blieb stehen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Die Nägel kratzten durch Craymorus' Hemd hindurch über seine Haut. Er duckte sich und wich der Hand aus.
»Ich will hier nicht sein.«
Er meinte nicht nur den Wald mit seinen ausgeblichenen Farben, sondern auch das uralte Anwesen, auf dem sie seit einigen Wochen lebten, und den ganzen menschenleeren, trostlosen Norden. Sein Vater hatte gesagt, es sei wichtig, dass sie den Süden verließen, aber Craymorus verstand nicht, warum das so war. Es hatte wohl etwas mit dem Roten König und dem Krieg zu tun.
»Ich will nach Hause.« Seine Stimme klang weinerlich. Craymorus wischte sich mit dem Hemdsärmel über die Augen. Man zeigte keine Schwäche in Gegenwart anderer.
»Wolltest du nicht die Ungeheuer sehen?«
Er zog die Nase hoch. »Ja.«
Beinahe hätte er vergessen, dass sie deswegen aufgebrochen waren. Stunden waren seitdem vergangen. Der Tag war der Nacht gewichen.
»Sind sie hier?«, fragte er.
»Siehst du sie denn?«
Craymorus blinzelte Tränen aus seinen Augen und starrte in die Dämmerung. Der Wald war still. Die Vögel hatten längst aufgehört zu singen.
»Siehst du sie jetzt?«
Craymorus kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich mit aller Kraft, zwang sich dazu, die Ungeheuer zu entdecken. Er suchte sie in der Dunkelheit, wo die Nacht mit den Schatten verschmolz, und er suchte sie in der Luft, weil Jerzebal, seine Zofe, erzählte, die Ungeheuer kämen mit dem Wind über das Land.
Jerzebal nannte sie Nachtschatten. Craymorus' Vater nannte sie Spinnerei.
»Sind sie wirklich hier?«, fragte Craymorus. »Mein Vater sagt, dass sie schon lange tot sind.« »Dein Vater ist ein Narr.«
Unwillkürlich wich Craymorus vor dem Hass, der in den Worten lag, zurück.
»Ist er nicht«, war das Einzige, was er hervorbrachte, obwohl er so viel mehr hatte sagen wollen. »Wie ...«
Er brach ab und drehte sich um. Der Wald umgab ihn wie ein undurchdringlicher schwarzer Wall. Ein Insekt summte neben seinem Kopf und verstummte.
Er war allein.
Ich hab doch nur einmal geblinzelt, dachte er. Die Angst ließ ihn frösteln. Wo ist er denn hin?
Irgendwo kicherte jemand. Es klang wie Purves' Stimme, aber sie schien weiter von ihm entfernt zu sein, als möglich war.
»Wo bist du?«, rief er. Der Wald verschluckte seine Worte.
Vorsichtig tastete er sich an den Bäumen entlang. Die Dunkelheit pulsierte im Rhythmus seines Herzschlags. Schatten lösten sich aus der Nacht und umflossen ihn.
Etwas kitzelte sein Ohr. Augen, so kalt und hell wie Sterne, sahen ihn an.
»Lauf, kleiner Junge«, flüsterte Purves. »Lauf, so schnell du kannst.«
Seine Hände zitterten vor Angst, aber dennoch schlug er nach dem Schatten. Sein Schlag traf nur Luft. Er wurde vom eigenen Schwung nach vorne getragen und fiel auf die Knie. Seine Finger streiften Fell. Es roch nach Essig.
»Lauf!«, schrie Purves ihn an.
Craymorus sprang erschrocken auf.
Um ihn herum wurden aus Schatten Gestalten. Klauen streckten sich ihm entgegen, aufgerissene Mäuler schnappten nach seinen Beinen. Er sprang über sie hinweg, tauchte unter ihnen hindurch, stolperte über Wurzeln und prallte gegen Zweige. Dornen rissen sein Hemd auf, dann seine Haut, aber er lief weiter. Er war schnell und stark, das sagte jeder. Eines Tages würde er die Aufgaben seines Vaters erben und an den Tafeln der Könige sitzen. Das war seine Zukunft, nicht der Tod.
