Tod auf dem Tempelberg
Ein Amelia-Peabody-Krimi
Im Auftrag der englischen Regierung reisen Amelia Peabody und ihr Mann Emerson nach Jerusalem. Das Paar soll einen dilettantischen Amateur-Archäologen im Auge behalten, der auf dem Tempelberg nach der Bundeslade sucht. Dann schreckt ein Mord das...
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Produktinformationen zu „Tod auf dem Tempelberg “
Im Auftrag der englischen Regierung reisen Amelia Peabody und ihr Mann Emerson nach Jerusalem. Das Paar soll einen dilettantischen Amateur-Archäologen im Auge behalten, der auf dem Tempelberg nach der Bundeslade sucht. Dann schreckt ein Mord das Ehepaar auf. Und eine schöne Deutsche macht sich verdächtig. Schon bald schweben sie alle in Lebensgefahr.
Klappentext zu „Tod auf dem Tempelberg “
Im Auftrag der englischen Regierung reisen Amelia Peabody und ihr Mann Emerson nach Jerusalem. Das Paar soll einen dilettantischen Amateur-Archäologen im Auge behalten, der auf dem Tempelberg nach der Bundeslade sucht. Dann schreckt ein Mord das Ehepaar auf. Und eine schöne Deutsche macht sich verdächtig. Schon bald schweben sie alle in Lebensgefahr.
Lese-Probe zu „Tod auf dem Tempelberg “
Tod auf dem Tempelberg von Elizabeth Peters... mehr
Erstes Kapitel
Emerson blickte von dem Wälzer auf, in dem er gerade las.
»Das Alte Testament«, schimpfte er, »ist eine einzige Lügengeschichte - von Anfang bis Ende erstunken und erlogen.«
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Mein Gatte ist der berühmteste Ägyptologe aller Zeiten. Was ihn nicht davon abhält, bei gewissen Themen eine unorthodoxe Meinung zu vertreten. Dabei hat er gewiss keine Vorurteile, seine kritischen Kommentare treffen ausnahmslos alle großen Weltreligionen und auch etliche von den kleineren. Für gewöhnlich verkneife ich mir jeglichen Protest, denn Widerspruch inspiriert ihn erfahrungsgemäß zu noch ausschweifenderen rhetorischen Höhenflügen. Ich langweilte mich jedoch mit meinem eigenen Lesestoff - irgendein Artikel über die Verneinung der Verbformen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Ägyptische Sprache -, und so überlegte ich krampfhaft, was ich antworten könnte, um eine herzerfrischende Diskussion mit ihm anzuzetteln.
Das Wetter war ungewöhnlich warm, selbst für einen Augusttag in Kent, und die Rosen in dem Gärtchen vor Emersons Arbeitszimmer sahen staubig aus und ließen ihre Blüten hängen. Streng genommen, handelt es sich bei seinem Arbeitszimmer um unsere Bibliothek und um einen der gemütlichsten Räume im ganzen Haus, ein stilvolles Durcheinander aus Büchern und Papierkram, verstreuter Asche aus Emersons Pfeife und Katzenhaaren in sämtlichen Farben und Formen. Alle Familienmitglieder halten sich gern dort auf, obwohl Emerson gelegentlich und ohne großen Erfolg versucht, den Raum mit Beschlag zu belegen. Das macht er auch nur, wenn er Streit sucht und ihm kein besserer Aufhänger einfällt.
Heute Morgen befand sich in der Bibliothek außer dem Professor und mir nur Nefret, unsere Adoptivtochter. Mein Sohn Ramses weilte auf einer archäologischen Exkavation in Palästina; sein Freund David, ein Ägypter, der praktisch zur Familie gehört, war nach Yorkshire gefahren, um bei seiner geliebten Braut zu sein, meiner Nichte Lia.
Wenn ich Unterstützung gebraucht hätte - was nicht der Fall war, da ich meine Diskussionen mit Emerson ohne weiteres allein bestreiten kann -, wäre mir Nefret bestimmt keine Hilfe gewesen.
