Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen
Lügen Männer häufiger als Frauen? Kaufen Frauen so oft Schuhe, weil sie sie brauchen? Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und gewürzt mit spritzigen Beispielen aus der Beziehungskiste analysieren die Autoren alle Facetten der Liaison von Frau...
Lügen Männer häufiger als Frauen? Kaufen Frauen so oft Schuhe, weil sie sie brauchen? Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und gewürzt mit spritzigen Beispielen aus der Beziehungskiste analysieren die Autoren alle Facetten der Liaison von Frau und Mann: vom ersten Techtelmechtel über glühende Ekstasen bis hin zu Ränken, Schwindeleien und taktisch eingesetzten Krokodilstränen.
Allan und Barbara Pease sind seit 13 Jahren verheiratet und wissen genau, wovon sie in ihren Beziehungsratgebern schreiben. Die weltweit erfolgreichen Trainer und Bestsellerautoren landeten mit ihren Büchern Millionenseller, die in über 42 Sprachen übersetzt wurden.
''Eine politisch hinreißend unkorrekte Beziehungskisten-Fibel.''
Stern
Autoren-Porträt von Allan und Barbara Pease
Allan undBarbara Pease gehören zu den erfolgreichstenKommunikationstrainern der Welt. Mit seinen Bestsellern avancierte dasAutorenpaar aus Australien zu international anerkannten Beziehungs-Experten.Bei Ullstein sind erschienen: "Warum Männer nicht zuhören und Frauenschlecht einparken" (2000), "Warum Männer lügen und Frauen immerSchuhe kaufen" (2002), "Der tote Fisch in der Hand und andereGeheimnisse der Körpersprache" (2003).
Interview mit Allan und Barbara Pease
Dasaustralische Ehepaar Allan und Barbara Pease ist mitdem Beziehungs-Bestseller "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlechteinparken" weltberühmt geworden. Die Fortsetzung "Warum Männer lügen und Frauenimmer Schuhe kaufen" wurde erneut ein internationaler Bestseller.
Seit1990 sind Allan und Barabra Peaseprivat und beruflich ein Paar. Sie schreiben gerade an ihrem neuen Buch.
Weltbild.de besuchte das Paar in England.
WarumAllan und Barbara genau wissen, worüber sie schreiben und ihr Bestseller ihreEhe gerettet hat
Ihrerstes gemeinsames Buch, "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlechteinparken" ist ein weltweiter Bestseller. Haben Sie mit diesem Erfolggerechnet?
Barbara: Wir wussten, dass dasBeziehungsbuch großartig sein würde. Denn wir haben es geschrieben, um unsereeigene Beziehung zu retten.
Allan: Alle Beziehungsbücher bauen auf dereigenen Beziehung auf.
Barbara: Als wir mit der Recherche begannen,hatten wir oft diesen Aha-Effekt. Allan leitet 100 bis 120 Konferenzen jedesJahr, bei denen er viele Fragen stellen kann. Und wir stellten fest, dass dieMenschen überall auf der Welt dieselben Probleme haben. Deswegen wussten wir,dass unser Buch erfolgreich sein würde. Aber wir wussten nicht, dass es soerfolgreich sein würde.
Allan: Wir hatten zuvor schon Bestsellerund deshalb eine Fan-Basis, die unser Buch auf jeden Fall kaufen würde. Aber"Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" war auch
Und washassten Sie aneinander?
Allan: Das übliche. Barbara behauptete,ich würde nicht zuhören. Was nicht stimmte. Ich gab ihr Lösungsvorschläge.Warum versuchst du nicht dies? Warum tust du nicht das? Sie sagte: Warum hältstdu nicht die Klappe und hörst mir zu? Wenn Barbara etwas sagte, sagte sie esindirekt. Das tut sie noch heute. Ich kann ihr nicht folgen. Meine Tochter undBarbaras Freundinnen verstehen, was sie sagen will, ich nicht. Meine Söhne auchnicht. Solche Sachen eben. Das erste Jahr war toll, wie Flitterwochen. Aber imzweiten Jahr haben wir miteinander gekämpft, und im dritten sind wir uns an dieGurgel gegangen.
Barbara:Wir sind beidestarke Persönlichkeiten und wollten uns durchsetzen. Aber wir wollten auchzusammen bleiben. Also mussten wir eine Lösung finden. Aber es gab kein gutesBuch für uns, nur viele Möchtegern-Ratgeber. Aber keines sagte: So sind Sie,das ist der Grund dafür, und dies ist die Lösung. Deshalb schrieben wir diesesBuch selbst. Heute verstehen wir unsere Unterschiede und lachen darüber. Wennich heute indirekt werde, lacht Allan und fragt: Was willst du wirklich sagen?Viele Männer fragen sich nur: Was soll das? und gehen mit ihren Freunden in dieKneipe. Weil ihre Freunde klar mit ihnen reden. Das sehen wir oft. Wenn mansich mit einem Thema beschäftigt, sieht man überall Beispiele. Man beobachteteandere Menschen im Supermarkt. Wir lesen auch heute noch viel zu dem Thema,recherchieren, denken darüber nach.
