Warum Frauen immer auf der Suche und Männer immer auf der Flucht sind
Die 100 populärsten Beziehungsirrtümer
So finden Sie Mr. Right
Es ist die uralte, aber immer wieder gestellte Frage aller Fragen: Männer und Frauen können sie überhaupt harmonieren?
Susanne Walsleben bejaht dies und geht mit Verve und dem berühmten Augenzwinkern zahlreichen weiteren Fragen...
Es ist die uralte, aber immer wieder gestellte Frage aller Fragen: Männer und Frauen können sie überhaupt harmonieren?
Susanne Walsleben bejaht dies und geht mit Verve und dem berühmten Augenzwinkern zahlreichen weiteren Fragen...
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Produktinformationen zu „Warum Frauen immer auf der Suche und Männer immer auf der Flucht sind “
Klappentext zu „Warum Frauen immer auf der Suche und Männer immer auf der Flucht sind “
So finden Sie Mr. RightEs ist die uralte, aber immer wieder gestellte Frage aller Fragen: Männer und Frauen können sie überhaupt harmonieren?
Susanne Walsleben bejaht dies und geht mit Verve und dem berühmten Augenzwinkern zahlreichen weiteren Fragen rund um das prickelndste Thema der Welt, der Liebe, nach: Warum lieben Männer anders als ich? , Warum sind alle guten Männer immer schon vergeben? Auch wenn am Ende der Traumprinz auf dem weißen Schimmel noch nicht gleich daherkommt die Suchende ist jetzt nicht nurschlauer, sondern erhält mit jeder der 100 Antworten in diesem Buch das nötige Rüstzeug, Mr. Right zu erkennen und ihn hat sie ihn erst einmal am Schlafittchen - ,auch in einer glücklichen Partnerschaft zu halten.
So finden Sie Mr. Right
Es ist die uralte, aber immer wieder gestellte Frage aller Fragen: Mnner und Frauen - knnen sie berhaupt harmonieren?
Susanne Walsleben bejaht dies und geht mit Verve und dem berhmten Augenzwinkern zahlreichen weiteren Fragen rund um das prickelndste Thema der Welt, der Liebe, nach: 'Warum lieben Mnner anders als ich?', 'Warum sind alle guten Mnner immer schon vergeben?' Auch wenn am Ende der Traumprinz auf dem weien Schimmel noch nicht gleich daherkommt - die Suchende ist jetzt nicht nur schlauer, sondern erhlt mit jeder der 100 Antworten in diesem Buch das ntige Rstzeug, Mr. Right zu erkennen und ihn - hat sie ihn erst einmal am Schlafittchen - ,auch in einer glcklichen Partnerschaft zu halten.
Aus dem Inhalt:
- Warum kann ich immer nur einen lieben?
- Warum kann ich nur einem treu sein?
- Was kann ein Mann einer Frau heute noch bieten?
- Warum glaube ich, dass Mnner Angst vor klugen Frauen haben?
- Bin ich eigentlich die Einzige, die Treue fr einen wichtigen Wert hlt?
- Warum bin ich der gute Kumpel und andere Frauen sind sexy hexy?
- Wollen Mnner nur die hbsche Verpackung oder Frauen, die wissen, was sie wollen?
Susanne Walsleben arbeitete nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Geschichte fr verschiedene Frauenzeitschriften. Heute ist sie freie Autorin.
Es ist die uralte, aber immer wieder gestellte Frage aller Fragen: Mnner und Frauen - knnen sie berhaupt harmonieren?
Susanne Walsleben bejaht dies und geht mit Verve und dem berhmten Augenzwinkern zahlreichen weiteren Fragen rund um das prickelndste Thema der Welt, der Liebe, nach: 'Warum lieben Mnner anders als ich?', 'Warum sind alle guten Mnner immer schon vergeben?' Auch wenn am Ende der Traumprinz auf dem weien Schimmel noch nicht gleich daherkommt - die Suchende ist jetzt nicht nur schlauer, sondern erhlt mit jeder der 100 Antworten in diesem Buch das ntige Rstzeug, Mr. Right zu erkennen und ihn - hat sie ihn erst einmal am Schlafittchen - ,auch in einer glcklichen Partnerschaft zu halten.
Aus dem Inhalt:
- Warum kann ich immer nur einen lieben?
- Warum kann ich nur einem treu sein?
- Was kann ein Mann einer Frau heute noch bieten?
- Warum glaube ich, dass Mnner Angst vor klugen Frauen haben?
- Bin ich eigentlich die Einzige, die Treue fr einen wichtigen Wert hlt?
- Warum bin ich der gute Kumpel und andere Frauen sind sexy hexy?
- Wollen Mnner nur die hbsche Verpackung oder Frauen, die wissen, was sie wollen?
Susanne Walsleben arbeitete nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Geschichte fr verschiedene Frauenzeitschriften. Heute ist sie freie Autorin.
Lese-Probe zu „Warum Frauen immer auf der Suche und Männer immer auf der Flucht sind “
Vorwort"Im ersten Ehejahr strebt der Mann die Vorherrschaft an. Im zweiten kmpft er um die Gleichberechtigung. Im dritten ringt er um die nackte Existenz." Dieser Meinung war der berhmte Dramatiker George Bernard Shaw, schade nur, dass er einem Irrtum aufgesessen ist. Aber da es in diesem Buch um Irrtmer, genauer um Beziehungsirrtmer, geht, macht das nichts.
