Wege aus der Frustfalle
Beziehungsprobleme, Ärger im Job oder mit den Kindern besonders Frauen suchen die Schuld oft bei sich selbst. Das Grübeln endet dann oft in der Küche: zu viel Essen, Alkohol, Süßigkeiten u.v.m. Erfolgsautorin Susan Nolen-Hoeseka...
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Beziehungsprobleme, Ärger im Job oder mit den Kindern besonders Frauen suchen die Schuld oft bei sich selbst. Das Grübeln endet dann oft in der Küche: zu viel Essen, Alkohol, Süßigkeiten u.v.m. Erfolgsautorin Susan Nolen-Hoeseka zeigt Strategien, wie Sie diesen Kreislauf beenden und Ihr Verhalten dauerhaft ändern können.
Ein stressiger Tag im Büro, und abends kompensieren wir den Frust mit zu viel Essen - nur um am nächsten Tag stundenlang darüber nachzugrübeln, warum wir es nicht schaffen, endlich abzunehmen. Ein Streit mit dem Partner, und ein Glas Wein reicht nicht mehr aus, um unsere Stimmung zu heben. Ein romantischer Film, und wir fragen uns verzweifelt, warum wir immer noch Single sind - nur um diese Gedanken mit zu viel Essen und Trinken zum Schweigen zu bringen. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis, der gerade bei Frauen weit verbreitet ist.
Die Psychologin Susan Nolen-Hoeksema erklärt, warum Frauen, die zu viel denken, sehr häufig auch zu viel essen und trinken - was die Neigung zum Grübeln nur verstärkt. Sie zeigt, wie das eine zum anderen führen kann und warum gerade Frauen so anfällig dafür sind. Und sie bietet konkrete Strategien an, um endlich aus der Grübel- und -Frustfalle herauszukommen und falsche Denk-, Ess- und Trinkgewohnheiten dauerhaft zu verändern.
Ein stressiger Tag im Büro, und abends kompensieren wir den Frust mit zu viel Essen - nur um am nächsten Tag stundenlang darüber nachzugrübeln, warum wir es nicht schaffen, endlich abzunehmen. Ein Streit mit dem Partner, und ein Glas Wein reicht nicht mehr aus, um unsere Stimmung zu heben. Ein romantischer Film, und wir fragen uns verzweifelt, warum wir immer noch Single sind - nur um diese Gedanken mit zu viel Essen und Trinken zum Schweigen zu bringen. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis, der gerade bei Frauen weit verbreitet ist.
Die Psychologin Susan Nolen-Hoeksema erklärt, warum Frauen, die zu viel denken, sehr häufig auch zu viel essen und trinken - was die Neigung zum Grübeln nur verstärkt. Sie zeigt, wie das eine zum anderen führen kann und warum gerade Frauen so anfällig dafür sind. Und sie bietet konkrete Strategien an, um endlich aus dem Teufelskreis des schlechten Gewissens herauszukommen und falsche Denk-, Ess- und Trinkgewohnheiten dauerhaft zu verändern.
Wege aus der Frustfalle von Susan Nolen-Hoeksema
Vorwort
Seit mehr als zwanzig Jahren verfasse ich Aufsätze über die weibliche Psyche. Im Jahr 2004 erschien Warum Frauen zu viel denken.
Wege aus der Grübelfalle, mein erstes Werk für ein breiteres Publikum.
In dem Buch beschreibe ich das Phänomen der Grübelfalle, in der Frauen so viel über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nachdenken, dass sie am Ende handlungsunfähig werden und in Depressionen verfallen.
Seit der Veröffentlichung von Warum Frauen zu viel denken beschäftige ich mich mit psychischen Störungen, die mit der Grübelfalle zusammenhängen. Depressionen beispielsweise entstehen nur selten aus dem Nichts.
