Sturmreiter
Strandreiter von Krista Ruepp
LESEPROBE
DerGrimm hieß eigentlich Alfons Grimm und wohnte schon lange in dem großen, altenHaus. Er war nicht beliebt bei den Leuten im Dorf. Er sah immer mürrisch undabweisend aus. Deshalb sprach ihn auch niemand an, wenn er zum Einkaufen insDorf ging. Und die Leute redeten nicht gut über ihn.
Wenneiner schon so heißt und immer so finster guckt, kann auch nichts Gutes an ihmdran sein", sagten die Leute oft.
Charlybrachte Sterntaler immer etwas mit, wenn sie ihn auf der Weide besuchte: eineMöhre, ein Stück Brot oder einen Apfel.
Sobaldder Schimmel das Mädchen erblickte, kam er wiehernd angetrabt. So waren sieFreunde geworden.
Charlysgrößter Wunsch war es, einmal auf Sterntalers Rücken durch den weichen Sand amStrand zu galoppieren.
Schonoft hatte sie überlegt, den Grimm einfach zu fragen. Aber bisher hatte sie sichnicht getraut. Doch als sie ihn eines Tages zufällig beim Bäcker traf, nahm sieallen Mut zusammen und fragte: Herr Grimm, darf ich mal auf Sterntaler reiten,bitte?"
Lassmich in Ruhe", sagte der Grimm mürrisch. Ich hab keine Zeit."Traurig ging Charly hinaus.
Inden folgenden Nächten hatte Charly immer wieder denselben Traum: Sie ritt aufdem Schimmel im Galopp am Strand entlang. Die Wellen glitzerten. Das Wasserspritzte auf und der Sandboden donnerte unter Sterntalers Hufen.
Alssie am nächsten Tag zu Sterntaler ging, erzählte sie ihm von dem Traum. EinesTages werde ich es schaffen", sagte sie und streichelte dem Hengst überdie Mähne.
Dannschien eines Nachts der Vollmond durchs Fenster genau in Charlys Gesicht. EinWindstoß rappelte an den Fensterläden. Charly wachte auf.
Leiseglitt sie aus dem Bett, zog sich rasch an und schlich aus dem Haus. Sie hattekeine Angst im Dunkeln. Sie dachte nur an Sterntaler, als sie zu Grimms Hauslief.
Vorsichtigtastete sie sich zum Stall.
Esgelang ihr, Sterntalers Zaumzeug aus der Sattelkammer zu holen. Leise klirrtedie Trense in ihrer Hand. Im Haus bellte der Hund. Das Mädchen rannte zur Weideund kletterte über den Zaun. Sterntaler! ", rief Charly leise. EineWindböe wehte den Dunst über die Wiese, und plötzlich tauchte das weiße Pferdim Mondlicht auf. Der Wind spielte in seiner Mähne. Sterntaler spitzte dieOhren und gab dem Mädchen einen Stups. Sein weiches Maul roch nach frischemGras.
Charlyzog ihm das Zaumzeug an und öffnete das Weidetor. Sie führte Sterntaler nebeneinen Baumstumpf, kletterte hinauf, sprang hoch und landete mit einem Schwungauf Sterntalers Rücken.
© arsEdition
- Autor: Krista Ruepp
- Altersempfehlung: 8 - 10 Jahre
- 2006, 176 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 15,1 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Illustr. v. Ulrike Heyne
- Verlag: ars edition
- ISBN-10: 3760740723
- ISBN-13: 9783760740720
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