Mnner ringen natrlich von Anfang an, und nicht erst im dritten Jahr, um die nackte Existenz, Frauen aber auch, das bringt die Liebe seltsamerweise mit sich. Und wir sitzen gleich zu Beginn auch hier einem Irrtum auf, wenn wir glauben, dass Liebende immer glcklich sein mssen. Einem Naturgesetz folgend sozusagen. Dem ist nicht so, und es gehrt zu den Spielregeln der Liebe, dass sie schner, besser, haltbarer wird, je mehr Krisen ein Liebespaar durchlebt - und berlebt.
Dass zwischen Mnnern und Frauen groe und kleine Unterschiede bestehen, ist nichts Neues. Oft wollen wir sie nicht wahrhaben, aber Tatsache ist, dass erst die Unterschiede eine Liebe spannend machen.
Das Gute an Irrtmern aller Art ist, dass sie sich aufklren lassen. Und oft sogar ohne groen Aufwand. Das, liebe Leserinnen und Leser, werden Sie sehen, wenn Sie sich in die 100 Irrtmer in diesem Buch vertiefen. Ich habe Studien, Umfragen und andere empirische Erkenntnisse zur Wahrheitsfindung zusammengetragen. Ob es mir gelungen ist, mssen Sie entscheiden, vielleicht erkennen Sie sich oder Ihren Partner in dem einen oder anderen Irrtum sogar wieder. Und auch wenn Beziehungsirrtmer oft zu Missverstndnissen, zu Streit und Auseinandersetzungen fhren, sollten Sie es in diesem Fall mit dem deutschen Dichter Jean Paul halten, der der berzeugung war, dass der Zank in der Ehe die Schneedecke ist, unter der die Liebe warm bleibt.
In diesem Sinn wnsche ich Ihnen viel Vergngen und hoffentlich ein paar neue Erkenntnisse mit diesem Buch. Auf jeden Fall aber eine Menge Spa.
Susanne Walsleben
KAPITEL I. ALL YOU NEED IS LOVE - ODER: ES KNNTE DOCH
... mehr
ALLES SO EINFACH SEIN
Das Geheimnis hinter den Spiegeln
Sigmund Freud, der Begrnder der Psychoanalyse, hat als erster die ungeheure Kraft der Sexualitt fr das menschliche Leben und alle menschlichen Beziehungen erkannt. Ja, er war sogar fest davon berzeugt, dass nichts dieser elementaren Kraft gleichkme. Und ber die Liebe hat er gesagt, dass wir in keinem anderen Zustand so ungeschtzt gegen das Leid seien.
Sie ahnen sicher schon, wohin das fhrt: Liebe bestimmt unser Leben mehr, als wir es manchmal wissen und als es uns oft lieb ist. Ob wir glcklich oder zutiefst betrbt sind, hat nicht alles, aber fast alles, mit dem gegenwrtigen Zustand unserer Liebesbeziehung zu tun. Und wir knnen noch so intelligent, gebildet, clever, erfolgreich oder attraktiv sein - wenn's mit der Liebe nicht klappt, ist alles andere auch nichts wert.
Nun sollte man eigentlich denken, dass Menschen, die technische Wunderwerke entwickeln, um sie zum Mars, zur Venus und noch viel weiter ins All zu schicken, auch in der Lage sind, so etwas Alltgliches wie Gefhle zu erforschen. Um sie dann, logisch, auch besser beherrschen zu knnen. Doch aus irgendeinem Grund, der nur der Ironie des Schicksals bekannt ist, entziehen sich die Gefhle immer wieder dem wissenschaftlichen Zugriff.
Zwar wei man heute, dass im Stadium der Verliebtheit der Krper bestimmte Hormone produziert, Endorphine ausschttet und Dopamin freisetzt, aber warum, weshalb, wieso das alles passiert, ist immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.
Hinzu kommt, dass selbst hochintelligente Menschen sich als Verliebte wie Volltrottel benehmen knnen: Mnner, die Top-Jobs haben, zeigen Verhaltensweisen eines albernen Kindes und Frauen, die im Job die Durchsetzungskraft einer Dampframme beweisen, schauen mit scheuen Rehaugen zum Partner auf.
Liebe ist von Dichtern tausendfach besungen worden, von Psychologen seziert und Therapeuten geheilt. Theoretisch msste eigentlich alles klar sein, praktisch ist es wie im Literarischen Quartett: Der Vorhang zu - und alle Fragen offen.
Denn wie lsst es sich sonst erklren, dass bei aller Liebessehnsucht die Trennungsquoten nicht kleiner, sondern grer werden? Woran liegt es, dass Ehen immer fter und immer frher geschieden werden, obwohl wir doch angeblich immer mehr ber die Liebe wissen und lesen knnen?
Mglicherweise ist die Erklrung ganz simpel: Wir haben einfach zu viele Ideale und Wunschvorstellungen im Kopf. Hher, schneller, weiter - das gilt auch fr die Liebe. Heute ist immer alles mega - die Stars, die Events, die Filmproduktionen, die Budgets. Also muss auch die Liebe ein Mega-Gefhl sein, denn mit weniger wollen wir uns nicht zufrieden geben.
Leidenschaft ist nicht genug, wir suchen nach der ultimativen Chart-Show der Lust. Einfach nur Sex ist langweilig, er muss optimal und nie da gewesen sein. Die romantischen Erwartungen an die Beziehung und den Partner haben etwa die Gre von Neuschwanstein, dem Kitsch-Schloss des Bayern-Knigs Ludwig II.
Mssen wir uns noch wundern, wenn's schief geht? Ist nicht das Scheitern von Anfang an geradezu einkalkuliert? Und da kein Mensch und keine Beziehung solchen Ansprchen gengen kann, folgt dem Mega-Liebesrausch ein Mega-Kater: Man erwacht und stellt fest, dass der Prinz doch nur ein Frosch ist. Also schmeit man ihn zurck in den Brunnen und macht sich auf die Suche nach einer neuen Liebe. Wieder voller romantischer Hoffnungen, erneut beseelt von dem Wunsch, dieses Mal dem Mrchenprinzen zu begegnen. Wer in seinem Leben ein bisschen Liebeserfahrung gesammelt hat, wei, dass man diesen Kreislauf lange fortsetzen kann. Nach dem Motto: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann suchen sie noch heute.
