Tödlicher Leichtsinn
Roman. Deutsche Erstausgabe
Eigentlich hatte Archer Lowell niemals vor, die Personen von Curtis Channings Hassliste umzubringen. Doch nun sitzt ihm ein Mann im Nacken, der dafür sorgt, dass er hält, was er versprochen hat. Nach dem ersten Mord wird die FBI-Agentin Miranda Cahill...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
7.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Tödlicher Leichtsinn “
Eigentlich hatte Archer Lowell niemals vor, die Personen von Curtis Channings Hassliste umzubringen. Doch nun sitzt ihm ein Mann im Nacken, der dafür sorgt, dass er hält, was er versprochen hat. Nach dem ersten Mord wird die FBI-Agentin Miranda Cahill zusammen mit ihrem Kollegen und Ex-Lover Will Fletcher auf den Fall angesetzt. Nicht ahnend, dass sie selbst ganz weit oben auf Channings Liste steht ...
Eigentlich hatte Archer Lowell niemals vor, die Personen von Curtis Channings Hassliste umzubringen. Doch nun sitzt ihm ein Mann im Nacken, der dafür sorgt, dass er hält, was er versprochen hat. Nach dem ersten Mord wird die FBI-Agentin Miranda Cahill zusammen mit ihrem Kollegen und Ex-Lover Will Fletcher auf den Fall angesetzt. Nicht ahnend, dass sie selbst ganz weit oben auf Channings Liste steht ...
"Genauso spannend und außergewöhnlich wie Stewarts frühere Romane!" - Romance Fiction
"Mariah Stewart ist ein echter Markenname geworden!" - Romantic Times
"Eine der Großen der Thriller-Zunft!" - Romantic Times
"Genauso spannend und außergewöhnlich wie Stewarts frühere Romane!" - Romance Fiction
"Mariah Stewart ist ein echter Markenname geworden!" - Romantic Times
"Eine der Großen der Thriller-Zunft!" - Romantic Times
Lese-Probe zu „Tödlicher Leichtsinn “
PrologFebruar 2004
Die Atmosphe in dem engen Bus auf der Fahrt vom Gefgnis war angespannt und gedrkt gewesen. Gegen Mitternacht hatte es angefangen zu stmen, und kurz bevor dunkel und tr der Morgen graute, war der Regen in Graupelschauer umgeschlagen. Damit er auf der glatten Stra nicht ins Rutschen kam, hatte der Fahrer fast die ganze Strecke zum Bezirksgericht, wo er die vier Htlinge und die zwei Wachen abliefern sollte, mit einem Fuauf der Bremse gestanden.
Archer Lowell - neunzehn, dn, mit einem kindlichen, pickeligen Gesicht und weichen Hden - saauf der rechten Seite des Wagens ganz alleine. Jeder Htling saauf einem Einzelplatz und dachte er seinen bevorstehenden Prozess nach. Lowells Pflichtverteidiger hatte keine allzu guten Neuigkeiten f ihn gehabt, als sie gestern miteinander gesprochen hatten. Der Staatsanwalt hatte einige Leute aufgeboten, die bezeugen konnten, dass er, Archer, Amanda Crosby tatshlich monatelang gestalkt und beltigt hatte. Er war so besessen von ihr gewesen, dass er sie zuletzt sogar geschlagen hatte, als sie seine ewige Liebe abgewiesen hatte. Er hatte auch gedroht, ihren Geschtspartner und einen ihrer Freunde umzubringen.
Es sah also nicht so gut f ihn aus, und deshalb hatte sein Verteidiger ihn gedrgt, das Strafma das der Staatsanwalt vorschlug, anzunehmen.
Blsinn. Es war kompletter Blsinn. Amanda weidoch, dass ich sie liebe. Und dieser bescheuerte Typ, dieser Derek Sowieso, der die ganze Zeit um sie herumhgt, was der vorhat, das ist mir auch klar. Er will sie blovon mir weglocken. Denkt der etwa, ich bin bl, dass ich das nicht merke? Er wird schon sehen, wer von uns beiden bl ist. Eines Tages werde ich es ihm schon zeigen ...
Der Wagen hielt hinter dem Gericht, neben einer Rampe, die ins Parterre frte. Lowell sah zu, wie die anderen drei Gefangenen abgefrt wurden, und als die Wache ihn von seinem Sitz losschloss und ihm bedeutete mitzukommen, stand er ebenfalls gehorsam auf und folgte ihm.
Er zog den Kopf ein,
... mehr
als er aus dem Wagen sprang. Draun wartete er geduldig, bis der braun gekleidete Deputy Sheriff sich seiner annahm und ihn die Rampe hinauffrte, was wegen der Fuesseln msam war. Innerlich fluchte er, dass er nicht schneller gehen konnte, weil der eisige Graupel ihm hinten in den Kragen tropfte. Im Gebde lieer sich brav in den Warteraum fren, wo er betont ruhig sitzen blieb, bis er vor den Richter gefrt wde.
Im Geiste malte er sich aus, wie der Richter seine Wache befragen wde.
Und wie hat sich Mr Lowell in Ihrer Obhut verhalten, Deputy?
Er war rst kooperativ, Euer Ehren. Ein wahrer Gentleman.
Wde ein Mann wie er eine Dame wie Amanda beltigen?
Oh nein, Euer Ehren. Er war sanft wie ein Lamm.
