Triptychon
Am Schreibtisch; Hotel Mordschein; Der Hirt auf dem Felsen
Werner Kofler, seit dem Tod Thomas Bernhards für viele der wortgewaltigste Prosaist und schärfste Satiriker Österreichs, stürzt sich mit dem ihm eigenen Ingrimm auf das, was ihm widerstrebt, kurz, die Welt: "Kunst muss die Wirklichkeit zerstören ... Immer...
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Produktinformationen zu „Triptychon “
Werner Kofler, seit dem Tod Thomas Bernhards für viele der wortgewaltigste Prosaist und schärfste Satiriker Österreichs, stürzt sich mit dem ihm eigenen Ingrimm auf das, was ihm widerstrebt, kurz, die Welt: "Kunst muss die Wirklichkeit zerstören ... Immer wieder sage ich: Komme her, Du Wirklichkeit, jetzt wird abgehandelt, ich traktiere sie auch, Sie wissen nicht, wie! - und doch: sie macht umso unverfrorener weiter."
In dieser Ausgabe sind Koflers Prosastücke aus "Am Schreibtisch", "Hotel Mordschein" und "Der Hirt auf dem Felsen" erstmals in einem Band versammelt.
In dieser Ausgabe sind Koflers Prosastücke aus "Am Schreibtisch", "Hotel Mordschein" und "Der Hirt auf dem Felsen" erstmals in einem Band versammelt.
Klappentext zu „Triptychon “
Werner Kofler, seit dem Tod Thomas Bernhards für viele der wortgewaltigste Prosaist und schärfste Satiriker Österreichs, stürzt sich mit dem ihm eigenen Ingrimm auf das, was ihm widerstrebt, kurz, die Welt: "Kunst muss die Wirklichkeit zerstören ... Immer wieder sage ich: Komme her, Du Wirklichkeit, jetzt wird abgehandelt, ich traktiere sie auch, Sie wissen nicht, wie! - und doch: sie macht umso unverfrorener weiter."In dieser Ausgabe sind Koflers Prosastücke aus "Am Schreibtisch", "Hotel Mordschein" und "Der Hirt auf dem Felsen" erstmals in einem Band versammelt.
Lese-Probe zu „Triptychon “
Endspiel habe ich gesagt? Verflucht, jetzt habe ich die Spielunterbrechung, die Bildstörung verpaßt; Sie, wer immer Sie sein mögen, mit Ihrer verfluchten Neugier! Da, - nein, schweigen Sie, hier, sehen Sie, das Bild ist zurückgekehrt, das Endspiel, ob es nun endlich - das Endspiel, endlich, ist das nicht komisch? -, ob es nun fortgesetzt werden kann, nein, es ist immer noch unterbrochen, aber wenigstens nicht abgebrochen .... Sehen Sie, das Eis muß gereinigt werden, es muß zu schweren Ausschreitungen gekommen sein, meine Güte, sehen Sie nur, was hier alles herumliegt, unbeschreiblich, Münzen und Dosen und Flaschen, Scherben, gebrauchte Kondome, nein, unbeschreiblich, von Blut und Kot, Eiter und Sperma verschmutzt das gute Villacher Kunsteis, mit Schuhcreme bestrichen stellenweise, die Athletiker aus Klagenfurt scheinen sich benommen zu haben wie zu Hause, wie auf der Klagenfurter Holzmesse ... Sehen Sie, Ohrringe und Armbänder, Büstenhalter und Damenunterhosen müssen von der Spielfläche entfernt werden, unglaublich, Tuben mit Vaseline, Dosen mit Hundefutter, Blindenbrillen, Pflastersteine, Strandkörbe, nein, doch keine Strandkörbe, wie komme ich nur auf Strandkörbe? Aber Bruchbänder, Spruchbänder, Krücken müssen entfernt werden - alle scheinen sich ebenso großartig wie widerlich hineingesteigert zu haben -, sind in der Zwischenzeit entfernt worden, denn das Eis glänzt wie neu. Ja, die Versicherung machts wieder gut, Sie kennen doch diesen heiteren Werbespruch? Hier, die Spieler sind schon wieder aufs Eis gefahren, der junge Lanzinger, ja, der junge Lanzinger ist es, wie er sich hineinsteigert, großartig! Wer, sagen Sie, spielt hier? Die Villacher Asphalt-Gesellschaft? Ja richtig, die Villacher Asphalt-Gesellschaft gegen die Klagenfurter Sparkasse, ich wollte Sie nur auf die Probe stellen, freilich, die einen gegen die anderen, die Sympathischen gegen die Unsympathischen. - Viele spannende Zweikämpfe jetzt, sehen Sie hier, die beiden, wie sie einander angrinsen, sich
