Tausend Tage in Orvieto
Eine umbrische Romanze mit Rezepten
Eine romantische Liebensgeschichte, raffinierte kulinarische Verführung und eine Hommage an das Italien unserer Träume. Mit ausgewählten Rezepten zum Ausprobieren und Verwöhnen!
Marlena und ihr Mann Fernando kommen auf der Suche nach »ihrem Ort« in Italien...
Marlena und ihr Mann Fernando kommen auf der Suche nach »ihrem Ort« in Italien...
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Buch (Kartoniert)
3.99 €
Produktdetails
Produktinformationen zu „Tausend Tage in Orvieto “
Eine romantische Liebensgeschichte, raffinierte kulinarische Verführung und eine Hommage an das Italien unserer Träume. Mit ausgewählten Rezepten zum Ausprobieren und Verwöhnen!
Marlena und ihr Mann Fernando kommen auf der Suche nach »ihrem Ort« in Italien nach Orvieto. Sie verlieben sich in einen leerstehenden Palazzo aus dem 15. Jahrhundert. Die adeligen Besitzer sind schnell bereit zu vermieten. Tatsächlich aber dauert es drei Jahre, bis die beiden einziehen können. In diesen Jahren finden sie unter Schafhirten, Köchinnen und Grafen Freunde. Marlena wird in die regionale Küche eingeweiht und lernt die Köstlichkeiten der umbrischen Früchte, Gewürze und Mahlzeiten kennen...
»Marlena de Blasi schreibt nicht nur wunderbar romantische Liebesgeschichten. Als ehemalige Küchenchefin und Restaurantkritikerin versteht sie auch eine Menge vom Kochen« (Für Sie).
Marlena und ihr Mann Fernando kommen auf der Suche nach »ihrem Ort« in Italien nach Orvieto. Sie verlieben sich in einen leerstehenden Palazzo aus dem 15. Jahrhundert. Die adeligen Besitzer sind schnell bereit zu vermieten. Tatsächlich aber dauert es drei Jahre, bis die beiden einziehen können. In diesen Jahren finden sie unter Schafhirten, Köchinnen und Grafen Freunde. Marlena wird in die regionale Küche eingeweiht und lernt die Köstlichkeiten der umbrischen Früchte, Gewürze und Mahlzeiten kennen...
»Marlena de Blasi schreibt nicht nur wunderbar romantische Liebesgeschichten. Als ehemalige Küchenchefin und Restaurantkritikerin versteht sie auch eine Menge vom Kochen« (Für Sie).
Klappentext zu „Tausend Tage in Orvieto “
So schmeckt das Leben in OrvietoDie Würstchen liegen prall und knusprig in flachen Eisenpfannen und werden über glänzender Holzkohle warmgehalten. Ihr Duft zieht über die Piazza und macht hungrig. Auf dem Gasbrenner daneben steht ein großer Kessel mit etlichen Litern des hiesigen Rotweins. Ganze Orangen, mit Nelken gespickt, schwimmen in der purpurnen Tiefe, und eine Frau in Fellmütze und mit Strickjacke über der Kittelschürze ist auf eine Trittleiter gestiegen und rührt den Wein mit einem langen Holzlöffel um.
&Das Obst, das Gemüse, der Wein, alles gereift unter der Sonne des Südens, die Küche, in der Frauen dichtgedrängt kochen und schwätzen, die Lebensfreude und die unzähligen Heiligen, die an vielen Tagen Anlass zum Feiern geben.
Das alles ist für Marlena Italien. Sie selbst ist zwar Amerikanerin, aber die italienische Lebensweise hat es ihr angetan. Sie will genießen, sich an den Speisen laben, die die Saison auf den Tisch bringt. Sie träumt nicht von Erdbeeren im Februar. Und sie will kochen: Feines italienisches Öl in ihre geliebte, alte ovale Gratinform aus Terrakotta streichen, entkernte, grob zerteilte Paprikaschoten mit den Kartoffeln und noch mehr Öl sowie den zerstoßenen Fenchelsamen hineingeben. Vor dem Ofen warten, bis die Paprikaschoten und die Kartoffeln weich werden, geradezu ineinander schmelzen, und beide das süße Aroma des Fenchels in sich aufnehmen.
Lese-Probe zu „Tausend Tage in Orvieto “
Die W rstchen waren schon vorher im Ofen des B ckers gebraten worden. Jetzt liegen sie prall und knusprig in flachen Eisenpfannen und werden ber gl hender Holzkohle warm gehalten; ihr Duft zieht ber die Piazza und macht hungrig. Auf dem Gasbrenner daneben steht ein gro er Kessel mit etlichen Litern des hiesigen Rotweins. Ganze Orangen, mit Nelken gespickt, schwimmen in der purpurnen Tiefe, und eine Frau in Fellm tze und mit einer Strickjacke ber der Kittelsch rze ist auf eine Trittleiter gestiegen und r hrt den Wein mit einem langen Holzl ffel um. Fast alle, die vorbeikommen, geben ihr denselben Rat: "Per carit , non farlo bollire. La ihn um Himmels willen nicht aufkochen, Mariuccia."Mariuccia bewacht ihr Gebr u eifers chtig, w hrend sie die ganze Zeit quer ber die Piazza mit dem Polenta-Mann schw tzt.