Dann habe ich keine andere Wahl, als das Verfahren gegen Mr Lowell einzustellen. Wir entschuldigen uns f eventuelle Unannehmlichkeiten.
Ich nehme Ihre Entschuldigung an, Euer Ehren, wde er schhtern lhelnd sagen. Oh, und vielen Dank.
Ja, klar. So einfach knte es sein ...
Als die T aufging, wurde er aus seinen Trmen gerissen, und er blickte auf, weil er seinen Anwalt erwartete. Aber nur ein zweiter Deputy Sheriff hatte seinen Kopf zur T hereingesteckt und flterte Lowells Wache etwas Unverstdliches ins Ohr.
"Wir msen Sie leider in den Raum nebenan bringen", verkdete der Deputy.
Lowell sah, dass der andere Deputy in einer fast beilfigen Geste die Hand an der Pistole liegen hatte. Verwirrt erhob er sich, nachdem sein Bewacher die Handschelle, mit der er an den Stuhl gefesselt war, aufgeschlossen hatte.
"Warum?", wollte Archer wissen.
"Kommen Sie einfach mit." Der Deputy machte eine Geste mit der linken Hand, die andere Hand lag immer noch am Pistolenhalfter.
"Was ist mit meinem Anwalt?" Archer blieb unschlsig stehen. "Er muss jeden Augenblick hier sein."
"Wir sagen ihm Bescheid, wo er Sie finden kann." Der Deputy trat beiseite, damit Lowell ins Nebenzimmer gehen konnte.
Im Flur wimmelte es von Polizisten. Manche rannten herum, andere standen in kleinen, aufgeregten Gruppen zusammen. Lowell blickte sich um, um herauszufinden, was einen solchen Aufruhr verursachte, aber bevor er etwas sehen konnte, wurde er vorwts geschoben.
Das neue Zimmer war grer als das, das er gerade verlassen hatte, mit zwei hohen Fenstern und acht oder zehn Stlen. Auf einem saein Htling, der ebenfalls heute fr mit ihm aus dem Gefgnis gekommen war. Sein Gesicht kam Lowell vage bekannt vor, allerdings wusste er nicht, wo er es schon einmal gesehen hatte. Der Mann war untersetzt und sah aus wie ein Preisboxer. Er hatte Sommersprossen auf Armen und Gesicht, rliche Haare, und seine Augen waren goldbraun.
Wo hatte Lowell ihn nur schon einmal gesehen? In High Meadow, dem Bezirksgefgnis, bestimmt nicht, aber irgendetwas war an ihm ...
Im Flur hte man Laufschritte. Ein paar Schreie ertten, und als Archer seinen Hals reckte, konnte er durch die gefnete T sehen, dass es draun zunehmend hektischer wurde.
"Hast du eine Ahnung, was da draun los ist?", fragte er seinen Mitgefangenen.
"Was ist denn los?", erwiderte der Mann, und Lowell stellte fest, dass er von seinem Platz aus nicht zur T sehen konnte.
"Haufenweise Bullen. Alle rennen durch die Gegend." Lowell reckte seinen Hals, um noch besser sehen zu knen.
"Ich tippe mal, dass jemand aus der Haft geflohen ist."
"Wirklich? Meinst du, es ist jemand abgehauen?", fragte Lowell aufgeregt. "Jemand aus High Meadow?"
"Du warst heute fr auch im Bus, oder?", stellte der rothaarige Mann fest.
Lowell nickte. Ihn interessierte mehr, was draun vorging.
"Ich auch", fuhr der Mann fort. "Ich und Waldo, der Typ, der da draun wahrscheinlich abgehauen ist, waren zusammen in einem Zellenblock. Es ging das Gerht, dass er die Fliege machen wollte."
Lowell starrte den Mann an, der auf der gegenerliegenden Seite des Zimmers mit Handschellen angekettet war. Er lhelte ihn zwar an, aber Archer wusste instinktiv, dass er sich mit ihm besser nicht anlegte.
Er rsperte sich und tat so, als kne ihn nichts einschhtern. "Meinst du, er schafft es?"
Bevor der andere Mann antworten konnte, ging die T auf und ein weiterer Htling gesellte sich zu ihnen. Auch er war heute Morgen im Bus gewesen. Er war ground dn und bewegte sich auf eine Art, die darauf schlien lie dass er muskuler war, als man annehmen mochte. Er hatte kurze, hellbraune Haare und tiefliegende, schmutzig graue Augen.
Aus Grden, die Lowell nicht erklen konnte, zuckte er ein wenig zurk. Der Mann hatte etwas Unheimliches an sich, auch wenn er im Moment eher amiert als gefrlich wirkte.
Der Deputy wies die Htlinge darauf hin, dass direkt vor der T eine Wache stand. "Er ist bewaffnet und wird nicht eine Minute lang zern, Gebrauch davon zu machen, wenn ihr euch nur muckst."
"Ein bisschen dick aufgetragen, was?" Der Neuankmling grinste und schaute Lowell dabei direkt an.
"Er versucht nur, uns Angst einzujagen." Der rothaarige Mann zuckte mit den Schultern. "So gut sind sie nicht."
"Was men die da draun machen?" Lowell rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Der neue Typ machte ihn irgendwie nerv.
"Ich habe dir doch gesagt, dass sie 'Wo ist Waldo?' spielen." Der Rothaarige wandte sich an den neuen Mann. "Waldo Scott. Er ist heute fr mit uns im Gefgnisbus gefahren. Irgendwie muss er freigekommen und abgehauen sein. Kapierst du? 'Wo ist Waldo?'"
