WeinGuide Deutschland 2008
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WeinGuide Deutschland 2008 von Henri Gaultund Christian Millau
LESEPROBE
Vorwort
LiebeWeinfreunde!
Mit der 15.Ausgabe des WeinGuide verbinden wir einige Änderungenhei der Darstellung der Erzeuger: Wurden sie bislang innerhalb des jeweiligenAnbaugebietes in streng alphabetischer Reihenfolge aufgeführt, so stellen wirdie Betriebe nun in qualitativer absteigender Formation vor. Den besten Winzernmit fünf oder vier Trauben werden nach wie vor zwei Seiten gewidmet, den sehrguten Erzeugern mit drei und zwei Trauben weiterhin eine ganze Seite. Um mehrBetrieben den Zugang zur Einstiegskategorie der ersten Traube zu ermöglichen,beschränken wir uns künftig auf eine halbe Buchseite. Dies schuf Platz für fast40 Aufsteiger, die sich nun - größtenteils zum ersten Mal - über eine Traubefreuen können. Da auch die Zahl der weiteren, empfehlenswerten Betriebe rasantzugenommen hat, rechnen wir in den nächsten Jahren mit weiterem Zuwachs imTraubenbereich.
Dass 2006ein schwieriger .Jahrgang sein wird, war bereits zur Ernte zu erahnen. DieKunde von problematischem Lesegut kam aus Baden und rollte wie eine Walze überdie Pfalz Richtung Norden, wo gewaltige Niederschläge Anfang Oktober dieTrauben gefährdeten. Nur wer die Ernte zügig und mit großem Selektionsaufwandabsolvierte, konnte sich am Ende über hochklassige Weine freuen. Verschontblieben weitgehend die Franken, die einen durch die Bank sehr guten Jahrgangeinbringen konnten. Den Vogel schossen fraglos die Winzer an der Ahr ab, die ihre Ernte allerdings bereits abgeschlossen hatten,als der große Regen kam. Die besten Rotweine stehen aber erst im kommenden Jahrzur Beurteilung auf dem Tisch. Außerordentlich gut geraten sind auch dieRieslinge am Mittellauf der Mosel, wo Oliver Haag sich mit derartfaszinierenden edelsüßen Weinen präsentierte, dass wir ihm dafür aus tieferÜberzeugung die Auszeichnung »Kollektion des Jahres« zuerkennen.
DerSiegeszug des Rotweines hält an und hinterlässt seine Spuren auch in deutschenWeinbergen. Allein in den letzten fünf Jahren vergrößerte sich die Rotweinflächeum 22 Prozent auf beinahe 38.000 Hektar und macht damit mehr als ein Drittelder gesamten Anbaufläche Deutschlands aus. Besonders erfreulich ist dieTatsache, dass der qualitativ hochwertige Blaue Spätburgunder der großeGewinner der letzten Jahre ist. Eng mit dieser noblen Rebsorte sind diesmalzwei wichtige Auszeichnungen verbunden: Der Badener Bernhard Huber glänzt seitJahren zwar auch mit seinen Weißweinen, jedoch sind es in erster Linie seineherrlichen Spätburgunder Rotweine, die ihm nun als einzigem badischen Winzerdie fünfte Traube und obendrein den Titel »Winzer des Jahres« bescheren. Einanderer wichtiger Ehrentitel geht diesmal an die Ahr:Mit dem Weingut Adeneuer rufen wir einen der wenigenlupenreinen Rotwein-Erzeuger Deutschlands zum »Aufsteiger des Jahres« aus. Fürdas Ausland ist dies übrigens nichts Neues, denn neben Riesling lassen sich zunehmendauch deutsche Spätburgunder erfolgreich im Export verkaufen.
AlsSinnbild für den leichten trockenen Naturwein galten bislang Riesling Kabinettweine.Aber was ist davon zu halten, dass in diesem Buch nicht weniger als 127Kabinette des Jahrgangs 2006 mit 13 Volumenprozent Alkohol und mehrdaherkommen, gut die Hälfte davon allein aus Franken. Doch auch nördlicheRegionen wie der Rheingau, die Mosel und der Mittelrhein melden sich bei diesemThema zu Wort. Einen fragwürdigen Rekord hält Walter Perllaus Boppard, dessen etwas mehr als vier Euro kostender Kabinett aus der Lage Mandelsteines auf sage und schreibe 15 Prozent bringt. Hier bekommt man, um es humorvollzu betrachten, besonders viel Alkohol für sein Geld!
Apropos,Geld: Nach wie vor gesucht sind natürlich diejenigen Weine, die ein interessantesPreis-Genuss-Verhältnis aufweisen. Da die Preise für vergleichbare Weißweineim letzten Jahr gestiegen sind, muss man heute zwar etwas mehr Geld anlegen,aber es gibt in Deutschland immer noch eine Vielzahl von Schnäppchen (S. 82-84)zu machen. 2006 bieten erneut vor allem Betriebe aus der Pfalz. dem Rheingauund von der Mosel besonders preiswerte Weißweine an, während die 2005erRotweine am günstigsten in der Pfalz und Baden sowie in Rheinhessen und demRheingau zu finden sind. Interessanterweise ist der früher als teuer geltendeRheingau heute sogar eine Fundgrube für gute Schoppenweine in derLiterflasche: Der Assmannshäuser Robert König bietet einen vorzüglichenSpätburgunder Rotwein für nicht einmal acht Euro, während die Kollegen Speicher-Schuth und Querbach für ihre herzhaften Rieslingekaum mehr als fünf Euro verlangen.
Zum gutenSchluss, wie üblich, ein kleiner Ausblick auf den kommenden Jahrgang 2007,dessen Ernte mit dem Redaktionsschluss dieses Buches zusammenfällt. Infrischer Erinnerung ist das seit Menschengedenken wärmste Frühjahr mit einemApril ohne einen einzigen Tropfen Regen! Die Rebblüte vollzog sich zwei bisdrei Wochen vor dem üblichen Termin und trotz mäßig warmer Sommertemperaturenbegann die Ernte bereits Anfang September. Ein wahrhaft Goldener Oktoberbescherte den Winzern die ideale Steilvorlage für einen weiteren großartigenJahrgang, auf dessen Verkostung wir uns schon jetzt von Herzen freuen.
Bis dahin,im besten Weinvernehmen, Ihre
Joel B. Payne und Armin Diel
© ChristianVerlag
- Autoren: Henri Gault , Christian Millau
- 2007, 15. Jg., 832 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Maße: 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Vorgestellt v. Armin Diel u. a.
- Verlag: Christian
- ISBN-10: 3884727826
- ISBN-13: 9783884727829
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
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