Auf den ersten Blick hätte man Nefret mit ihrer makellos hellen Haut, den blauen Augen und wunderschönen rotblonden Locken für eine klassische englische Schönheit halten können. Doch die meisten Leute ahnten nicht, dass sie die prägenden Jahre ihrer frühen Jugend in einer entlegenen Oase in der westägyptischen Wüste zugebracht hat, wo nach wie vor die alten Götter verehrt werden. Sie diente dort als Hohepriesterin der Isis, bis wir sie fanden und in das Land ihrer englischen Vorfahren zurückbrachten. Allerdings sind Eindrücke aus der frühen Kindheit sehr hartnäckig, und obwohl ich mir große Mühe gab, sie im Glauben ebendieser Vorfahren zu erziehen, hatte ich wenig Hoffnung auf Erfolg. Im Gegenteil, ich konnte mich dem Eindruck nicht entziehen, dass sie eher mit Emersons religionskritischen Ansichten sympathisierte. Sie besuchte häufiger die kleine Pyramide, die wir zu Ehren eines jungen Mannes errichten ließen, der bedauerlicherweise bei einem unserer Einsätze verstorben war. Ob sie das aus Dankbarkeit oder in freundschaftlicher Erinnerung tat, hätte ich nicht zu sagen vermocht, aber vielleicht richtete sie dort auch das eine oder andere Gebet an eine der in den dortigen Inschriften erwähnten heidnischen Gottheiten. In das weiche Polster der Couch gekuschelt, spielte sie nun mit einer der Katzen und schaute mich dabei gespannt lächelnd an.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Emerson zu, der mich ebenfalls anlächelte, aber nicht gespannt, sondern provozierend. Statt für einen direkten Angriff entschied ich mich für eine hintergründige Taktik.
»Ach du liebes bisschen, Emerson, du liest die Bibel? Fühlst du dich nicht gut?«
Aus Emersons Lächeln wurde ein Grinsen, das zwei Reihen gesunder weißer Zähne entblößte. »Danke der Nachfrage, meine Liebe. Ich versichere dir, ich hab mich nie besser gefühlt.«
Wie zur Bekräftigung dieser Aussage stand er auf und streckte sich, ließ seinen beachtlichen Bizeps spielen. Er hatte die obersten Hemdknöpfe geöffnet und die Ärmel bis zu den Ellbogen hochgerollt, und der weiche Hemdenstoff spannte über seinem durchtrainierten Torso. Sein volles schwarzes Haar war wieder mal zerzaust, und seine blauen Augen schimmerten wie dunkle Saphire. Der Anblick von Emersons eindrucksvoller Statur weckt bei mir regelmäßig starke Emotionen, aber in diesem Fall ließ ich mich nicht ablenken, da ich wirklich neugierig war.
»Weshalb liest du die Bibel, Emerson?«
»Das wirst du gleich herausfinden, Peabody. Es ging um das Alte Testament. Willst du meine diesbezügliche Einschätzung eigentlich unkommentiert im Raum stehen lassen? «
»Tja, was das anbelangt«, konterte ich und lehnte mich entspannt zurück, »so weißt du genauso gut wie ich, dass deine diesbezügliche Einschätzung, gelinde gesagt, unzutreffend und überspitzt ist. Erzähl mir jetzt nicht, du hättest das ganze Alte Testament gelesen. Hand aufs Herz, wie weit bist du gekommen?«
Emerson warf einen Blick auf den Folianten, der aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch lag. »Genesis und Exodus«, räumte er ein. »Danach wird es verdammt langweilig. «
»Man liest die Bibel nicht zur Unterhaltung, Emerson«, wies ich ihn streng zurecht.
»Teufel noch eins, wieso liest man sie dann überhaupt?«
Bevor ich antworten konnte, klopfte es an der Tür. Rose, unsere überaus tüchtige Haushälterin, steckte vorsichtig den Kopf ins Zimmer und verkündete, das Mittagessen sei fertig. Sie darf Emersons Heiligtum nur betreten, wenn die hygienischen Zustände bedenklich werden und eine Putzaktion dringend erforderlich ist; sie bedachte den Raum mit einem kritischen Blick, rümpfte unbewusst die Nase und schüttelte den Kopf.
Emerson fing ihren Blick auf und meinte hastig: »Wir kommen, Rose. Wir kommen sofort.«
Ein formeller Lunch bei derart warmem Wetter und bloß für uns drei war in meinen Augen reine Zeitverschwendung. Unser Butler Gargery ist da entschieden anderer Meinung, in erster Linie wohl deswegen, weil er jede sich bietende Gelegenheit dazu nutzt, unsere Gespräche zu belauschen und um seine Diskussionsbeiträge zu bereichern. (Ich ermutige ihn bestimmt nicht dazu, mein Göttergatte hat jedoch absolut kein Feingefühl im Umgang mit dem Personal.) Nachdem er uns kalten Schinken und Salat serviert hatte, erkundigte sich Gargery auch prompt: »Darf ich fragen, Sir und Madam, ob Sie schon Post von Master Ramses bekommen haben?«
Ich hatte unseren Butler mehrfach darum gebeten, den kindischen Titel Master oder Meister wegzulassen. Dafür war unser Sohn inzwischen zu alt, fand ich. Den Spitznamen Ramses hingegen hatte er sich schon in frühester Kindheit eingehandelt, einerseits wegen seines anmaßenden Benehmens und andererseits deswegen, weil er mit seiner olivfarbenen Haut, den dunklen Augen und Haaren viel von einem Ägypter hat - und verflixt wenig von einem Engländer. (Ich bin des Öfteren gefragt worden, woher die Ähnlichkeit stammen mag, sehe jedoch keine Veranlassung, mich in irgendeiner Weise zu rechtfertigen.)