"Nein", erwiderte Lowell, und die beiden Mner erklten ihm, es handele sich um ein Kinderbuch, in dem man auf jeder Seite nach einem gewissen Waldo suchen musste.
Lowell, der als Kind nicht besonders viel gelesen hatte, fand, dass es bl klang.
Leise diskutierten sie er Waldos Fluchtversuch und seine Aussicht auf Erfolg, wobei sie sich darer einig waren, dass man sie zusammen in ein Zimmer gesperrt hatte, damit zwei Deputys f die Jagd auf den entflohenen Strling frei waren. Da alle drei Mner mit Handschellen an ihre Stle gefesselt waren, war es unwahrscheinlich, dass sich einer von ihnen Waldo auf der Suche nach Freiheit anschlien wde.
"Weswegen bist du hier?", fragte der rothaarige Mann den Neuankmling.
"Man hat mich angehalten, weil ich ein Stoppschild erfahren habe, und es stellte sich heraus, dass ein Haftbefehl gegen einen Mann gleichen Namens vorliegt", erwiderte er, wobei er die sarkastische Bemerkung des Rothaarigen, "das ist ja ein gewaltiges Verbrechen" ignorierte. "Und du?"
"Ich bin hier, weil meine Verurteilung aufgehoben werden soll", erwiderte der Rothaarige.
"Wegen was denn?", warf Lowell fragend ein.
"Ehekrach."
"Oh." Lowell musterte den Mann eingehend. Er war sich ganz sicher, das Gesicht schon einmal gesehen zu haben, aber es fiel ihm einfach nicht ein, wo. "Heute soll mein Prozess sein. Hoffentlich finden sie Waldo noch rechtzeitig. Ich mhte es endlich hinter mir haben."
"Wie lautet deine Anklage?", fragte der Mann, der dem Fenster am nhsten sa
"Na ja, sie behaupten, ich hte dieses Mchen verfolgt", erklte Lowell eifrig. "Aber ich bin kein Stalker. Sie war mein Mchen, wei du? Sie haben das alles nur falsch verstanden."
"er irgendetwas muss sie sich ja aufgeregt haben, sonst hte sie dich doch nicht angezeigt", entgegnete der Rothaarige. "Was hat sie denn der Polizei gesagt?"
"Die Polizisten haben sie so durcheinander gebracht, dass sie gelogen hat", sagte Archer gereizt.
"Wie hei du?", fragte der Neuankmling.
"Archer Lowell."
"Ich bin Curtis Channing", stellte sich der Mann vor.
"Nun, Archie ...", begann der dritte Mann im Zimmer.
Archer sah rot.
"Nenn mich nicht Archie. Nenn mich niemals Archie."
"Schon gut, Kumpel, reg dich ab." Das war anscheinend seine Art, sich zu entschuldigen. "Ich habe es nicht be gemeint."
"Ich hasse den Namen Archie."
Hey, Archie! Wie aus dem Comic! Wo ist Veronica? Die sptischen Rufe der anderen Kinder hallten ihm heute noch in den Ohren.
"Okay, du bist Archer, und ich bin Vince Giordano", stellte sich der dritte Mann vor. "Ich hei nach meinem Onkel, aber wir reden nicht mehr miteinander, weil der Bastard vor Gericht gegen mich ausgesagt hat. Dabei hei es doch immer, Blut sei dicker als Wasser."
In diesem Moment erkannte Lowell ihn, und er musste sich richtiggehend zusammenrein, um sich nichts anmerken zu lassen. er Vince Giordano - den Mann, der seine eigenen Kinder umgebracht hatte, um nicht das Sorgerecht zu verlieren, und anschliend seine Frau erschossen hatte - war in den letzten zwei Jahren stdig in den Nachrichten berichtet worden.
"Ich wei wer du bist. Ich habe dich in den Nachrichten gesehen. Ich habe gesehen, wie sie dich verhaftet haben ...", flterte Lowell. Jetzt mste ihn sein Kumpel Glenn sehen - auch bloso ein Kleinkrimineller. Er sahier direkt neben dem bekanntesten Killer des gesamten Bezirks! Na, wenn ihn das nicht beeindrucken wde!
"Ja, na ja, ich habe ziemlich viel Presse bekommen. Alle Fernsehsender haben er den Prozess berichtet", sagte Giordano.
Lowell kam es so vor, als ob Channing sich mehr f die unterschiedlichen ertragungswagen vor dem Gerichtsgebde interessierte. Da er am nhsten am Fenster sa konnte er den anderen berichten, was da draun vor sich ging.
Archer war das vlig gleichgtig. Ihm war lediglich wichtig, was im Gerichtsgebde nicht passierte.
"Ich finde es nicht fair, dass mein Prozess heute vielleicht nicht stattfindet, nur weil jemand abgehauen ist und sie ihn nicht finden knen."
"Ja, erzl das dem Richter", fuhr Giordano ihn an. "Ich bin auch nicht besonders glklich er die Verspung. Wir hatten heute unseren gron Tag geplant. Mein Anwalt glaubt, er kann das Urteil aufheben lassen."
"Wof haben sie dich verurteilt?", fragte Channing.
Lowell, der nur zu gut wusste, was Giordano getan hatte, wartete gespannt, ob der Mann es zugeben wde.
"Unter anderem daf, dass ich meine Frau erschossen habe."
