Welt der 1000 Abenteuer Band 4: Verrat an der Zauberschule
Ein Fantasy-Abenteuer-Spielbuch mit DIR in der Hauptrolle
Was geht vor sich an der hoch angesehenen Balthasaz-Akademie? Dem faulen Bolko soll dort die Ehrendoktorwürde verliehen werden - doch kaum ist er da, wird klar, dass in den altehrwürdigen Mauern der Zauberer-Hochschule nicht alles so ist, wie es sein...
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Produktinformationen zu „Welt der 1000 Abenteuer Band 4: Verrat an der Zauberschule “
Klappentext zu „Welt der 1000 Abenteuer Band 4: Verrat an der Zauberschule “
Was geht vor sich an der hoch angesehenen Balthasaz-Akademie? Dem faulen Bolko soll dort die Ehrendoktorwürde verliehen werden - doch kaum ist er da, wird klar, dass in den altehrwürdigen Mauern der Zauberer-Hochschule nicht alles so ist, wie es sein sollte: Nur knapp kann Bolko einem herabfallenden Stein ausweichen, der sich von der Fassade löst. Und auch im Unterricht geschehen seit einiger Zeit immer wieder seltsame Unglücksfälle. Bolko beginnt, nach der Ursache zu forschen - und dazu braucht er mehr denn je den detektivischen Spürsinn des Lesers!
Lese-Probe zu „Welt der 1000 Abenteuer Band 4: Verrat an der Zauberschule “
Verrat an der Zauberschule von Jens SchumacherWillkommen, Abenteurer!
Du bist auf dem besten Wege, die fantastische Welt Monravia zu betreten, eine Welt verwunschener Wäl¬der, nebelverhangener Gebirge, reißender Flüsse und labyrinthischer, uralter Städte. Es ist eine wilde, aben¬teuerliche Welt, die außer von Menschen auch von al¬lerlei fremdartigen Lebewesen bevölkert wird - fried¬liebenden und solchen, denen man lieber nicht nach Einbruch der Dunkelheit begegnen möchte.
Du schlüpfst in die Rolle eines jungen Schmiede¬gehilfen und wirst, bevor du dich's versiehst, in ein gefährliches Abenteuer verstrickt: Ob du willst oder nicht - von deinen Entscheidungen hängt das Leben des Königs von Konduula ab! Kannst du das Kom¬plott aufdecken, das an der Zauberschule gegen ihn geschmiedet wird, bevor es zu spät ist?
Wie man dieses Buch liest
... mehr
»Verrat an der Zauberschule« ist kein Buch im norma¬len Sinne - es ist ein Fantasy-Abenteuer-Spielbuch! Das bedeutet, es wird nicht einfach von vorn nach hinten durchgelesen und danach zurück ins Regal ge¬stellt.
In diesem Buch bestimmt niemand anders als du, wie die Geschichte abläuft! Von dir hängt es ab, welche Wege du einschlägst, gegen welche Gegner du kämpfst und welche Geheimnisse du aufdeckst, wenn du die altehrwürdige Akademie von Nalbandian besuchst, um eine schreckliche Verschwörung aufzudecken.
Für das optimale Spiel- und Lesevergnügen musst du ein paar einfache Regeln beachten. Die wichtigste: Lies die Abschnitte dieses Buches nicht in der Reihenfolge ihrer Nummerierung! Arbeite dich stattdessen Ab¬schnitt für Abschnitt durch die Geschichte, wobei du die Anweisungen am Ende jeder Textpassage befolgst. Du wirst merken, dass sich so unzählige verschiedene Möglichkeiten ergeben, dieses Buch zu lesen.
Bei aller Vielfalt gibt es jedoch nur eine Route, auf der du dieses Abenteuer gefahrlos zu einem erfolgrei¬chen Ende führen kannst. Sei nicht enttäuscht, wenn du sie nicht gleich beim ersten Mal findest. Beginne in diesem Fall einfach von vorn und unternimm einen neuen Versuch.
Besitztümer, Hinweise & das Schicksal
Zu Beginn deines Abenteuers besitzt du nur eine be¬scheidene Ausrüstung: einen Rucksack, in dem du gefundene Gegenstände unterbringen kannst, sowie eine Karte von Konduula, deinem Heimatland im Herzen Monravias (auf der vorderen Umschlaginnen¬seite).
