Tödliche Flut - Scimitar SL-2
Packender Thriller: Gnadenlos wird die Menschheit mit tödlichen Naturgewalten angegriffen!...
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Packender Thriller: Gnadenlos wird die Menschheit mit tödlichen Naturgewalten angegriffen!
Nach dem Verschwinden eines weltbekannten Vulkanologen explodiert plötzlich der Vulkan Mount St. Helens. Der ehemalige US-Sicherheitsberater Admiral Morgan ist sich sicher: Nur eine U-Boot-Rakete konnte den katastrophalen Vulkanausbruch auslösen. Da stellen Terroristen ein Ultimatum: Alle westlichen Truppen sollen den Nahen Osten verlassen. Sonst verwüstet ein Mega-Tsunami die Ostküste der USA.
Tödliche Flut von Patrick Robinson
LESEPROBE
Prolog
Donnerstag,8. Mai 2008, 22.30 Uhr (Ortszeit)
Kensington,London
ProfessorPaul Landon, einer ganzen Studentengeneration als »Doktor Lava« bekannt, eiltedurch das Erdgeschoss der Royal Geographical Societyhinaus in die Dunkelheit der weitläufigen, von hohen Bäumen gesäumten Exhibition Road. Hier reihte sich, südlich vom Hyde Park,ein Großmuseum an das andere.
An denbreiten, marmorgrauen Eingangsstufen des Gebäudes legte er eine kurze Pauseein, dort, wo vor ihm schon viele bedeutende Männer gestanden hatten -Polarforscher wie Robert Scott oder Ernest Shackleton, Edmund Hillary, derErstbezwinger des Mount Everest, und Lord Hunt, derFührer dieser historischen Expedition im Jahre 1953.
Wie Landonwaren sie namhafte Mitglieder dieser weltweit bekannten GeografischenGesellschaft gewesen, und wie er hatten sie dort am Stehpult eine ganze ReiheAufsehen erregender Vorlesungen gehalten. Und wie auch bei ihm war der Hörsaalbis zum Bersten gefüllt, und die Zuhörer waren vom Vortrag gefesselt. Derwesentliche Unterschied zwischen diesen großen Abenteurern des 20. Jahrhundertsund »Lava« Landon bestand allein im Thema der Vorlesung. Wo Scott undShackleton, Hillary und Hunt ihr Publikum mit atemberaubendenErzählungen über die Kunst des Überlebens in eisiger Kälte zu fesseln wussten,hatte der Redner heute in Grauen erregenden Details über das bevorstehende Endeder Welt gesprochen. Natürlich ohne sich auf ein genaues Datum festzulegen! Wiealle Koryphäen der Geophysik rechnete auch Professor Landon in angenommenen Zeitspannenvon rund 10 000 Jahren.
Diekommende Katastrophe würde nach seiner Ansicht in etwa 7000 Jahren eintreten.»Aber letztlich«, so fügte er hinzu, »kann es genauso gut nächsten Freitag,kurz nach dem Mittagessen, passieren.« Die für einenderartigen Anlass typische Zuhörerschaft, eine zur Untertreibung neigende, abergleichwohl betuchte Bildungselite, genoss seine Ausführungen. Er hatte seineRede peinlich genau vorbereitet und mit mustergültigen Grafiken und Filmclipsgarniert dem Publikum präsentiert. So führte er ihnen die gewaltigenVulkanausbrüche in aller Welt vor, die ganze Küstenstriche vernichtendenFlutwellen, die sie verursachten, und die Zerstörungskraft der damit einhergehendenErdbeben.
Dochhauptsächlich befasste er sich mit den großen Eruptionen der Vergangenheit.Etwa jener, die den Krakatau in der Sunda-Straße 1883 auseinander riss und 36 000 Menschenlebenauf Java und Sumatra forderte. Oder dem alles zerstörenden Vulkanausbruch im Yellowstone Park, der flüssiges Magma und Ascheregen bisnach Kalifornien, Texas und selbst in die Tiefen des Karibischen Meeres schickte.Das geschah zwar schon vor 650 000 Jahren - aber so, wie »Lava« Landon esschilderte, hörte es sich an, als wäre es im letzten Sommer passiert.
Danachberichtete er anhand einer grafischen Studie über den allesverheerenden Ausbruch des Mount St. Helens im US-Staat Washington. Damalsschwoll die Nordflanke des Vulkans zu einem massiven Ballon aus Lava an, derschließlich explodierte, diesen Teil des Berges wegriss und eine Waldfläche von1000 Quadratkilometern vernichtete. Das geschah 1980 und führte den Professorzu dem Höhepunkt seines Vortrages - der Möglichkeit eines »Tsunami«.Dieses japanische Wort beschreibt eine Serie von berghohen Wellen, die entwederbei einem Erdbeben oder einem massiven Erdrutsch als Folge einesVulkanausbruchs entstehen.