Er trat ins Leere. Einen winzigen Moment lang sah er den sternenklaren Himmel über sich wie die Augen von tausend höhnischen Ungeheuern, dann stürzte er dem Abgrund entgegen - lange, viel zu lange.
Als der Aufprall schließlich kam, glaubte Craymorus, sein Körper müsse zerspringen wie Glas. Zweimal überschlug er sich, dann blieb er zwischen den Felsen liegen.
Hinter ihm rutschten Dreck und Steine nach unten. Er schmeckte Blut, aber er spürte keine Schmerzen, nur eine dumpfe Enttäuschung, als habe ihn das Leben betrogen.
Craymorus wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis er den Schatten bemerkte, der die Sterne verdeckte.
»Kleiner Junge«, flüsterte Purves' essigsaure Stimme. »Du wirst nie wieder vor irgendetwas davonlaufen. Dies ist mein Geschenk an dich.«
Craymorus schloss die Augen und erwartete den Tod.
Doch auch der Tod betrog ihn.
© Blanvalet Verlag
»Wo sind wir?«, fragte er.
»Wo du sein wolltest.« Purves blieb stehen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Die Nägel kratzten durch Craymorus' Hemd hindurch über seine Haut. Er duckte sich und wich der Hand aus.
»Ich will hier nicht sein.«
Er meinte nicht nur den Wald mit seinen ausgeblichenen Farben, sondern auch das uralte Anwesen, auf dem sie seit einigen Wochen lebten, und den ganzen menschenleeren, trostlosen Norden. Sein Vater hatte gesagt, es sei wichtig, dass sie den Süden verließen, aber Craymorus verstand nicht, warum das so war. Es hatte wohl etwas mit dem Roten König und dem Krieg zu tun.
»Ich will nach Hause.« Seine Stimme klang weinerlich. Craymorus wischte sich mit dem Hemdsärmel über die Augen. Man zeigte keine Schwäche in Gegenwart anderer.
»Wolltest du nicht die Ungeheuer sehen?«
Er zog die Nase hoch. »Ja.«
Beinahe hätte er vergessen, dass sie deswegen aufgebrochen waren. Stunden waren seitdem vergangen. Der Tag war der Nacht gewichen.
»Sind sie hier?«, fragte er.
»Siehst du sie denn?«
Craymorus blinzelte Tränen aus seinen Augen und starrte in die Dämmerung. Der Wald war still. Die Vögel hatten längst aufgehört zu singen.
»Siehst du sie jetzt?«
Craymorus kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich mit aller Kraft, zwang sich dazu, die Ungeheuer zu entdecken. Er suchte sie in der Dunkelheit, wo die Nacht mit den Schatten verschmolz, und er suchte sie in der Luft, weil Jerzebal, seine Zofe, erzählte, die Ungeheuer kämen mit dem Wind über das Land.
Jerzebal nannte sie Nachtschatten. Craymorus' Vater nannte sie Spinnerei.
»Sind sie wirklich hier?«, fragte Craymorus. »Mein Vater sagt, dass sie schon lange tot sind.« »Dein Vater ist ein Narr.«
Unwillkürlich wich Craymorus vor dem Hass, der in den Worten lag, zurück.
»Ist er nicht«, war das Einzige, was er hervorbrachte, obwohl er so viel mehr hatte sagen wollen. »Wie ...«
Er brach ab und drehte sich um. Der Wald umgab ihn wie ein undurchdringlicher schwarzer Wall. Ein Insekt summte neben seinem Kopf und verstummte.
Er war allein.
Ich hab doch nur einmal geblinzelt, dachte er. Die Angst ließ ihn frösteln. Wo ist er denn hin?
