Warte bis du schläfst
"In ihren raffiniert konstruierten Psychothrillern legt Mary Higgins Clark immer neue Fährten bis zum völlig überraschenden Ende."
Süddeutsche Zeitung
Es sind nun schon zehn Jahre vergangen, seitdem...
Leider schon ausverkauft
Verlagspreis 11.95 €
Als Mängel-Exemplar
nur
Als Mängel-Exemplar
nur
Buch -67%
3.99 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Warte bis du schläfst “
"In ihren raffiniert konstruierten Psychothrillern legt Mary Higgins Clark immer neue Fährten bis zum völlig überraschenden Ende."
Süddeutsche Zeitung
Es sind nun schon zehn Jahre vergangen, seitdem Carolyns Bruder Mack verschwunden ist. Doch es gibt ein mysteriöses und quälendes Lebenszeichen: Einmal im Jahr ruft Mack seine Familie an, um zu sagen, dass es ihm gut geht - und legt sofort wieder auf. Als Carolyn zu recherchieren beginnt, stößt sie auf ein fürchterliches Verbrechen in der Vergangenheit. Und auf einen Täter, der ihr sehr nahe zu sein scheint.
Lese-Probe zu „Warte bis du schläfst “
Warte, bis du schläfst von Marry Higgins ClarkLESEPROBE
1
Es ist Punkt Mitternacht, und das bedeutet, dass Muttertag soeben begonnen hat. Ich übernachte heute in der Wohnung meiner Mutter in Sutton Place, wo ich aufgewachsen bin. Meine Mutter liegt in ihrem Schlafzimmer am anderen Ende des Flurs. Beide halten wir Wache am Telefon und warten, so wie jedes Jahr, seit mein Bruder Charles MacKenzie jr., genannt »Mack«, vor zehn Jahren aus der Wohnung verschwand, die er mit zwei anderen Studenten der Columbia University teilte. Seitdem hat ihn niemand mehr gesehen. Doch jedes Jahr an Muttertag ruft er irgendwann an, um Mom zu versichern, dass es ihm gut geht. »Mach dir keine Sorgen um mich«, sagt er zu ihr. »Eines Tages werde ich den Schlüssel ins Schloss stecken und wieder da sein.« Danach legt er auf.
Wir wissen nicht, wann Mack in diesen vierundzwanzig Stunden anrufen wird. Letztes Jahr rief er ein paar Minuten nach Mitternacht an, und das Warten fand bereits ein Ende, bevor es richtig begonnen hatte. Vor zwei Jahren kam sein Anruf buchstäblich in letzter Sekunde, und Mom war schon in größter Verzweiflung, dass die einzig verbliebene Verbindung endgültig unterbrochen sein könnte.
Mack muss davon erfahren haben, dass mein Vater beim Anschlag auf die Twin Innert ums Leben kam. Eigentlich war ich mir sicher: Was auch immer mit ihm Ios war, dieser schreckliche Tag würde ihn dazu bewegen, nach Hause zu kommen. Doch dem war nicht so. Und als er am darauffolgenden Muttertag wieder anrief, stammelte er mit tränenerstickter Stimme: »Es tut mir leid wegen Dad. Es tut mir wirklich leid«, dann unterbrach er die Verbindung. Mein Name ist Carolyn. Ich war sechzehn, als Mack aus unserem Leben verschwand. In seine Fußstapfen tretend, schrieb ich mich an der Columbia University ein. Nach
... mehr
dem Collegeabschluss habe ich dann gewechselt und hin zum Jurastudium an die Duke University gegangen. Mack war gerade erst dort aufgenommen worden, als er verschwand. Im letzten Jahr habe ich mein Studium abgeschlossen, und danach habe ich als Assistentin für einen Richter am Zivilgericht in der Centre Street im unteren Manhattan gearbeitet. Richter Paul Huot ist gerade in Pension gegangen, daher bin ich im Augenblick arbeitslos. Ich habe vor, mich um eine Stelle als Assistentin bei der Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan zu bewerben, aber damit lasse ich mir noch etwas Zeit.