Ich antwortete mit einem knappen Nein, und Emerson, der seine Portion Schinken und Salat bereits verdrückt hatte, fragte unseren kongenialen Butler: »Kennen Sie sich mit dem Alten Testament aus, Gargery?«
»Es ist schon eine geraume Weile her, dass ich mich mit dem Buch der Bücher beschäftigt hab, Sir«, räumte Gargery ein. »Ich weiß noch das mit David und Goliath und wie sich das Rote Meer teilte und ein paar andere solche Geschichten. «
»Geschichten ist der zutreffende Ausdruck«, bekräftigte Emerson. »Es gibt nicht einen wissenschaftlich fundierten Beleg für den ganzen Hokuspokus.«
Das galt mir, nicht Gargery, folglich wähnte ich mich zu einer Antwort genötigt. »Wenn du auf solide historische Tatsachen aus bist, dann musst du die Könige und die Chroniken lesen. Über den Exodus ist zwar viel diskutiert worden - nein, Emerson, ich mag jetzt nicht mit dir darüber streiten -, Fakt ist jedoch, dass die Könige von Israel und Judäa existiert haben. Das ist zweifelsfrei bewiesen.«
Emerson schob seinen Teller beiseite und stützte die Ellbogen auf den Tisch - eine verabscheuungswürdige Angewohnheit, die ich ihm leider nicht austreiben kann. »Ach, tatsächlich, Peabody? Dann nenn mir doch mal ein paar von deinen bewiesenen Fakten.«
Obwohl ich es Emerson gegenüber nie eingeräumt hätte, hatte ich meine Nase schon seit Jahren nicht mehr in das Alte Testament gesteckt. Ich nahm mir fest vor, das Versäumte gleich nach dem Mittagessen nachzuholen. »Da musst du schon selber recherchieren, Emerson. Mir glaubst du ohnehin nicht. Nefret, Liebes, du hast ja gar nichts gegessen, schmeckt es dir nicht? Du kommst mir in den letzten Tagen etwas bedrückt vor. Ist irgendwas?«
Der bemühte Versuch eines Themenwechsels hatte Erfolg. Emerson, der seine Adoptivtochter abgöttisch liebt, musterte Nefret alarmiert.
»Nein. Na ja, ich ... vermisse die Jungs. Natürlich bin ich auch sehr gern mit dir und dem Professor zusammen«, setzte sie hastig hinzu. »Aber nachdem David in Yorkshire ist und Ramses irgendwo in Palästina ...«
»Hast du keinen mehr zum Spielen«, mutmaßte ich milde lächelnd.
Nefret erwiderte mein Lächeln. »So hat es sich vermutlich angehört. Oh, es ist durchaus verständlich, dass David lieber mit Lia zusammen ist; die beiden sind sehr, sehr glücklich miteinander und können es kaum erwarten zu heiraten. Aber warum musste Ramses unbedingt nach Palästina abdampfen? Er könnte wenigstens mal schreiben.«
»Mr Reisners Angebot, ihm bei den Ausgrabungen in Samaria zur Hand zu gehen, war eine glänzende Chance«, wandte ich ein. »Und du weißt, Ramses war nie ein begeisterter Briefeschreiber.«
»Also, wenn Sie mich fragen, Sir und Madam, ich verstehe das auch nicht«, erklärte Gargery, während er den Vanillepudding servierte. »Wir arbeiten doch sonst immer in Ägypten. Wieso wollte Master Ramses ausgerechnet in diese gottlose Gegend?«
»Das Adjektiv ist schlicht unpassend, Gargery, immerhin sprechen wir vom Heiligen Land, der Wiege dreier Weltreligionen. Und«, schob ich nach, »ich kann mich nicht entsinnen, dass ich Sie um einen Kommentar gebeten hätte.«
Gargery blieb von meiner Zurechtweisung völlig unbeeindruckt, in dieser Hinsicht war er inzwischen einiges gewöhnt. Er erklärte stattdessen: »Fakt ist, dass ich mir Sorgen um den Jungen mache, Madam. Sie wissen doch, wie er ist.«
O ja, ich weiß, wie er ist. Ramses ist zweifellos ein Ausnahmetalent, wenn es darum geht, in Schwierigkeiten zu geraten. Es würde zahllose Seiten füllen, von seinen Abenteuern und Missgeschicken zu berichten: So war er beispielsweise einmal auf der Spitze einer Pyramide gekidnappt worden, ein anderes Mal hatte man ihn eine Weile in einem Königsgrab gefangen gehalten, dann wieder hatte er einen Löwen gestohlen ... Wie schon gesagt, die Liste ist lang.