Es war das andere, das Lowell beunruhigte. Welcher Mensch hielt einem kleinen Jungen, der in seinem Bett schlief, die Pistole an den Kopf und drkte auf den Abzug? Waren es nicht sogar zwei kleine Jungen gewesen ...?
Bei dem Gedanken daran zog sich ihm der Magen zusammen.
Als Archer aufblickte, bemerkte er, dass zwischen Channing und Giordano eine Art Austausch stattgefunden hatte. Sie hatten zwar kein Wort gesagt, aber irgendetwas hing im Raum. Vielleicht hatte es ja was mit Telepathie zu tun. Lowell hatte er so etwas schon geht, er Leute, die die Gedanken von anderen lesen konnten. Misstrauisch beobachtete er die beiden Mner. Die Vorstellung war ihm unheimlich.
"Ach ja?", sagte Channing zu Giordano.
Oh, oh, dachte Lowell. Channing hatte anscheinend erhaupt keine Ahnung, wer Giordano war. Er hielt die Luft an und wartete gespannt auf Giordanos Reaktion.
Giordano grinste hnisch.
"Und warum sollte das Urteil rkggig gemacht werden?", fragte Channing, als ob er eine Antwort auf seine Frage bekommen hte.
Giordano begann zu erklen, dass alle Beweise, die im Prozess gegen ihn angefrt worden waren, von einem der Polizisten erfunden worden seien, und sein Anwalt wde das beweisen.
"Deswegen knen sie dich entlassen?", fragte Lowell neugierig. "Wenn jemand lt?"
"Ja", erwiderte Giordano.
"Aber wirst du dann nicht noch mal neu angeklagt?" Lowell erlegte, ob er nicht jemanden bei seiner Verhandlung zum Len bringen knte.
"Nein. Mein Anwalt sagt, die Beweise reichen dann nicht mehr aus, weil das Urteil beim ersten Mal nur auf der Aussage von einem Bullen beruht hat. Und der hat gelogen." Giordano kicherte. "Stell dir blomal die erraschung des Staatsanwaltes vor, als er herausgefunden hat, dass der Bulle vom ersten Tag an alles nur erfunden hat."
"Wieso knen sie sich denn so sicher sein, dass er gelogen hat?", fragte Archer.
"Weil er den Mund nicht halten konnte und es zugegeben hat. Er hat gesagt, er wollte sichergehen, dass ich angeklagt werde, und deshalb hat er behauptet, er habe mich aus dem Haus laufen sehen. Jetzt hat er eine Anklage wegen Falschaussage zu erwarten. Verbrechen zahlen sich eben nicht aus, was?"
"Was machst du denn als Erstes, wenn du rauskommst, Vince?" Auf eine perverse Art und Weise bewunderte Lowell Giordano sogar. Der Mann hatte drei unschuldige Menschen erschossen und kam anscheinend ungeschoren davon.
"Das hgt davon ab, ob man mich schnappen wde oder nicht."
"Und wenn sie dich nicht erwischen wden? Was we, wenn du alles machen kntest - absolut alles -, und niemand wde dich erwischen?"
"Darer muss ich erst mal nachdenken." Giordano erlegte kurz, dann fuhr er flternd fort: "Wenn ich davonke, wde ich meiner freren Schwiegermutter eine Kugel durch den Kopf jagen." Seine Miene wurde finster. "Und dann wde ich die Frau - die Anwtin - umbringen, die f das Gericht gearbeitet und der Richterin gesagt hat, sie solle mir die Kinder wegnehmen. Dann die Richterin, die erklt hat, ich dfe meine Kinder nicht mehr sehen."
Lowell rutschte nerv auf seinem Stuhl hin und her und betete im Stillen, dass Giordano nicht ausrastete, so wie er aussah, und das halbe Gerichtsgebde aufmerksam machte.
"Wo sind deine Kinder jetzt?", fragte Channing.
"Sie sind bei ihrer Mutter", erwiderte Giordano. Er starrte Channing kalt an, dann wandte er sich zu Archer und fragte: "Was ist mit dir? Was wdest du tun, wenn du nicht erwischt wdest?"
"Ich weinicht", erwiderte Lowell errascht. er diese Frage hatte er bis jetzt noch nicht nachgedacht. "Vielleicht ... ich weinicht, vielleicht den Typ kaltmachen, der mein Mchen stdig beltigt hat. Ja, vielleicht ihn, wenn er noch da wohnt. Und vielleicht diese Freundin von ihr, die neugierige Hexe ..."
In Archer Lowell baute sich Wut auf, als er an die Frau dachte, der der Antiquitenladen gegener von Amandas Gescht gehte. Jedes Mal, wenn sie Archer in der Gegend gesehen hatte, hatte sie die Polizei angerufen. Was ging es sie denn an, dass er morgens oder abends vor Amandas Gescht warten wollte? Sie lebten doch schlieich in einem freien Land. Aurdem hatte er ein Recht darauf zu wissen, was Amanda tat, oder? Wie hte er sonst von dem anderen Typ erfahren sollen, der jeden Tag um sie war?
"Was ist mit deinem Mchen?", fragte Giordano sptisch grinsend. "Sie scheint ja ein echtes Problem zu sein. Sie hat dir bestimmt die Bullen auf den Hals gehetzt, was? Anscheinend mhtest du ihr nur zu gerne einen Besuch abstatten. Also, mir an deiner Stelle we es ein Bedfnis."