Irgendwo kicherte jemand. Es klang wie Purves' Stimme, aber sie schien weiter von ihm entfernt zu sein, als möglich war.
»Wo bist du?«, rief er. Der Wald verschluckte seine Worte.
Vorsichtig tastete er sich an den Bäumen entlang. Die Dunkelheit pulsierte im Rhythmus seines Herzschlags. Schatten lösten sich aus der Nacht und umflossen ihn.
Etwas kitzelte sein Ohr. Augen, so kalt und hell wie Sterne, sahen ihn an.
»Lauf, kleiner Junge«, flüsterte Purves. »Lauf, so schnell du kannst.«
Seine Hände zitterten vor Angst, aber dennoch schlug er nach dem Schatten. Sein Schlag traf nur Luft. Er wurde vom eigenen Schwung nach vorne getragen und fiel auf die Knie. Seine Finger streiften Fell. Es roch nach Essig.
»Lauf!«, schrie Purves ihn an.
Craymorus sprang erschrocken auf.
Um ihn herum wurden aus Schatten Gestalten. Klauen streckten sich ihm entgegen, aufgerissene Mäuler schnappten nach seinen Beinen. Er sprang über sie hinweg, tauchte unter ihnen hindurch, stolperte über Wurzeln und prallte gegen Zweige. Dornen rissen sein Hemd auf, dann seine Haut, aber er lief weiter. Er war schnell und stark, das sagte jeder. Eines Tages würde er die Aufgaben seines Vaters erben und an den Tafeln der Könige sitzen. Das war seine Zukunft, nicht der Tod.
Er trat ins Leere. Einen winzigen Moment lang sah er den sternenklaren Himmel über sich wie die Augen von tausend höhnischen Ungeheuern, dann stürzte er dem Abgrund entgegen - lange, viel zu lange.
Als der Aufprall schließlich kam, glaubte Craymorus, sein Körper müsse zerspringen wie Glas. Zweimal überschlug er sich, dann blieb er zwischen den Felsen liegen.
Hinter ihm rutschten Dreck und Steine nach unten. Er schmeckte Blut, aber er spürte keine Schmerzen, nur eine dumpfe Enttäuschung, als habe ihn das Leben betrogen.
Craymorus wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, bis er den Schatten bemerkte, der die Sterne verdeckte.
»Kleiner Junge«, flüsterte Purves' essigsaure Stimme. »Du wirst nie wieder vor irgendetwas davonlaufen. Dies ist mein Geschenk an dich.«
Craymorus schloss die Augen und erwartete den Tod.
Doch auch der Tod betrog ihn.
© Blanvalet Verlag
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Autoren-Porträt von Claudia Kern
Claudia Kern ist Mitbegründerin des Science-Fiction-Magazins Space View, das sie mehrere Jahre als Chefredakteurin betreute und für das sie auch heute noch eine regelmäßige Kolumne schreibt. 1999 war sie als Serienredakteurin für ProSieben tätig und zog danach als hauptberufliche Autorin zurück nach Bonn. Sie schreibt Romane und übersetzt SF- und Fantasy-Romane aus dem Englischen. Claudia Kern hat einige Sachbücher zu Fernsehserien verfasst, schreibt Film- und TV-Kritiken und entwirft Stories und Dialoge für Computerspiele. Nebenher ist sie für die RingCon, Europas größte Herr-der-Ringe-Convention und die FedCon, Deutschlands größte SF-Veranstaltung tätig. Claudia Kern lebt und arbeitet in Bonn.
Bibliographische Angaben
- Autor: Claudia Kern
- 2008, 367 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 13,6 x 20,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 344224420X
- ISBN-13: 9783442244201
Rezension zu „Sturm / Der verwaiste Thron Bd.1 “
"Ein fesselndes Debüt! Episch, wuchtig, erdig - so muss Fantasy sein."
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