Allerdings muss ich einräumen, dass einige von Ramses' Eskapaden teilweise im Zusammenhang standen mit den Aktivitäten seines Vaters und meiner Wenigkeit, da wir bei unseren Exkavationen bisweilen Kontakt mit diversen kriminellen Elementen hatten - Grabräubern, Fälschern, dem einen oder anderen Mörder und sogar mit einem Meisterverbrecher. Zu meiner Exkulpation darf ich anfügen, dass ich den Jungen nach bestem Wissen und Gewissen beschützte, wie das nur eine Mutter kann. Dass er in einigen Fällen erst in letzter Minute entkommen konnte, war zweifellos stets seiner Waghalsigkeit zu schulden. Auch wenn er mit zunehmender Reife ein bisschen ruhiger geworden ist - inzwischen ist er offiziell mündig -, bin ich zu dem Schluss gelangt, dass ich nicht mehr in der Lage bin, ihn und seinen Aktionsradius zu kontrollieren. Zumindest nicht, wenn er in Gegenden weilte, die sich meinem Aktionsradius entzogen. Ich fragte mich zuweilen, ob Ramses das Angebot in Samaria nicht auch deshalb angenommen hatte, weil ich ihn dort nicht zu fassen bekam.
»Zu Ihrer Information, Gargery«, sagte ich, »Samaria war früher die Hauptstadt der alttestamentarischen Könige. Nach dem Tod Salomos zerbrach das Königreich in Israel im Norden und Judäa im Süden. Die Stadt wurde mehrfach erobert von ... ähm ... unterschiedlichen Aggressoren, zuletzt von den Römern. Der römische Tempel auf der obersten Gesteinsebene - so etwas nennt man in Expertenkreisen Beleglage, also wenn auf den Ruinen einer Siedlung eine weitere errichtet wird ...«
Wie von mir beabsichtigt, langweilten Gargery meine Ausführungen derart, dass er den Tisch abräumte und sich trollte. Nefret ging es wohl genauso, denn sie bat darum, sich zurückziehen zu dürfen. Emerson verdrückte sich mit den Worten: »Ich weiß, ich weiß, Peabody.« Mir war sonnenklar, dass er schnurstracks in Richtung Bibliothek abdampfte, um dort nachzuschlagen, ob meine Informationen stimmten. Natürlich in der Hoffnung, mich zu widerlegen. Da konnte er lange suchen. Ich hatte mich nämlich bewusst vage gehalten.
Für gewöhnlich kann ich in Emerson lesen wie in einem offenen Buch. Trotzdem wollte mir nicht einleuchten, wieso er sich urplötzlich für ein Thema interessierte, für das er bislang nichts als Häme und Spott übrig gehabt hatte. Und so gönnte ich mir nach dem Lunch ein bisschen Muße, um mein Wissen in puncto Buch der Bücher aufzufrischen. Zumal ich der festen Überzeugung war, dass mein Gatte sich die Heilige Schrift ebenfalls zu Gemüte führte - umso mehr Grund für mich, so schnell wie möglich bibelfest zu werden.
Er kam nicht wieder auf das Thema zurück. Stattdessen informierte er mich am nächsten Morgen, er habe zwei Gäste zum Tee eingeladen. Auf meine Frage, um was für Gäste es sich dabei handele, reagierte er ausweichend. Als ich intensiver nachhakte, traf ich auf bockiges Schweigen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, dachte ich und verfolgte die Sache nicht weiter, dennoch beschlich mich eine gewisse Vorahnung. In Emersons illustrem Bekanntenkreis tummeln sich nämlich arabische Scheichs, nubische Banditen, Diebe unterschiedlicher Nationalität und der eine oder andere Fälscher.
Folglich war ich angenehm überrascht, dass die Gäste sich als unbewaffnet und harmlos erwiesen. Trotzdem gaben sie ein eigenwilliges Gespann ab. Major the Honorable George Morley war so in etwa Ende dreißig, Anfang vierzig. Mittelgroß, mit schütterem mausbraunem Haar, hatte er noch immer die militärische Haltung eines Offiziers, wenngleich seine maßgeschneiderten Anzüge nicht über die Tatsache hinwegtäuschten, dass er als Privatier um die Taille ein paar Pölsterchen angesetzt hatte und überhaupt ganz gut im Futter stand.