Zunächst muss ich einen Weg finden. meinen Bruder aufzuspüren. Was ist mit ihm passiert? Warum ist er verschwunden? Es gab keine Anzeichen für ein Verbrechen. Macht Kreditkarten wurden nicht benutzt. Sein Wagen stand in der Garage in der Nähe seiner Wohnung. Niemand, auf den seine Beschreibung passte, landete im Leichenschauhaus, obwohl meine Eltern in der ersten Zeit hin und wieder aufgefordert wurden, sich den Leichnam irgendeines nicht identifizierten jungen Mannes anzuschauen, der aus dem Fluss gefischt worden oder hei einem Unfall ums Leben gekommen war.
In meiner Kindheit war Mack mein bester Freund, mein Vertrauter, mein Kumpel. Die Hälfte meiner Freundinnen verliebte sich in ihn. Er war der perfekte Sohn, der perfekte Bruder, gut aussehend, freundlich, witzig, ein hervorragender Student. Was ich heute für ihn empfinde? Ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich, wie sehr ich ihn geliebt habe, doch diese Liebe hat sich fast vollständig in Zorn und Groll verwandelt. Am liebsten würde ich glauben, er sei nicht mehr am Leben und jemand erlaube sich einen grausamen Scherz, aber es besteht kein Zweifel, dass er noch lebt. Vor Jahren haben wir einen seiner Anrufe aufgenommen und die Merkmale seiner Stimme mit Stimmproben aus alten Familienvideos abgleichen lassen. Sie waren identisch. Das alles bedeutet, dass Mom und ich in einem Zustand ständiger Unsicherheit über sein Schicksal ausharren, und bevor Dad im brennenden Inferno des ui. September umkam, galt dasselbe auch für ihn. In all diesen Jahren konnte ich nie in ein Restaurant oder in ein Theater gehen, ohne dass ich mit dem Blick alles absuchte in der Hoffnung, durch einen Zufall auf ihn zu stoßen. Sobald jemand ein ähnliches Profil und rötlich braune Haare hat, schaue ich genauer hin, und manchmal muss ich den Betreffenden dann aus der Nähe betrachten. Ich erinnere mich, dass ich mehr als einmal beinahe Leute umgestoßen habe, um in die Nähe eines Mannes zu gelangen, der sich dann als völlig Unbekannter entpuppte.
All das ging mir durch den Kopf, als ich die Lautstärke des Telefons auf die höchste Stufe stellte, mich ins Bett legte und versuchte, ein bisschen zu schlafen. Ich vermute, dass ich tatsächlich in einen unruhigen Schlummer gesunken war, denn beim dröhnenden Aufjaulen des Telefons fuhr ich hoch und saß kerzengerade im Bett. Auf dem beleuchteten Zifferblatt sah ich, dass es fünf vor drei war. Mit einer Hand knipste ich die Nachttischlampe an, mit der anderen griff ich nach dem Hörer. Mom hatte bereits abgehoben, und ich vernahm ihre Stimme, atemlos und angespannt: »Hallo, Mack.«
»Hallo, Mom. Alles Gute zum Muttertag. Ich hab dich lieb.«
Seine Stimme klang kraftvoll und zuversichtlich. Es hört sich so an, als ob er nicht die geringsten Sorgen hätte, dachte ich bitter.
Wie immer, wenn sie seine Stimme vernahm, brach Mom in Tränen aus. »Mack, du fehlst mir so. Ich muss dich sehen«, flehte sie. »Es ist mir egal, in was für Schwierigkeiten du steckst, welche Probleme du hast, ich werde dir helfen, da rauszukommen. Mack, um Gottes willen, es sind jetzt zehn Jahre vergangen. Bitte tu mir das nicht noch länger an. Bitte ... bitte ...«
Sein Anruf dauerte nie viel länger als eine Minute. Sicherlich war er sich bewusst, dass wir versuchen würden, den Ort, von dem er anrief, herauszufinden. Doch seitdem es diese Handys mit Prepaid-Karte gibt, benutzt er immer ein solches Gerät für seine Anrufe.