Im Verlauf deiner Reise wirst du jedoch weitere Gegenstände finden, die du an dich nehmen kannst. Wenn das der Fall ist, trage das entsprechende Objekt unter Besitztümer auf deinem Abenteuerblatt (in der vorderen oder hinteren Umschlaginnenseite) ein.
Manchmal bist du auf der Suche nach der Lösung eines Rätsels auf Informationen angewiesen, die an einem anderen Ort versteckt sind. Stößt du auf einen Tipp, der dir nützlich erscheint, schreibe ihn unter Wichtige Hinweise auf dein Abenteuerblatt, damit du nichts
vergisst und die Information, wenn sie benötigt wird, bei der Hand hast.
(Beachte: Jedes Mal, wenn du neu startest, beginnst du dein Abenteuer wieder ganz ohne Besitztümer und Hinweise! Am besten, du nimmst deine Eintragungen mit Bleistift vor, dann kannst du sie vor einem neuen Anlauf problemlos entfernen. Wenn du nicht in dein Buch hineinschreiben willst, fotokopiere das Aben¬teuerblatt oder zeichne es ab.)
So klug und vorausschauend du auch handelst, es wird dennoch bisweilen vorkommen, dass der Ausgang ei¬ner Situation allein von deinem Glück abhängt - oder davon, wie gewogen dir die absonderlichen Götter Monravias sind. In diesem Fall wirst du aufgefordert, das Schicksal zu befragen: Schlage dann den hinteren Buchdeckel auf und tippe mit geschlossenen Augen auf den dort abgebildeten Haufen von Runensteinen. Das Ergebnis bestimmt, wo es vom aktuellen Ab¬schnitt aus weitergeht.
Dein Talent
Auch wenn du nicht mehr als ein einfacher Schmiede¬gehilfe bist - eine Besonderheit hast du dennoch: Kurz nach deiner Geburt stellten deine Eltern fest, dass du über eine seltene Gabe verfügst, eine Fähigkeit, die außer dir nur wenige Menschen in Monravia besitzen.
Bevor du dein Abenteuer antrittst, wähle eine be¬sondere Fähigkeit aus der folgenden Liste und kreuze sie auf deinem Abenteuerblatt unter der Rubrik Talent an. Diese Gabe wird dich für die Dauer des ganzen Abenteuers begleiten und dir an bestimmten Stellen von Nutzen sein.
...
Das Abenteuer beginnt
Eines Morgens, du fachst wie üblich gerade die Esse in der Schmiede deines Onkels Modrik an, kommt dein dicker Vetter Bolko mit hochrotem Kopf und wehenden Haaren hereingestolpert. »Sieh nur, was der Briefbote gebracht hat!«, ruft er und schwenkt ein gefaltetes Stück Pergament. »Eine Einladung nach Nalbandian - für mich!«
Ungläubig nimmst du ihm die Nachricht aus der Hand. Ein prachtvolles Siegel verrät, dass es sich beim Absender wahrhaftig um die legendäre Akademie von Nalbandian handelt, jene traditionsreiche Schule in Balthasaz, wo nahezu jeder berühmte Magier aus der Geschichte Konduulas seine Ausbildung zum Zaube¬rer durchlaufen hat. Was mögen die Lehrmeister der Akademie ausgerechnet von deinem einfältigen Vetter wollen? Verwirrt beginnst du zu lesen.
Der Brief stammt vom Leiter der Schule höchstper¬sönlich, dem ehrwürdigen Magister Odens. Wie jedes Jahr, so Odens, stehe der Sommerbesuch des Königs Gesarl VIII. an. Anlässlich des großen Fests, das man stets zur Erbauung Gesarls veranstalte, habe das Kol¬legium der Akademie beschlossen, auch »Bolko den Großen, den furchtlosen, wagemutigen Helden und Retter Konduulas« für einige Tage nach Nalbandian einzuladen. Im Rahmen der zweitägigen Feierlichkei¬ten soll Bolko dort die Ehrendoktorwürde der Aka¬demie verliehen werden.
