Vom Glück, lernen zu dürfen
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Mit hektischem Aktionismus reduziert die Politik die Bildung auf ihre ökonomische Verwertbarkeit. Vor dem Hintergrund der großen vor uns liegenden Herausforderungen zeigt der Autor Wege auf, wie Lernen wieder als Glück begriffen werden kann. Dabei verweist er uns auf die Einsichten und Erfolg versprechenden Bildungsvorstellungen, die von den Denkern der Aufklärung entwickelt wurden.
»Jürgen Overhoff, das kann man nach der Lektüre sagen, hat das Gute aus sich herausgebracht. Sein Buch ist flüssig, angenehm unakademisch und kurzweilig geschrieben...«
Gerrit Bartels (Kulturradio, 26.05.2009)
»Das Buch von Overhoff habe ich in einem Zug verschlungen. Es ist das beste, was ich in diesem Jahr gelesen habe.«
Gerhard Roth (einer der bedeutendsten Hirnforscher in Deutschland; Präsident der "Studienstifung des deutschen Volkes")
Jürgen Overhoff wendet sich gegen die vorherrschende eindimensionale Lesart des Lernens als Zwang und Notwendigkeit: Er zeigt, wie die Begründer der modernen Erziehung - von Locke über Rousseau bis hin zu Kant - das Lernen auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten vorrangig als Zeichen der menschlichen Würde und Freiheit begriffen haben. Einfühlsam schreibt er über die zwölf wichtigsten Tugenden, die von den führenden Aufklärern des 18. Jahrhunderts mit Verve propagiert wurden:
- Wissbegierde
- Neugier
- Anschauung
- Vernunft
- Einbildungskraft
- Aufrichtigkeit
- Gemeinnützigkeit
- Mitgefühl
- Toleranz
- Gottvertrauen
- Chancengleichheit und
- Selbstdisziplin
Ein Panorama des aufklärerischen Denkens
- Wissbegierde
- Neugier
- Anschauung
- Vernunft
- Einbildungskraft
- Aufrichtigkeit
- Gemeinnützigkeit
- Mitgefühl
- Toleranz
- Gottvertrauen
- Chancengleichheit und
- Selbstdisziplin
Ein Panorama des aufklärerischen Denkens
Prolog oder Das Lernen als große Verheißung
Spätestens seit dem PISA -Schock und gerade auch im Zuge der fortschreitenden Globalisierung der Wirtschaft wird von deutschen und europäischen Bildungspolitikern jeglicher Couleur immer häufiger und mit immer größerem Nachdruck die Forderung vorgetragen, daß lebenslanges Lernen nunmehr eines der überragenden Gebote der Stunde sei. Dabei wird das Lernen vorrangig als zentrale Aufgabe jedes gewissenhaften Bürgers definiert, der danach strebt, auf dem immer anspruchsvolleren Arbeitsmarkt der sich formierenden Wissensgesellschaft mithalten zu können. Augenscheinlich erlauben es die rasanten Veränderungen im Arbeitsleben unserer Gesellschaft kaum noch, ein Leben lang im gleichen Beschäftigungsfeld tätig zu sein. Das beständige Hinzulernen, die stetige Weiterbildung, so scheint es, ist demnach eine der ersten Bürgerpflichten geworden, die man auch schon Kindern (möglichst im Vorschulalter) beizeiten nahe bringen sollte.