Ich hatte mir im Voraus überlegt, was ich ihm sagen wollte, und schaltete mich jetzt hastig ein, bevor er auflegte. »Mack, ich werde dich finden«, sagte ich. »Die Polizei hat das nicht geschafft, und der Privatdetektiv auch nicht. Aber ich werde es schaffen, das schwöre ich dir.« Ich hatte das in ruhigem und bestimmtem Ton gesagt, doch das Schluchzen meiner Mutter brachte mich aus der Fassung. »Ich werde dich finden, du mieser Kerl«, platzte ich heraus, »und ich kann nur für dich hoffen, dass du einen guten Grund hast, uns so hundsgemein zu quälen.« Ich hörte ein Knacken und wusste, dass er die Leitung unterbrochen hatte. Ich hätte mir die Zunge abbeißen mögen, ein meine harschen Worte zurückzunehmen, doch natürlich war es dafür zu spät.
Ich wusste, dass Mom wütend auf mich sein würde, weil ich Mack angeschrien hatte, dennoch streifte ich einen Morgenmantel über und ging den Flur hinunter zu der Zimmerflucht, die sie früher mit Dad geteilt hatte. Suiten Place ist eine gehobene Wohngegend in Manhattan, bestehend aus Stadthäusern und Wohngebäuden, die auf den East River hinausgehen. Mein Vater hat diese Wohnung gekauft, nachdem er in den Abendstunden ein Jurastudium an der Fordharn Last School absolviert und sich anschließend bis zum Teilhaber einer Anwaltssozietät hochgearbeitet hatte. Unsere wohlbehütete Kindheit war das Ergebnis seines klugen Verstands und der strengen Arbeitsmoral, die ihm von seiner schottisch-irischen Mutter eingeimpft worden war. Niemals ließ er zu, dass auch nur ein Groschen des Geldes, das meine Mutter geerbt hatte, in unserem Leben eine Rolle spielte.
© Heyne Verlag
Übersetzung: Andreas Gressmann
Zunächst muss ich einen Weg finden. meinen Bruder aufzuspüren. Was ist mit ihm passiert? Warum ist er verschwunden? Es gab keine Anzeichen für ein Verbrechen. Macht Kreditkarten wurden nicht benutzt. Sein Wagen stand in der Garage in der Nähe seiner Wohnung. Niemand, auf den seine Beschreibung passte, landete im Leichenschauhaus, obwohl meine Eltern in der ersten Zeit hin und wieder aufgefordert wurden, sich den Leichnam irgendeines nicht identifizierten jungen Mannes anzuschauen, der aus dem Fluss gefischt worden oder hei einem Unfall ums Leben gekommen war.
In meiner Kindheit war Mack mein bester Freund, mein Vertrauter, mein Kumpel. Die Hälfte meiner Freundinnen verliebte sich in ihn. Er war der perfekte Sohn, der perfekte Bruder, gut aussehend, freundlich, witzig, ein hervorragender Student. Was ich heute für ihn empfinde? Ich weiß es nicht mehr. Ich erinnere mich, wie sehr ich ihn geliebt habe, doch diese Liebe hat sich fast vollständig in Zorn und Groll verwandelt. Am liebsten würde ich glauben, er sei nicht mehr am Leben und jemand erlaube sich einen grausamen Scherz, aber es besteht kein Zweifel, dass er noch lebt. Vor Jahren haben wir einen seiner Anrufe aufgenommen und die Merkmale seiner Stimme mit Stimmproben aus alten Familienvideos abgleichen lassen. Sie waren identisch. Das alles bedeutet, dass Mom und ich in einem Zustand ständiger Unsicherheit über sein Schicksal ausharren, und bevor Dad im brennenden Inferno des ui. September umkam, galt dasselbe auch für ihn. In all diesen Jahren konnte ich nie in ein Restaurant oder in ein Theater gehen, ohne dass ich mit dem Blick alles absuchte in der Hoffnung, durch einen Zufall auf ihn zu stoßen. Sobald jemand ein ähnliches Profil und rötlich braune Haare hat, schaue ich genauer hin, und manchmal muss ich den Betreffenden dann aus der Nähe betrachten. Ich erinnere mich, dass ich mehr als einmal beinahe Leute umgestoßen habe, um in die Nähe eines Mannes zu gelangen, der sich dann als völlig Unbekannter entpuppte.
