Unerwartetes Licht
"Dies wird ein Klassiker der Reiseliteratur" Doris Lessing
"Und dann wurden wir von einem unerwarteten Licht überrascht, filigran wie Kristall. Es war, als hätten wir eine verzauberte Welt betreten." Poetisch und hochspannend zugleich ist Elliots...
"Und dann wurden wir von einem unerwarteten Licht überrascht, filigran wie Kristall. Es war, als hätten wir eine verzauberte Welt betreten." Poetisch und hochspannend zugleich ist Elliots...
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Buch
Produktdetails
Produktinformationen zu „Unerwartetes Licht “
"Dies wird ein Klassiker der Reiseliteratur" Doris Lessing
"Und dann wurden wir von einem unerwarteten Licht überrascht, filigran wie Kristall. Es war, als hätten wir eine verzauberte Welt betreten." Poetisch und hochspannend zugleich ist Elliots Reisebericht über Afghanistan. Der Autor zeigt ein Land voller Kontraste und ein Volk von unvergleichlicher Warmherzigkeit.
Afghanistan: seit Jahren ein umkämpftes, gemartertes Land. Osama bin Laden, reaktionäre Taliban, verschleierte, unterdrückte Frauen - die Terrorzelle des Orients. Aber wie ist dieses Land wirklich? Was ist mit seinen wunderbaren Kulturschätzen, seiner ehrwürdigen Geschichte, seinen Menschen? Jason Elliot bereist Afghanistan Mitte der neunziger Jahre, in einer Zeit des Umbruchs, als die Sowjets sich zurückgezogen haben und die Taliban vor den Toren Kabuls stehen. Äußerst spannend und stimmungsvoll erzählt er von atemberaubenden Landschaften, von Begegnungen mit stolzen Mudschaheddin, von hochgebildeten Sufis, von der legendären Gastfreundschaft der Afghanen und dem Leid eines Volkes mit einer großen Vergangenheit und einer unsicheren Zukunft. Und Afghanistan erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht ...
"Und dann wurden wir von einem unerwarteten Licht überrascht, filigran wie Kristall. Es war, als hätten wir eine verzauberte Welt betreten." Poetisch und hochspannend zugleich ist Elliots Reisebericht über Afghanistan. Der Autor zeigt ein Land voller Kontraste und ein Volk von unvergleichlicher Warmherzigkeit.
Afghanistan: seit Jahren ein umkämpftes, gemartertes Land. Osama bin Laden, reaktionäre Taliban, verschleierte, unterdrückte Frauen - die Terrorzelle des Orients. Aber wie ist dieses Land wirklich? Was ist mit seinen wunderbaren Kulturschätzen, seiner ehrwürdigen Geschichte, seinen Menschen? Jason Elliot bereist Afghanistan Mitte der neunziger Jahre, in einer Zeit des Umbruchs, als die Sowjets sich zurückgezogen haben und die Taliban vor den Toren Kabuls stehen. Äußerst spannend und stimmungsvoll erzählt er von atemberaubenden Landschaften, von Begegnungen mit stolzen Mudschaheddin, von hochgebildeten Sufis, von der legendären Gastfreundschaft der Afghanen und dem Leid eines Volkes mit einer großen Vergangenheit und einer unsicheren Zukunft. Und Afghanistan erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht ...
Klappentext zu „Unerwartetes Licht “
Afghanistan: seit Jahren ein umkämpftes, gemartertes Land. Osama bin Laden, reaktionäre Taliban, verschleierte, unterdrückte Frauen - die Terrorzelle des Orients. Aber wie ist dieses Land wirklich? Was ist mit seinen wunderbaren Kulturschätzen, seiner ehrwürdigen Geschichte, seinen Menschen? Jason Elliot bereist Afghanistan Mitte der neunziger Jahre, in einer Zeit des Umbruchs, als die Sowjets sich zurückgezogen haben und die Taliban vor den Toren Kabuls stehen. Äußerst spannend und stimmungsvoll erzählt er von atemberaubenden Landschaften, von Begegnungen mit stolzen Mudschaheddin, von hochgebildeten Sufis, von der legendären Gastfreundschaft der Afghanen und dem Leid eines Volkes mit einer großen Vergangenheit und einer unsicheren Zukunft. Und Afghanistan erscheint plötzlich in einem ganz anderen Licht ...
