Tante Karos Gefühl für Stil
Ein illustrierter Moderoman
Gefühl für Stil - ist das reine Glückssache? "Die Sprache der Mode kann jeder lernen", behauptet Karo, die Heldin dieses Buchs, "aber Stil ist Arbeit!" Und wenn sie als Fernsehreporterin ihre Mode-Botschaften unters Volk bringt, dann hört vor allem ihre...
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Produktinformationen zu „Tante Karos Gefühl für Stil “
Klappentext zu „Tante Karos Gefühl für Stil “
Gefühl für Stil - ist das reine Glückssache? "Die Sprache der Mode kann jeder lernen", behauptet Karo, die Heldin dieses Buchs, "aber Stil ist Arbeit!" Und wenn sie als Fernsehreporterin ihre Mode-Botschaften unters Volk bringt, dann hört vor allem ihre Nichte Barbara ganz besonders gut hin. Die schicke Tante kennt sich nämlich aus mit dem Geheimnis der Mode.Ein reich bebilderter Roman über die Lebens- und Modegeschichten zweier Frauen, die Stil zum Credo erheben, und zugleich eine Reise zu den bedeutendsten Fashion-Momenten der vergangenen Jahrzehnte.
Lese-Probe zu „Tante Karos Gefühl für Stil “
1Barbara holte tief Luft und schloss für einen Moment die
Augen. Eigentlich gab es keinen Grund zur Aufregung.
Das Schlimmste hatte sie ja vermutlich schon überstanden.
Sie war, ohne zu stolpern, über den roten Teppich gelaufen,
und sie war froh, dass kein einziger Reporter sie um ein Interview
gebeten hatte.
Dass man sie nicht weiter beachtet hatte, war kein Wunder.
Vor ihr hatten Nicole Kidman und Hugh Grant den Parcours abgeschritten.
Und gleich nach ihr war Hilary Swank in einer goldfarbenen
Robe wie eine wehrhafte Königin herangerauscht. Die
Fernsehteams hatten so heftig um die Weltstars gerangelt, dass
Barbara von einem rüden Kameramann sogar beinahe überrannt
worden wäre. Doch zum Glück hatte sie Fred dabei. Ihr heldenhafter
Mann hatte sie mit der Tatkraft eines Bodyguards untergehakt
und unbeeindruckt von allen Attacken und Hindernissen
sicher bis zu ihren Plätzen geführt.
Ähnlich nervenstark war am frühen Nachmittag auch ihre
Pariser Freundin Madeleine zu Werke gegangen. Sie war gerade
wegen einer Fotoproduktion für die italienische Vogue in Los
Angeles. Madeleine hatte innerhalb von zwei Stunden das quasi
Unmögliche geschafft: Sie hatte aus Barbaras feinen Haaren eine
Hochfrisur gezaubert, die mit dem Haarkunstwerk, das Julianne
Moore in dem Film A Single Man getragen hatte, durchaus eine
gewisse Ähnlichkeit aufwies. Barbaras Herz hatte einen Sprung
gemacht, als sie sich schließlich von allen Seiten im Spiegel betrachten
konnte. Madeleine hatte schon oft wahre Wunder vollbracht,
aber dies war mehr als eine Frisur. Es war ein Meisterwerk.
Wie sollte sie ihr dafür nur danken?
Und auch Tante Karo kann ich gar nicht genug Dank ins Jenseits
schicken, dachte Barbara, während sie die Rockfalten ihrer
Dior-Robe ordnete. Seltsamerweise hatte sie lange gezögert, ob
sie das kostbare Erbstück aus dem Fundus ihrer mondänen Tante
Karo an diesem Abend tragen sollte. Es war keineswegs der Vintage-
Charakter des Kleides, der sie
... mehr
verunsichert hatte, es war das
Kleid selbst. Es war ein Entwurf aus den späten fünfziger Jahren,
der allerdings kein bisschen angestaubt wirkte. Im Gegenteil, die
Robe hatte etwas erhaben Zeitloses, eine geradezu unverwüstliche
Eleganz. Keine Frage, das Kleid saß wie maßgeschneidert
und es passte perfekt zu diesem Anlass. Dennoch hatte sie sich
immer wieder gefragt, ob sie diesem Juwel überhaupt je gerecht
werden könnte.
Als Barbara ihre Augen wieder öffnete, war sie froh um diesen
Glamourpanzer. Er hielt sie gewissermaßen zusammen, er stärkte
sie und verlieh ihr das Gefühl, gewappnet zu sein. Julia Roberts
war gerade auf die Bühne gekommen und zupfte mit komödiantischer
Umständlichkeit prüfend an der Korsage ihrer feuerroten
Valentino-Robe herum. Dann wandte sie sich an das Publikum:"Guten Abend, meine Damen und Herren. Verzeihen Sie mir bitte
die Eitelkeit, aber heute lege ich ganz besonders großen Wert
auf einen tadellosen Auftritt, denn ich habe die Ehre und das besondere
Vergnügen, Ihnen die Oscar-Preisträgerin für das beste
Kostümdesign vorzustellen."Barbara spürte, wie ihre Hände und ihre Knie zu zittern anfingen."Fred, ich fürchte, ich werde gleich ohnmächtig", flüsterte sie
ihrem Mann ins Ohr.