Doch das Geheimnis hinter den Spiegeln ist gar nicht so sehr geheim. Was wir in Wirklichkeit suchen, werden wir bei unserem Partner ohnehin nicht finden - wir suchen uns selbst.
Wenn nicht schon fr immer, dann wenigstens fr ewig
Trotz aller Irrtmer, mit denen eine Zweierbeziehung zu kmpfen hat - sie ist dennoch kein Auslaufmodell. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Leben lang hlt, heute deutlich geringer als frher. Aber den Versuch ist es allemal wert.
Der Schweizer Paar-Therapeut Jrg Willi glaubt, es wrde sich mehr und mehr das Modell der seriellen Monogamie durchsetzen. Was etwa bedeutet, dass wir so tun, als wrden wir ein Leben lang zusammenbleiben, obwohl wir wissen, dass es sich lediglich um einen Lebensabschnittsgefhrten handelt. Eine interessante Theorie, die ihre Besttigung zunehmend im tglichen Leben findet.
Und seien wir mal ehrlich - ist es heute berhaupt noch mglich, ein Leben lang zusammenzubleiben? Die Formulierung "Bis dass der Tod euch scheidet" stammt aus Zeiten, als die Lebenserwartung deutlich geringer war als heute. Und die gesellschaftlichen Voraussetzungen komplett anders. Konnten sich Paare frher schon aus wirtschaftlichen Grnden, und aus gesellschaftlichen sowieso, nicht trennen, ist es heute relativ einfach, eine unbefriedigende Ehe wieder aufzulsen. Ehen wurden frher von der Konvention, von finanziellen Notwendigkeiten oder von der Kirche zusammengehalten, heute kittet sie vor allem eins: die Liebe. Wenn die vergeht, verliert die Beziehung ihre Basis - man trennt sich und versucht nach kurzer Zeit sein Heil mit einem anderen Partner.
Wenn aber die Liebe der wichtigste Faktor fr Ehe und Partnerschaft ist, dann liegt es eigentlich auf der Hand, dass die Messlatte fr die Gefhle entsprechend hoch liegt. Die logische Folge: Liebe hlt die Beziehung zusammen, macht sie aber auch beraus stranfllig. Da der uere Rahmen, der frher die Ehen gehalten hat, entfllt, sind sie auch entsprechend instabiler geworden. Und schon die kleinsten seismografischen Erschtterungen knnen ein schweres Gefhlsbeben auslsen, das zur kompletten Zerstrung der Partnerschaft fhren kann.
Liebe lsst sich nicht erzwingen, sie gedeiht aber auch nicht im Wildwuchs ganz von allein. Sie muss gehegt und gepflegt werden und stellt an beide Partner hohe Anforderungen in Sachen Konfliktfhigkeit und Kompromisssuche. Und ganz grundstzlich mssen sich beide Partner Folgendes klarmachen:
Liebe und Verliebtheit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
So paradox es klingt: Liebe kann berhaupt erst entstehen, wenn die Verliebtheit vorbei ist.
Liebe ist immer "im Fluss". Das bedeutet, sie verndert sich. Fliet mal still und behbig, dann wieder unruhig und rasend schnell. Es gibt Untiefen und Strudel, Stromschnellen, Klippen, Riffe und Wasserflle. Alle diese unterschiedlichen Abschnitte gehren zur Liebe dazu, und wer unterwegs lieber an Land geht, bringt sich um die groe Chance, auf diesem Fluss mit allen seinen Anforderungen zu reisen.
Liebe braucht auch Distanz. Sicher, wer liebt, der will vor allem Nhe. Aber gerade die richtige Balance zwischen Bindung und Unabhngigkeit macht die Qualitt einer Beziehung aus. Zwei Menschen, die ihr Leben miteinander verbringen wollen, sind schlielich zwei Individuen mit ganz unterschiedlichen Persnlichkeiten. Dass sie verrckt nacheinander sind, heit nicht, sich selber aufzugeben.
Liebe hat auch etwas mit Zeit zu tun. Gemeint ist damit, dass Liebe tiefer wird, je lnger ein Paar zusammen ist. Denn es entwickelt sich im Lauf der Jahre eine gemeinsame Geschichte, die viel mehr wert ist, als der verliebte Rausch zu Anfang des Kennenlernens. Manchmal wird allerdings mit den Jahren aus der Liebe Gewohnheit und schlielich Langeweile. Das zu vermeiden, ist die Kunst des Zusammenlebens.
KAPITEL II. LOVE IS A BATTLEFIELD - ODER: SCHLIMMER GEHT IMMER
That's amore - ein Gefhl wie kein anderes. Irrtmer ber die Liebe
1. Warum kann ich blo immer nur einen lieben?
Seufzer wie diese haben in der Regel eine ganz bestimmte Adresse: die der besten Freundin. Denn jede Frau wei natrlich, dass es sinnlos ist, einen Mann damit zu berfallen. Mnner haben bekanntlich keine Probleme damit, zeitgleich oder zumindest zeitnah zrtliche Gefhle fr die eigene Frau sowie fr die Sekretrin, Assistentin oder Kollegin zu hegen.
Manche sind auch wahre Meister darin, der Ex auf immer und ewig ein warmes Pltzchen in ihrem Herzen auszupolstern und niemand, schon gar nicht der Betreffende, kann so richtig entscheiden, ob es sich um verblassende, erkaltete, wieder erblhende Liebe handelt - oder einfach nur um ein schlechtes Gewissen.