Im Gegensatz zu dem stämmigen Morley erweckte sein Begleiter den Eindruck, als würde ihn der erste starke Windstoß buchstäblich umwerfen. Der flaumige Haarkranz, der sein Haupt umwehte, war vermutlich einmal weiß- oder hellblond gewesen. Die Farbe seines Bartes war ähnlich undefinierbar. Der erste Eindruck, der sich mir aufdrängte, war, dass ihm ein Heiligenschein halb im Gesicht klebte. Seine Augen waren von wässrigem Blassblau, eine Farbnuance, die, glaubt man Physiognomikern, charakteristisch für Mystiker und Fanatiker sein soll.
© ullstein
Erstes Kapitel
Emerson blickte von dem Wälzer auf, in dem er gerade las.
»Das Alte Testament«, schimpfte er, »ist eine einzige Lügengeschichte - von Anfang bis Ende erstunken und erlogen.«
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Mein Gatte ist der berühmteste Ägyptologe aller Zeiten. Was ihn nicht davon abhält, bei gewissen Themen eine unorthodoxe Meinung zu vertreten. Dabei hat er gewiss keine Vorurteile, seine kritischen Kommentare treffen ausnahmslos alle großen Weltreligionen und auch etliche von den kleineren. Für gewöhnlich verkneife ich mir jeglichen Protest, denn Widerspruch inspiriert ihn erfahrungsgemäß zu noch ausschweifenderen rhetorischen Höhenflügen. Ich langweilte mich jedoch mit meinem eigenen Lesestoff - irgendein Artikel über die Verneinung der Verbformen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Ägyptische Sprache -, und so überlegte ich krampfhaft, was ich antworten könnte, um eine herzerfrischende Diskussion mit ihm anzuzetteln.
Das Wetter war ungewöhnlich warm, selbst für einen Augusttag in Kent, und die Rosen in dem Gärtchen vor Emersons Arbeitszimmer sahen staubig aus und ließen ihre Blüten hängen. Streng genommen, handelt es sich bei seinem Arbeitszimmer um unsere Bibliothek und um einen der gemütlichsten Räume im ganzen Haus, ein stilvolles Durcheinander aus Büchern und Papierkram, verstreuter Asche aus Emersons Pfeife und Katzenhaaren in sämtlichen Farben und Formen. Alle Familienmitglieder halten sich gern dort auf, obwohl Emerson gelegentlich und ohne großen Erfolg versucht, den Raum mit Beschlag zu belegen. Das macht er auch nur, wenn er Streit sucht und ihm kein besserer Aufhänger einfällt.
Heute Morgen befand sich in der Bibliothek außer dem Professor und mir nur Nefret, unsere Adoptivtochter. Mein Sohn Ramses weilte auf einer archäologischen Exkavation in Palästina; sein Freund David, ein Ägypter, der praktisch zur Familie gehört, war nach Yorkshire gefahren, um bei seiner geliebten Braut zu sein, meiner Nichte Lia.
Wenn ich Unterstützung gebraucht hätte - was nicht der Fall war, da ich meine Diskussionen mit Emerson ohne weiteres allein bestreiten kann -, wäre mir Nefret bestimmt keine Hilfe gewesen.
Auf den ersten Blick hätte man Nefret mit ihrer makellos hellen Haut, den blauen Augen und wunderschönen rotblonden Locken für eine klassische englische Schönheit halten können. Doch die meisten Leute ahnten nicht, dass sie die prägenden Jahre ihrer frühen Jugend in einer entlegenen Oase in der westägyptischen Wüste zugebracht hat, wo nach wie vor die alten Götter verehrt werden. Sie diente dort als Hohepriesterin der Isis, bis wir sie fanden und in das Land ihrer englischen Vorfahren zurückbrachten. Allerdings sind Eindrücke aus der frühen Kindheit sehr hartnäckig, und obwohl ich mir große Mühe gab, sie im Glauben ebendieser Vorfahren zu erziehen, hatte ich wenig Hoffnung auf Erfolg. Im Gegenteil, ich konnte mich dem Eindruck nicht entziehen, dass sie eher mit Emersons religionskritischen Ansichten sympathisierte. Sie besuchte häufiger die kleine Pyramide, die wir zu Ehren eines jungen Mannes errichten ließen, der bedauerlicherweise bei einem unserer Einsätze verstorben war. Ob sie das aus Dankbarkeit oder in freundschaftlicher Erinnerung tat, hätte ich nicht zu sagen vermocht, aber vielleicht richtete sie dort auch das eine oder andere Gebet an eine der in den dortigen Inschriften erwähnten heidnischen Gottheiten. In das weiche Polster der Couch gekuschelt, spielte sie nun mit einer der Katzen und schaute mich dabei gespannt lächelnd an.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Emerson zu, der mich ebenfalls anlächelte, aber nicht gespannt, sondern provozierend. Statt für einen direkten Angriff entschied ich mich für eine hintergründige Taktik.