Den letzten Teil musst du mehrmals lesen, bevor du ihn glaubst. Dann allerdings kannst du nur noch ent¬rüstet nach Luft schnappen. Nur zu gut erinnerst du dich daran, wie »Bolko der Große« vor einem halben Jahr die drohende Invasion des dunklen Herrschers Gorlash verhindert hat - und daran, dass in Wirk¬lichkeit du es warst, durch den die Armeen der Finsternis letztlich abgewehrt werden konnten! Auch die Rettungsmission des angeblich so »wagemutigen Hel¬den« ins Reich der Zwerge ist dir noch höchst bildhaft im Gedächtnis - mitsamt der Szene, wie du Bolko am Ende schlotternd vor Angst aus den finsteren Minenstollen zerren musstest. Und an seinen selbstmörderi¬schen Abstecher in den Forst von Yorrok vor Kurzem willst du erst gar nicht denken ...
»Das berühmte Sommerfest der Akademie«, mur¬melst du tonlos.
Jedes Kind in Konduula hat schon einmal von die¬sem Ereignis gehört, jenem Fest, das stets zur Som¬mersonnenwende den alljährlichen Besuch des Königs in Nalbandian beschließt. Zwei Tage lang, so erzählt man sich, übertreffen sich die Magier der Akademie zu Gesarls Erbauung gegenseitig mit spektakulären Zauberkunststücken. Dazu werden erlesene Köstlickeiten aufgetischt, Tänzer, Artisten und Musiker aus dem ganzen Land geben Kostproben ihres Könnens. Zum krönenden Abschluss wird das größte magische Feuerwerk am nächtlichen Himmel abgebrannt, das es in ganz Konduula zu bestaunen gibt - eine Feier für die Götter!
»Klasse, was?«, unterbricht Bolko deine Tagträu¬me. Sein pausbäckiges Gesicht hat sich vor Aufregung puterrot verfärbt. »Hö, hö - ich, ein Ehrendoktor der Akademie. Endlich trifft es mal den Richtigen!«
Dir liegen tausend bissige Erwiderungen auf der Zunge - immerhin soll dein unausstehlicher Vetter für etwas ausgezeichnet werden, das ganz allein du verdient hättest! Doch bevor du dich beschweren kannst, fährt Bolko fort: »Hättest du ... ähh, könntest du dir unter Umständen vorstellen, mich zu beglei¬ten? «
Du glaubst, deinen Ohren nicht zu trauen! Kann es sein, dass sich Bolko der Ungerechtigkeit der Situation bewusst ist?
»Zu diesem Sommerfest werden gewiss zahllose einflussreiche und gebildete Personen erscheinen, al¬len voran der König«, führt Bolko aus. »Da ich kei¬nen von denen kenne, würde ich ohne dich bestimmt reichlich verloren in der Gegend rumstehen. Außer
dem könnte ich jemanden gebrauchen, der mir beim Abräumen des gigantischen Buffets zur Hand geht!« Er grinst dich mit unverhohlener Gier an.
So ist das also! Du bist drauf und dran, deinem Vet¬ter die Einladung um die Ohren zu hauen. Da hebt er einen seiner Wurstfinger und deutet auf den Schluss des Briefes, den du noch nicht gelesen hast. »Es steht ausdrücklich geschrieben, dass ich eine Begleitperson mitbringen darf«, ruft er.
Du hältst inne und überfliegst den letzten Ab¬schnitt. Tatsächlich stellt Magister Odens es »Bolko dem Großen« frei, mitsamt seinem »treuen Gehülfen« zur Akademie zu kommen, jener Person, die mit ihm gemeinsam den Gefahren seiner »edelmütigen Ques¬ten« getrotzt hat. Ihr würdet im Gästeflügel des riesi¬gen Schulgebäudes untergebracht werden und könntet bis zur Ankunft des Königs die Akademie besichtigen, Ausflüge in umliegende Ländereien unternehmen und so weiter.
Du zögerst. Ein kleiner Urlaub wäre nach den Stra¬pazen der letzten Zeit mehr als angebracht, und auf diese Weise könntest du wenigstens das grandiose Sommerfest miterleben. Während du noch überlegst, fällt dir am unteren Ende des Pergaments etwas auf: Zwischen den mit schwarzer Tinte geschriebenen Zei¬len sind verschwommen Flecke zu erkennen, so als
hätte dort jemand mit einer durchsichtigen Substanz einen Zusatz vermerkt!