"Oh ja, die besuche ich. Das mache ich gleich als Erstes, wenn ich hier rauskomme." Lowell bekam feuchte Hde bei dem Gedanken daran, Amanda wiederzusehen.
"Was ist mit dir, Channing?" Giordano wandte seine Aufmerksamkeit dem Dritten im Bunde zu. "Mhtest du auch gerne wen besuchen?"
"Weinicht."
"Ach komm, wir machen doch nur Quatsch." Giordanos Stimme wurde noch ein bisschen leiser. "Es muss doch irgendjemanden geben, dem du es mal zeigen mhtest."
Wieder hatte Lowell das Gefl, dass zwischen den beiden teren Mnern eine Art stummer Austausch stattfand. Irgendwie bereitete ihm der Gedanke Unbehagen.
"Hmm, drei Leute aus meiner Vergangenheit ...", sagte Channing gedehnt. "Na ja, ich denke, ich wde beim Freund meiner Mutter vorbeischauen."
"Das kann doch nicht alles sein", drgte Giordano.
"Es gibt einen Schriftsteller, mit dem ich mich gerne mal unterhalten wde."
"Das sind erst zwei", warf Archer ein. "Einen hast du noch."
"Nun, da ist eine se kleine FBI-Agentin, die ich gerne noch mal wiedersehen wde. Einfach nur, um festzustellen, ob die Chemie noch stimmt."
Lowell runzelte die Stirn. Komisch, dachte er. Der alte Freund seiner Mutter, ein Schriftsteller und eine FBI-Agentin? Was zum Teufel sollte das? Wahrscheinlich hatte Channing keine Ahnung, er was sie hier redeten. Er glaubte wohl, es ginge wirklich ums Besuchen.
Aber ich und Giordano, wir wissen, worum es geht.
Plzlich verspte er das Bedfnis, Channing er die Natur ihrer theoretischen "Besuche" aufzuklen.
"Wenn wir das natlich wirklich machen wden und ... na ja, ihr wisst schon, sie tatshlich ... die Bullen wsten ja sofort, nach wem sie suchen msen."
Im Geiste malte er sich aus, wie der Richter seine Wache befragen wde.
Und wie hat sich Mr Lowell in Ihrer Obhut verhalten, Deputy?
Er war rst kooperativ, Euer Ehren. Ein wahrer Gentleman.
Wde ein Mann wie er eine Dame wie Amanda beltigen?
Oh nein, Euer Ehren. Er war sanft wie ein Lamm.
Dann habe ich keine andere Wahl, als das Verfahren gegen Mr Lowell einzustellen. Wir entschuldigen uns f eventuelle Unannehmlichkeiten.
Ich nehme Ihre Entschuldigung an, Euer Ehren, wde er schhtern lhelnd sagen. Oh, und vielen Dank.
Ja, klar. So einfach knte es sein ...
Als die T aufging, wurde er aus seinen Trmen gerissen, und er blickte auf, weil er seinen Anwalt erwartete. Aber nur ein zweiter Deputy Sheriff hatte seinen Kopf zur T hereingesteckt und flterte Lowells Wache etwas Unverstdliches ins Ohr.
"Wir msen Sie leider in den Raum nebenan bringen", verkdete der Deputy.
Lowell sah, dass der andere Deputy in einer fast beilfigen Geste die Hand an der Pistole liegen hatte. Verwirrt erhob er sich, nachdem sein Bewacher die Handschelle, mit der er an den Stuhl gefesselt war, aufgeschlossen hatte.
"Warum?", wollte Archer wissen.
"Kommen Sie einfach mit." Der Deputy machte eine Geste mit der linken Hand, die andere Hand lag immer noch am Pistolenhalfter.
"Was ist mit meinem Anwalt?" Archer blieb unschlsig stehen. "Er muss jeden Augenblick hier sein."
"Wir sagen ihm Bescheid, wo er Sie finden kann." Der Deputy trat beiseite, damit Lowell ins Nebenzimmer gehen konnte.
Im Flur wimmelte es von Polizisten. Manche rannten herum, andere standen in kleinen, aufgeregten Gruppen zusammen. Lowell blickte sich um, um herauszufinden, was einen solchen Aufruhr verursachte, aber bevor er etwas sehen konnte, wurde er vorwts geschoben.
Das neue Zimmer war grer als das, das er gerade verlassen hatte, mit zwei hohen Fenstern und acht oder zehn Stlen. Auf einem saein Htling, der ebenfalls heute fr mit ihm aus dem Gefgnis gekommen war. Sein Gesicht kam Lowell vage bekannt vor, allerdings wusste er nicht, wo er es schon einmal gesehen hatte. Der Mann war untersetzt und sah aus wie ein Preisboxer. Er hatte Sommersprossen auf Armen und Gesicht, rliche Haare, und seine Augen waren goldbraun.
Wo hatte Lowell ihn nur schon einmal gesehen? In High Meadow, dem Bezirksgefgnis, bestimmt nicht, aber irgendetwas war an ihm ...
Im Flur hte man Laufschritte. Ein paar Schreie ertten, und als Archer seinen Hals reckte, konnte er durch die gefnete T sehen, dass es draun zunehmend hektischer wurde.
"Hast du eine Ahnung, was da draun los ist?", fragte er seinen Mitgefangenen.
"Was ist denn los?", erwiderte der Mann, und Lowell stellte fest, dass er von seinem Platz aus nicht zur T sehen konnte.
"Haufenweise Bullen. Alle rennen durch die Gegend." Lowell reckte seinen Hals, um noch besser sehen zu knen.