Heute magich die Unterschiede zwischen Allan und mir. Könnten Sie sich vorstellen, miteinem zweiten selbst verheiratet zu sein, 24 Stunden am Tag zusammen? Wie langweilig!Unsere Botschaft ist: Kommt mit den Unterschieden klar! Kämpfen ist blöd.
Gibt esnoch Dinge, über die Sie streiten?
Allan: Wir streiten nicht.
Barbara: Wenn in unserer Beziehung einProblem auftaucht, sagen wir: Oh, das müssen wir untersuchen, und wir beginneneine Recherche. Und das geht in unser nächstes Buch ein. Denn wenn wir einProblem haben, hat das jemand anderes auch. Das zweite Buch, "Warum Männerlügen und Frauen immer Schuhe kaufen", ist so entstanden, und durch die vielenBriefe, E-Mails und Faxe, die wir von unseren Lesern bekommen haben.
BevorSie Ihr Buch schrieben, hatten tausende anderer Paare dieselben Probleme, und es gab auch schon die Untersuchungen undErkenntnisse. Warum hat vor Ihnen niemand dieses Buch geschrieben?
Allan: Es gibt hunderte Beziehungsbücher,aber fast alle wurden von Frauen geschrieben. Unser Buch ist von uns als Paargeschrieben worden, deshalb findet man die männliche und die weiblichePerspektive darin. Wir haben die Materie genau studiert, das Wissen gesammelt.Und in unserem Buch steckt viel Humor. Die Menschen lachen, wenn sie unsereBücher lesen, und werden nicht depressiv wie bei manchen anderen Ratgebern.Diese drei Dinge machen unser Buch aus.
Barbara: Viele unserer Leser schreiben uns,dass sie das Buch im Bett lesen und die Punkte miteinander diskutieren undunsere Lösungsvorschläge in ihr Leben übernehmen. Sie nutzen es wie eineGebrauchsanweisung für eine erfolgreiche Partnerschaft.
SindIhre Leser vor allem Frauen oder auch Männer?
Barbara: Fünfzig-fünfzig. Das istfantastisch. Sie kommen auch, wenn wir auf Tour sind und Bücher signieren. Ichdachte ja, es seien vor allem Frauen, aber auf der Frankfurter Buchmesse habenwir gemerkt, dass wir eine große männliche Anhängerschaft haben.
Allan: Die Männer geben snur nicht zu. (lacht) Viele Männer bekommen es von einer Frau geschenkt. Waswir nicht empfehlen.
Warum?
Allan: Ein Mann sieht das als Beleidigung:Was ist falsch an mir?
Barbara: Der Trick ist: Man kauft es alsFrau für sich selbst und liest es und lacht darüber. Er fragt: Worüber lachstdu? Sie: Schau mal, dieses Paar, Allan und Barbara, sie sagen dies und das. Er:Oh, das ist interessant.
Allan: Und dann fängt er auch an zu lesen.
WelcheFragen werden Ihnen von Ihren Lesern am häufigsten gestellt?
Allan: Männer fragen: Warum kommen Frauennicht einfach auf den Punkt? Warum sagen sie nicht, was sie wollen?
Barbara: Ein Mann hat mal zu mir gesagt:Warum wusste ich das alles nicht eher? Es ist so einfach, meine Frau glücklichzu machen. Sie ist Krankenschwester, und wenn sie von der Nachtschicht kommt,hat er ihr Essen gemacht und das Bett gerichtet und eine Rose aufs Kopfkissengelegt. Ich habe zu ihm gesagt: Sie sind damit nicht nur für Ihre Frau derHeld, sondern sie wird auch ihre Mutter und ihre Freundinnen anrufen und vonIhnen erzählen. Er antwortete: Ich weiß. Es ist so einfach! - Kleine Dingemachen ihn für seine Frau zum Superstar.Warum Barbara eineDeutsche ist und Bier weibliche Hormone enthält
Sieveranstalten Seminare und Konferenzen in aller Welt und treffen dabei tausendevon Menschen. Gibt es etwas, was bei allen gleich ist?
Barbara: Sie haben alle die gleichenProbleme. Sie stellen uns überall die gleichen Fragen.
