Wer Grenzen zieht, kann Wege öffnen
Das Tao der Erziehung
Wer ein Kind erzieht, übernimmt eine große Verantwortung. Er begleitet ein Kind quasi als Reiseleiter durchs Leben, zeigt ihm Möglichkeiten und Grenzen auf. Wie dies liebevoll gelingen kann, zeigt dieser einfühlsame Ratgeber: 12...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Wer Grenzen zieht, kann Wege öffnen “
Wer ein Kind erzieht, übernimmt eine große Verantwortung. Er begleitet ein Kind quasi als Reiseleiter durchs Leben, zeigt ihm Möglichkeiten und Grenzen auf. Wie dies liebevoll gelingen kann, zeigt dieser einfühlsame Ratgeber: 12 Leitsätze für ein neues Erziehungsbewusstsein und viele Übungen und Denkanstöße machen Erziehung zu einem Reifeprozess für Kinder und Eltern.
Klappentext zu „Wer Grenzen zieht, kann Wege öffnen “
"Kinder werden zu Tyrannen", weil sie der Spiegel derer sind, die sie ins Leben begleiten. Dieser Denkansatz ist für den Bestseller-Autor Bernhard Moestl der Ausgangspunkt für eine spannende Gedankenreise in die Welt der Erziehung.Für ihn haben Eltern die Funktion von Reiseleitern, die ihre Kinder ins Leben begleiten. Und wie alle guten Reiseleiter, sollten Eltern sich für ihre verantwortungsvolle Aufgabe wappnen und vorerst selbst drei Wege beschreiten:
Der erste Weg ist "der Weg zum Selbst". Nach asiatischer Einsicht setzt Führungsstärke die Fähigkeit zur Selbstführung voraus. Ohne Reflexion der eigenen Wurzeln und dem kritischen Hinterfragen der eigenen Kindheit ist ein verantwortungsvolles Denken und Führen von Kindern nicht möglich.
Der zweite Weg ist der "Weg zum Kind". Es ist eine Kunst das eigene Kind mit Respekt zu behandeln, es aber auch in seine Grenzen zu weisen, ähnlich einem Reiseleiter, der vor Gefahren warnt, die sich auf dem Weg befinden.
An dritter Stelle steht der "Weg ins Leben". Hier lernen Eltern, ihr Kind vertrauensvoll loszulassen, d.h. sie gewinnen die Erkenntnis, dass Kinder sich in ihrer Welt selbständig bewegen müssen, auch in Krisensituationen.
Wenn Erziehende diese drei Wege beschritten haben und sich ihrer Reiseleiterfunktionen bewusst geworden sind, werden aus Kindern glückliche Menschen und später auch gute Eltern.
Lese-Probe zu „Wer Grenzen zieht, kann Wege öffnen “
Wer Grenzen zieht, kann Wege öffnen von Bernhard MoestlVorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
in meinen Seminaren und Vorträgen werde ich oft gefragt, welche Fähigkeit man als wichtigste besitzen oder trainieren müsse, um in der kommenden Zeit gut überleben zu können. Oft ist meine kurze Antwort für die Teilnehmer überraschend: Bewusstsein. Wovon? Von allem, das Sie antreibt oder abhält, so oder so zu handeln.
Unsere Gesellschaft und die ganze Welt befinden sich in einem Wandel, der vieles in Frage stellt. Selbst was über Jahrhunderte als richtig galt, darf und muss heute diskutiert und in Frage gestellt werden. Nicht mehr das Nachahmen des Althergebrachten wird in der Zukunft im Vordergrund stehen, sondern jene Handlungen, die auf bewusster Überlegung und Entscheidung basieren. So auch in der Erziehung. Sie haben sicher schon einmal von den legendären Kampfmönchen des chinesischen Shaolin-Klosters gehört. Diese können uns gerade in einer Zeit ein Vorbild sein, in der das Thema Gewalt in Gesellschaft und Erziehung einen immer größeren Raum einnimmt. Wer seine Schüler in oftmals tödlichen Kampftechniken ausbildet, kommt mit Drohen und Strafen nicht weit.