Lese-Probe zu „Unerwartetes Licht “
Lieber Ropate,inzwischen ist in jenem Teil der Welt, wo wir uns zum ersten Mal begegnet sind, so vieles geschehen, daß mir unser Zusammensein dort und die Zeit damals fast wie eine Insel vorkommen, die schon lange im Meer versunken ist.
Das mag für jede Reise gelten, wenn man aus der Ferne der Erinnerung auf sie zurückblickt. Obwohl die Ereignisse jener Tage aus der Distanz den Beigeschmack eines Traums erhalten, bleibt das grundlegende Dilemma erhalten: Ist die Falle erst einmal zugeschnappt, so wird man sich - wie du selbst am besten weißt - niemals wieder zur Gänze lösen können; ein Teil des Herzens bleibt für alle Ewigkeit mit dem Land verbunden.
Hier also wie versprochen der Bericht von jener Reise, auf der wir uns damals kennenlernten, auch wenn die folgenden Zeilen lediglich einen mangelhaften Versuch darstellen, dieser Zeit gerecht zu werden. Aufgrund des Charakters meiner Reise ist eine sehr persönliche Geschichte daraus geworden. Mag das nun Folgende aufgrund der Plumpheit meiner Beschreibung auch etwas unbeholfen wirken, so steckt dahinter doch eine frische und liebevolle Erinnerung. Ich muß wohl nicht betonen, wie gern ich an unsere mitternächtlichen Spaziergänge durch die mondhellen Straßen der Hauptstadt zurückdenke oder an jene lichterfüllten Tage, die wir damit verbrachten, von den unbezwungenen Gipfeln im Wachan-Korridor zu träumen. Nicht nur, weil es im Moment so undenkbar wäre, derartige Vergnügungen zu wiederholen, sondern weil ich damals mit einer enormen Befriedigung feststellte, daß ich nicht der einzige Ausländer war, der sich mitten unter lauter Fremden so zu Hause fühlte oder so in Frieden, trotz der eigentümlichen Umstände des Krieges.
Du hast mich gefragt, wie dieses ganze Abenteuer überhaupt begann. Ich weiß nicht genau, ob es richtig oder überhaupt möglich ist, mit dem Anfang zu beginnen. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen zögere ich, den Vorgang durch das Gewicht der Erinnerungen zu verlangsamen. Zwar bin ich ebenso
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neugierig wie du herauszufinden, wodurch die Sache ursprünglich in Gang kam, aber nun, da der Vogel flügge geworden ist, scheint es keine große Bedeutung mehr zu haben. Der andere Punkt ist der: Ein Same, der zu wachsen beginnt, befreit sich von der Schale, die ihn umgibt, und verschwindet anschließend - und so ist es sehr schwer, eine bleibende Spur von ihm zu finden. Daher bin ich zu dem Schluß gekommen, daß der Anstoß zu Reisen durch kleine und unvorhersehbare Begebenheiten zustande kommt - winzige Dinge, die außerhalb des Rationalen liegen. Sie warten still, bis sich eine passende Gelegenheit ergibt, und danach spielen Liebe oder Geld keine Rolle mehr.
Hast du je Wilfred Thesiger gelesen, der aus purem Vergnügen durch den Hindukusch und das afghanische Hasaradschat wanderte, wenn ihm die Wüstensommer des Irak zu heiß wurden? Er führte seine Wanderlust auf den Nervenkitzel zurück, den er als Dreijähriger empfand, als sein Vater eine Oryxantilope schoß.
Ich habe noch nie eine Oryxantilope gesehen und muß zugeben, daß ich vor meinem ersten Besuch noch nicht einmal Kipling entdeckt hatte. Ich hatte überhaupt so gut wie gar nichts über Afghanistan gelesen, weshalb der Impuls zu dieser ersten Reise ein wenig unverständlich erscheinen mag. Ein anderes Buch jedoch kannte ich, und damit komme ich nun zu dem Ochsen.
Ich weiß nicht, ob ich dir je davon erzählt habe. Dazu muß ich bis zu jener Zeit zurückgehen, da ich zwölf Jahre alt war und ein Bericht aus der Jahrhundertwende in meinem Kopf herumspukte, den ich eben erst gelesen hatte, nämlich über die Reisen eines Forschers durch das damalige Turkestan, zu dem auch der nördliche Teil des heutigen Afghanistan gehörte. Die Namen sagten mir zu dieser Zeit nicht sehr viel, dennoch beschwor ihr Klang ein Bild in mir herauf, und ich sehnte mich danach, herauszufinden, ob die Beschreibungen des Buches der Realität entsprachen. In dieser Stimmung fragte ich meinen Vater, ob er wisse, wo diese Orte lägen.