Allan: Es gibt einen kleinen Buschmann inAfrika. Wenn der heute heim kommt von seiner Jagd, und wenn in München heuteein Banker von seiner Arbeit kommt, dann werden bei beiden die Frauen zu redenanfangen, sobald sie zur Tür herein kommen. Und die Männer werden sich dieOhren zuhalten und sagen: "Halt die Klappe, bitte!" Das wird in jedem Landheute so passieren, und sie wird sagen: Du bist ein arrogantes Schwein! Und ermuss auf der Couch schlafen.
Barbara: Der Beweis dafür ist, dass unserBuch in jedem Land dieser Welt, in dem es auf den Markt gekommen ist, einBestseller wurde.
Istschon ein neuer Bestseller in Arbeit?
Barbara: Vor drei Tagen haben wir unserneues Buch beendet, das wird bestimmt auch wieder eine Nummer Eins. Es ist ein sehrgutes Buch, mit viel Wissen darin. Und heute früh haben wir schon wieder einanderes Buch begonnen. Wir stehen immer sehr früh auf, zwischen drei und fünf,und arbeiten bis 12. Danach tun wir etwas für uns, machen Sport, erholen uns.
Allan: Außer, wir haben einenAbgabe-Termin für ein Buch, das ist stressig. Alle wollen dauernd wissen, wanndas Buch endlich fertig ist. Vor allem die Deutschen! Wo bleibt das neue Buch?Wo ist es?!
Mögen Sie die Deutschen?
Barbara: Wir haben schon darübernachgedacht, mal eine Zeit lang in Deutschland zu leben. Meine Vorfahren warendeutsch.
Allan: Das sieht man ihr doch an, oder?Wir haben vergangenes Jahr angefangen Deutsch zu lernen. Unsere Bücherverkaufen sich gut dort.
Barbara: Deutschland ist ein wichtiger Marktfür uns.
Allan: Japan genauso. Oder Tschechien. Wirsind Nummer eins und Nummer zwei der Bestseller-Liste in Tschechien. Ungarn,Polen. Und wir sitzen hier bei den Engländern!
Barbara: In vielen Ländern konnten wir mit"Warum Männer lügen und Frauen immer Schuhe kaufen" nicht Nummer eins werden,weil wir schon Nummer eins waren! Wir hatten drei Bücher in den Top Five. InIndien fünf unter den Top Ten.
Allan: Neulich bekamen wir einen Brief voneinem Deutschen. Wir hatten in einem der Witzkästen in unserem Buchgeschrieben, dass eine Studie in Kanada ergeben habe, dass in Bier große Mengenweiblicher Hormone enthalten seien. Zehn Männern hätten täglich zwölf GläserBier getrunken davon fette Ärsche bekommen, sie konnten ihr Auto nicht mehreinparken und haben sich nicht entschuldigt, wenn sie Unrecht hatten. Wasbeweise, dass weibliche Hormone im Bier sein mussten. Und dieser Deutscheschrieb uns, dass er alle Unterlagen zu dieser Studie sehen will! (lacht) DieDeutschen tendieren dazu, Wissenschaft sehr erst zu nehmen. Deswegen können sienicht zwischen Humor und Wissenschaft unterscheiden.
Was sindIhre Pläne für die Zukunft?
Allan: Wir lieben das, was wir tun. Wirwerden es vielleicht ein bisschen langsamer angehen lassen. Die vergangenenzehn Jahre haben wir hart gearbeitet. Manchmal werden wir gefragt, ob wir unsnicht zur Ruhe setzen wollen. Um was zu tun?, frageich dann immer. Die Welt zu bereisen? Oh nein, das hatte ich vergangene Woche.Spannende Orte bereisen? Das mache ich nächste Woche! Ruhestand ist langweilig.Wir müssen viel arbeiten.
Barbara: Naja,hier arbeiten wir viel, in Australien nicht so sehr. Da sind unsere Familien,ein großes Haus, Motorräder, einen Hund, wir spielen Tennis. Allan hat geradeeinen Helikopter-Landeplatz in unserem Garten gebaut. Wir haben zwei Häuser inAustralien und eines in England, und leben immer drei Monate in Australien,drei in England, und so weiter.
Warumhaben Sie Ihr Leben so gesplittet?
Allan: In Australien gibt es Strände undkeine Menschen, hier gibt es Menschen und keine Strände. Australien hat 20Millionen Einwohner, es gibt nur einen kleinen Markt für Bücher - aber einenwundervollen Lebensstil. In Europa leben 600 Millionen Menschen. Das ist einMarkt!
Warum Feministinnen und Homosexuelle die Peases nichtleiden können
IhrBestseller "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken" drehtsich darum, dass Männer und Frauen von Natur aus verschieden sind - was mancheMenschen nicht glauben wollen. Warum?