Tatsache ist: Eine Frau, die sich (oder die Freundin) fragt, warum sie nur einen lieben kann, ist meist genau in diesem Moment unglcklich verliebt. Warum? Weil ihre Frage impliziert, dass ihr Lebenspartner in Sachen Monogamie toleranter ist als sie selbst. Und weil ihre Grbelei den Schluss zulsst, langsam aber sicher am mnnlichen Modell einer mehr oder weniger offenen Beziehung zu verzweifeln. Und das ist nun so ziemlich das Allerletzte, was man sich von einer Partnerschaft mit eben dem Einen, den man vermeintlich als einzigen lieben kann, wnscht. Oder?
Bleibt die berlegung: Wie kommt man raus aus der Falle?
Erstens: Ein Recht auf den Alleinanspruch von Liebe gibt es nun mal nicht. Und schlielich schenken wir auch selbst unsere Gefhle nicht nur einem einzigen. Wir lieben unsere Eltern, die Kinder, den Hund, die Katze. Wir haben frher andere Mnner geliebt, und irgendwann werden wir das mglicherweise wieder tun. Was Mnner angeht, gilt allerdings fr eine Frau, die sich mit dieser Frage qult: Sie kann und will nicht gleichzeitig zwei Mnner lieben.
Zweitens: Formulieren wir deshalb die Frage mal anders und sagen: Warum kann ich nur einem treu sein? Das klingt schon prziser, und diesen Anspruch sollten wir auch ruhig formulieren. Denn Liebe ohne Treue ist wie Kartoffeln ohne Salz - ziemlich fade.
Drittens: Es mag ja romantisch klingen, wie Dornrschen oder Schneewittchen dem einen Prinzen auf dem weien Ross sein Herz zu schenken, in der Praxis des 21. Jahrhunderts hat sich dieses Modell leider nicht bewhrt. Beziehungen entwickeln heutzutage die fatale Neigung, unter zu viel Gefhlsanspruch zu zerbrechen. Schon deshalb sollte man grundstzlich niemals nur "den Einen" lieben, sondern immer und vor allem auch sich selbst. Denn Paar-Therapeuten wissen, dass das Risiko einer gescheiterten Beziehung wchst, je weniger Selbstwertgefhl und damit Selbstliebe einer der beiden Partner hat.
Um auf die Anfangsfrage zurckzukommen: Es geht nicht darum, einen oder keinen zu lieben, sondern um die Fhigkeit, sich selbst fr liebenswert zu halten.
2. Bin ich eigentlich die Einzige, die Treue fr einen wichtigen Wert hlt?
Klare Antwort: nein, ganz und gar nicht. Nach einer aktuellen Umfrage des Bielefelder Emnid-Instituts halten ber 90 Prozent der 20- bis 29-Jhrigen Treue fr sehr oder zumindest wichtig in einer Partnerschaft. Die offene Zweierbeziehung ist eine Erfindung der 70er Jahre, damit auch schon ber 30 Jahre alt und inzwischen glcklicherweise ein Auslaufmodell. Mnner sehen das brigens hnlich. Jedenfalls statistisch.
Das Gewis-Institut hat nmlich andererseits festgestellt, dass rund 40 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Mnner schon einmal fremdgegangen sind. Bei den Mnnern betrifft das also jeden zweiten, eine doch ziemlich ernchternde Tatsache. Da aber auch wir Frauen es in Sachen Treue wohl nicht so ganz genau nehmen, herrscht hier so eine Art ausgleichende Gerechtigkeit. Er betrgt sie, und sie betrgt ihn. Das Gemeine an der Geschichte ist nur, dass ausgerechnet die, die fremdgehen, immer auf die anderen 50 oder 60 Prozent treffen, die es nicht tun. Es ist demzufolge durchaus nahe liegend, dem Irrtum zu verfallen, niemand wrde an die Treue glauben - auer man selbst.
3. Warum dauert die wahre Liebe bei anderen ewig, bei mir nur eine Nacht?
An dieser Stelle ist es an der Zeit, mit einem vor allem bei Frauen beliebten Beziehungsirrtum aufzurumen, und der betrifft - wen wundert's - die wahre und einzige Liebe. Was, bitte, soll das sein, die "wahre Liebe"? Ein Gefhl, ein Schicksal, ein Naturereignis oder etwas anderes Unausweichliches?
Von Dichtern wird sie oft besungen, und selbstverstndlich haftet ihr dann immer etwas Dmonisches, bermchtiges an. Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Orpheus und Eurydike, Werther und seine Lotte und, und, und. Liebespaare, denen die wahre Liebe begegnet ist, die von ihr gepackt wurden wie von einem Raubtier, das seine Zhne in die Beute schlgt und sie nicht mehr loslsst. Die Liebe stellt sie nicht etwa vor eine Wahl, sondern berwltigt sie. Aber macht sie sie auch glcklich? Wie wir alle wissen, kann man das nicht wirklich behaupten.
Liebe, so glauben wir, ist ein wundervoller Zustand. Falsch! Liebe ist eine Entwicklung. Und zwar von der Verliebtheit zu einer viel tieferen emotionalen Bindung. Geht das in einer Nacht? Wieder falsch. Damit aus Verliebtheit Liebe wird, muss ein Paar verschiedene Stadien der Gefhle durchlaufen. Von groem Glck bis hin zu groem Zweifel und mglicherweise der groen Krise.
Liebe entsteht nur dann, wenn man eine gemeinsame Geschichte erfindet. Nicht eine literarische, sondern eine ganz alltgliche. Immer wieder sich aneinander reibt, dabei immer neue Facetten am anderen entdeckt.
