Ressourcen- und energieeffiziente, adaptive Gebäudekonzepte im Geschossbau

Nachhaltige Gebäude müssen den ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten gerecht werden sowie gleichzeitig hohe technische Qualität bieten und auf die Prozesse des Bauwesens abgestimmt sein. Der Betonbau ist von der Herstellung der Baustoffe über die Errichtung und den Betrieb der Bauwerke bis hin zum Abbruch nicht mehr genutzter Gebäude durch einen sehr hohen Rohstoff- und Energieverbrauch gekennzeichnet. Zudem ist das Recycling von Baustoffen, Bauteilen oder sogar ganzen Gebäuden vor allem im Geschossbau kaum entwickelt. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, ergeben sich drei Hauptan-satzpunkte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Massivbaukonstruktionen. Dies sind die Nutzungsflexibilität, der Baustoffverbrauch sowie die Energienutzung. Bedingt durch die Wandlungen in der Arbeitswelt und der Zusammensetzung von Haushalten, der demogra-phischen und stadtstrukturellen Entwicklungen sowie der technischen Neuerungen im Bereich der Gebäude-technik ist die Flexibilität bei sich ändernder Nutzung ohne Eingriffe in das Tragwerk von entscheidender Bedeutung für nachhaltige Gebäudekonzepte. Es wurden adaptive Gebäudestrukturen entwickelt, die unter-schiedliche Raumaufteilungen sowie eine variable Leitungsführung und damit wahlweise eine reine Wohn- oder Büronutzung sowie eine Mischnutzung Wohnen/Büro in zeitlich beliebiger Nutzungsabfolge ermöglichen. Die hohe Lebensdauer von Betontragstrukturen wird somit länger und effizienter ausgenutzt. Darüber hinaus kann durch materialökonomische Optimierungsanalysen unter Verwendung moderner Hochleis-tungsbaustoffe vor allem bei hohen Nutzlasten eine Ressourcenreduzierung herbeigeführt werden. Energie-effizienz, insbesondere mit Blick auf die Nutzungsphase von Gebäuden, ist ein wesentlicher Beitrag des Bauwesens auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung. Dabei führt die Einbindung thermischer Spei-chermassen in Kombination mit geeigneter Anlagentechnik durch eine integrale Planung zu einer dauerhaften Senkung des Ene