Allan: Das sind die Feministinnen. Siedenken, Frauen seien von Männern unterdrückt und deswegen hätten sie keinenErfolg in der Wirtschaft. Sie behaupten, Frauen könnten genau dasselbe wieMänner, wenn sie nur nicht unterdrückt wären. Unsere These ist, und das wirdvon der Wissenschaft untermauert: Männer und Frauen sind unterschiedlich undkönnen unterschiedliche Dinge. Frauen haben Fähigkeiten, die sich die meistenMänner nicht mal vorstellen können. Und Männer können Dinge, die Frauen im Laufder Evolution nie gebraucht haben. Barbara kann zum Beispiel nicht rückwärtseinparken.
Barbara: Neulich erst stand ich wieder an soeiner kleinen Parklücke und kam nicht rein. Hinter mir eine Schlange von Autos,die vorbei wollten und Männer, die dachten: Schau dir diese Frau an! Wie diesich anstellt! Kommt nicht in die Parklücke rein! Mein Sohn saß neben mir undsagte: Oh Gott, wie peinlich! Ich kann es nicht glauben, dass du nicht in dieseParklücke kommst, Mama! Ich sagte: Ich kann s nicht. Park du für mich ein. Under setzte sich ans Steuer, ganz lässig, kurbelte zweimal und er war drin.Schau, wie einfach, sagte er. Was hättest du ohne mich gemacht? Ich sagte: Siehdir den Mann hinter uns an, der unbedingt an uns vorbei wollte. Ich wäre zu ihmhingegangen, hätte gesagt: Entschuldigen Sie, ich möchte hier einparken undschaffe es nicht, könnten Sie das für mich tun? Er wäre ausgestiegen, vollStolz, ich bin ein Mann, ich bin toll, und hätte das Auto für mich eingeparkt.Ist das nicht gut? Ich bin nicht gestresst und muss nicht üben. Ich frageeinfach jemanden, der das von Natur aus kann.
Allan: Barbara hat Einpark-Stundengenommen. Aber entweder man hat die Anlagen dazu oder nicht. Und sie hat sienicht. Sie hat dafür andere Fähigkeiten.
Barbara: Ich suche mir eben einen Parkplatz,in den ich reinkomme und laufe dann zurück. Was für ein schöner Spaziergang,wenn ich zwanzig Minuten zurücklaufen muss!
Allan: Wenn Barbara sagt, sie kann nichteinparken, sagen die Feministinnen: Okay. Wenn ich sage: Barbara kann nichteinparken, sagen sie: Sexistisches Schwein! (lacht) Homosexuelle feinden unsauch manchmal an. Sie sagen, sie hätte sich ihre Homosexualität ausgesucht, dassei keine Veranlagung, sondern eine freie Entscheidung. Dabei sagt dieWissenschaft etwas ganz anderes. Es wäre ja auch eine dumme Wahl, wenn manfreiwillig zu einer diskriminierten Minderheit gehören will.
Barbara: Aber diese Angriffe kommen nurselten vor. Ganz am Anfang war das. Heute wissen die Leute, dass wir unsereBücher schreiben, um ihnen zu helfen.
Schrieben Sie deshalb inIhrem Vorwort zu "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken",dass Sie viel Mut brauchten, um das Buch zu veröffentlichen?
Barbara: Ja. Weil wir etwas behaupteten, dasvor sechs Jahren als politisch unkorrekt galt.
Allan: Das war in der politisch korrektenÄra. Man musste jedes Wort auf die Goldwaage legen. Zu behaupten, dass Frauenund Männer nicht gleich sind, war völlig undenkbar. Und dann kamen wir undsagten: Du weißt doch, dass das nicht stimmt. Schau dir deinen Mann an, deinenFreund, deinen Bruder, deinen Vater, deinen Sohn! Sie sind nicht schlechteroder besser, aber definitiv anders! Das macht doch auch die Anziehungskraftzwischen Männern und Frauen aus: dass sie so verschieden sind! Viele Ehenwerden geschieden wegen unüberbrückbarer Differenzen. Wir sagen: AlleDifferenzen sind überbrückbar.
Barbara: Man muss sie verhandeln.
Allan: Frauen wollen den stillen, starken,ruhigen Typ. Sie heiraten ihn und dann verlassen sie ihn, weil er nicht mitihnen spricht! (lacht) Männer bleiben so, wie sie sind. Den Mann, den duheiratest, behältst du. Wenn man eine Frau heiratet, ist sie zehn Jahre spätereine andere. Frauen ändern sich, Männer nicht.
