Unfall
"Er hatte Vorfahrt, insofern keinerlei Schuld. Der Lastwagen mit Anhänger kam von links in die Allee kurz vor Montpellier. Es war Mittag, sonnig, wenig Verkehr-" Max Frisch: Skizze eines Unglücks
Um den Unfall soll es gehen. Um das mindestens vorläufige...
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"Er hatte Vorfahrt, insofern keinerlei Schuld. Der Lastwagen mit Anhänger kam von links in die Allee kurz vor Montpellier. Es war Mittag, sonnig, wenig Verkehr-" Max Frisch: Skizze eines UnglücksUm den Unfall soll es gehen. Um das mindestens vorläufige Ende der Fahrt. Und um die Beulen und Blessuren einer beschleunigten Welt. James Dean kollidiert mit dem Ford eines Collegestudenten und wird unsterblich. 21.332 Verkehrsteilnehmer sterben im Jahr 1970 auf deutschen Straßen. Der Franzose Émile Levassor erliegt 1897 als erster Rennfahrer seiner rasanten Leidenschaft. Die schwedische Marke Volvo gurtet seine Insassen fest an die Sitze. Ein Airbag explodiert und bettet uns weich.
"Unfall - Portrait eines automobilen Moments" ist auch das: eine andere Kulturgeschichte der Moderne, eine Fahrt durch eine leidensfähige Epoche. Literaten, Robert Musil oder Hermann Hesse, haben den Autounfall zum Motiv gewählt. Andere, Albert Camus, sind hinter dem Lenkrad gestorben. Verkehrsampeln und Gesetzestexte regeln bald den Verkehr. Und immer wieder kollidiert die persönliche Freiheit mit einer verordneten Sicherheit, wird dem Auto auf die Bremse getreten. Mentalitäts- und Technikgeschichte, Gesellschaftsdiskurse und individuelle Momentaufnahmen kreuzen ihre Wege in diesem Buch, Vollbremsungen und Schleuderfahren.
Clemens Niedenthal, Jahrgang 1974, hatte seinen ersten Autounfall im Frühjahr 1993. Nachts um halb drei in einer Ortsdurchfahrt in Oberhessen. Heute lebt der Kulturwissenschaftler, Essayist und Journalist in Berlin, regelmäßige Veröffentlichungen in Printmedien und Hörfunk, darunter taz (die tageszeitung), Berliner Zeitung und Hessischer Rundfunk. Mehrere Buchveröffentlichungen, etwa Kioskkultur - Der Ort. Die Dinge. Die Menschen (Delmenhorst&Berlin 2004). Seit 2006 Juror des Adolf-Grimme-Preises. Clemens Niedenthal schreibt über das Fernsehen, die Popkultur, über die Dinge und immer wieder über die beschleunigte Welt. Gegenwärtig ist er Redakteur eines
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Magazinprojektes zur Automobilität. Sein Volkswagen hat eine Beule in der Fahrertür und auch sonst ein paar kleinere Blessuren.
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Autoren-Porträt von Clemens Niedenthal
Clemens Niedenthal, Jahrgang 1974, lebt in Berlin. Der Kulturwissenschaftler, Essayist und Journalist veröffentlicht regelmäßig in Printmedien und Hörfunk, darunter in der taz (die tageszeitung), Berliner Zeitung und dem Hessischen Rundfunk. Seit 2006 ist er Juror des Adolf-Grimme-Preises. Clemens Niedenthal schreibt über das Fernsehen, die Popkultur, über die Dinge und immer wieder über die beschleunigte Welt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Clemens Niedenthal
- 2007, 143 Seiten, 126 Abbildungen, Maße: 13,7 x 22 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Jonas Verlag
- ISBN-10: 3894453834
- ISBN-13: 9783894453831
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