Du drehst dich um und hältst das Pergament über die lodernde Esse, von der mittlerweile eine fast un¬erträgliche Hitze aufsteigt. Wenn du Glück hast und es sich um Geheimtinte handelt, die unter Hitzeein¬wirkung sichtbar wird ... Treffer! Wie von Geisterhand erscheinen winzige Buchstaben auf dem Pergament, geschrieben in einer anderen Handschrift als der ei¬gentliche Brief. Du kneifst die Augen zusammen und liest:
»Edler Herr Bolko,
bitte verzeiht den ungewöhnlichen Weg meiner Kontaktaufnahme, aber Magister Odens teilt meine Befürchtungen nicht und würde nie ge¬statten, dass ich mich mit meinem Anliegen offen an Euch wende. Um es kurz zu machen: In letzter Zeit ist es in Nalbandian vermehrt zu merkwürdigen Vorfällen gekommen: Zau¬berutensilien sind verschwunden, rätselhafte magische Unglücksfälle im Unterricht ver¬unsicherten unsere Schutzbefohlenen. Vor einer Woche kam gar ein Schüler der Akademie bei einem bis heute ungeklärten Unfall ums Leben. Irgendetwas geht vor in diesen Mauern! Ich sowie einige der Dozenten fürchten um unsere Sicherheit - und um die unseres gütigen Königs Gesarl, der in wenigen Tagen hier eintrifft!
Daher meine Bitte an Euch, edler Herr Bolko - falls Ihr nicht ohnehin gewillt wart, der Einladung von Magister Odens zu folgen: Kommt zu uns nach Nalbandian und nehmt Euch der mysteriösen Vorgänge an!
Ich werde mich umgehend nach Eurem Ein¬treffen mit Euch in Verbindung setzen.
Euer untertänigster Diener Phreno (akademischer Sekretär)
PS: Ich bin sicher, als weltgewandter Held habt Ihr meinen kleinen Trick mit der Geheimtinte binnen eines Wimpernschlags durchschaut!«
Du hast die Botschaft just zu Ende gelesen, als die Buchstaben schon wieder zu verblassen beginnen. Bolko reißt dir das Pergament aus der Hand und sieht dich entrüstet an.
»Was machst du denn da? Ich dachte schon, du wolltest meine schöne Einladung verbren¬nen! « Er wedelt mit dem Blatt in der Luft herum, und im Handumdrehen sind auch die letzten Buchstaben der Geheimbotschaft verschwunden. »Also, was ist nun? Bist du dabei oder nicht?«
Du erwiderst seinen Blick ernst. Deine Entschei¬dung ist gefallen.
»Ja. Ich bin dabei!«
© 2011 SchneiderBuch
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 30-36, 50667 Köln
Alle Rechte vorbehalten.
»Verrat an der Zauberschule« ist kein Buch im norma¬len Sinne - es ist ein Fantasy-Abenteuer-Spielbuch! Das bedeutet, es wird nicht einfach von vorn nach hinten durchgelesen und danach zurück ins Regal ge¬stellt.
In diesem Buch bestimmt niemand anders als du, wie die Geschichte abläuft! Von dir hängt es ab, welche Wege du einschlägst, gegen welche Gegner du kämpfst und welche Geheimnisse du aufdeckst, wenn du die altehrwürdige Akademie von Nalbandian besuchst, um eine schreckliche Verschwörung aufzudecken.
Für das optimale Spiel- und Lesevergnügen musst du ein paar einfache Regeln beachten. Die wichtigste: Lies die Abschnitte dieses Buches nicht in der Reihenfolge ihrer Nummerierung! Arbeite dich stattdessen Ab¬schnitt für Abschnitt durch die Geschichte, wobei du die Anweisungen am Ende jeder Textpassage befolgst. Du wirst merken, dass sich so unzählige verschiedene Möglichkeiten ergeben, dieses Buch zu lesen.