»Ach du liebes bisschen, Emerson, du liest die Bibel? Fühlst du dich nicht gut?«
Aus Emersons Lächeln wurde ein Grinsen, das zwei Reihen gesunder weißer Zähne entblößte. »Danke der Nachfrage, meine Liebe. Ich versichere dir, ich hab mich nie besser gefühlt.«
Wie zur Bekräftigung dieser Aussage stand er auf und streckte sich, ließ seinen beachtlichen Bizeps spielen. Er hatte die obersten Hemdknöpfe geöffnet und die Ärmel bis zu den Ellbogen hochgerollt, und der weiche Hemdenstoff spannte über seinem durchtrainierten Torso. Sein volles schwarzes Haar war wieder mal zerzaust, und seine blauen Augen schimmerten wie dunkle Saphire. Der Anblick von Emersons eindrucksvoller Statur weckt bei mir regelmäßig starke Emotionen, aber in diesem Fall ließ ich mich nicht ablenken, da ich wirklich neugierig war.
»Weshalb liest du die Bibel, Emerson?«
»Das wirst du gleich herausfinden, Peabody. Es ging um das Alte Testament. Willst du meine diesbezügliche Einschätzung eigentlich unkommentiert im Raum stehen lassen? «
»Tja, was das anbelangt«, konterte ich und lehnte mich entspannt zurück, »so weißt du genauso gut wie ich, dass deine diesbezügliche Einschätzung, gelinde gesagt, unzutreffend und überspitzt ist. Erzähl mir jetzt nicht, du hättest das ganze Alte Testament gelesen. Hand aufs Herz, wie weit bist du gekommen?«
Emerson warf einen Blick auf den Folianten, der aufgeschlagen auf seinem Schreibtisch lag. »Genesis und Exodus«, räumte er ein. »Danach wird es verdammt langweilig. «
»Man liest die Bibel nicht zur Unterhaltung, Emerson«, wies ich ihn streng zurecht.
»Teufel noch eins, wieso liest man sie dann überhaupt?«
Bevor ich antworten konnte, klopfte es an der Tür. Rose, unsere überaus tüchtige Haushälterin, steckte vorsichtig den Kopf ins Zimmer und verkündete, das Mittagessen sei fertig. Sie darf Emersons Heiligtum nur betreten, wenn die hygienischen Zustände bedenklich werden und eine Putzaktion dringend erforderlich ist; sie bedachte den Raum mit einem kritischen Blick, rümpfte unbewusst die Nase und schüttelte den Kopf.
Emerson fing ihren Blick auf und meinte hastig: »Wir kommen, Rose. Wir kommen sofort.«
Ein formeller Lunch bei derart warmem Wetter und bloß für uns drei war in meinen Augen reine Zeitverschwendung. Unser Butler Gargery ist da entschieden anderer Meinung, in erster Linie wohl deswegen, weil er jede sich bietende Gelegenheit dazu nutzt, unsere Gespräche zu belauschen und um seine Diskussionsbeiträge zu bereichern. (Ich ermutige ihn bestimmt nicht dazu, mein Göttergatte hat jedoch absolut kein Feingefühl im Umgang mit dem Personal.) Nachdem er uns kalten Schinken und Salat serviert hatte, erkundigte sich Gargery auch prompt: »Darf ich fragen, Sir und Madam, ob Sie schon Post von Master Ramses bekommen haben?«
Ich hatte unseren Butler mehrfach darum gebeten, den kindischen Titel Master oder Meister wegzulassen. Dafür war unser Sohn inzwischen zu alt, fand ich. Den Spitznamen Ramses hingegen hatte er sich schon in frühester Kindheit eingehandelt, einerseits wegen seines anmaßenden Benehmens und andererseits deswegen, weil er mit seiner olivfarbenen Haut, den dunklen Augen und Haaren viel von einem Ägypter hat - und verflixt wenig von einem Engländer. (Ich bin des Öfteren gefragt worden, woher die Ähnlichkeit stammen mag, sehe jedoch keine Veranlassung, mich in irgendeiner Weise zu rechtfertigen.)