Barbara: Wir Frauen verändern uns dauernd.
Allan: Männer heiraten Frauen und denken:Sie ist perfekt und wird sich nie ändern. Aber sie verändert sich immer. Frauenheiraten und denken: Er ist nicht genau das, was ich will, aber er wird sichdurch mich schon verändern. Aber er verändert sich nie.
Wie viele Leben haben Sieschon geändert mit ihren Büchern?
Allan: Wir haben 20 Millionen Bücherverkauft, jedes Buch wird von zwei Menschen gelesen, das macht 40 MillionenLeser in aller Welt. Plus Fernsehen und unsere Seminare. Wir bekommen dauerndBriefe von Leuten, die sagen: Sie haben mein Leben verändert.
Barbara: Auch Prominente. Antony Robins hatuns gerade erst geschrieben. Man merkt das selbst erst gar nicht. Aber das warja unser Ziel, Menschen zu helfen, ein besseres Leben zu führen.
Was ist das für ein Gefühl,so viel Einfluss auf das Leben anderer Menschen in aller Welt zu haben?
Barbara: Es ist fantastisch. Männer undFrauen profitieren beide davon.
Wie viele Bücher müssen Sienoch schreiben und wie viele Trainings abhalten, bis alle Beziehungen so gutsind wie Ihr eigene?
Allan: Das würde ungefähr 200 Jahre dauern!
Barbara: Wir würden uns wünschen, dassunsere Bücher in den Lehrplan integriert werden. Wir bringen unseren jungenLeuten Mathe und Englisch und Erdkunde bei, aber wir sagen ihnen nicht, wie siegute Beziehungen bekommen. Aber bisher hat das erst ein Land getan, Tschechien.Mit 15 oder 17 bekommen junge Tschechen eine Art Personalausweis und einExemplar unseres Buches.
Allan: Eine gute Beziehung zu haben istdas Wichtigste und Einflussreichste in unserem Leben. Wenn das schief geht, hatdas Einfluss auf das ganze Leben.
Warum ist unser Leben heuteso kompliziert, obwohl wir es besser haben als je zuvor in der Geschichte derMenschheit?
Barbara: Weil wir heute keine klardefinierten Rollen mehr haben. Früher wusste jeder Mann und jede Frau, was siezu tun hat. Heute vermischen sich die Aufgaben. Deswegen müssen Paare heutedarüber verhandeln und miteinander sprechen. Frauen gehen arbeiten, und wenn sieabends nach Hause kommen, gehen sie davon aus, dass die Männer ebenso gut wiesie wissen, dass die Spülmaschine angestellt werden muss und das dies und jenesgetan werden muss. Wenn er dann nach Hause kommt und sich vor den Fernsehersetzt, geht sie davon aus, dass er faul ist. Wir sagen deswegen, Frauen müssendirekt sein. Sie sollen sagen: Heute Abend müssen wir diese sechs Dinge tun.Welche drei davon übernimmst du?
Schreiben Sie auch mal einBuch darüber, wie man den richtigen Partner findet?
Barbara: Es wird Teil unseres neuen Buchessein. Es ist eine einfache Lösung, man muss sie nur befolgen.
Und wie sieht die Lösungaus?
Allan: Das würde ich auch gern wissen!
Barbara: Man muss sich eine Liste schreibenund sich klar darüber sein, was man will. So erhält man ein Bild von demMenschen, und dann beginnt man automatisch, nach dieser Person zu schauen. Wennman jemand kennen lernt und denkt: Oh, der ist nett, dann muss mankontrollieren, wie viele Punkte der Liste er abdeckt. Wenn es zu wenige sind,kann man eine Freundschaft beginnen, aber mit einer Beziehung würde man nurZeit verschwenden.
Allan: Die meisten Paare lernen sichzufällig kennen. Die wichtigste Sache in deinem Leben ist nur ein Zufall! Daskann nicht funktionieren.
Warum Allan meint, er hätte einenLiteraturpreis verdient, und Barbara für die Übersetzung ins Weiblichezuständig ist
Sieschreiben viele Bücher gemeinsam. Wie funktioniert das? Jeder abwechselnd einKapitel oder sitzen Sie gemeinsam vor dem Computer?
Allan: Zuerst haben wir eine Idee. Dienehmen wir auseinander und diskutieren sie, und wenn wir eine Form gefundenhaben, schreibe ich meinen Teil, mein Verständnis davon.
Barbara: Allan macht viel von derwissenschaftlichen Recherche.
Allan: Meinen Text gebe ich Barbara. Sieschreibt dann ihr Verständnis von dem, was ich geschrieben habe. Als Frau.