An immer neuen Bildungsprogrammen, die lebenslanges Lernen als Leitlinie und offizielles Ziel europäischer und deutscher Bildungspolitik ausweisen, herrscht denn auch kein Mangel. Die meisten der aktuellen deutschen Programme sind den einschlägigen Vorgaben der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung verpflichtet, wie sie in der 2004 veröffentlichten Strategie für Lebenslanges Lernen in der Bundesrepublik Deutschland nachzulesen sind. Mit ihrer Empfehlung, »lebenslanges Lernen zu einer Selbstverständlichkeit in jeder Bildungsbiografie werden zu lassen«, ist die deutsche Bund-Länder-Kommission wiederum einer entsprechenden Entschließung des Rates der Europäischen Union aus dem Jahr 2002 gefolgt, in der sämtliche Mitglieder der Staatengemeinschaft ausdrücklich ersucht werden, »umfassende und kohärente Strategien« zur Förderung des lebenslangen Lernens auszu arbeiten. Denn erst wenn alle ständig lernen, so der Europäische Rat, wird »die Union zum wettbewerbsfähigsten und
Das Urdokument und zugleich der gemeinsame Bezugspunkt all dieser Bestrebungen ist jedoch das bereits im Jahr 2000 von der Europäischen Kommission verabschiedete Memorandum über Lebenslanges Lernen . In dieser Denkschrift sind erstmals jene bildungspolitischen Leitvorstellungen und Standards in verbindlicher Form definiert worden, die seither »richtungsweisend für die künftige Politik und Aktionen der Europäischen Union« sind. Wer immer heute im nationalen, europäischen oder auch regionalen Rahmen öffentliche Gelder zur Finanzierung von Förderprogrammen beantragt, die dem lebenslangen Lernen gewidmet sind, wird deshalb kaum umhin kommen, in seinen Projektvorschlägen Geist und Gehalt des Memorandums genau zu beachten und grundsätzlich zu bejahen.
Leider zeugt der Wortlaut des Memorandums von ei ner sehr eindimensionalen Lesart des Lernens, da er nahezu ausschließlich die ökonomische Bedeutung des Lernens betont, was sich auch in den auf ihn bezogenen und bereits zitierten deutschen Bildungsprogrammen in aller Eindeutigkeit widerspiegelt. Darüber hinaus ist der Text der Denkschrift von einer derartigen Krisenrhetorik geprägt, daß den Leser notgedrungen das beklemmende Gefühl beschleicht, mit einer unvergleichlich schwierigen, ja gefährlichen historischen Situation konfrontiert zu sein. Tatsächlich weist das Memorandum unentwegt darauf hin, daß die Art und Weise, wie moderne Volkswirtschaften »den Wettbewerb untereinander austragen«, heute sehr viel »größere Risiken und Unsicherheiten« für den einzelnen Bürger mit sich bringt, als die wirtschaft-lichen Gepflogenheiten früherer Jahre.
So erlebten die europäischen Nationen momentan einen noch nie dagewesenen, »tiefgreifenden Wande[l] der Produktionsverfahren, der Handelsströme und der Investitionsmuster
Prolog oder Das Lernen als große Verheißung
1. Wißbegierde: John Locke oder
Die ungetrübte Lust am Lernen [ LONDON 1693 ]
2. Anschauung: Joseph Addison oder
Die Kunst der genauen Beobachtung [ LONDON 1711 ]
3. Vernunft: Hermann Samuel Reimarus oder
Der rechte Gebrauch des Verstandes [ WISMAR 1723 ]
4. Einbildungskraft: Johann Jakob Bodmer oder
Die Einsichten der Phantasie [ ZÜRICH 1740 ]
5. Aufrichtigkeit: Christian Fürchtegott Gellert oder
Die Reinheit des Lernwillens [ LEIPZIG 1744 ]
6. Gemeinnützigkeit: Benjamin Franklin oder
Der Ertrag des Lernens [ PHILADELPHIA 1749 ]
7. Mitgefühl: Jean-Jacques Rousseau oder
Das besondere Wissen der Tränen [ PARIS 1762 ]
8. Toleranz: Johann Bernhard Basedow oder
Die Vielgestaltigkeit der Wahrheit [ DESSAU 1774 ]
9. Gottvertrauen: Moses Mendelssohn oder
Die Grenzen der Erkenntnis [ BERLIN 1783 ]
10. Chancengleichheit: Mary Wollstonecraft oder
Die Freisetzung aller Talente [ LONDON 1792 ]
11. Selbstdisziplin: Immanuel Kant oder
Die Überwindung der eigenen Trägheit [ KÖNIGSBERG 1803 ]
Epilog oder
Unser pädagogisches Erbe der Aufklärung
Dank
Ausgewählte Literatur
- Autor: Jürgen Overhoff
- 2009, 1. Aufl. 2009, 271 Seiten, Maße: 13,4 x 21,3 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Klett-Cotta
- ISBN-10: 3608941711
- ISBN-13: 9783608941715
- Erscheinungsdatum: 05.03.2009
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