In einer einzigen Nacht erlebt man also keine Liebe, aber im besten Fall eine Menge Lust. Immerhin eine gute Basis, damit mehr draus wird.
4. Mnner lieben anders als Frauen
Nun wissen wir ja sptestens seit John Gray, dass Frauen von der Venus und Mnner vom Mars sind. Was nichts anderes heit, als dass sie von zwei verschiedenen Planeten stammen und sich im realen Leben eigentlich nie begegnen drften. Und schon gar nicht bei uns auf der Erde. Nehmen wir aber mal diese Metapher nicht so ganz genau und fragen stattdessen: Gibt es tatschlich Unterschiede - und wenn ja, welche - im partnerschaftlichen Miteinander von Mnnern und Frauen?
Erich Kstner bringt es in seinem Gedicht: "Ein Mann gibt Auskunft" auf den Punkt. Er schreibt ber die Frauen:
"Ihr habt es gut. Denn ihr drft alles fhlen.
Und wenn ihr trauert, drckt uns nur der Schuh.
Ach, unsre Seelen sitzen wie auf Sthlen
und sehn der Liebe zu."
Lange vor allen Beziehungsratgebern ber das kommunikative Unverstndnis zwischen Mnnern und Frauen hat hier ein Dichter schon alles erfasst und alles gesagt: Die Frauen fhlen, die Mnner sehen zu.
Ein ganz banales Beispiel: Sabine hatte keinen guten Tag. Sie ist Assistentin der Geschftsfhrung und normalerweise eine Top-Organisatorin, aber heute ging alles schief. Der Konferenzraum frs Meeting war schon besetzt, der Chef hatte super schlechte Laune, und nachmittags ist auch noch der Server abgestrzt.
Sabine kommt groggy nach Hause und weint sich bei ihrem Lebensgefhrten Andreas aus. Andreas ist ein durchaus verstndnisvoller Mann, der sich selbst fr einen partnerschaftlich denkenden Menschen hlt. Er schenkt seiner Sabine ein gut gekhltes Glas Chablis ein - und rattert eine ganze Liste von Vorschlgen herunter, wie sie sich in Zukunft noch besser organisieren knnte. Und berhaupt - wie kann denn der Server abstrzen, da muss es doch eine Hotline fr den Support geben und so weiter.
Jetzt raten Sie mal, wie dieser Abend ausgeht.
A: Sabine ist glcklich, dass sie von ihrem Lebensgefhrten so gute Tipps bekommen hat.
B: Die beiden gnnen sich die ganze Flasche Chablis und vergessen den miesen Tag im Bett.
C: Andreas luft als selbst ernannter Coach zu groer Form aus, Sabine ist aber stinksauer und wirft ihm vor, dass er sie berhaupt nicht versteht.
Mnner werden sich jetzt wahrscheinlich fr Antwort B entscheiden, Frauen wissen allerdings, dass hier nur eine Lsung richtig ist: Antwort C. Der Abend endet nmlich nicht in Lust und Leidenschaft, sondern mit Zank und Streit. Warum eigentlich? Andreas wollte doch nur helfen.Wollte er. Aber Andreas und Sabine haben trotzdem aneinander vorbeigeredet. Und nun sind beide enttuscht. Sabine, weil ihr Partner sie nicht verstanden hat. Andreas, weil Sabine seine Ratschlge gar nicht hren wollte. Was ist hier passiert?
Das Geheimnis hinter den Spiegeln
Sigmund Freud, der Begrnder der Psychoanalyse, hat als erster die ungeheure Kraft der Sexualitt fr das menschliche Leben und alle menschlichen Beziehungen erkannt. Ja, er war sogar fest davon berzeugt, dass nichts dieser elementaren Kraft gleichkme. Und ber die Liebe hat er gesagt, dass wir in keinem anderen Zustand so ungeschtzt gegen das Leid seien.
Sie ahnen sicher schon, wohin das fhrt: Liebe bestimmt unser Leben mehr, als wir es manchmal wissen und als es uns oft lieb ist. Ob wir glcklich oder zutiefst betrbt sind, hat nicht alles, aber fast alles, mit dem gegenwrtigen Zustand unserer Liebesbeziehung zu tun. Und wir knnen noch so intelligent, gebildet, clever, erfolgreich oder attraktiv sein - wenn's mit der Liebe nicht klappt, ist alles andere auch nichts wert.
Nun sollte man eigentlich denken, dass Menschen, die technische Wunderwerke entwickeln, um sie zum Mars, zur Venus und noch viel weiter ins All zu schicken, auch in der Lage sind, so etwas Alltgliches wie Gefhle zu erforschen. Um sie dann, logisch, auch besser beherrschen zu knnen. Doch aus irgendeinem Grund, der nur der Ironie des Schicksals bekannt ist, entziehen sich die Gefhle immer wieder dem wissenschaftlichen Zugriff.
Zwar wei man heute, dass im Stadium der Verliebtheit der Krper bestimmte Hormone produziert, Endorphine ausschttet und Dopamin freisetzt, aber warum, weshalb, wieso das alles passiert, ist immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.
Hinzu kommt, dass selbst hochintelligente Menschen sich als Verliebte wie Volltrottel benehmen knnen: Mnner, die Top-Jobs haben, zeigen Verhaltensweisen eines albernen Kindes und Frauen, die im Job die Durchsetzungskraft einer Dampframme beweisen, schauen mit scheuen Rehaugen zum Partner auf.
Liebe ist von Dichtern tausendfach besungen worden, von Psychologen seziert und Therapeuten geheilt. Theoretisch msste eigentlich alles klar sein, praktisch ist es wie im Literarischen Quartett: Der Vorhang zu - und alle Fragen offen.
