Tod einer Sklavin
Ein Fall für Medicus Ruso
Ausgerechnet nach Britannien, in einen der hintersten Winkel des Römischen Reiches, hat es den Militärarzt Gaius Petreius Ruso verschlagen. Kaum angekommen, begegnet er durch Zufall der schwer am Arm verletzten Tilla. Aus Mitleid nimmt er die junge Sklavin...
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Produktinformationen zu „Tod einer Sklavin “
Ausgerechnet nach Britannien, in einen der hintersten Winkel des Römischen Reiches, hat es den Militärarzt Gaius Petreius Ruso verschlagen. Kaum angekommen, begegnet er durch Zufall der schwer am Arm verletzten Tilla. Aus Mitleid nimmt er die junge Sklavin bei sich auf und pf legt sie gesund. Mit ihren schönen Augen und ihrem beharrlichen Schweigen stiehlt sie ihm nur zu bald die Nachtruhe. Erst denkt er noch, Tilla könne ihm bei seinen Ermittlungen an dem Mord an einer anderen jungen Sklavin helfen, doch dann verschwindet Tilla spurlos, und der Medicus droht die Nerven zu verlieren
Klappentext zu „Tod einer Sklavin “
SPQR meets CSIAusgerechnet nach Britannien, in den hintersten Winkel des Römischen Reiches, verschlägt es den Militärarzt Gaius Petreius Ruso. Kaum angekommen, begegnet er durch Zufall der verletzten Tilla. Aus Mitleid nimmt er die junge Sklavin bei sich auf und pflegt sie gesund. Mit ihren schönen Augen und ihrem beharrlichen Schweigen stiehlt sie ihm nur zu bald die Nachtruhe. Erst denkt Ruso noch, Tilla könne ihm bei seinen Ermittlungen an dem Mord an einer anderen Sklavin helfen, doch dann verschwindet sie spurlos, und der Medicus ahnt, dass sie in höchster Gefahr ist
Sie werden Ruso, den sympathischsten Gerichtsmediziner der Antike lieben!
Lese-Probe zu „Tod einer Sklavin “
Jemand hatte den Schlamm von der Leiche gewaschen, doch als Gaius Petreius Ruso das Laken zurückschlug, stieg ihm ein deutlicher Flussgeruch in die Nase. Der Gehilfe, der geschickt worden war, eine Schreibtafel und einen Messstab zu holen, rümpfte beim Näherkommen die Nase."Also gut", sagte Ruso und klappte die Tafel auf, "wie verfahrt ihr hier üblicherweise mit nicht identifizierten Leichen?"
Der Mann zögerte. "Ich weiß es nicht, Herr. Der Leichenhausgehilfe hat frei."
"Und wer bist du?"
"Der Helfer des Gehilfen, Herr." Der Mann starrte die Leiche an.
"Aber du warst schon mal bei einer Leichenbeschauung dabei, oder?"
Der Mann schüttelte den Kopf, ohne den Blick von der Leiche abzuwenden. "Sehen sie alle so aus, Herr?"
Ruso, der bereits im Morgengrauen zu arbeiten begonnen hatte, unterdrückte ein Gähnen. "Wo ich herkomme nicht."
Als Erstes war die Beschreibung dran. Fakten vor Spekulation. Allerdings fußte in diesem Fall auch ein Großteil der Beschreibung auf Spekulation.
Weiblich, Alter... Er grübelte eine Weile darüber nach. Schließlich entschied er sich für etwa 18-25 Jahre. Normalgewicht. Größe ... fünf Fuß vier Fingerbreit. Zumindest das war einigermaßen korrekt. Haare: rot, spärlich. Auch das war zutreffend, obwohl die Information womöglich von recht geringem Nutzen war, wenn niemand sie je ohne Perücke gesehen hatte. Kleidung: keine gefunden. Auch von dieser Seite also kein Anhaltspunkt.
Drei Zähne fehlten, allerdings nicht an auffälligen Stellen. Jemand müsste sie schon sehr gut gekannt haben, um sie aufgrund dessen identifizieren zu können.
Ruso sah auf. "Warst du für mich beim Hauptquartier?"
"Ich habe mitgeteilt, dass wir eine Leiche haben und du die Einzelheiten später übermittelst, Herr."