Barbara: Ich schreibe die kleinenGeschichten drum herum. Männer lieben die Wissenschaft, und Frauen wollenwissen, was das mit ihrem Leben zu tun hat.
Allan: Sie schreibt: Das sagt dieWissenschaft, und das ist, was es bedeutet. In der Art "Wenn man zu einer Partygeht, macht dieser Typ jenes" und so weiter. Dann geben wir das Skript Freundenund fragen sie, was sie davon halten. So massieren wir es vor- und rückwärts,bis das Buch steht. Das dauert Jahre. Vor allem der wissenschaftliche Teil. Dasist etwas anderes, wenn man einen Roman schreibt: Je größer die Lüge, destobesser. Aber Wissenschaft muss überprüfbar sein. Und hundertprozentig korrekt.
Barbara: Für "Warum Männer nicht zuhören undFrauen schlecht einparken" hat die Recherche sechs Jahre gedauert. EinRiesenprojekt. Aber das war es wert.
Allan: Romanschreiber erfinden eine MengeZeug und bekommen einen Literatur-Preis dafür. Unsere Bücher verkaufen sichmillionenfach und wir bekommen keinen Preis dafür! Für Sachbücher gibt es keineAuszeichnungen.
WarumAllan eine Neun ist und Barbara deswegen nur eine Acht
Allan: Ich muss mal nach dem Feuer schauen(geht zur Tür hinaus)
Barbara: Der Erfolg einer Beziehung hängt inerster Linie davon ab, welchen Partner man wählt. Frauen haben oft eine Listemit zehn Punkten, wie ihr Partner sein soll. Wenn sie jemanden kennen lernen,sagen sie: Oh, er hat vier der Eigenschaften, die ich erwarte. Das ist ziemlichgut! Den Rest werde ich ändern. Aber das ist völlig falsch. Man kann niemandenändern. Man kann das nur verhandeln und mit dem Verhandelten klarkommen. Aberes ist natürlich besser, wenn man jemanden findet, der von zehn gewünschtenEigenschaften acht mitbringt.
Wieviele Eigenschaften hat Allan von Ihren zehn gewünschten?
Barbara: Wahrscheinlich neun. Es gibt nichtviel, worüber ich mit ihm nicht verhandeln kann.
Allan (kommt wieder zur Tür herein): EineNeun? Als was? Als Liebhaber?
Barbara: Als Partner.
Allan: Heute oder früher?
Barbara: Von Anfang an eigentlich.
Allan: Dann sollte ich aber eine Zehnsein!
Barbara: Nein.
Allan: (lacht) Bitch!Nur eine Neun! Schreiben Sie das nicht! Ich bin eine Zehn!
Barbara: Bevor Allan mich kennen lernte,hatte er eine Liste mit dem, was er von einem Partner wollte. Und er hat dieListe immer noch.
Wie viele Punkte erfülltBarbara, Allan?
Allan: Es waren neun Punkte auf der Liste.Als wir uns kennen lernten, erfüllte sie sechs. Heute sind es acht. (Pause)Wenn sie denken würde, ich wäre ihre Zehn, wäre sie meine Neun. (lacht)
Warum die Peases nächste Woche ein Kind machenund Allan seiner Frau gerne Spritzen gibt
Siewaren beide schon mal verheiratet und haben vier Kinder; sind die aus Ihrenersten Ehen?
Allan: Ja. Barbara hat einen 20-jährigenSohn und ich habe drei Kinder zwischen 22 und 30.
Haben Sie nie an eingemeinsames Kind gedacht?
Barbara: Das machen wir gerade.
Allan: Nächste Woche.
AdoptierenSie ein Kind?
Allan: Nein, nein, In-vitro-Fertilisation.Wir hatten vor drei Monaten schon mal eine Behandlung, aber das hat nichtgeklappt. Nächste Woche ist der nächste Versuch.
Barbara:Man muss erst eine Menge Tests machen. Nächste Woche beginnt Allan mit meinerBehandlung. Allan muss mir 65 Injektionen geben, damit der Körper mehr Eizellenproduziert, um die Chance zu erhöhen. Ich bin 42 und damit weit über dasnormale Alter für diese Behandlung. Wir haben einfach beschlossen, dass wirschon so viel in unserem Leben zusammen gemacht haben, wir waren sehrerfolgreich und alles. Wir haben zwei Familien großgezogen, und jetzt wollenwir unsere Familie vergrößern. Wir wollen Kinder haben, am besten zwei.Hoffentlich klappt es!
Sie sindseit 14 Jahren ein Paar - haben Sie vorher nie an gemeinsame Kinder gedacht?
Allan: Wir waren zu beschäftigt. Und alswir uns kennen lernten, waren die beiden kleinen Kinder gerade sechs und acht.