Denn wie lsst es sich sonst erklren, dass bei aller Liebessehnsucht die Trennungsquoten nicht kleiner, sondern grer werden? Woran liegt es, dass Ehen immer fter und immer frher geschieden werden, obwohl wir doch angeblich immer mehr ber die Liebe wissen und lesen knnen?
Mglicherweise ist die Erklrung ganz simpel: Wir haben einfach zu viele Ideale und Wunschvorstellungen im Kopf. Hher, schneller, weiter - das gilt auch fr die Liebe. Heute ist immer alles mega - die Stars, die Events, die Filmproduktionen, die Budgets. Also muss auch die Liebe ein Mega-Gefhl sein, denn mit weniger wollen wir uns nicht zufrieden geben.
Leidenschaft ist nicht genug, wir suchen nach der ultimativen Chart-Show der Lust. Einfach nur Sex ist langweilig, er muss optimal und nie da gewesen sein. Die romantischen Erwartungen an die Beziehung und den Partner haben etwa die Gre von Neuschwanstein, dem Kitsch-Schloss des Bayern-Knigs Ludwig II.
Mssen wir uns noch wundern, wenn's schief geht? Ist nicht das Scheitern von Anfang an geradezu einkalkuliert? Und da kein Mensch und keine Beziehung solchen Ansprchen gengen kann, folgt dem Mega-Liebesrausch ein Mega-Kater: Man erwacht und stellt fest, dass der Prinz doch nur ein Frosch ist. Also schmeit man ihn zurck in den Brunnen und macht sich auf die Suche nach einer neuen Liebe. Wieder voller romantischer Hoffnungen, erneut beseelt von dem Wunsch, dieses Mal dem Mrchenprinzen zu begegnen. Wer in seinem Leben ein bisschen Liebeserfahrung gesammelt hat, wei, dass man diesen Kreislauf lange fortsetzen kann. Nach dem Motto: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann suchen sie noch heute.
Doch das Geheimnis hinter den Spiegeln ist gar nicht so sehr geheim. Was wir in Wirklichkeit suchen, werden wir bei unserem Partner ohnehin nicht finden - wir suchen uns selbst.
Wenn nicht schon fr immer, dann wenigstens fr ewig
Trotz aller Irrtmer, mit denen eine Zweierbeziehung zu kmpfen hat - sie ist dennoch kein Auslaufmodell. Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Leben lang hlt, heute deutlich geringer als frher. Aber den Versuch ist es allemal wert.
Der Schweizer Paar-Therapeut Jrg Willi glaubt, es wrde sich mehr und mehr das Modell der seriellen Monogamie durchsetzen. Was etwa bedeutet, dass wir so tun, als wrden wir ein Leben lang zusammenbleiben, obwohl wir wissen, dass es sich lediglich um einen Lebensabschnittsgefhrten handelt. Eine interessante Theorie, die ihre Besttigung zunehmend im tglichen Leben findet.
Und seien wir mal ehrlich - ist es heute berhaupt noch mglich, ein Leben lang zusammenzubleiben? Die Formulierung "Bis dass der Tod euch scheidet" stammt aus Zeiten, als die Lebenserwartung deutlich geringer war als heute. Und die gesellschaftlichen Voraussetzungen komplett anders. Konnten sich Paare frher schon aus wirtschaftlichen Grnden, und aus gesellschaftlichen sowieso, nicht trennen, ist es heute relativ einfach, eine unbefriedigende Ehe wieder aufzulsen. Ehen wurden frher von der Konvention, von finanziellen Notwendigkeiten oder von der Kirche zusammengehalten, heute kittet sie vor allem eins: die Liebe. Wenn die vergeht, verliert die Beziehung ihre Basis - man trennt sich und versucht nach kurzer Zeit sein Heil mit einem anderen Partner.
Wenn aber die Liebe der wichtigste Faktor fr Ehe und Partnerschaft ist, dann liegt es eigentlich auf der Hand, dass die Messlatte fr die Gefhle entsprechend hoch liegt. Die logische Folge: Liebe hlt die Beziehung zusammen, macht sie aber auch beraus stranfllig. Da der uere Rahmen, der frher die Ehen gehalten hat, entfllt, sind sie auch entsprechend instabiler geworden. Und schon die kleinsten seismografischen Erschtterungen knnen ein schweres Gefhlsbeben auslsen, das zur kompletten Zerstrung der Partnerschaft fhren kann.
Liebe lsst sich nicht erzwingen, sie gedeiht aber auch nicht im Wildwuchs ganz von allein. Sie muss gehegt und gepflegt werden und stellt an beide Partner hohe Anforderungen in Sachen Konfliktfhigkeit und Kompromisssuche. Und ganz grundstzlich mssen sich beide Partner Folgendes klarmachen:
Liebe und Verliebtheit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
So paradox es klingt: Liebe kann berhaupt erst entstehen, wenn die Verliebtheit vorbei ist.
Liebe ist immer "im Fluss". Das bedeutet, sie verndert sich. Fliet mal still und behbig, dann wieder unruhig und rasend schnell. Es gibt Untiefen und Strudel, Stromschnellen, Klippen, Riffe und Wasserflle. Alle diese unterschiedlichen Abschnitte gehren zur Liebe dazu, und wer unterwegs lieber an Land geht, bringt sich um die groe Chance, auf diesem Fluss mit allen seinen Anforderungen zu reisen.