Sein schwarzer, verbeulter Kupferkessel h ngt an einem schmiedeeisernen Gestell ber einem Haufen rot-wei er Asche, die in einem kleinen Rund aus Steinen schwelt. Eine lange wei e Sch rze bedeckt seine Jeans, und nur ein U2 T-Shirt sch tzt ihn vor der K lte des sp ten Januarnachmittags. Die d nne Baumwolle spannt sich ber seiner Brust, w hrend er den k stlichen Brei mit einem Besenstiel schl gt, immer in einer Richtung. R hrt man Polenta gegen den Uhrzeigersinn, beschw rt man Ungl ck herauf. Das wird Ihnen jeder Umbrier best tigen.
"Polenta incatenata stasera - heute abend gibt es Polenta in Ketten", ruft er Mariuccia zu und zeigt auf eine gro e Sch ssel mit wei en Bohnen, die er in das Maismehl einr hren wird, sobald es aufgequollen und glatt ist. Ein phantasievoller Geist aus einem vergangenen Jahrhundert mu gedacht haben, da wei e Bohnen in dem gelben Teig wie eine Kette aussehen. F r einen Umbrier kommt es nicht darauf an, wie etwas geschieht, Hauptsache, es wird beibehalten, daher wird das Gericht immer "Polenta in Ketten" hei en.
Eine Seite der Piazza ist von einer Steinmauer umschlossen.
Durch eine niedrige Holzt r gelangt man ber ein paar Stufen
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hinab in eine Grotte, eine ger umige H hle, die in eine Dorfk che verwandelt wurde, mit Generator und Lampen und allem, was dazu geh rt. Eine aufgebockte Marmorplatte dient als Arbeitstisch, bedeckt mit einem Schneesturm aus Mehl. In zwei tiefen Pfannen auf einem mit Holz beheizten Herd blubbert l. Heute abend wird in der K che Brotteig zubereitet, ausgerollt und gebacken, ausgef hrt von Frauen in der orts blichen Uniform aus gebl mter Kittelsch rze, Schal oder Pullover, im Winter erg nzt durch Wollm tze oder ein warmes Kopftuch. Diese Frauen wohnen nur ein paar Meter von der Piazza entfernt, einige in den Palazzi direkt neben dem Platz. Doch statt zu Hause allein zu kochen, treffen sie sich lieber in der H hle, um Feste im Dorf vorzubereiten, oder Fallobst und bersch ssige Tomaten zu konservieren, ihren K se einzulagern und die mit Wein gewaschenen Schweinekeulen zum Trocknen aufzuh ngen. Au erdem sp rt man, da die K che einem anderen, geselligeren Zweck dient, so wie ein Club, eine Bar oder ein Spieltisch f r ihre M nner. In diesem Moment kommen zwei Frauen mit einem Sack Mehl in die K che; zwei andere tragen eine h lzerne Weinkiste hinaus, gef llt mit frisch gebackenen Brotfladen, Tortucce genannt. Kurz darauf verl t eine weitere Frau die H hlenk che, balanciert ihre mit Brot beladene Holzkiste malerisch auf dem Kopf. Mit schwingenden, ausladenden H ften bahnt sie sich ihren Weg durch die Menge, wobei sich ihre alte blaue Jacke ffnet und einen g ttlichen Busen enth llt, der weich, braun und ppig aus dem Ausschnitt ihres Kleides quillt. Freudenschreie begr en sie. Ein Mann bei t sich in den Finger, eine Geste des Verlangens und der Bewunderung.
"Ciao, bellezza, ciao, Miranda, bella mia. Ciao, du Allersch nste, ciao, Miranda, meine Sch ne", rufen die M nner.
Miranda stellt ihre Brote neben den W rstchen ab. Dann hebt sie zur allgemeinen Belustigung einen der kleineren M nner in die H he und droht ihm den Feuertod an, wenn er sich nicht benimmt.
Miranda ist an die Siebzig, und der Mann, den sie h nselt, ist ber Achtzig. Beiden behaupten, sie seien jetzt im Alter j nger, ein gut verbrachtes Leben laufe r ckw rts. So wie die einzige Art, Polenta zu r hren, ist auch dies eine umbrische Weisheit. Lebensweisheit Nummer zwei.
Nun also ist Sant'Antonios Geburtstagsessen fertig. Der Heilige ist der Schutzpatron dieses umbrischen Dorfes, seine Gegenwart und sein Bild sind den Menschen so vertraut wie ein geliebter Onkel. Sie leben mit dem Heiligen ebenso entspannt wie miteinander, beide Beziehungen sind R tsel, die keiner L sung bed rfen.