Barbara: Und jetzt haben wir Zeit.
Allan: Zeit und Geduld. Sie ist mit 42 nichtzu alt für ein Kind, und ich als Mann sowieso nicht.
Barbara: Meine Eizellen sind okay, haben siefestgestellt. Wir werden sehen. Aber wie Allan sagt: Wenn s nicht klappt - wieAllan sagt: Kauf einen Hund!
Allan: Zwei Beine oder vier, das habe ichversprochen.
Barbara: Ich hoffe auf die zwei! Die meistenunserer Freunde denken, wir seien verrückt. Sie machen es umgekehrt, sie hattenihre Kinder und setzten sich jetzt zur Ruhe. Wir machen die Behandlung. 65Spritzen.
Allan: Wo ist dein Hintern? Beug dich nachvorn. crrrrk! (lacht)
Barbara: Ich könnte Allan keine Spritzegeben. Ihm macht s nichts aus.
Allan: Mir tut s ja nicht weh! (lachtlaut)
Barbara: Ich habe dann überall blaueFlecken, aber es dauert ja nur einen Monat. Ich mag keine Spritzen. Als ichvergangenes Mal ging, um meine Eizellen einsammeln zu lassen, begann ich zuweinen, als ich an den Tropf angeschlossen wurde. Der Arzt fragte mich: Warumweinen Sie? Ich sagte: Ich mag keine Nadeln! Er sagte: Sie haben doch schon 65Spritzen bekommen! Ich sagte: Ich weiß, und ich habe bei jeder Spritze geweint!
Warumdie Peases von Multimillionären zu Habenichtsenwurden und wie daraus ihre Beziehungsbücher entstanden
In ihrerBiografie steht, dass sie 1994 alles verloren haben. Was ist passiert?
Allan: Unsere Buchhalter haben unsbestohlen. Bis wir nichts mehr hatten außer Schulden.
Barbara: Wir waren völlig am Boden, richtiglange. Das war eine sehr stressige Zeit. Und wir konnten niemandem davonerzählen, weil jeder uns kannte und wir ein Image in der Öffentlichkeit hatten.Allan und ich mussten uns da durchkämpfen, nur wir zwei alleine. Wir habenniemandem davon erzählt, auch nicht unseren Familien.
Allan: Niemand hätte uns helfen können.Sie hätten nur sagen können: Oh, wie schrecklich. Das wollten wir nicht.
Barbara: Wir mussten einen Plan machen, wiewir da wieder raus kommen und dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit nichtsdavon erfährt. Das hat uns zusammen geschweißt.
Allan: Wir hatten nur noch uns. Allesandere hatten sie uns weggenommen. Unsere Häuser, unser Geschäft. Sie haben dasGeld hinter unserem Rücken beiseite geschafft.
Barbara: Wenn sie einen Scheck für dasFinanzamt zum Unterschreiben brachten, strichen sie im Nachhinein das Finanzamtund schrieben sich selbst als Empfänger rein. Das mussten wir natürlichnachzahlen, obwohl wir nachweisen konnten, dass wir einen Scheck ausgestellthatten. Die Finanzbehörde wollte ihr Geld.
Allan: Deswegen mussten wir unser Hausverkaufen, völlig unter Wert.
Barbara: Jedes Mal, wenn eine Rechnung kam,sagte ich zu Allan: Schau, was sie von uns wollen! Wir müssen dafür bezahlen,was diese Schurken angestellt haben. Wir mussten ganz von vorne anfangen - waswir sehr erfolgreich geschafft haben.
Allan: So entstand unser erstes Buch,"Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken". Wir mussten einenneuen Markt finden, deswegen haben wir uns das europäische Standbein aufgebaut.Weil Australien alleine nicht gereicht hätte. Wenn all das nicht passiert wäre,wären wir vielleicht nie zu dem geworden, was wir heute sind. Wir haben Häuserin aller Welt, unser Erfolg ist größer, als wir es uns je erträumt hatten.
Barbara: Man muss das Positive daran sehen,auch wenn es zu der Zeit damals schwer zu finden war. Wir haben es durchgestanden, immerhin.
Aber fürIhren Neuanfang brauchten sie erst mal Geld, oder?
Barbara: Wir kamen mit 900 Pfund hierher.
Allan: Ein Immobilienmakler ließ uns inseiner Wassermühle wohnen, bis wir ein Haus gefunden hatten. Da wohnten wir dieersten zweieinhalb Jahre und riefen Leute an, ob sie nicht einen tollen Trainerbräuchten.
Barbara: Die ersten Jahre waren sehr hart.Wir haben hart gearbeitet.