All das ging mir durch den Kopf, als ich die Lautstärke des Telefons auf die höchste Stufe stellte, mich ins Bett legte und versuchte, ein bisschen zu schlafen. Ich vermute, dass ich tatsächlich in einen unruhigen Schlummer gesunken war, denn beim dröhnenden Aufjaulen des Telefons fuhr ich hoch und saß kerzengerade im Bett. Auf dem beleuchteten Zifferblatt sah ich, dass es fünf vor drei war. Mit einer Hand knipste ich die Nachttischlampe an, mit der anderen griff ich nach dem Hörer. Mom hatte bereits abgehoben, und ich vernahm ihre Stimme, atemlos und angespannt: »Hallo, Mack.«
»Hallo, Mom. Alles Gute zum Muttertag. Ich hab dich lieb.«
Seine Stimme klang kraftvoll und zuversichtlich. Es hört sich so an, als ob er nicht die geringsten Sorgen hätte, dachte ich bitter.
Wie immer, wenn sie seine Stimme vernahm, brach Mom in Tränen aus. »Mack, du fehlst mir so. Ich muss dich sehen«, flehte sie. »Es ist mir egal, in was für Schwierigkeiten du steckst, welche Probleme du hast, ich werde dir helfen, da rauszukommen. Mack, um Gottes willen, es sind jetzt zehn Jahre vergangen. Bitte tu mir das nicht noch länger an. Bitte ... bitte ...«
Sein Anruf dauerte nie viel länger als eine Minute. Sicherlich war er sich bewusst, dass wir versuchen würden, den Ort, von dem er anrief, herauszufinden. Doch seitdem es diese Handys mit Prepaid-Karte gibt, benutzt er immer ein solches Gerät für seine Anrufe.
Ich hatte mir im Voraus überlegt, was ich ihm sagen wollte, und schaltete mich jetzt hastig ein, bevor er auflegte. »Mack, ich werde dich finden«, sagte ich. »Die Polizei hat das nicht geschafft, und der Privatdetektiv auch nicht. Aber ich werde es schaffen, das schwöre ich dir.« Ich hatte das in ruhigem und bestimmtem Ton gesagt, doch das Schluchzen meiner Mutter brachte mich aus der Fassung. »Ich werde dich finden, du mieser Kerl«, platzte ich heraus, »und ich kann nur für dich hoffen, dass du einen guten Grund hast, uns so hundsgemein zu quälen.« Ich hörte ein Knacken und wusste, dass er die Leitung unterbrochen hatte. Ich hätte mir die Zunge abbeißen mögen, ein meine harschen Worte zurückzunehmen, doch natürlich war es dafür zu spät.
Ich wusste, dass Mom wütend auf mich sein würde, weil ich Mack angeschrien hatte, dennoch streifte ich einen Morgenmantel über und ging den Flur hinunter zu der Zimmerflucht, die sie früher mit Dad geteilt hatte. Suiten Place ist eine gehobene Wohngegend in Manhattan, bestehend aus Stadthäusern und Wohngebäuden, die auf den East River hinausgehen. Mein Vater hat diese Wohnung gekauft, nachdem er in den Abendstunden ein Jurastudium an der Fordharn Last School absolviert und sich anschließend bis zum Teilhaber einer Anwaltssozietät hochgearbeitet hatte. Unsere wohlbehütete Kindheit war das Ergebnis seines klugen Verstands und der strengen Arbeitsmoral, die ihm von seiner schottisch-irischen Mutter eingeimpft worden war. Niemals ließ er zu, dass auch nur ein Groschen des Geldes, das meine Mutter geerbt hatte, in unserem Leben eine Rolle spielte.
© Heyne Verlag
Übersetzung: Andreas Gressmann
... weniger
Autoren-Porträt von Mary Higgins Clark
Bibliographische Angaben
- Autor: Mary Higgins Clark
- 2008, 399 Seiten, Maße: 13,5 x 21,4 cm, Kartoniert (TB)
- Verlag: GLB PARKLAND
- ISBN-10: 3828995373
- ISBN-13: 9783828995376
Rezension zu „Warte bis du schläfst “
"Die Queen of Crime bleibt unschlagbar" Echo der Frau
Kommentar zu "Warte bis du schläfst"
0 Gebrauchte Artikel zu „Warte bis du schläfst“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Warte bis du schläfst".
Kommentar verfassen