"Ich tippe mal, dass jemand aus der Haft geflohen ist."
"Wirklich? Meinst du, es ist jemand abgehauen?", fragte Lowell aufgeregt. "Jemand aus High Meadow?"
"Du warst heute fr auch im Bus, oder?", stellte der rothaarige Mann fest.
Lowell nickte. Ihn interessierte mehr, was draun vorging.
"Ich auch", fuhr der Mann fort. "Ich und Waldo, der Typ, der da draun wahrscheinlich abgehauen ist, waren zusammen in einem Zellenblock. Es ging das Gerht, dass er die Fliege machen wollte."
Lowell starrte den Mann an, der auf der gegenerliegenden Seite des Zimmers mit Handschellen angekettet war. Er lhelte ihn zwar an, aber Archer wusste instinktiv, dass er sich mit ihm besser nicht anlegte.
Er rsperte sich und tat so, als kne ihn nichts einschhtern. "Meinst du, er schafft es?"
Bevor der andere Mann antworten konnte, ging die T auf und ein weiterer Htling gesellte sich zu ihnen. Auch er war heute Morgen im Bus gewesen. Er war ground dn und bewegte sich auf eine Art, die darauf schlien lie dass er muskuler war, als man annehmen mochte. Er hatte kurze, hellbraune Haare und tiefliegende, schmutzig graue Augen.
Aus Grden, die Lowell nicht erklen konnte, zuckte er ein wenig zurk. Der Mann hatte etwas Unheimliches an sich, auch wenn er im Moment eher amiert als gefrlich wirkte.
Der Deputy wies die Htlinge darauf hin, dass direkt vor der T eine Wache stand. "Er ist bewaffnet und wird nicht eine Minute lang zern, Gebrauch davon zu machen, wenn ihr euch nur muckst."
"Ein bisschen dick aufgetragen, was?" Der Neuankmling grinste und schaute Lowell dabei direkt an.
"Er versucht nur, uns Angst einzujagen." Der rothaarige Mann zuckte mit den Schultern. "So gut sind sie nicht."
"Was men die da draun machen?" Lowell rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Der neue Typ machte ihn irgendwie nerv.
"Ich habe dir doch gesagt, dass sie 'Wo ist Waldo?' spielen." Der Rothaarige wandte sich an den neuen Mann. "Waldo Scott. Er ist heute fr mit uns im Gefgnisbus gefahren. Irgendwie muss er freigekommen und abgehauen sein. Kapierst du? 'Wo ist Waldo?'"
"Nein", erwiderte Lowell, und die beiden Mner erklten ihm, es handele sich um ein Kinderbuch, in dem man auf jeder Seite nach einem gewissen Waldo suchen musste.
Lowell, der als Kind nicht besonders viel gelesen hatte, fand, dass es bl klang.
Leise diskutierten sie er Waldos Fluchtversuch und seine Aussicht auf Erfolg, wobei sie sich darer einig waren, dass man sie zusammen in ein Zimmer gesperrt hatte, damit zwei Deputys f die Jagd auf den entflohenen Strling frei waren. Da alle drei Mner mit Handschellen an ihre Stle gefesselt waren, war es unwahrscheinlich, dass sich einer von ihnen Waldo auf der Suche nach Freiheit anschlien wde.
"Weswegen bist du hier?", fragte der rothaarige Mann den Neuankmling.
"Man hat mich angehalten, weil ich ein Stoppschild erfahren habe, und es stellte sich heraus, dass ein Haftbefehl gegen einen Mann gleichen Namens vorliegt", erwiderte er, wobei er die sarkastische Bemerkung des Rothaarigen, "das ist ja ein gewaltiges Verbrechen" ignorierte. "Und du?"
"Ich bin hier, weil meine Verurteilung aufgehoben werden soll", erwiderte der Rothaarige.
"Wegen was denn?", warf Lowell fragend ein.
"Ehekrach."
"Oh." Lowell musterte den Mann eingehend. Er war sich ganz sicher, das Gesicht schon einmal gesehen zu haben, aber es fiel ihm einfach nicht ein, wo. "Heute soll mein Prozess sein. Hoffentlich finden sie Waldo noch rechtzeitig. Ich mhte es endlich hinter mir haben."
"Wie lautet deine Anklage?", fragte der Mann, der dem Fenster am nhsten sa
"Na ja, sie behaupten, ich hte dieses Mchen verfolgt", erklte Lowell eifrig. "Aber ich bin kein Stalker. Sie war mein Mchen, wei du? Sie haben das alles nur falsch verstanden."
"er irgendetwas muss sie sich ja aufgeregt haben, sonst hte sie dich doch nicht angezeigt", entgegnete der Rothaarige. "Was hat sie denn der Polizei gesagt?"
"Die Polizisten haben sie so durcheinander gebracht, dass sie gelogen hat", sagte Archer gereizt.
"Wie hei du?", fragte der Neuankmling.
"Archer Lowell."
"Ich bin Curtis Channing", stellte sich der Mann vor.
"Nun, Archie ...", begann der dritte Mann im Zimmer.
Archer sah rot.
"Nenn mich nicht Archie. Nenn mich niemals Archie."
"Schon gut, Kumpel, reg dich ab." Das war anscheinend seine Art, sich zu entschuldigen. "Ich habe es nicht be gemeint."
"Ich hasse den Namen Archie."