Liebe braucht auch Distanz. Sicher, wer liebt, der will vor allem Nhe. Aber gerade die richtige Balance zwischen Bindung und Unabhngigkeit macht die Qualitt einer Beziehung aus. Zwei Menschen, die ihr Leben miteinander verbringen wollen, sind schlielich zwei Individuen mit ganz unterschiedlichen Persnlichkeiten. Dass sie verrckt nacheinander sind, heit nicht, sich selber aufzugeben.
Liebe hat auch etwas mit Zeit zu tun. Gemeint ist damit, dass Liebe tiefer wird, je lnger ein Paar zusammen ist. Denn es entwickelt sich im Lauf der Jahre eine gemeinsame Geschichte, die viel mehr wert ist, als der verliebte Rausch zu Anfang des Kennenlernens. Manchmal wird allerdings mit den Jahren aus der Liebe Gewohnheit und schlielich Langeweile. Das zu vermeiden, ist die Kunst des Zusammenlebens.
KAPITEL II. LOVE IS A BATTLEFIELD - ODER: SCHLIMMER GEHT IMMER
That's amore - ein Gefhl wie kein anderes. Irrtmer ber die Liebe
1. Warum kann ich blo immer nur einen lieben?
Seufzer wie diese haben in der Regel eine ganz bestimmte Adresse: die der besten Freundin. Denn jede Frau wei natrlich, dass es sinnlos ist, einen Mann damit zu berfallen. Mnner haben bekanntlich keine Probleme damit, zeitgleich oder zumindest zeitnah zrtliche Gefhle fr die eigene Frau sowie fr die Sekretrin, Assistentin oder Kollegin zu hegen.
Manche sind auch wahre Meister darin, der Ex auf immer und ewig ein warmes Pltzchen in ihrem Herzen auszupolstern und niemand, schon gar nicht der Betreffende, kann so richtig entscheiden, ob es sich um verblassende, erkaltete, wieder erblhende Liebe handelt - oder einfach nur um ein schlechtes Gewissen.
Tatsache ist: Eine Frau, die sich (oder die Freundin) fragt, warum sie nur einen lieben kann, ist meist genau in diesem Moment unglcklich verliebt. Warum? Weil ihre Frage impliziert, dass ihr Lebenspartner in Sachen Monogamie toleranter ist als sie selbst. Und weil ihre Grbelei den Schluss zulsst, langsam aber sicher am mnnlichen Modell einer mehr oder weniger offenen Beziehung zu verzweifeln. Und das ist nun so ziemlich das Allerletzte, was man sich von einer Partnerschaft mit eben dem Einen, den man vermeintlich als einzigen lieben kann, wnscht. Oder?
Bleibt die berlegung: Wie kommt man raus aus der Falle?
Erstens: Ein Recht auf den Alleinanspruch von Liebe gibt es nun mal nicht. Und schlielich schenken wir auch selbst unsere Gefhle nicht nur einem einzigen. Wir lieben unsere Eltern, die Kinder, den Hund, die Katze. Wir haben frher andere Mnner geliebt, und irgendwann werden wir das mglicherweise wieder tun. Was Mnner angeht, gilt allerdings fr eine Frau, die sich mit dieser Frage qult: Sie kann und will nicht gleichzeitig zwei Mnner lieben.
Zweitens: Formulieren wir deshalb die Frage mal anders und sagen: Warum kann ich nur einem treu sein? Das klingt schon prziser, und diesen Anspruch sollten wir auch ruhig formulieren. Denn Liebe ohne Treue ist wie Kartoffeln ohne Salz - ziemlich fade.
Drittens: Es mag ja romantisch klingen, wie Dornrschen oder Schneewittchen dem einen Prinzen auf dem weien Ross sein Herz zu schenken, in der Praxis des 21. Jahrhunderts hat sich dieses Modell leider nicht bewhrt. Beziehungen entwickeln heutzutage die fatale Neigung, unter zu viel Gefhlsanspruch zu zerbrechen. Schon deshalb sollte man grundstzlich niemals nur "den Einen" lieben, sondern immer und vor allem auch sich selbst. Denn Paar-Therapeuten wissen, dass das Risiko einer gescheiterten Beziehung wchst, je weniger Selbstwertgefhl und damit Selbstliebe einer der beiden Partner hat.
Um auf die Anfangsfrage zurckzukommen: Es geht nicht darum, einen oder keinen zu lieben, sondern um die Fhigkeit, sich selbst fr liebenswert zu halten.
2. Bin ich eigentlich die Einzige, die Treue fr einen wichtigen Wert hlt?
Klare Antwort: nein, ganz und gar nicht. Nach einer aktuellen Umfrage des Bielefelder Emnid-Instituts halten ber 90 Prozent der 20- bis 29-Jhrigen Treue fr sehr oder zumindest wichtig in einer Partnerschaft. Die offene Zweierbeziehung ist eine Erfindung der 70er Jahre, damit auch schon ber 30 Jahre alt und inzwischen glcklicherweise ein Auslaufmodell. Mnner sehen das brigens hnlich. Jedenfalls statistisch.
Das Gewis-Institut hat nmlich andererseits festgestellt, dass rund 40 Prozent der Frauen und 50 Prozent der Mnner schon einmal fremdgegangen sind. Bei den Mnnern betrifft das also jeden zweiten, eine doch ziemlich ernchternde Tatsache. Da aber auch wir Frauen es in Sachen Treue wohl nicht so ganz genau nehmen, herrscht hier so eine Art ausgleichende Gerechtigkeit. Er betrgt sie, und sie betrgt ihn. Das Gemeine an der Geschichte ist nur, dass ausgerechnet die, die fremdgehen, immer auf die anderen 50 oder 60 Prozent treffen, die es nicht tun. Es ist demzufolge durchaus nahe liegend, dem Irrtum zu verfallen, niemand wrde an die Treue glauben - auer man selbst.