"Hast du nach vermissten Personen gefragt?"
"Ja, Herr. Es wird niemand vermisst."
"Hm." Das verhieß nichts Gutes. Ruso arbeitete sich weiter den toten Körper hinab und machte sich dabei Notizen. Kurz darauf wurde seine
... mehr
Suche belohnt. "Ah, gut!"
"Herr?"
Ruso deutete auf die Stelle, die er entdeckt hatte. "Falls in einem Monat jemand aufkreuzt und nach ihr sucht, können wir zumindest sagen, wen wir begraben haben", erklärte er und notierte: ein etwa einen drei viertel Fingerbreit langes erdbeerfarbenes Geburtsmal auf der Innenseite des rechten Oberschenkels, elf Fingerbreit über dem Knie. Anschließend skizzierte er noch die Form des Mals.
Als er mit der Beschreibung fertig war, kratzte Ruso sich am Ohr und betrachtete den bleichen, auf dem Tisch liegenden Körper. Er war mit Toten besser vertraut als ihm lieb war, doch diese Leiche bereitete ihm Kopfzerbrechen. Das Wasser hatte sämtliche Merkmale, auf die zu achten er gelernt hatte, unkenntlich gemacht. Es gab keine Blutansammlungen, die darauf hätten schließen lassen, in welcher Position die Leiche zurückgelassen worden war; vermutlich hatte sie sich in der Strömung gedreht. Die Gliedmaßen waren beweglich, das bedeutete . ja, was nur? Männer, die auf der Straße im Kampf unter Anspannung starben, erstarrten oft und wurden dann viel schneller als normal wieder beweglich. Falls die Frau also Angst gehabt oder gekämpft hatte . Andererseits, welche Auswirkungen hatte kaltes Wasser auf einen toten Körper? Er kratzte sich erneut am Ohr, gähnte und überlegte, was er seinem Bericht noch Sinnvolles hinzufügen könnte, das die Angehörigen der Verstorbenen nicht zusätzlich bekümmern und verwirren würde.
Schließlich entschied er sich für Todeszeit: unklar, schätzungsweise mindestens zwei Tage vor Auffinden der Leiche und nannte seine Gründe.
Er sah zu dem Helfer des Gehilfen auf. "Kannst du leserlich schreiben?" "Ja, Herr."
Er reichte ihm über die Leiche hinweg die Tafel und den Stylus.
"Sterbeort", diktierte er und korrigierte sich sogleich. "Nein, schreib Fundort der Leiche."
Der Mann legte die Tafel auf das Tischende, beugte sich darüber und wiederholte "Fundort ... der ... Leiche", während er unbeholfen, aber mit entschlossenem Gehorsam loskritzelte.
"Fünfhundert Schritte flussabwärts der Hafenmole im Sumpfland am Nordufer", fuhr Ruso fort und wünschte, er hätte selber weitergeschrieben.
"F ... Fünfhundert ... Schritte ...", stammelte der Mann, doch plötzlich brach er mitten im Satz ab und blickte auf. "Sie könnte ein ganzes Stück flussaufwärts ertrunken und mit der Strömung hinabgetrieben sein, Herr. Aber genauso gut könnte sie weiter unten an der Küste ins Wasser gelangt und mit der Flut angespült worden sein."
"Wie bitte?" Ruso blinzelte, von der plötzlichen Eigeninitiative überrascht.
Kurz darauf zeigte sich, dass der Soldat zwar keine Ahnung von Krankenhausverwaltung hatte und über äußerst schlechte Schreibkenntnisse verfügte, in seiner Freizeit jedoch alles Wissenswerte über die örtliche Fischerei in Erfahrung gebracht hatte. Seine detaillierte Beschreibung aller denkbaren Stellen, an denen die Leiche im Wasser gelandet sein und schließlich im Sumpfland am Nordufer des Flusses Dee angeschwemmt worden sein könnte, erstaunte Ruso, aber eins war klar: In einem Land, in dem die Küstenlinien sich auf und ab bewegten und Flüsse zweimal täglich rückwärts flossen, konnte alles, was schwamm, sehr weit entfernt von der Stelle wieder auftauchen, an der es ins Wasser gefallen war.