"Vielleicht", überlegte er und fügte dann rätselhaft hinzu: "Ich kenne den Weg der Ochsen."
Meine Phantasie schlug bei dieser merkwürdigen Andeutung Purzelbäume: die Ochsen! Und ein Mann, der beobachtete und wartete ...
Von diesem Moment an war es leicht, mir vorzustellen, wie irgendwo in einem hohen und verzweigten Nebenausläufer des Paropamisus-Gebirges ein Mann unter der strahlendblauen Kuppel des zentralasiatischen Mittagshimmels in Lauerstellung lag und von seinem Versteck aus einen schimmernden Pfad im Tal weit unter ihm beobachtete. Ich war ihm im Geiste dorthin gefolgt, heimlich, von den sandigen Gestaden des Amudarja bis zu den Wäldern Kafiristans, auf einem Weg voller Entbehrungen, Gefahren und unermeßlicher Einsamkeit. Er führte über sturmgepeitschte Pässe, wo kein Laut zu hören war außer dem Flattern der Gedenkwimpel an den verdorrten Ästen, durch hallende Schluchten auf einem Floß, das von aufgeblasenen Tierhäuten über Wasser gehalten wurde, und über Holzbrücken, gerade so breit wie ein Mensch, die beängstigend hoch über reißenden Gebirgsströmen hin und her schwangen.
Er besaß weder Landkarte noch Kompaß, sondern wartete auf das Donnern der Hufe, das ihn zu seinem Ziel führen würde; er wartete auf das Geräusch der Ochsen. Bei ihrem Anblick würde er dem Verlauf ihrer jährlichen Wanderung zu einem geheimen Paarungsort folgen und von dort zu einem in den Bergen verborgenen Tempel. Dort würden seine Strapazen belohnt werden durch Geheimnisse, die kaum ein anderes Lebewesen je erfahren hatte ...
Mehrere Jahre dachte ich nicht mehr daran, bis ich eines Tages die Fährte etwas gewissenhafter wiederaufnahm und dabei feststellte, daß ich meinen Vater falsch verstanden hatte. Wie du weißt, gibt es keine Ochsen in Zentralasien. Es gibt Yaks, Kamele, Fettschwanzschafe, Steinböcke, Schneeleoparden, Bären, Karakale, Steppenfüchse, Rhesusaffen, Schraubenhornziegen, Wildschweine, Großohrigel und dreizehige Springmäuse, aber keine Ochsen. Mein Vater hatte vom Oxus gesprochen - so lautete der antike Name des Amudarja, der dem Pamirplateau entspringt und nach langem Weg schließlich in den kränkelnden Aralsee fließt, wobei er etwa 1500 Kilometer lang eine natürliche Grenze zu Afghanistan bildet. Sein Lauf mochte dem einsamen Reisenden eine gewisse Orientierung bieten, ähnlich wie das Wissen, daß es immer heißer wird, je näher man dem Äquator kommt; eine Landkarte und ein Kompaß wären ihm jedoch von größerem Nutzen gewesen. Hätte mein imaginärer Forscher sich nur mit dem Wissen um den Lauf des Oxus auf den Weg zu seinem Tempel gemacht, so wäre es eine sehr beschwerliche Reise geworden. Doch darum geht es hier nicht. Es geht darum, daß der Same bereits gesät worden war.
Hast du je Wilfred Thesiger gelesen, der aus purem Vergnügen durch den Hindukusch und das afghanische Hasaradschat wanderte, wenn ihm die Wüstensommer des Irak zu heiß wurden? Er führte seine Wanderlust auf den Nervenkitzel zurück, den er als Dreijähriger empfand, als sein Vater eine Oryxantilope schoß.
Ich habe noch nie eine Oryxantilope gesehen und muß zugeben, daß ich vor meinem ersten Besuch noch nicht einmal Kipling entdeckt hatte. Ich hatte überhaupt so gut wie gar nichts über Afghanistan gelesen, weshalb der Impuls zu dieser ersten Reise ein wenig unverständlich erscheinen mag. Ein anderes Buch jedoch kannte ich, und damit komme ich nun zu dem Ochsen.