Bei aller Vielfalt gibt es jedoch nur eine Route, auf der du dieses Abenteuer gefahrlos zu einem erfolgrei¬chen Ende führen kannst. Sei nicht enttäuscht, wenn du sie nicht gleich beim ersten Mal findest. Beginne in diesem Fall einfach von vorn und unternimm einen neuen Versuch.
Besitztümer, Hinweise & das Schicksal
Zu Beginn deines Abenteuers besitzt du nur eine be¬scheidene Ausrüstung: einen Rucksack, in dem du gefundene Gegenstände unterbringen kannst, sowie eine Karte von Konduula, deinem Heimatland im Herzen Monravias (auf der vorderen Umschlaginnen¬seite).
Im Verlauf deiner Reise wirst du jedoch weitere Gegenstände finden, die du an dich nehmen kannst. Wenn das der Fall ist, trage das entsprechende Objekt unter Besitztümer auf deinem Abenteuerblatt (in der vorderen oder hinteren Umschlaginnenseite) ein.
Manchmal bist du auf der Suche nach der Lösung eines Rätsels auf Informationen angewiesen, die an einem anderen Ort versteckt sind. Stößt du auf einen Tipp, der dir nützlich erscheint, schreibe ihn unter Wichtige Hinweise auf dein Abenteuerblatt, damit du nichts
vergisst und die Information, wenn sie benötigt wird, bei der Hand hast.
(Beachte: Jedes Mal, wenn du neu startest, beginnst du dein Abenteuer wieder ganz ohne Besitztümer und Hinweise! Am besten, du nimmst deine Eintragungen mit Bleistift vor, dann kannst du sie vor einem neuen Anlauf problemlos entfernen. Wenn du nicht in dein Buch hineinschreiben willst, fotokopiere das Aben¬teuerblatt oder zeichne es ab.)
So klug und vorausschauend du auch handelst, es wird dennoch bisweilen vorkommen, dass der Ausgang ei¬ner Situation allein von deinem Glück abhängt - oder davon, wie gewogen dir die absonderlichen Götter Monravias sind. In diesem Fall wirst du aufgefordert, das Schicksal zu befragen: Schlage dann den hinteren Buchdeckel auf und tippe mit geschlossenen Augen auf den dort abgebildeten Haufen von Runensteinen. Das Ergebnis bestimmt, wo es vom aktuellen Ab¬schnitt aus weitergeht.
Dein Talent
Auch wenn du nicht mehr als ein einfacher Schmiede¬gehilfe bist - eine Besonderheit hast du dennoch: Kurz nach deiner Geburt stellten deine Eltern fest, dass du über eine seltene Gabe verfügst, eine Fähigkeit, die außer dir nur wenige Menschen in Monravia besitzen.
Bevor du dein Abenteuer antrittst, wähle eine be¬sondere Fähigkeit aus der folgenden Liste und kreuze sie auf deinem Abenteuerblatt unter der Rubrik Talent an. Diese Gabe wird dich für die Dauer des ganzen Abenteuers begleiten und dir an bestimmten Stellen von Nutzen sein.
...
Das Abenteuer beginnt
Eines Morgens, du fachst wie üblich gerade die Esse in der Schmiede deines Onkels Modrik an, kommt dein dicker Vetter Bolko mit hochrotem Kopf und wehenden Haaren hereingestolpert. »Sieh nur, was der Briefbote gebracht hat!«, ruft er und schwenkt ein gefaltetes Stück Pergament. »Eine Einladung nach Nalbandian - für mich!«
Ungläubig nimmst du ihm die Nachricht aus der Hand. Ein prachtvolles Siegel verrät, dass es sich beim Absender wahrhaftig um die legendäre Akademie von Nalbandian handelt, jene traditionsreiche Schule in Balthasaz, wo nahezu jeder berühmte Magier aus der Geschichte Konduulas seine Ausbildung zum Zaube¬rer durchlaufen hat. Was mögen die Lehrmeister der Akademie ausgerechnet von deinem einfältigen Vetter wollen? Verwirrt beginnst du zu lesen.