"Eintrittsstelle ins Wasser unbekannt", diktierte er.
Der Mann hielt inne. "Den Teil davor habe ich nicht mitbekommen, Herr." Ruso wiederholte den Fundort der Leiche. Der Mann kratzte mit dem Zeigefinger einen Wachsstreifen von der Spitze des Stylus, schnippte ihn weg und schrieb.
Im Krankenhausgarten zwitscherte ein Vogel, und es waren Stimmen zu hören. Ruso sah aus dem Fenster. Auf der anderen Seite der Kräuterbeete übte ein Beinamputierter mit seinen Krücken, während an jedem seiner Ellbogen ein Krankenpfleger bereitstand, um ihn gegebenenfalls aufzufangen. Eine leichte Brise wehte herein und ließ die Lichter der Lampen flackern, die auf schlanken, schwarzen Haltern um den Tisch platziert worden waren und für die Seele der vor ihnen liegenden Unbekannten brannten.
Die Lampen schwankten gefährlich, als die Tür aufgerissen wurde. Der Helfer des Gehilfen sah auf und sagte: "Das ist sie nicht, Decimus." Doch der Eindringling eilte unbeirrt an den Tisch, um sich persönlich zu vergewissern.
Ruso runzelte die Stirn. "Wer bist du?"
Der Mann rang die Hände und starrte weiter die Leiche an.
"Hast du einen Angehörigen verloren?"
Der Mann schluckte. "Nein. Nicht so, Herr."
"Dann solltest du besser gehen, meinst du nicht auch?"
Der Mann ging rückwärts zur Tür. "Sofort, Herr. Entschuldige die Störung, Herr. Mein Fehler."
"Herr?"
Ruso deutete auf die Stelle, die er entdeckt hatte. "Falls in einem Monat jemand aufkreuzt und nach ihr sucht, können wir zumindest sagen, wen wir begraben haben", erklärte er und notierte: ein etwa einen drei viertel Fingerbreit langes erdbeerfarbenes Geburtsmal auf der Innenseite des rechten Oberschenkels, elf Fingerbreit über dem Knie. Anschließend skizzierte er noch die Form des Mals.
Als er mit der Beschreibung fertig war, kratzte Ruso sich am Ohr und betrachtete den bleichen, auf dem Tisch liegenden Körper. Er war mit Toten besser vertraut als ihm lieb war, doch diese Leiche bereitete ihm Kopfzerbrechen. Das Wasser hatte sämtliche Merkmale, auf die zu achten er gelernt hatte, unkenntlich gemacht. Es gab keine Blutansammlungen, die darauf hätten schließen lassen, in welcher Position die Leiche zurückgelassen worden war; vermutlich hatte sie sich in der Strömung gedreht. Die Gliedmaßen waren beweglich, das bedeutete . ja, was nur? Männer, die auf der Straße im Kampf unter Anspannung starben, erstarrten oft und wurden dann viel schneller als normal wieder beweglich. Falls die Frau also Angst gehabt oder gekämpft hatte . Andererseits, welche Auswirkungen hatte kaltes Wasser auf einen toten Körper? Er kratzte sich erneut am Ohr, gähnte und überlegte, was er seinem Bericht noch Sinnvolles hinzufügen könnte, das die Angehörigen der Verstorbenen nicht zusätzlich bekümmern und verwirren würde.
Schließlich entschied er sich für Todeszeit: unklar, schätzungsweise mindestens zwei Tage vor Auffinden der Leiche und nannte seine Gründe.
Er sah zu dem Helfer des Gehilfen auf. "Kannst du leserlich schreiben?" "Ja, Herr."
Er reichte ihm über die Leiche hinweg die Tafel und den Stylus.
"Sterbeort", diktierte er und korrigierte sich sogleich. "Nein, schreib Fundort der Leiche."
Der Mann legte die Tafel auf das Tischende, beugte sich darüber und wiederholte "Fundort ... der ... Leiche", während er unbeholfen, aber mit entschlossenem Gehorsam loskritzelte.
"Fünfhundert Schritte flussabwärts der Hafenmole im Sumpfland am Nordufer", fuhr Ruso fort und wünschte, er hätte selber weitergeschrieben.