Allan: Als "Warum Männer nicht zuhören undFrauen schlecht einparken" fertig war, wollte es kein Verlag haben.
Barbara: Keiner. Wir haben die ganzenAbsagen noch. Deswegen sagte ich zu Allan: Gib mir einen Monat Zeit, umherauszufinden, wie man ein Buch selbst verlegt. Ich rief alle möglichen Leutean, die ich gar nicht kannte, und habe sie um Rat gefragt: Was muss ich tun?Mit wem muss ich reden? Am Ende des Monats hatten wir alle Informationen undsagten: Okay, lass es uns probieren. Wir ließen das Buch in einer Auflage von2000 in Australien drucken und nach Europa bringen und haben es vermarktet, aufunseren Seminaren und wenn wir im Radio oder Fernsehen waren.
Allan: Die Leute liefen danach in dieBuchhandlungen und fragten: Wo ist das Buch? Und die Buchhandlungen fragtenihre Händler: Wo ist das Buch? So haben wir den Markt zu unserem Buch gezwungen.Alle wollten das Buch haben. Es war ein Schneeballeffekt. Und jetzt läuft esund läuft. In Deutschland haben sie ein Testbuch herausgebracht.
Was istaus den Buchhaltern geworden, die Sie betrogen haben?
Allan: Einer ging ins Gefängnis, der anderenach Amerika. Wir haben ihn verklagt, aber die Kosten für das Verfahren warenzu hoch, und es war zuviel Stress für uns. Davon habe ich Krebs bekommen. ErstKehlkopf, dann Prostata. Stress ist immer der Auslöser für Krebs.
WarumAllan bei Interviews manchmal seine Hose runterlässt und was er mitSupermarkt-Obst gemeinsam hat
Wiehaben Sie den Krebs besiegt?
Allan: Ich hatte alle möglichenOperationen und Behandlungen und am Ende flog ich noch nach Malaysia für einealternative Behandlung. Ich esse nur noch Bio-Kost, eine Zeit lang war ichsogar Veganer. Ich vermeide Stress. Die Ärzte habenmir damals gesagt, ich hätte nur noch drei Jahre zu leben. Dann wäre ich mit 48gestorben. Jetzt bin ich 53. Wenn einem der Arzt sagt, wie lange man noch zuleben hat, ist mein Rat: Suche dir einen anderen Arzt, der dir mehr Zeit gibt!Wenn du deine Rechnung in deinem letzten Jahr nicht bezahlen kannst, gibt erdir vielleicht noch ein Jahr länger (lacht).
Ich habe gelesen, dass siesich nach der Krebserkrankung ein Tattoo habenstechen lassen. Stimmt das?
Allan (lacht laut): Ja, das stimmt.
Was istdas für ein Tattoo?
Allan: Die meisten Menschen entscheidennicht, wie lange sie leben. Sie wissen es nicht. Wenn man sich ein Datum setzt,ist das Gehirn darauf gepolt. Ich habe mir also ein Datum gesetzt, wie langeich lebe: bis zum 15. August 2040. Das ist mein 90. Geburtstag. Meine Deadline. Ziele muss man sich aufschreiben und an denKühlschrank hängen oder irgendwohin, aber da verliert man es. Als ich an diesemTattoo-Studio vorbei ging, dachte ich mir: Okay, sowerde ich es nicht verlieren. Jetzt steht es über meinen Hüften. Mein erstes Tattoo.
Barbara: Das erste und letzte.
Allan: Das erste und letzte. Wollen Sie essehen?
Ja!
Allan: Das sehen nicht viele Leute. (Stehtauf, öffnet seine Hose und zeigt auf das Tattoooberhalb seiner rechten Pobacke: Excellent until 2040 ad steht dort in geschwungener Schrift.) Esist ein Mindestens-haltbar-bis-Datum. Wenn man ineinen Supermarkt geht, hat jede Frucht ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Ich habejetzt auch eins. Woher weiß man sonst, wie lange man leben soll? Wenn man einDatum hat, fragt man sich: Was muss ich tun, damit ich bis zu diesem Tag lebe?Und verhält sich entsprechend. Man lebt entsprechend, isst, schläft, trainiertentsprechend. Wenn man eine Zigarette anfasst, weiß man: Tu das nicht, denn daspasst nicht zu dem Datum. Bio-Banane ja. Man entscheidet selbst, wie lange manlebt. Wir können 100 Jahre leben, mindestens, bis zu 120. Dafür ist unserKörper gemacht.
Simone Hilgers-Bach
- Autoren: Allan Pease , Barbara Pease
- 2003, 367 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Ullstein TB
- ISBN-10: 3548366627
- ISBN-13: 9783548366623
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