3. Warum dauert die wahre Liebe bei anderen ewig, bei mir nur eine Nacht?
An dieser Stelle ist es an der Zeit, mit einem vor allem bei Frauen beliebten Beziehungsirrtum aufzurumen, und der betrifft - wen wundert's - die wahre und einzige Liebe. Was, bitte, soll das sein, die "wahre Liebe"? Ein Gefhl, ein Schicksal, ein Naturereignis oder etwas anderes Unausweichliches?
Von Dichtern wird sie oft besungen, und selbstverstndlich haftet ihr dann immer etwas Dmonisches, bermchtiges an. Tristan und Isolde, Romeo und Julia, Orpheus und Eurydike, Werther und seine Lotte und, und, und. Liebespaare, denen die wahre Liebe begegnet ist, die von ihr gepackt wurden wie von einem Raubtier, das seine Zhne in die Beute schlgt und sie nicht mehr loslsst. Die Liebe stellt sie nicht etwa vor eine Wahl, sondern berwltigt sie. Aber macht sie sie auch glcklich? Wie wir alle wissen, kann man das nicht wirklich behaupten.
Liebe, so glauben wir, ist ein wundervoller Zustand. Falsch! Liebe ist eine Entwicklung. Und zwar von der Verliebtheit zu einer viel tieferen emotionalen Bindung. Geht das in einer Nacht? Wieder falsch. Damit aus Verliebtheit Liebe wird, muss ein Paar verschiedene Stadien der Gefhle durchlaufen. Von groem Glck bis hin zu groem Zweifel und mglicherweise der groen Krise.
Liebe entsteht nur dann, wenn man eine gemeinsame Geschichte erfindet. Nicht eine literarische, sondern eine ganz alltgliche. Immer wieder sich aneinander reibt, dabei immer neue Facetten am anderen entdeckt.
In einer einzigen Nacht erlebt man also keine Liebe, aber im besten Fall eine Menge Lust. Immerhin eine gute Basis, damit mehr draus wird.
4. Mnner lieben anders als Frauen
Nun wissen wir ja sptestens seit John Gray, dass Frauen von der Venus und Mnner vom Mars sind. Was nichts anderes heit, als dass sie von zwei verschiedenen Planeten stammen und sich im realen Leben eigentlich nie begegnen drften. Und schon gar nicht bei uns auf der Erde. Nehmen wir aber mal diese Metapher nicht so ganz genau und fragen stattdessen: Gibt es tatschlich Unterschiede - und wenn ja, welche - im partnerschaftlichen Miteinander von Mnnern und Frauen?
Erich Kstner bringt es in seinem Gedicht: "Ein Mann gibt Auskunft" auf den Punkt. Er schreibt ber die Frauen:
"Ihr habt es gut. Denn ihr drft alles fhlen.
Und wenn ihr trauert, drckt uns nur der Schuh.
Ach, unsre Seelen sitzen wie auf Sthlen
und sehn der Liebe zu."
Lange vor allen Beziehungsratgebern ber das kommunikative Unverstndnis zwischen Mnnern und Frauen hat hier ein Dichter schon alles erfasst und alles gesagt: Die Frauen fhlen, die Mnner sehen zu.
Ein ganz banales Beispiel: Sabine hatte keinen guten Tag. Sie ist Assistentin der Geschftsfhrung und normalerweise eine Top-Organisatorin, aber heute ging alles schief. Der Konferenzraum frs Meeting war schon besetzt, der Chef hatte super schlechte Laune, und nachmittags ist auch noch der Server abgestrzt.
Sabine kommt groggy nach Hause und weint sich bei ihrem Lebensgefhrten Andreas aus. Andreas ist ein durchaus verstndnisvoller Mann, der sich selbst fr einen partnerschaftlich denkenden Menschen hlt. Er schenkt seiner Sabine ein gut gekhltes Glas Chablis ein - und rattert eine ganze Liste von Vorschlgen herunter, wie sie sich in Zukunft noch besser organisieren knnte. Und berhaupt - wie kann denn der Server abstrzen, da muss es doch eine Hotline fr den Support geben und so weiter.
Jetzt raten Sie mal, wie dieser Abend ausgeht.
A: Sabine ist glcklich, dass sie von ihrem Lebensgefhrten so gute Tipps bekommen hat.
B: Die beiden gnnen sich die ganze Flasche Chablis und vergessen den miesen Tag im Bett.
C: Andreas luft als selbst ernannter Coach zu groer Form aus, Sabine ist aber stinksauer und wirft ihm vor, dass er sie berhaupt nicht versteht.
Mnner werden sich jetzt wahrscheinlich fr Antwort B entscheiden, Frauen wissen allerdings, dass hier nur eine Lsung richtig ist: Antwort C. Der Abend endet nmlich nicht in Lust und Leidenschaft, sondern mit Zank und Streit. Warum eigentlich? Andreas wollte doch nur helfen.Wollte er. Aber Andreas und Sabine haben trotzdem aneinander vorbeigeredet. Und nun sind beide enttuscht. Sabine, weil ihr Partner sie nicht verstanden hat. Andreas, weil Sabine seine Ratschlge gar nicht hren wollte. Was ist hier passiert?
... weniger
Autoren-Porträt von Susanne Walsleben
Susanne Walsleben war - nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Geschichte - langjährig als Medienfrau tätig für Frauenzeitschriften, u. a. für "Cosmopolitan", "Freundin", "Maxi" und "Elle", sowie Chefredakteurin bei "Burda Moden". Seit Sommer 2004 freie Autorin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Susanne Walsleben
- 2006, 144 Seiten, Maße: 13 x 19 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Südwest
- ISBN-10: 3517082384
- ISBN-13: 9783517082387
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