Er nahm Barbaras Hand und umschloss ihre eiskalten Finger
so sanft, als wolle er ein aus dem Nest gefallenes Küken in Sicherheit
bringen. Natürlich wusste er, warum seiner Frau gerade
die Sinne schwanden: Sie gehörte zu den fünf Auserwählten,
die in der Sparte Kostümdesign für einen Oscar nominiert wa-
ren, deswegen saßen sie beide auch hier im Dolby Theatre in Los
Angeles.
Für Barbara war es allerdings kaum ein Sitzen, sondern viel
eher ein bibberndes Schweben, das sich seit Beginn der Gala von
Minute zu Minute gesteigert hatte. Wie lange dauerte die Show
nun schon? Ungefähr die Hälfte aller Oscars war bereits verliehen
worden, für den besten Nebendarsteller, den besten animierten
Spielfi
Kleid selbst. Es war ein Entwurf aus den späten fünfziger Jahren,
der allerdings kein bisschen angestaubt wirkte. Im Gegenteil, die
Robe hatte etwas erhaben Zeitloses, eine geradezu unverwüstliche
Eleganz. Keine Frage, das Kleid saß wie maßgeschneidert
und es passte perfekt zu diesem Anlass. Dennoch hatte sie sich
immer wieder gefragt, ob sie diesem Juwel überhaupt je gerecht
werden könnte.
Als Barbara ihre Augen wieder öffnete, war sie froh um diesen
Glamourpanzer. Er hielt sie gewissermaßen zusammen, er stärkte
sie und verlieh ihr das Gefühl, gewappnet zu sein. Julia Roberts
war gerade auf die Bühne gekommen und zupfte mit komödiantischer
Umständlichkeit prüfend an der Korsage ihrer feuerroten
Valentino-Robe herum. Dann wandte sie sich an das Publikum:"Guten Abend, meine Damen und Herren. Verzeihen Sie mir bitte
die Eitelkeit, aber heute lege ich ganz besonders großen Wert
auf einen tadellosen Auftritt, denn ich habe die Ehre und das besondere
Vergnügen, Ihnen die Oscar-Preisträgerin für das beste
Kostümdesign vorzustellen."Barbara spürte, wie ihre Hände und ihre Knie zu zittern anfingen."Fred, ich fürchte, ich werde gleich ohnmächtig", flüsterte sie
ihrem Mann ins Ohr.
Er nahm Barbaras Hand und umschloss ihre eiskalten Finger
so sanft, als wolle er ein aus dem Nest gefallenes Küken in Sicherheit
bringen. Natürlich wusste er, warum seiner Frau gerade
die Sinne schwanden: Sie gehörte zu den fünf Auserwählten,
die in der Sparte Kostümdesign für einen Oscar nominiert wa-
ren, deswegen saßen sie beide auch hier im Dolby Theatre in Los
Angeles.
Für Barbara war es allerdings kaum ein Sitzen, sondern viel
eher ein bibberndes Schweben, das sich seit Beginn der Gala von
Minute zu Minute gesteigert hatte. Wie lange dauerte die Show
nun schon? Ungefähr die Hälfte aller Oscars war bereits verliehen
worden, für den besten Nebendarsteller, den besten animierten
Spielfi
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Autoren-Porträt von Beate Berger, Maria Kleinschmidt
Beate Berger (rechts), geboren 1959, arbeitet in Köln als Journalistin für mehrere Radiosender, für Modemagazine und für Zeitungen. Sie hat sich auf Kultur und Mode spezialisiert. 2004 veröffentlichte sie ihr Buch Bikini. Eine Enthüllungsgeschichte. 2007 erschien ihr Plädoyer für den Erhalt eines kostbaren Kulturguts Wenn die ganze Welt sich um uns dreht. Eine Liebeserklärung an das Tanzen.Maria Kleinschmidt (links), geboren 1981 in Berlin, studierte Kommunikationsdesign. Sie lebt und arbeitet als freie Grafikerin und Illustratorin in Berlin und lehrt Modezeichnen an der Universität der Künste.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Beate Berger , Maria Kleinschmidt
- 2013, 256 Seiten, 60 farbige Abbildungen, Maße: 14,3 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Bloomsbury
- ISBN-10: 3827010942
- ISBN-13: 9783827010940
- Erscheinungsdatum: 12.11.2013
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