"F ... Fünfhundert ... Schritte ...", stammelte der Mann, doch plötzlich brach er mitten im Satz ab und blickte auf. "Sie könnte ein ganzes Stück flussaufwärts ertrunken und mit der Strömung hinabgetrieben sein, Herr. Aber genauso gut könnte sie weiter unten an der Küste ins Wasser gelangt und mit der Flut angespült worden sein."
"Wie bitte?" Ruso blinzelte, von der plötzlichen Eigeninitiative überrascht.
Kurz darauf zeigte sich, dass der Soldat zwar keine Ahnung von Krankenhausverwaltung hatte und über äußerst schlechte Schreibkenntnisse verfügte, in seiner Freizeit jedoch alles Wissenswerte über die örtliche Fischerei in Erfahrung gebracht hatte. Seine detaillierte Beschreibung aller denkbaren Stellen, an denen die Leiche im Wasser gelandet sein und schließlich im Sumpfland am Nordufer des Flusses Dee angeschwemmt worden sein könnte, erstaunte Ruso, aber eins war klar: In einem Land, in dem die Küstenlinien sich auf und ab bewegten und Flüsse zweimal täglich rückwärts flossen, konnte alles, was schwamm, sehr weit entfernt von der Stelle wieder auftauchen, an der es ins Wasser gefallen war.
"Eintrittsstelle ins Wasser unbekannt", diktierte er.
Der Mann hielt inne. "Den Teil davor habe ich nicht mitbekommen, Herr." Ruso wiederholte den Fundort der Leiche. Der Mann kratzte mit dem Zeigefinger einen Wachsstreifen von der Spitze des Stylus, schnippte ihn weg und schrieb.
Im Krankenhausgarten zwitscherte ein Vogel, und es waren Stimmen zu hören. Ruso sah aus dem Fenster. Auf der anderen Seite der Kräuterbeete übte ein Beinamputierter mit seinen Krücken, während an jedem seiner Ellbogen ein Krankenpfleger bereitstand, um ihn gegebenenfalls aufzufangen. Eine leichte Brise wehte herein und ließ die Lichter der Lampen flackern, die auf schlanken, schwarzen Haltern um den Tisch platziert worden waren und für die Seele der vor ihnen liegenden Unbekannten brannten.
Die Lampen schwankten gefährlich, als die Tür aufgerissen wurde. Der Helfer des Gehilfen sah auf und sagte: "Das ist sie nicht, Decimus." Doch der Eindringling eilte unbeirrt an den Tisch, um sich persönlich zu vergewissern.
Ruso runzelte die Stirn. "Wer bist du?"
Der Mann rang die Hände und starrte weiter die Leiche an.
"Hast du einen Angehörigen verloren?"
Der Mann schluckte. "Nein. Nicht so, Herr."
"Dann solltest du besser gehen, meinst du nicht auch?"
Der Mann ging rückwärts zur Tür. "Sofort, Herr. Entschuldige die Störung, Herr. Mein Fehler."
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Autoren-Porträt von Ruth S. Downie
Ruth Downie studierte Englisch am King's College in London und stellte bald danach fest, dass zu heiraten und danach glücklich und zufrieden zu leben nicht gerade ein Karriereplan ist. Da sie nicht Lehrerin werden wollte, für den Journalismus nicht hartnäckig genug war und für den Beruf der Krankenschwester zu feige, lernte sie tippen. Sie schrieb Kurzgeschichten, für die sie zahlreiche Preise erhielt, und veröffentlichte Artikel in verschiedenen Zeitschriften. Ruth Downie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in England in Milton Keynes, wo sie derzeit an Medicus Rusos zweitem Abenteuer schreibt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ruth S. Downie
- 2009, 509 Seiten, Maße: 12,1 x 18,7 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Dtsch. v. Velten Arnold u. Bärbel Arnold
- Übersetzer: Velten Arnold, Bärbel Arnold
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 344247180X
- ISBN-13: 9783442471805
Rezension zu „Tod einer Sklavin “
"Eine exzellente Detektivgeschichte mit sehr unterhaltsamen Anspielungen auf unsere heutige Welt. Ich empfehle Medicus Ruso allen Liebhabern guter historischer Romane."
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