Professor Landons abschließendes Thema beschäftigte sich mit einemdurchaus möglichen neuen Erdrutsch an der Südwestküste von La Palma, dernordwestlichsten der Kanarischen Inseln. Aus den tiefen Wassern des Atlantiksragt La Palma 375 Seemeilen westlich der Südküste Marokkos über derMeeresoberfläche auf. Fakt sei, so erklärte er, dass ein gigantischervulkanischer Felsbrocken von einigen Kilometern Länge, der genau auf einerVerwerfungskante der Erdkruste ruhe, sich in den letzten 40 bis 50 Jahren etwavier Meter abwärts bewegt und sich von dem Vulkan an der Westflanke des Bergeslosgelöst habe. Und hinter diesem kolossalen und instabilen Gesteinsmassivliege der brodelnde Kern des gewaltigen Vulkans CumbreVieja. »Wenn der Brocken absackt, bricht die Höllelos!«, behauptete Professor Landon fast heiter. »Einmehrere Kubikkilometer großes Stück dieses Felsens würde mit mehr als 320Kilometern pro Stunde direkt in den Atlantik stürzen und mit doppelterGeschwindigkeit auf dem Meeresboden aufschlagen. Ich rede hier von einem dergewaltigsten Erdrutsche in den letzten Millionen Jahren. Genau genommen sprecheich von dem totalen Kollaps der südwestlichen Region von La Palma.«
Diezahlreich erschienenen Zuhörer, überwiegend ehemalige Offiziere, Fachkollegen undNachkommen des Landadels, die von jeher ein besonderes Interesse annaturwissenschaftlichen Themen hatten, lauschten mit großen Augen, als »Lava«Landon jetzt von der Entstehung gigantischer Wassersäulen als Folge dieserKatastrophe sprach. Sie würden vom Meeresboden bis zur Wasseroberfläche reichenund sich mit einer Geschwindigkeit von 750 Kilometern pro Stunde fortpflanzen.Wenn sie dann die flachen Gewässer der nächstgelegenen Küste erreichten, hättensie eine Höhe von circa 60 Metern erreicht.
Er beschrieb,wie derartige Monster-Flutwellen große Teile von Südengland, Spanien undWestafrika zerstören würden. »Und dann, nur neun Stunden nachdem derFelsbrocken ins Meer gestürzt wäre, hätte diese gigantische Wasserwand denAtlantik überquert und würde die gesamte Ostküste der Vereinigten Staatenauslöschen.« »Wenn der CumbreVieja ausbricht«, fuhr er überzeugend fort, »wird eseinen dieser seltenen und schrecklichen Mega-Tsunamisgeben. Wissenschaftliche Untersuchungen lassen vermuten, dass eine ganze Reihedieser Wellen auftreten wird, jede vielleicht 50 Meter hoch, die noch in die abgelegensten Nebenkanäle des Hudson und East Riverhineindrücken und die Viertel um die Wall Street bereits beim ersten Aufpralleinebnen werden. Schon die erste Flutwelle würde ausreichen, um die Straßen inein Trümmerfeld zu verwandeln und den Schutt mit sich zu reißen. Die nächsteWelle wird dann alle Gebäude in einem Umkreis von fünfzehn Blocks zerstören.Und diese Wogen, jede immer noch mehr als 30 Meter hoch, kommen wieder undwieder - bis ganz New York eingeebnet ist. Das wäre dann der furchtbarste Tsunami in der bekannten Menschheitsgeschichte. Und all dasnur durch einen einzigen Vulkan.«
ProfessorPaul Landon galt als einer der herausragendstenVulkanologen der Welt mit einem Lehrstuhl für Geophysik an der Universität London.Darüber hinaus war er Direktor des Forschungszentrums für geophysikalischeKatastrophen. Er hatte an den Hängen von Dutzenden der weltweit gefährlichstenVulkane Feldforschung betrieben und oft genug gewaltige Eruptionen exaktvorhergesagt. Sein Spitzname »Lava«, den seine Studenten ihm gegeben hatten, waralso durchaus berechtigt. Und seine Fähigkeit, die Temperatur undZusammensetzung geschmolzenen Magmas einzuschätzen, wurde nur noch durch dieBrillanz seiner Vorlesungen übertroffen. Der 44-jährige Bartträger mitblassblauen Augen war von mittlerer Statur. Selbstverständlich trug er einSportjackett aus Tweed, ein kariertes Oberhemd und dazu seine College-Krawatte. Er befand sich auf dem Höhepunkt seines Ruhms und war ein auf der ganzen Welt gefragter Referent.