Das vorliegende Buch soll Ihnen helfen, Ihre eigene Haltung gegenüber dem toxischen Dreieck besser zu verstehen. Es richtet sich nicht nur an Frauen, die bereits unter Depressionen, Essstörungen oder Alkoholismus leiden, sondern auch an solche, die sich an der Grenze dazu bewegen. Meine Forschungen haben ergeben, dass Millionen von Frauen im Lauf ihres Lebens irgendwann an diese Grenze gelangen. Und leider schaden selbst leichte psychische Verstimmungen, Essstörungen oder Alkoholmissbrauch beziehungsweise das Zusammenwirken von allen dreien der Gesundheit, der Partnerschaft und der Karriere. Unter dem Einfluss der drei Elemente des toxischen Dreiecks verfallen Frauen oft in so tiefes Elend, dass sie sich nur schwer daraus befreien können.
Dennoch ist die Situation nicht aussichtslos. Ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie daraus entkommen: Verwandeln Sie die Eigenschaften, die Frauen für das toxische Dreieck anfällig machen, in Stärken.
Auslöser der Probleme ist meist eine übersteigerte Sensibilität in Bezug auf eigene und fremde Emotionen, hinzu kommt oft eine tiefe Sorge um die Partnerschaft. Statt in Stresssituationen ihre ganze Energie nach innen zu richten, sollten Betroffene sich nach außen orientieren und aktiv werden. Versuchen Sie, weniger zu grübeln und stattdessen etwas an der Lage zu ändern.
Falls Sie mit einer Frau befreundet sind oder zusammenleben, die im toxischen Dreieck gefangen ist, wird dieses Buch Ihnen helfen, sie besser zu verstehen und ihr bei der Befreiung daraus beizustehen.
Im Schlusskapitel beschäftige ich mich damit, wie wir bereits Mädchen und junge Frauen vor dem toxischen Dreieck schützen können.
Dieses Buch offenbart das weitverbreitete Zusammenwirken von Schwermut, Essstörungen und Alkoholkonsum – ein Sachverhalt, der bisher sowohl in der Wissenschaft als auch in der Öffentlichkeit vernachlässigt wird. Mein Ziel ist, den im Dreieck gefangenen Frauen sowie ihren Angehörigen und Freunden Hoffnung zu geben: Sie können sich daraus befreien!
1. Das toxische Dreieck
Für Jill, 30 Jahre alt und Firmenkundenbetreuerin bei einer Großbank, hatte die Woche zwei strikt voneinander getrennte Teile. Von Montagmorgen bis Donnerstagabend kontrollierte sie akribisch, was sie zu sich nahm. Zum Frühstück gönnte sie sich nur eine Scheibe Marmeladentoast ohne Butter und jede Menge schwarzen Kaffee. Mittags beschränkte sie sich auf einen kleinen Salat mit kalorienreduziertem Dressing. Und abends kochte sie so fettarm wie möglich. An diesen Tagen trank sie keinen Tropfen Alkohol, egal wie große Lust sie darauf hatte. Selbst bei Geschäftsessen bestellte sie nur Mineralwasser und trug ihren Stolz, auf Wein zu verzichten, ganz offen zur Schau.
Donnerstagabends war ihr Verlangen nach Essen und Alkohol dann kaum noch zu bändigen. Das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben, machte Frustration Platz. Sie begann zu grübeln. Warum war sie in ihrem Job nicht zufriedener? Ließ sich der Stress noch bewältigen? Würde sie je einen Mann finden, in den sie sich verlieben könnte? Warum versagte sie sich alle Essensfreuden, um schlank zu bleiben? Und wieso arbeitete sie jeden Tag so lange?