Ich weiß nicht, ob ich dir je davon erzählt habe. Dazu muß ich bis zu jener Zeit zurückgehen, da ich zwölf Jahre alt war und ein Bericht aus der Jahrhundertwende in meinem Kopf herumspukte, den ich eben erst gelesen hatte, nämlich über die Reisen eines Forschers durch das damalige Turkestan, zu dem auch der nördliche Teil des heutigen Afghanistan gehörte. Die Namen sagten mir zu dieser Zeit nicht sehr viel, dennoch beschwor ihr Klang ein Bild in mir herauf, und ich sehnte mich danach, herauszufinden, ob die Beschreibungen des Buches der Realität entsprachen. In dieser Stimmung fragte ich meinen Vater, ob er wisse, wo diese Orte lägen.
"Vielleicht", überlegte er und fügte dann rätselhaft hinzu: "Ich kenne den Weg der Ochsen."
Meine Phantasie schlug bei dieser merkwürdigen Andeutung Purzelbäume: die Ochsen! Und ein Mann, der beobachtete und wartete ...
Von diesem Moment an war es leicht, mir vorzustellen, wie irgendwo in einem hohen und verzweigten Nebenausläufer des Paropamisus-Gebirges ein Mann unter der strahlendblauen Kuppel des zentralasiatischen Mittagshimmels in Lauerstellung lag und von seinem Versteck aus einen schimmernden Pfad im Tal weit unter ihm beobachtete. Ich war ihm im Geiste dorthin gefolgt, heimlich, von den sandigen Gestaden des Amudarja bis zu den Wäldern Kafiristans, auf einem Weg voller Entbehrungen, Gefahren und unermeßlicher Einsamkeit. Er führte über sturmgepeitschte Pässe, wo kein Laut zu hören war außer dem Flattern der Gedenkwimpel an den verdorrten Ästen, durch hallende Schluchten auf einem Floß, das von aufgeblasenen Tierhäuten über Wasser gehalten wurde, und über Holzbrücken, gerade so breit wie ein Mensch, die beängstigend hoch über reißenden Gebirgsströmen hin und her schwangen.
Er besaß weder Landkarte noch Kompaß, sondern wartete auf das Donnern der Hufe, das ihn zu seinem Ziel führen würde; er wartete auf das Geräusch der Ochsen. Bei ihrem Anblick würde er dem Verlauf ihrer jährlichen Wanderung zu einem geheimen Paarungsort folgen und von dort zu einem in den Bergen verborgenen Tempel. Dort würden seine Strapazen belohnt werden durch Geheimnisse, die kaum ein anderes Lebewesen je erfahren hatte ...
Mehrere Jahre dachte ich nicht mehr daran, bis ich eines Tages die Fährte etwas gewissenhafter wiederaufnahm und dabei feststellte, daß ich meinen Vater falsch verstanden hatte. Wie du weißt, gibt es keine Ochsen in Zentralasien. Es gibt Yaks, Kamele, Fettschwanzschafe, Steinböcke, Schneeleoparden, Bären, Karakale, Steppenfüchse, Rhesusaffen, Schraubenhornziegen, Wildschweine, Großohrigel und dreizehige Springmäuse, aber keine Ochsen. Mein Vater hatte vom Oxus gesprochen - so lautete der antike Name des Amudarja, der dem Pamirplateau entspringt und nach langem Weg schließlich in den kränkelnden Aralsee fließt, wobei er etwa 1500 Kilometer lang eine natürliche Grenze zu Afghanistan bildet. Sein Lauf mochte dem einsamen Reisenden eine gewisse Orientierung bieten, ähnlich wie das Wissen, daß es immer heißer wird, je näher man dem Äquator kommt; eine Landkarte und ein Kompaß wären ihm jedoch von größerem Nutzen gewesen. Hätte mein imaginärer Forscher sich nur mit dem Wissen um den Lauf des Oxus auf den Weg zu seinem Tempel gemacht, so wäre es eine sehr beschwerliche Reise geworden. Doch darum geht es hier nicht. Es geht darum, daß der Same bereits gesät worden war.
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Autoren-Porträt von Jason Elliot
Jason Elliot, geboren 1965 in England, bereiste Afghanistan, das Land seiner Träume, mehrere Male. Zuletzt 1996, als die Taliban an die Macht kamen. Für "Unerwartetes Licht", sein erstes Buch, erhielt er den begehrten Thomas Cook Travel Book Award. Jason Elliot lebt als Schriftsteller in London.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jason Elliot
- 2002, 485 Seiten, 8 farbige Abbildungen, Maße: 12,3 x 21 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Malik
- ISBN-10: 3890292429
- ISBN-13: 9783890292427
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