Mir kommt der Gedanke, da dies die umbrische Lebensweisheit Nummer drei sein mu .
Alle K chinnen kommen jetzt aus der H hlenk che, wischen sich die H nde an den Kittelsch rzen ab, kn pfen die Jacken zu und binden ihre Schals fester. Sie mischen sich unter die etwa hundert Menschen, die erwartungsvoll ber den Platz schlendern und sich gegenseitig begr en. Die wenigen, die wie wir aus Nachbarorten sowohl in Umbrien als auch in der Toskana gekommen sind, werden als G ste willkommen gehei en und auf der Piazza herumgef hrt, um die anderen kennenzulernen. Spannung liegt in der Luft. Gleich ist es soweit. Selbst das Licht ist spannungsgeladen.
Wie alter roter Satin, der etwas zu fest ber den Himmel gespannt ist, lugt die untergehende Sonne an den R ndern hervor, gie t pr chtigen, hei en Glanz ber das Schauspiel und l t es einen Moment lang und gewi f r immer erstarren, wie einen Abzug aus einer alten Kamera oder die Striche eines in Gold getauchten Pinsels. Die Menge gleicht Kindern, die darauf warten, da sich die T r zu einem Fest ffnet. Eine Kirche voller Menschen, die auf die Braut warten. Sie freuen sich auf ihren Heiligen und das Feuer, das ihm zu Ehren entz ndet wird. Doch jetzt, da die Sonne verschwunden ist, wird es k lter, und das Warten zieht sich in die L nge.
"Ciao, bellezza, ciao, Miranda, bella mia. Ciao, du Allersch nste, ciao, Miranda, meine Sch ne", rufen die M nner.
Miranda stellt ihre Brote neben den W rstchen ab. Dann hebt sie zur allgemeinen Belustigung einen der kleineren M nner in die H he und droht ihm den Feuertod an, wenn er sich nicht benimmt.
Miranda ist an die Siebzig, und der Mann, den sie h nselt, ist ber Achtzig. Beiden behaupten, sie seien jetzt im Alter j nger, ein gut verbrachtes Leben laufe r ckw rts. So wie die einzige Art, Polenta zu r hren, ist auch dies eine umbrische Weisheit. Lebensweisheit Nummer zwei.
Nun also ist Sant'Antonios Geburtstagsessen fertig. Der Heilige ist der Schutzpatron dieses umbrischen Dorfes, seine Gegenwart und sein Bild sind den Menschen so vertraut wie ein geliebter Onkel. Sie leben mit dem Heiligen ebenso entspannt wie miteinander, beide Beziehungen sind R tsel, die keiner L sung bed rfen.
Mir kommt der Gedanke, da dies die umbrische Lebensweisheit Nummer drei sein mu .
Alle K chinnen kommen jetzt aus der H hlenk che, wischen sich die H nde an den Kittelsch rzen ab, kn pfen die Jacken zu und binden ihre Schals fester. Sie mischen sich unter die etwa hundert Menschen, die erwartungsvoll ber den Platz schlendern und sich gegenseitig begr en. Die wenigen, die wie wir aus Nachbarorten sowohl in Umbrien als auch in der Toskana gekommen sind, werden als G ste willkommen gehei en und auf der Piazza herumgef hrt, um die anderen kennenzulernen. Spannung liegt in der Luft. Gleich ist es soweit. Selbst das Licht ist spannungsgeladen.
Wie alter roter Satin, der etwas zu fest ber den Himmel gespannt ist, lugt die untergehende Sonne an den R ndern hervor, gie t pr chtigen, hei en Glanz ber das Schauspiel und l t es einen Moment lang und gewi f r immer erstarren, wie einen Abzug aus einer alten Kamera oder die Striche eines in Gold getauchten Pinsels. Die Menge gleicht Kindern, die darauf warten, da sich die T r zu einem Fest ffnet. Eine Kirche voller Menschen, die auf die Braut warten. Sie freuen sich auf ihren Heiligen und das Feuer, das ihm zu Ehren entz ndet wird. Doch jetzt, da die Sonne verschwunden ist, wird es k lter, und das Warten zieht sich in die L nge.
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Autoren-Porträt von Marlena de Blasi
Marlena de Blasi, geb. 1956 in New York, war in Amerika Küchenchefin, Journalistin und Restaurantkritikerin und hat Kochbücher über die regionale italienische Küche verfaßt. Sie und ihr Mann Fernando leben heute in Orvieto und veranstalten Feinschmeckerreisen durch die Toskana und Umbrien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marlena de Blasi
- 2007, 313 Seiten, Maße: 13,8 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Aus d. amerikan. Engl. übers. v. Marion Balkenhol
- Übersetzer: Marion Balkenhol
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821857919
- ISBN-13: 9783821857916
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