Hey, Archie! Wie aus dem Comic! Wo ist Veronica? Die sptischen Rufe der anderen Kinder hallten ihm heute noch in den Ohren.
"Okay, du bist Archer, und ich bin Vince Giordano", stellte sich der dritte Mann vor. "Ich hei nach meinem Onkel, aber wir reden nicht mehr miteinander, weil der Bastard vor Gericht gegen mich ausgesagt hat. Dabei hei es doch immer, Blut sei dicker als Wasser."
In diesem Moment erkannte Lowell ihn, und er musste sich richtiggehend zusammenrein, um sich nichts anmerken zu lassen. er Vince Giordano - den Mann, der seine eigenen Kinder umgebracht hatte, um nicht das Sorgerecht zu verlieren, und anschliend seine Frau erschossen hatte - war in den letzten zwei Jahren stdig in den Nachrichten berichtet worden.
"Ich wei wer du bist. Ich habe dich in den Nachrichten gesehen. Ich habe gesehen, wie sie dich verhaftet haben ...", flterte Lowell. Jetzt mste ihn sein Kumpel Glenn sehen - auch bloso ein Kleinkrimineller. Er sahier direkt neben dem bekanntesten Killer des gesamten Bezirks! Na, wenn ihn das nicht beeindrucken wde!
"Ja, na ja, ich habe ziemlich viel Presse bekommen. Alle Fernsehsender haben er den Prozess berichtet", sagte Giordano.
Lowell kam es so vor, als ob Channing sich mehr f die unterschiedlichen ertragungswagen vor dem Gerichtsgebde interessierte. Da er am nhsten am Fenster sa konnte er den anderen berichten, was da draun vor sich ging.
Archer war das vlig gleichgtig. Ihm war lediglich wichtig, was im Gerichtsgebde nicht passierte.
"Ich finde es nicht fair, dass mein Prozess heute vielleicht nicht stattfindet, nur weil jemand abgehauen ist und sie ihn nicht finden knen."
"Ja, erzl das dem Richter", fuhr Giordano ihn an. "Ich bin auch nicht besonders glklich er die Verspung. Wir hatten heute unseren gron Tag geplant. Mein Anwalt glaubt, er kann das Urteil aufheben lassen."
"Wof haben sie dich verurteilt?", fragte Channing.
Lowell, der nur zu gut wusste, was Giordano getan hatte, wartete gespannt, ob der Mann es zugeben wde.
"Unter anderem daf, dass ich meine Frau erschossen habe."
Es war das andere, das Lowell beunruhigte. Welcher Mensch hielt einem kleinen Jungen, der in seinem Bett schlief, die Pistole an den Kopf und drkte auf den Abzug? Waren es nicht sogar zwei kleine Jungen gewesen ...?
Bei dem Gedanken daran zog sich ihm der Magen zusammen.
Als Archer aufblickte, bemerkte er, dass zwischen Channing und Giordano eine Art Austausch stattgefunden hatte. Sie hatten zwar kein Wort gesagt, aber irgendetwas hing im Raum. Vielleicht hatte es ja was mit Telepathie zu tun. Lowell hatte er so etwas schon geht, er Leute, die die Gedanken von anderen lesen konnten. Misstrauisch beobachtete er die beiden Mner. Die Vorstellung war ihm unheimlich.
"Ach ja?", sagte Channing zu Giordano.
Oh, oh, dachte Lowell. Channing hatte anscheinend erhaupt keine Ahnung, wer Giordano war. Er hielt die Luft an und wartete gespannt auf Giordanos Reaktion.
Giordano grinste hnisch.
"Und warum sollte das Urteil rkggig gemacht werden?", fragte Channing, als ob er eine Antwort auf seine Frage bekommen hte.
Giordano begann zu erklen, dass alle Beweise, die im Prozess gegen ihn angefrt worden waren, von einem der Polizisten erfunden worden seien, und sein Anwalt wde das beweisen.
"Deswegen knen sie dich entlassen?", fragte Lowell neugierig. "Wenn jemand lt?"
"Ja", erwiderte Giordano.
"Aber wirst du dann nicht noch mal neu angeklagt?" Lowell erlegte, ob er nicht jemanden bei seiner Verhandlung zum Len bringen knte.
"Nein. Mein Anwalt sagt, die Beweise reichen dann nicht mehr aus, weil das Urteil beim ersten Mal nur auf der Aussage von einem Bullen beruht hat. Und der hat gelogen." Giordano kicherte. "Stell dir blomal die erraschung des Staatsanwaltes vor, als er herausgefunden hat, dass der Bulle vom ersten Tag an alles nur erfunden hat."
"Wieso knen sie sich denn so sicher sein, dass er gelogen hat?", fragte Archer.
"Weil er den Mund nicht halten konnte und es zugegeben hat. Er hat gesagt, er wollte sichergehen, dass ich angeklagt werde, und deshalb hat er behauptet, er habe mich aus dem Haus laufen sehen. Jetzt hat er eine Anklage wegen Falschaussage zu erwarten. Verbrechen zahlen sich eben nicht aus, was?"
"Was machst du denn als Erstes, wenn du rauskommst, Vince?" Auf eine perverse Art und Weise bewunderte Lowell Giordano sogar. Der Mann hatte drei unschuldige Menschen erschossen und kam anscheinend ungeschoren davon.
"Das hgt davon ab, ob man mich schnappen wde oder nicht."
"Und wenn sie dich nicht erwischen wden? Was we, wenn du alles machen kntest - absolut alles -, und niemand wde dich erwischen?"