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ins Gesicht grinsen, wie blöde sie grinsen! Wer ist es, Schrott, ein Klagenfurter, und Walker, nein, Newton, Bill Newton, Bill Newtons Augen begannen heimtückisch zu funkeln, dieser Newton, hier, wie er grinst, nachgerade höhnisch, ein erstklassiger kanadischer Legionär .... Und jetzt der Angriff, hier, die Wiederholung zeigt es, hören Sie, wie kühn: Reichsbräuteschule Newton am Apparat, eröffnet Sulzer, nein Schrott, aber der Kanadier läßt sich nicht überlisten, nicht verstehen ich, gibt er freundlich zurück, großartig, der andere wird schon ungeduldig, wie nervös er wirkt, wie überhastet er vorgeht: Spielt hier das Bläserensemble der Niederösterreichischen Tonkünstler? Und Newton, der Kanadier, die reine Bosheit, er tut immer freundlicher: Ton Kunstler? Was ist Österreich Ton Kunstel Kunstler? - Ja, Tonkünstler, Niederösterreichisches Tonkünstlerorchester, Arschgeige, welches Instrument du dort spielst, will ich wissen, die Flöte, das Becken, das Triangel? Und nun achten Sie auf den Konterangriff, hier, die Antwort, die Frage als Antwort in Großaufnahme: Tri an -? Ah, Triathlon, ich verstehen (dieses Strahlen vor Verstehen, Verstandenhaben, meisterhaft gespielt), Sie spielen Triathlon, klingt es, im Süden, von West nach Ost, das ist Eishockey, das ist destruktive Spielweise, schon hat er sein Magazin verschossen, der Klagenfuther#, schon versucht er - Ach, soll er doch machen, was er will, ich versäume ja alles andere, so schnell wie die Scheibe jetzt den Besitzer wechselt; wie sie alle grinsen, einander ins Gesicht grinsen! - Sie hat ihn in den Mund genommen und - verschluckt, aus Versehen abgebissen und verschluckt, wie sie später behauptet hat, so der eine, ein herrliches Solo, Szenenapplaus, hören Sie, für den Witzbold; und der andere, mit einem Gewaltschuß: Hier, Frolic Hundefutter, das ist das Richtige für dich, prächtige Zuspiele und Anspielungen, schnelle Reaktionen; - Institut Bständig, Bruchbänder, Prothesen, Scherzartikel, wenn ich nicht irre? - nein, wir vertreiben nur Fernolendt Schuhpasta Nigrin, das famose Gleitmittel. Ein offener Schlagabtausch, wie wir, die vom Sport etwas verstehen, sagen: Wollstube Erika prima Handarbeit, so der eine, Um auszustatten, nimm Funderplatten, so der andere; - Ist dort die Confiserie Preinsack? - Nein, hier ist die Tierverwertung Pelzmann, und - Ab, sehen Sie nur, schon wieder ist das Tor aus der Verankerung gerissen, sehen Sie nur den Torwart, wie aufgebracht er ist, kannst du nicht aufpassen, Blödmann, schimpft er, hier, die Wiederholung zeigt es, schau nur, was du angestellt hast, immer so ungestüm ... Das ist doch kein Spiel mehr, da, das Netz ist auch zerrissen, das teure Netz, weißt du, was das gekostet hat, aber den Schaden wirst du ersetzen, und meinen Tormannstock hast du auch ruiniert, hier, er hat einen Sprung, der ist zum Wegwerfen, du kaufst mir einen neuen, auch die schöne Firmeninschrift ist beschädigt, Immobilien Fohn, das F ist nicht mehr zu lesen, das wird dich teuer zu stehen kommen, du Koffer, du blöder Koffer du! Ha, was verzettelt der Torwart sich in diesem Lamento, in dieser Klage um den unwiederbringlichen Tormannstock, vielleicht droht er noch mit seinem großen Bruder, während die anderen, die Auswärtigen, fortwährend die Arme hochreißen, wie wenn sie Grund zum Jubeln