Wälder jenseits der Wälder

A. E. Johann, 1901 geboren, ist Verfasser zahlreicher Romane, Erzählungen, Sachbücher und Reiseschilderungen. Seine bekanntesten Romane sind "Sohn der Sterne und Ströme", "Weiße Sonne" und "Steppenwind". Die Reiseschilderungen wie "Westwärts nach Oregon", "Wo ich die Erde am schönsten fand", "Die Bergwelt Kanadas", führen in fast alle Weltgegenden und sind Höhepunkte der Reiseliteratur.

Pelzjäger und händler gehörten zu den bedeutendsten Entdeckern und Wegbereitern der Besiedlung des nordamerikanischen Kontinents, und sie waren entscheidend für die Kontakte zwischen den europäischstämmigen Weißen und den einheimischen Indianern. Insbesondere Biberpelze waren sehr begehrt. Im zweiten Teil dieser KanadaTrilogie dringt Walther, die Hauptfigur des Romans, als "Waldläufer" von Montreal aus immer weiter nach Westen vor und gründet einen "Concern", über den der Verkauf der wertvollen Pelze nach England läuft. Dabei bekommt er auch die Auswirkungen des 7jährigen Krieges zwischen den Franzosen und Engländern und die Rebellion der Oststaaten, die dann zur Entstehung der "Vereinigten Staaten von Amerika" führte, zu spüren. Er umgeht die Handelswege der mächtigen britischen Hudson Bay Company, erschließt mit seinen "Voyageurs" immer neue Kanurouten, baut Handelposten und trotzt den eisigen, harten kanadischen Wintern. Die Felle tauscht er ein gegen Werkzeuge, Gewehre, Pulver und Blei und gegen den von den Indianern begehrten Rum, die "Milch des Weißen Mannes". Den einheimischen Indianern begegnet er mit Verlässlichkeit und Respekt. Und so ist es auch verständlich, dass er, nachdem seine geliebte Ehefrau Anke früh verstorben war und er jahrelang allein gelebt hatte, das Herz von Omimee / Evangeline, der Tochter eines Frankokanadiers und einer Indianerin, gewinnt. Sie genießt ein hohes Ansehen als Heilerin im Stamm der Cree. Jedoch nehmen die Auseinandersetzungen um die Macht innerhalb der Concerns zu, und der Pelzhandel wird immer schwieriger. Auch dieses Phänomen kann man aus heutiger Sicht gut nachvollziehen. Zurzeit sind es die kanadischen Robbenpelze, die Importbeschränkungen in den USA und Europa unterworfen sind. Die kanadischen Pelzhersteller bemühen sich um ein ökologisches Image unter dem Schlagwort " Fur is green", aber