"Darer muss ich erst mal nachdenken." Giordano erlegte kurz, dann fuhr er flternd fort: "Wenn ich davonke, wde ich meiner freren Schwiegermutter eine Kugel durch den Kopf jagen." Seine Miene wurde finster. "Und dann wde ich die Frau - die Anwtin - umbringen, die f das Gericht gearbeitet und der Richterin gesagt hat, sie solle mir die Kinder wegnehmen. Dann die Richterin, die erklt hat, ich dfe meine Kinder nicht mehr sehen."
Lowell rutschte nerv auf seinem Stuhl hin und her und betete im Stillen, dass Giordano nicht ausrastete, so wie er aussah, und das halbe Gerichtsgebde aufmerksam machte.
"Wo sind deine Kinder jetzt?", fragte Channing.
"Sie sind bei ihrer Mutter", erwiderte Giordano. Er starrte Channing kalt an, dann wandte er sich zu Archer und fragte: "Was ist mit dir? Was wdest du tun, wenn du nicht erwischt wdest?"
"Ich weinicht", erwiderte Lowell errascht. er diese Frage hatte er bis jetzt noch nicht nachgedacht. "Vielleicht ... ich weinicht, vielleicht den Typ kaltmachen, der mein Mchen stdig beltigt hat. Ja, vielleicht ihn, wenn er noch da wohnt. Und vielleicht diese Freundin von ihr, die neugierige Hexe ..."
In Archer Lowell baute sich Wut auf, als er an die Frau dachte, der der Antiquitenladen gegener von Amandas Gescht gehte. Jedes Mal, wenn sie Archer in der Gegend gesehen hatte, hatte sie die Polizei angerufen. Was ging es sie denn an, dass er morgens oder abends vor Amandas Gescht warten wollte? Sie lebten doch schlieich in einem freien Land. Aurdem hatte er ein Recht darauf zu wissen, was Amanda tat, oder? Wie hte er sonst von dem anderen Typ erfahren sollen, der jeden Tag um sie war?
"Was ist mit deinem Mchen?", fragte Giordano sptisch grinsend. "Sie scheint ja ein echtes Problem zu sein. Sie hat dir bestimmt die Bullen auf den Hals gehetzt, was? Anscheinend mhtest du ihr nur zu gerne einen Besuch abstatten. Also, mir an deiner Stelle we es ein Bedfnis."
"Oh ja, die besuche ich. Das mache ich gleich als Erstes, wenn ich hier rauskomme." Lowell bekam feuchte Hde bei dem Gedanken daran, Amanda wiederzusehen.
"Was ist mit dir, Channing?" Giordano wandte seine Aufmerksamkeit dem Dritten im Bunde zu. "Mhtest du auch gerne wen besuchen?"
"Weinicht."
"Ach komm, wir machen doch nur Quatsch." Giordanos Stimme wurde noch ein bisschen leiser. "Es muss doch irgendjemanden geben, dem du es mal zeigen mhtest."
Wieder hatte Lowell das Gefl, dass zwischen den beiden teren Mnern eine Art stummer Austausch stattfand. Irgendwie bereitete ihm der Gedanke Unbehagen.
"Hmm, drei Leute aus meiner Vergangenheit ...", sagte Channing gedehnt. "Na ja, ich denke, ich wde beim Freund meiner Mutter vorbeischauen."
"Das kann doch nicht alles sein", drgte Giordano.
"Es gibt einen Schriftsteller, mit dem ich mich gerne mal unterhalten wde."
"Das sind erst zwei", warf Archer ein. "Einen hast du noch."
"Nun, da ist eine se kleine FBI-Agentin, die ich gerne noch mal wiedersehen wde. Einfach nur, um festzustellen, ob die Chemie noch stimmt."
Lowell runzelte die Stirn. Komisch, dachte er. Der alte Freund seiner Mutter, ein Schriftsteller und eine FBI-Agentin? Was zum Teufel sollte das? Wahrscheinlich hatte Channing keine Ahnung, er was sie hier redeten. Er glaubte wohl, es ginge wirklich ums Besuchen.
Aber ich und Giordano, wir wissen, worum es geht.
Plzlich verspte er das Bedfnis, Channing er die Natur ihrer theoretischen "Besuche" aufzuklen.
"Wenn wir das natlich wirklich machen wden und ... na ja, ihr wisst schon, sie tatshlich ... die Bullen wsten ja sofort, nach wem sie suchen msen."
... weniger
Autoren-Porträt von Mariah Stewart
Mit ihrem Aufsehen erregenden Roman "Tödliche Begierde" gelang der vielfach ausgezeichneten Autorin Mariah Stewart der große Sprung auf die Bestsellerliste der "New York Times" und der internationale Durchbruch. Mariah Stewart lebt mit ihrem Ehemann, ihren zwei Töchtern und ihren Hunden in einem alten viktorianischen Haus in New Jersey.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mariah Stewart
- 2007, 357 Seiten, Maße: 18,5 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Aus d. Amerikan. v. Margarethe van Pee
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442363268
- ISBN-13: 9783442363261
Rezension zu „Tödlicher Leichtsinn “
"Eine der Großen der Thriller-Zunft!" Romantic Times
Kommentar zu "Tödlicher Leichtsinn"
0 Gebrauchte Artikel zu „Tödlicher Leichtsinn“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Tödlicher Leichtsinn".
Kommentar verfassen