Der Brief stammt vom Leiter der Schule höchstper¬sönlich, dem ehrwürdigen Magister Odens. Wie jedes Jahr, so Odens, stehe der Sommerbesuch des Königs Gesarl VIII. an. Anlässlich des großen Fests, das man stets zur Erbauung Gesarls veranstalte, habe das Kol¬legium der Akademie beschlossen, auch »Bolko den Großen, den furchtlosen, wagemutigen Helden und Retter Konduulas« für einige Tage nach Nalbandian einzuladen. Im Rahmen der zweitägigen Feierlichkei¬ten soll Bolko dort die Ehrendoktorwürde der Aka¬demie verliehen werden.
Den letzten Teil musst du mehrmals lesen, bevor du ihn glaubst. Dann allerdings kannst du nur noch ent¬rüstet nach Luft schnappen. Nur zu gut erinnerst du dich daran, wie »Bolko der Große« vor einem halben Jahr die drohende Invasion des dunklen Herrschers Gorlash verhindert hat - und daran, dass in Wirk¬lichkeit du es warst, durch den die Armeen der Finsternis letztlich abgewehrt werden konnten! Auch die Rettungsmission des angeblich so »wagemutigen Hel¬den« ins Reich der Zwerge ist dir noch höchst bildhaft im Gedächtnis - mitsamt der Szene, wie du Bolko am Ende schlotternd vor Angst aus den finsteren Minenstollen zerren musstest. Und an seinen selbstmörderi¬schen Abstecher in den Forst von Yorrok vor Kurzem willst du erst gar nicht denken ...
»Das berühmte Sommerfest der Akademie«, mur¬melst du tonlos.
Jedes Kind in Konduula hat schon einmal von die¬sem Ereignis gehört, jenem Fest, das stets zur Som¬mersonnenwende den alljährlichen Besuch des Königs in Nalbandian beschließt. Zwei Tage lang, so erzählt man sich, übertreffen sich die Magier der Akademie zu Gesarls Erbauung gegenseitig mit spektakulären Zauberkunststücken. Dazu werden erlesene Köstlickeiten aufgetischt, Tänzer, Artisten und Musiker aus dem ganzen Land geben Kostproben ihres Könnens. Zum krönenden Abschluss wird das größte magische Feuerwerk am nächtlichen Himmel abgebrannt, das es in ganz Konduula zu bestaunen gibt - eine Feier für die Götter!
»Klasse, was?«, unterbricht Bolko deine Tagträu¬me. Sein pausbäckiges Gesicht hat sich vor Aufregung puterrot verfärbt. »Hö, hö - ich, ein Ehrendoktor der Akademie. Endlich trifft es mal den Richtigen!«
Dir liegen tausend bissige Erwiderungen auf der Zunge - immerhin soll dein unausstehlicher Vetter für etwas ausgezeichnet werden, das ganz allein du verdient hättest! Doch bevor du dich beschweren kannst, fährt Bolko fort: »Hättest du ... ähh, könntest du dir unter Umständen vorstellen, mich zu beglei¬ten? «
Du glaubst, deinen Ohren nicht zu trauen! Kann es sein, dass sich Bolko der Ungerechtigkeit der Situation bewusst ist?
»Zu diesem Sommerfest werden gewiss zahllose einflussreiche und gebildete Personen erscheinen, al¬len voran der König«, führt Bolko aus. »Da ich kei¬nen von denen kenne, würde ich ohne dich bestimmt reichlich verloren in der Gegend rumstehen. Außer
dem könnte ich jemanden gebrauchen, der mir beim Abräumen des gigantischen Buffets zur Hand geht!« Er grinst dich mit unverhohlener Gier an.
So ist das also! Du bist drauf und dran, deinem Vet¬ter die Einladung um die Ohren zu hauen. Da hebt er einen seiner Wurstfinger und deutet auf den Schluss des Briefes, den du noch nicht gelesen hast. »Es steht ausdrücklich geschrieben, dass ich eine Begleitperson mitbringen darf«, ruft er.
Du hältst inne und überfliegst den letzten Ab¬schnitt. Tatsächlich stellt Magister Odens es »Bolko dem Großen« frei, mitsamt seinem »treuen Gehülfen« zur Akademie zu kommen, jener Person, die mit ihm gemeinsam den Gefahren seiner »edelmütigen Ques¬ten« getrotzt hat. Ihr würdet im Gästeflügel des riesi¬gen Schulgebäudes untergebracht werden und könntet bis zur Ankunft des Königs die Akademie besichtigen, Ausflüge in umliegende Ländereien unternehmen und so weiter.