DerProfessor lebte außerhalb Londons, aber noch im Einzugsbereich der Stadt, in Buckinghamshire. Seine Frau Valerie arbeitete alserfolgreiche Anwältin in der City. Sie hatten zwei Söhne, 14 und 15 Jahre alt,die beide ihren Vater für mehr oder minder verrückt hielten, weil sie sich,solange sie denken konnten, anhören mussten, dass die Welt wahrscheinlichnächste Woche untergehen werde. Ihre Skepsis erschütterte »Lava« Landon nichtim Geringsten. Wie viele seiner Kollegen war er erstaunlich selbstsicher;Kritik prallte an ihm ab. So war er auch jetzt, als er im Schatten seinererlauchten Vorgänger Scott, Shackleton, Hillary und Huntauf den Stufen der Geographical Society stand, davonüberzeugt, er habe heute Abend wieder gute Arbeit geleistet. Ihm war keineswegsentgangen, dass er sein Publikum total fasziniert hatte. Entgangen war ihmjedoch ein ganz besonderer Zuhörer, der in den hinteren Reihen des gespannt lauschendenAuditoriums gesessen hatte.
DieserZuhörer war Ahmed Sabah, ein 23-jähriger palästinensischer Freiheitskämpfer,der jedes Wort mitschrieb, jede Grafik abkupferte. Nach der Vorlesung hatteSabah eilig das Gebäude verlassen und wartete nun ruhig in der Dunkelheit derParkanlagen südlich der Royal Albert Hall, Londons kreisrunder Konzerthalle,die direkt neben der Geographical Society liegt.
Als »Lava«Landon den Kensington Gore heraufkam und in den Außenhof der großen Musikhalleeinbog, die nach dem früh verstorbenen Prinzgemahl von Königin Victoria benanntwar, strömten gerade einige tausend Fans aus den Türen, die das Konzert einigeräußerst populärer 80er-Jahre-Bands besucht hatten. Nach vier Minuten hatte erdie breit geschwungene Treppenflucht erreicht, die von der Halle hinab zu demdunklen Teil der Seitenstraße führte. Eine große Gruppe von vielleicht hundertPopfans schlug die gleiche Richtung ein wie er, und der bedeutende Geophysikerverschwand fast in der Menge. Von der Treppe aus konnte er unter sich einen schwarzenRange Rover sehen, der dicht am Seitenstreifen parkte. Er war unbeleuchtet,stand entgegengesetzt zur Fahrtrichtung und war offensichtlich leer.
Ahmed Sabahund seine beiden Begleiter wählten genau diesen Moment für den Angriff. Mitraschen Bewegungen stülpten sie von hinten einen schwarzen Leinensack über PaulLandons Kopf, hielten ihn mit eisernem Griff fest,schleppten ihn die letzten Stufen hinab zum Wagen und warfen ihn auf denRücksitz des Autos. Dem Professor blieb keine Zeit zu schreien oder sich zuwehren. Eine Stimme mit einem fremden Akzent zischte ihm zu, still zu sein, wennihm sein Leben lieb sei. Außerdem spürte er ganz deutlich die Spitze einerMesserklinge auf seinem Bauch.
Es warschon merkwürdig, wie die schwärmenden und schwatzenden, völlig mit sich selbstbeschäftigten Popfans vollständig ignorierten, was mitten unter ihnen geschah.Grund muss ihr eindimensionales Denken gewesen sein, das nur darauf gerichtetwar, nach Hause zu kommen. Man sah sich nach Taxis oder Nachtbussen um oderhoffte, es so rechtzeitig zur U-Bahnstation zu schaffen, dass man noch einender um diese Zeit unregelmäßig fahrenden Züge erwischte.
Niemand achteteauf die Entführung, die sich vor ihren Augen abspielte. Und schon gar nicht diezwei Polizisten, die mit ihrem Deutschen Schäferhund namens Roger auf Streifewaren. Sie wurden von der Menschenmenge nach dem Ende des Konzerts auf den oberenStufen der Albert Hall erfasst, ungefähr zehn Meter oberhalb des Ortes, woLandon geschnappt und verschleppt wurde. ( )
© HeyneVerlag
Übersetzung:Wolfgang Drescher
- Autor: Patrick Robinson
- 2007, 446 Seiten, Maße: 11,8 x 19 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzung: Drescher, Wolfgang
- Verlag: Heyne
- ISBN-10: 3453810759
- ISBN-13: 9783453810754
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