So begann die zweite Phase von Jills Woche für gewöhnlich am Donnerstagabend. Dann kam sie nach Hause, müde, aber auch aufgekratzt und mit großer Lust auf einen Drink. "Nur ein Gläschen ", dachte sie in solchen Situationen. "Nach der Woche habe ich mir das verdient." Sie schenkte sich einen Weißwein ein, den sie voller Genuss trank, während sie die Post durchging und ihre Mahlzeit in die Mikrowelle stellte. "Mist", sagte sie, wenn das Glas leer war, "das Essen ist noch nicht mal fertig." Und füllte ein weiteres Glas, mit dem Vorsatz, dass es das letzte sein würde. Wenn das Essen dann bereit und das zweite Glas ebenfalls leer war, hatte sie einen Riesenhunger. Die kalorienreduzierte Tiefkühlkost, die in der Mikrowelle auf sie wartete, wirkte alles andere als verführerisch. Also holte sie die Chipstüte aus dem Schrank. "Damit der Alkohol nicht so durchschlägt", redete sie sich ein und setzte sich mit den Chips sowie einem weiteren Glas Wein aufs Sofa vor den Fernseher. Was für ein Genuss, sich gehen zu lassen und das zu tun, wonach Körper und Seele sich zu sehnen schienen! Den restlichen Abend verbrachte Jill meist damit, Snacks zu futtern und Wein zu trinken, bis sie gegen Mitternacht ins Bett fiel.
Natürlich fühlte sie sich am nächsten Morgen schrecklich, aber freitags fanden normalerweise keine Besprechungen statt. Nachdem sie eine Kopfwehtablette geschluckt hatte, verkroch sie sich in ihrem Büro und machte sich Vorwürfe wegen ihres maßlosen Verhaltens vom Vorabend.
Am Freitagabend war sie dann wieder so weit hergestellt, dass sie Lust hatte auszugehen. Beim geselligen Zusammensein mit Kollegen, bei einer Party am Samstagabend oder beim sonntäglichen Treffen mit Freunden aß und trank Jill alles, was sie sich während der Woche versagte: Hamburger und Pommes, Pasta, Schnaps, Bier, Wein.
Montagmorgens bei der Arbeit schämte sie sich für das Wochenende. Warum tat sie ihrem Körper das an? Sie musste endlich ihre Ess- und Trinkgewohnheiten in den Griff bekommen! Jill fühlte sich schmutzig und krank, wie eine Versagerin.
Jill ist nicht krank, befindet sich aber in einer Gefahrenzone - wie Millionen von Frauen. Der Begriff "toxisches Dreieck" beschreibt das Zusammenwirken dreier Probleme, die immer mehr Frauen betreffen: der Jo-Jo-Effekt bei Diäten, zu viel Alkohol und Selbstkritik beziehungsweise Verzweiflung. Essattacken und übertriebene Fastenkuren erhöhen das Risiko, ernsthaft zu erkranken. Unkontrollierter Alkoholkonsum kann der Partnerschaft, der Karriere und dem Körper schaden. Geringes Selbstvertrauen, Niedergeschlagenheit und Lethargie rauben uns die Lebensfreude.
Zahllose Frauen bewegen sich an den Grenzen zu Depression, Essstörung oder Alkoholismus. Hin und wieder erlauben sie sich sogar einen Ausflug über diese Grenzen, wenn sie ihre Selbstkasteiung "Diät" nennen oder eine Mahlzeit erbrechen, weil sie ihnen angeblich "nicht bekam". Sie probieren aus, wie viel sie trinken können, bis sie undeutlich zu sprechen beginnen. Sie erlauben sich einen oder zwei Tage im Bett, die sie mit Vorwürfen gegen sich selbst oder andere verbringen, oder sie schieben alles von sich weg und denken an gar nichts mehr.
Diese kleinen Ausflüge können heimtückisch sein. Beim ersten Mal wagt man sich nur einen winzigen Schritt vor und kehrt schnell wieder in den Alltag zurück, aber nun weiß man, wie verlockend die andere Seite ist. Wie schön, sich gehen zu lassen, Essen in sich hineinzustopfen oder einfach die Bettdecke über den Kopf zu ziehen! Schon nach kurzer Zeit ist man nicht mehr weit entfernt von ernsthaften Essstörungen, von Alkoholmissbrauch oder Depressionen. Die Symptome, die anfangs nur leicht und vorübergehend auftraten, werden stärker und häufen sich.