Du zögerst. Ein kleiner Urlaub wäre nach den Stra¬pazen der letzten Zeit mehr als angebracht, und auf diese Weise könntest du wenigstens das grandiose Sommerfest miterleben. Während du noch überlegst, fällt dir am unteren Ende des Pergaments etwas auf: Zwischen den mit schwarzer Tinte geschriebenen Zei¬len sind verschwommen Flecke zu erkennen, so als
hätte dort jemand mit einer durchsichtigen Substanz einen Zusatz vermerkt!
Du drehst dich um und hältst das Pergament über die lodernde Esse, von der mittlerweile eine fast un¬erträgliche Hitze aufsteigt. Wenn du Glück hast und es sich um Geheimtinte handelt, die unter Hitzeein¬wirkung sichtbar wird ... Treffer! Wie von Geisterhand erscheinen winzige Buchstaben auf dem Pergament, geschrieben in einer anderen Handschrift als der ei¬gentliche Brief. Du kneifst die Augen zusammen und liest:
»Edler Herr Bolko,
bitte verzeiht den ungewöhnlichen Weg meiner Kontaktaufnahme, aber Magister Odens teilt meine Befürchtungen nicht und würde nie ge¬statten, dass ich mich mit meinem Anliegen offen an Euch wende. Um es kurz zu machen: In letzter Zeit ist es in Nalbandian vermehrt zu merkwürdigen Vorfällen gekommen: Zau¬berutensilien sind verschwunden, rätselhafte magische Unglücksfälle im Unterricht ver¬unsicherten unsere Schutzbefohlenen. Vor einer Woche kam gar ein Schüler der Akademie bei einem bis heute ungeklärten Unfall ums Leben. Irgendetwas geht vor in diesen Mauern! Ich sowie einige der Dozenten fürchten um unsere Sicherheit - und um die unseres gütigen Königs Gesarl, der in wenigen Tagen hier eintrifft!
Daher meine Bitte an Euch, edler Herr Bolko - falls Ihr nicht ohnehin gewillt wart, der Einladung von Magister Odens zu folgen: Kommt zu uns nach Nalbandian und nehmt Euch der mysteriösen Vorgänge an!
Ich werde mich umgehend nach Eurem Ein¬treffen mit Euch in Verbindung setzen.
Euer untertänigster Diener Phreno (akademischer Sekretär)
PS: Ich bin sicher, als weltgewandter Held habt Ihr meinen kleinen Trick mit der Geheimtinte binnen eines Wimpernschlags durchschaut!«
Du hast die Botschaft just zu Ende gelesen, als die Buchstaben schon wieder zu verblassen beginnen. Bolko reißt dir das Pergament aus der Hand und sieht dich entrüstet an.
»Was machst du denn da? Ich dachte schon, du wolltest meine schöne Einladung verbren¬nen! « Er wedelt mit dem Blatt in der Luft herum, und im Handumdrehen sind auch die letzten Buchstaben der Geheimbotschaft verschwunden. »Also, was ist nun? Bist du dabei oder nicht?«
Du erwiderst seinen Blick ernst. Deine Entschei¬dung ist gefallen.
»Ja. Ich bin dabei!«
© 2011 SchneiderBuch
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstraße 30-36, 50667 Köln
Alle Rechte vorbehalten.
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Autoren-Porträt von Jens Schumacher
Jens Schumacher, geb. 1974 in Mainz, arbeitet seit Mitte der Neunzigerjahre als freier Autor für Jugend- und Erwachsenenstoffe. Seine Romane und Erzählungen sind in den unterschiedlichsten Genres angesiedelt, er hat Krimis, Gruselgeschichten, Kindersachbücher und Jugendserien geschrieben, die in diverse Sprachen übersetzt werden. Der Autor lebt in Mainz sowie einem kleinen Ort tief in der Pfalz.
Bibliographische Angaben
- Autor: Jens Schumacher
- Altersempfehlung: 10 - 12 Jahre
- 2011, 284 Seiten, 18 Abbildungen, Maße: 12,5 x 18,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Schneiderbuch
- ISBN-10: 3505127914
- ISBN-13: 9783505127915
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