Ich antwortete mit einem knappen Nein, und Emerson, der seine Portion Schinken und Salat bereits verdrückt hatte, fragte unseren kongenialen Butler: »Kennen Sie sich mit dem Alten Testament aus, Gargery?«
»Es ist schon eine geraume Weile her, dass ich mich mit dem Buch der Bücher beschäftigt hab, Sir«, räumte Gargery ein. »Ich weiß noch das mit David und Goliath und wie sich das Rote Meer teilte und ein paar andere solche Geschichten. «
»Geschichten ist der zutreffende Ausdruck«, bekräftigte Emerson. »Es gibt nicht einen wissenschaftlich fundierten Beleg für den ganzen Hokuspokus.«
Das galt mir, nicht Gargery, folglich wähnte ich mich zu einer Antwort genötigt. »Wenn du auf solide historische Tatsachen aus bist, dann musst du die Könige und die Chroniken lesen. Über den Exodus ist zwar viel diskutiert worden - nein, Emerson, ich mag jetzt nicht mit dir darüber streiten -, Fakt ist jedoch, dass die Könige von Israel und Judäa existiert haben. Das ist zweifelsfrei bewiesen.«
Emerson schob seinen Teller beiseite und stützte die Ellbogen auf den Tisch - eine verabscheuungswürdige Angewohnheit, die ich ihm leider nicht austreiben kann. »Ach, tatsächlich, Peabody? Dann nenn mir doch mal ein paar von deinen bewiesenen Fakten.«
Obwohl ich es Emerson gegenüber nie eingeräumt hätte, hatte ich meine Nase schon seit Jahren nicht mehr in das Alte Testament gesteckt. Ich nahm mir fest vor, das Versäumte gleich nach dem Mittagessen nachzuholen. »Da musst du schon selber recherchieren, Emerson. Mir glaubst du ohnehin nicht. Nefret, Liebes, du hast ja gar nichts gegessen, schmeckt es dir nicht? Du kommst mir in den letzten Tagen etwas bedrückt vor. Ist irgendwas?«
Der bemühte Versuch eines Themenwechsels hatte Erfolg. Emerson, der seine Adoptivtochter abgöttisch liebt, musterte Nefret alarmiert.
»Nein. Na ja, ich ... vermisse die Jungs. Natürlich bin ich auch sehr gern mit dir und dem Professor zusammen«, setzte sie hastig hinzu. »Aber nachdem David in Yorkshire ist und Ramses irgendwo in Palästina ...«
»Hast du keinen mehr zum Spielen«, mutmaßte ich milde lächelnd.
Nefret erwiderte mein Lächeln. »So hat es sich vermutlich angehört. Oh, es ist durchaus verständlich, dass David lieber mit Lia zusammen ist; die beiden sind sehr, sehr glücklich miteinander und können es kaum erwarten zu heiraten. Aber warum musste Ramses unbedingt nach Palästina abdampfen? Er könnte wenigstens mal schreiben.«
»Mr Reisners Angebot, ihm bei den Ausgrabungen in Samaria zur Hand zu gehen, war eine glänzende Chance«, wandte ich ein. »Und du weißt, Ramses war nie ein begeisterter Briefeschreiber.«
»Also, wenn Sie mich fragen, Sir und Madam, ich verstehe das auch nicht«, erklärte Gargery, während er den Vanillepudding servierte. »Wir arbeiten doch sonst immer in Ägypten. Wieso wollte Master Ramses ausgerechnet in diese gottlose Gegend?«
»Das Adjektiv ist schlicht unpassend, Gargery, immerhin sprechen wir vom Heiligen Land, der Wiege dreier Weltreligionen. Und«, schob ich nach, »ich kann mich nicht entsinnen, dass ich Sie um einen Kommentar gebeten hätte.«
Gargery blieb von meiner Zurechtweisung völlig unbeeindruckt, in dieser Hinsicht war er inzwischen einiges gewöhnt. Er erklärte stattdessen: »Fakt ist, dass ich mir Sorgen um den Jungen mache, Madam. Sie wissen doch, wie er ist.«
O ja, ich weiß, wie er ist. Ramses ist zweifellos ein Ausnahmetalent, wenn es darum geht, in Schwierigkeiten zu geraten. Es würde zahllose Seiten füllen, von seinen Abenteuern und Missgeschicken zu berichten: So war er beispielsweise einmal auf der Spitze einer Pyramide gekidnappt worden, ein anderes Mal hatte man ihn eine Weile in einem Königsgrab gefangen gehalten, dann wieder hatte er einen Löwen gestohlen ... Wie schon gesagt, die Liste ist lang.
Allerdings muss ich einräumen, dass einige von Ramses' Eskapaden teilweise im Zusammenhang standen mit den Aktivitäten seines Vaters und meiner Wenigkeit, da wir bei unseren Exkavationen bisweilen Kontakt mit diversen kriminellen Elementen hatten - Grabräubern, Fälschern, dem einen oder anderen Mörder und sogar mit einem Meisterverbrecher. Zu meiner Exkulpation darf ich anfügen, dass ich den Jungen nach bestem Wissen und Gewissen beschützte, wie das nur eine Mutter kann. Dass er in einigen Fällen erst in letzter Minute entkommen konnte, war zweifellos stets seiner Waghalsigkeit zu schulden. Auch wenn er mit zunehmender Reife ein bisschen ruhiger geworden ist - inzwischen ist er offiziell mündig -, bin ich zu dem Schluss gelangt, dass ich nicht mehr in der Lage bin, ihn und seinen Aktionsradius zu kontrollieren. Zumindest nicht, wenn er in Gegenden weilte, die sich meinem Aktionsradius entzogen. Ich fragte mich zuweilen, ob Ramses das Angebot in Samaria nicht auch deshalb angenommen hatte, weil ich ihn dort nicht zu fassen bekam.