hätten, sehen Sie nur, was ist plötzlich los, was ist passiert, da, jetzt wieder: Wie wenn sie etwas gewonnen hätten, das geht nicht mit rechten Dingen zu ... Was wird hier gespielt, wer spielt hier, was sagen Sie, die Innsbrucker, der Innsbrucker Eislaufverein hat das Endspiel für sich entschieden, die Meisterwürde errungen, der Innsbrucker Eislaufverein und nicht die Villacher Asphaltgesellschaft, und die Klagenfurter haben ihnen dazu verholfen, sagen Sie? Ist das die Möglichkeit ... Wie im Vorjahrs-Endspiel ...: Ich fuhr hoch. Himmel, es ist verspielt, schrie ich immer wieder und wieder ... Die meisten Treffer erzielt, die wenigsten Gegentreffer hinnehmen müssen, gerühmt und gefürchtet für die härteste Spielanlage, als Raufbolde, das Keltische, Sie wissen, großen Ruhm erworben, und dann eine einzige Partie nicht gewonnen, und alles verloren - das ist nicht gerecht ... Und immer gut gespielt, stets ausgezeichnete Besprechungen! Ich zitiere: Aus dem erstklassigen Ensemble ragten noch hervor: Strong, Wilson und die Nummer I! Rechts: Rick Wilson jubelt über seinen zweiten Treffer! Modernes Eishockey in Reinkultur, hat es geheißen, zeigten eindrucksvoll, wer der Herr im Hause ist! Kompromißloses Forechecking, Bilderbuchkombinationen! Gelassene und dennoch intensive Spielweise, war zu lesen, bestechend! Exzellentes Stellungsspiel, ein Kabinettstück nach dem anderen, ein erstaunliches work in progress! Geniale Tiraden, die hohe Schule der An-Spielung, glänzend! hat es geheißen. Brillante Soli, Finali, die lange noch im Ohr dröhnen ... ! Eine einzige schlechte Besprechung, von einem Trottel, wie sich versteht, einem gewissen Thuswaldner, einem Exilgailtaler, in den Salzburger Nachrichten: In der Maske der Narren tun sie wie die Berserker, hat dieser Idiot sich zu schreiben erlaubt, aber in der Stadt Salzburg ist von der Eishockeykunst noch nie viel verstanden worden, die dortigen Clubs, Bluna, eine Getränkebetriebsmannschaft, ein Fallobstverwertungsclub, und Residenz, sind über die Regionalliga ja nie hinausgekommen ... Der Innsbrucker Eislaufverein, sagen Sie, ist Meister geworden, durch Mithilfe der Klagenfurter ... Die Klagenfurter Athletiker haben sich also wieder als Lakaien, als Steigbügelhalter hergegeben, die Bosheit ists, die Bosheit! Das war nicht anders zu erwarten von dieser - Aber sehen Sie nur, er dreht wieder ab, der Klagenfurter Athletiker, er dreht ab, daß er nur nicht hinfällt, der Drecksklagenfurter, wie er sich hineinsteigert, widerlich. Haben Sie gesehen, wie der Villacher seinen Sturmlauf plötzlich abgebremst hat, erste Marke, er muß sehr schnell gefahren sein ... - Was sagen Sie, wieder von vorne, noch einmal das gleiche, wie? Ach nicht wieder von vorne, nicht noch einmal das gleiche Endspiel, sagen Sie, ich soll erzählen, warum ich hier bin, von mir soll ich erzählen, sagen Sie, erzählen, von mir, ich, über mich?
Also gut.
Also gut.
... weniger
Autoren-Porträt von Werner Kofler
Werner Kofler, geboren 1947 in Villach. Buchveröffentlichung, die mit zahlreichen Preisen und Anerkennungen ausgezeichnet wurden, u. a. mit dem Elias-Canetti-Stipendium 1987, dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur 1990 und dem Arno-Schmidt-Preis 1996/97. Der Autor lebt seit 1968 als freier Schriftsteller in Wien.
Bibliographische Angaben
- Autor: Werner Kofler
- 2005, 457 Seiten, Maße: 12,6 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Deuticke in der Paul Zsolnay Verlag Ges.m.b.H.
- ISBN-10: 3552060197
- ISBN-13: 9783552060197
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