Doch gefährlicher als jeder Einzelausflug ist das Zusammenwirken der drei Risikobereiche - das toxische Dreieck. Anzeichen von Depressionen, Essstörungen und Alkoholismus kommen nur selten einzeln vor. 80 Prozent der Frauen, die sich über eine Grenze wagen, kommen auch mit mindestens einer anderen in Berührung. Die Folge sind verwirrende oder sogar selbstzerstörerische Aktionen und Gefühle. Eine Frau in diesem Dreieck schwankt zwischen lähmender Traurigkeit und dem Gefühl der Stärke, denn anscheinend gelingt es ihr ja, ihre Nahrungszufuhr zu kontrollieren. Einerseits empfindet sie Scham beziehungsweise Enttäuschung über den Verlust dieser Kontrolle, andererseits findet sie Erleichterung durch Alkohol oder übermäßiges Essen. Angehörige und Freunde versuchen bisweilen zu helfen, aber das ist gar nicht so leicht, denn ständig scheinen neue Probleme aufzutauchen. An einem Tag kommt die Betreffende nicht aus dem Bett und ins Büro, sie ist ein Häuflein Elend. Am nächsten Tag wirkt sie zupackend, trinkt aber zu viel. Wieder ein andermal schwört sie, dass sie mit dem Trinken aufgehört hat, nimmt jedoch rapide ab (oder zu).
Warum erkennen wir das toxische Dreieck nicht?
Obwohl das toxische Dreieck im Leben vieler Frauen eine wichtige Rolle spielt, schenken ihm Laien wie Fachleute noch immer keine große Beachtung. Das liegt zum Teil daran, dass leichte psychische Verstimmungen, Essstörungen und vereinzelte Alkoholexzesse für moderne Frauen als "typisch" und "nicht besonders gefährlich" gelten.
Wir trösten uns mit Sätzen wie: "Klar trinke ich, aber Alkoholikerin bin ich nicht." "Alle Frauen, die ich kenne, machen Diäten." "Glücklich bin ich nicht gerade, aber von Depressionen kann keine Rede sein - gegen die helfen nur Antidepressiva." Eine wichtige Erkenntnis neuerer Forschungen ist, dass auch schwache Formen der Essstörung, des Alkoholismus und der psychischen Anfälligkeit für sich genommen gefährlich sind. Sie beeinträchtigen die körperliche und seelische Gesundheit von Frauen sowie ihre Fähigkeit, im Alltag zu funktionieren. Außerdem können sich daraus schlimmere Symptome entwickeln.
Ein Grund, warum dem toxischen Dreieck bisher nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wurde: Es ist einfacher, sich immer nur auf ein Problem zu konzentrieren. Wissenschaftler beschäftigen sich für gewöhnlich mit Depressionen oder Essstörungen oder Alkoholismus, selten mit zwei oder mehr Problemen gleichzeitig. Außerdem neigen wir zu linearem Denken, gehen also davon aus, dass eine Gegebenheit eine andere bedingt, diese wieder eine andere und so weiter. Wenn jemand mit zwei oder mehr Problemen kämpft, denken wir gern, das eine habe das andere herbeigeführt. Psychologen und Laien meinen gleichermaßen, dass bei einer Frau, die sowohl unter Niedergeschlagenheit als auch unter Essstörungen oder Alkoholismus leidet, die Niedergeschlagenheit die Ursache von allem ist. Das kann, muss aber nicht so sein. Oft kommen Essstörungen oder Alkoholmissbrauch zuerst. Depressionen zu behandeln, hilft also nicht notwendigerweise gegen Essstörungen oder Alkoholismus.Das toxische Dreieck ist komplex: In ihm bedingen und verstärken sich Schwermut, Essstörungen und Alkoholprobleme wechselseitig. Viele Wege führen in dieses Dreieck. Manche Frauen beschreiten den Pfad der Mutlosigkeit, andere den der Essstörung, wieder andere den des Trinkens. Und wenn sie sich erst einmal in dem Dreieck befinden, fällt es ihnen schwer, sich daraus zu befreien.
© Eichborn Verlag
Übersetzung: Sonja Hauser
- Autor: Susan Nolen-Hoeksema
- 2008, 193 Seiten, Maße: 13,8 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzer: Sonja Hauser
- Verlag: Eichborn
- ISBN-10: 3821856548
- ISBN-13: 9783821856544
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