»Zu Ihrer Information, Gargery«, sagte ich, »Samaria war früher die Hauptstadt der alttestamentarischen Könige. Nach dem Tod Salomos zerbrach das Königreich in Israel im Norden und Judäa im Süden. Die Stadt wurde mehrfach erobert von ... ähm ... unterschiedlichen Aggressoren, zuletzt von den Römern. Der römische Tempel auf der obersten Gesteinsebene - so etwas nennt man in Expertenkreisen Beleglage, also wenn auf den Ruinen einer Siedlung eine weitere errichtet wird ...«
Wie von mir beabsichtigt, langweilten Gargery meine Ausführungen derart, dass er den Tisch abräumte und sich trollte. Nefret ging es wohl genauso, denn sie bat darum, sich zurückziehen zu dürfen. Emerson verdrückte sich mit den Worten: »Ich weiß, ich weiß, Peabody.« Mir war sonnenklar, dass er schnurstracks in Richtung Bibliothek abdampfte, um dort nachzuschlagen, ob meine Informationen stimmten. Natürlich in der Hoffnung, mich zu widerlegen. Da konnte er lange suchen. Ich hatte mich nämlich bewusst vage gehalten.
Für gewöhnlich kann ich in Emerson lesen wie in einem offenen Buch. Trotzdem wollte mir nicht einleuchten, wieso er sich urplötzlich für ein Thema interessierte, für das er bislang nichts als Häme und Spott übrig gehabt hatte. Und so gönnte ich mir nach dem Lunch ein bisschen Muße, um mein Wissen in puncto Buch der Bücher aufzufrischen. Zumal ich der festen Überzeugung war, dass mein Gatte sich die Heilige Schrift ebenfalls zu Gemüte führte - umso mehr Grund für mich, so schnell wie möglich bibelfest zu werden.
Er kam nicht wieder auf das Thema zurück. Stattdessen informierte er mich am nächsten Morgen, er habe zwei Gäste zum Tee eingeladen. Auf meine Frage, um was für Gäste es sich dabei handele, reagierte er ausweichend. Als ich intensiver nachhakte, traf ich auf bockiges Schweigen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen, dachte ich und verfolgte die Sache nicht weiter, dennoch beschlich mich eine gewisse Vorahnung. In Emersons illustrem Bekanntenkreis tummeln sich nämlich arabische Scheichs, nubische Banditen, Diebe unterschiedlicher Nationalität und der eine oder andere Fälscher.
Folglich war ich angenehm überrascht, dass die Gäste sich als unbewaffnet und harmlos erwiesen. Trotzdem gaben sie ein eigenwilliges Gespann ab. Major the Honorable George Morley war so in etwa Ende dreißig, Anfang vierzig. Mittelgroß, mit schütterem mausbraunem Haar, hatte er noch immer die militärische Haltung eines Offiziers, wenngleich seine maßgeschneiderten Anzüge nicht über die Tatsache hinwegtäuschten, dass er als Privatier um die Taille ein paar Pölsterchen angesetzt hatte und überhaupt ganz gut im Futter stand.
Im Gegensatz zu dem stämmigen Morley erweckte sein Begleiter den Eindruck, als würde ihn der erste starke Windstoß buchstäblich umwerfen. Der flaumige Haarkranz, der sein Haupt umwehte, war vermutlich einmal weiß- oder hellblond gewesen. Die Farbe seines Bartes war ähnlich undefinierbar. Der erste Eindruck, der sich mir aufdrängte, war, dass ihm ein Heiligenschein halb im Gesicht klebte. Seine Augen waren von wässrigem Blassblau, eine Farbnuance, die, glaubt man Physiognomikern, charakteristisch für Mystiker und Fanatiker sein soll.
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Autoren-Porträt von Elizabeth Peters
Peters, ElizabethElizabeth Peters promovierte am berühmten Orient-Institut der Universität Chicago. Für ihre historischen Romane wurde sie mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Sie lebte bis zu ihrem Tode in Maryland, USA.
Bibliographische Angaben
- Autor: Elizabeth Peters
- 2012, 400 Seiten, Maße: 12 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung:Darius, Beate
- Übersetzer: Beate Darius
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548284957
- ISBN-13: 9783548284958
- Erscheinungsdatum: 05.10.2012
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