Auf vier Säulen ruht die Erziehung der Mönche, die es als Aufgabe sehen, junge Novizen in ein verantwortungsvolles, glückliches Leben zu begleiten: Demut, Autorität, Disziplin und Liebe. Eine Idee, die sich, wie Bernhard Moestl auf eindrucksvolle Weise aufzeigt, nicht auf die asiatische Welt beschränkt. Gefragt ist auch hier Ihr Bewusstsein. Nicht handeln, weil Sie es eben so gelernt haben, sondern weil ehrliches Nachdenken Sie zur Überzeugung gebracht hat, das dies für Ihr Kind genauso richtig ist. Dieses Buch soll Ihnen auf diesem Weg Unterstützung sein.
Ihr
Gerhard Conzelmann
Präsident International Shaolin Institute e.
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V.
1. Die Kunst der Selbstreflexion
Man erzieht durch das, was man sagt, mehr noch durch das, was man tut, am meisten durch das, was man ist. (Ignatius von Antiochien)
Lerne, die Zukunft deines Kindes von deiner Vergangenheit zu trennen.
Viel ist in der letzten Zeit über Kinder diskutiert worden. Über ihre vielseitigen Entwicklungsmöglichkeiten, über ihre Probleme, über die immer größer werdenden Schwierigkeiten mit ihnen und über die Frage, wie das alles in den Griff zu bekommen sei. Experten wurden befragt, Eltern und Erzieher kamen als die sogenannten Betroffenen zu Wort. So vielfältig aber der Hintergrund der Diskutierenden und das Spektrum der möglichen Lösungen auch waren, in einem Punkt gab es erstaunliche Einigkeit: das Problem liegt an und bei den Kindern. Auffallend selten wurde dabei die Welt der Erwachsenen erwähnt. Vielleicht geschah es ja aus Unverständnis, vielleicht aus Unwissenheit, immer aber geschah es so, als gäbe es darüber nichts zu reden. Sicherlich war es kein Desinteresse. Mehr als einmal statteten Vertreter der Erwachsenenwelt der Welt der Kinder einen Besuch ab, die ihnen so fremd und lebensfeindlich erschienen sein muss wie einem Arktisbewohner die Wüste. Vielleicht gab es aber auch einen ganz anderen Grund: den einfachen Wunsch, zu vergessen, wie sehr diese beiden Welten miteinander verwoben, wie sehr genau die diskutierten Kinder das Produkt und damit der Spiegel eben jener Erwachsenenwelt sind.
»Lasst unsere Erziehung in Ruhe«, scheinen die Großen zu rufen, »die haben wir schon lange und gut hinter uns gebracht. Sorgen machen uns doch nur die Kleinen.«
Der Blick in den eigenen Spiegel
In den Köpfen vieler Menschen entsteht nun ein sehr eigenartiges Bild. Auf der einen Seite sehen sie die Kinder: abhängig, ungeformt, unangepasst und voller vermeintlicher Fehler. Ihnen gegenüber stehen die Erwachsenen: unabhängig, geformt, angepasst und vermeintlich ohne alle diese Fehler. Schließlich haben sie den Prozess der Erziehung bereits abgeschlossen und treten nun an, ihr Lebenswissen an den unreifen Nachwuchs weiterzugeben, aus diesem sozusagen anständige Menschen zu machen.
Sehen Sie das Bild? Gut. Hier also die Kinder, die noch keine Moral kennen, keine Regeln beachten und die Fähigkeit zum Verzicht als eine der wichtigsten Tugenden erst erwerben müssen. Kinder möchten nämlich alles haben. Hier, jetzt und sofort. Ihnen gegenüber jene, die sie leiten sollen. Voller Reife, Disziplin und der Fähigkeit, zu entsagen. Ach so? Klar. Es sind doch Erwachsene. Niemals kämen diese auf die Idee, ein neues Handy, einen neuen Fernseher, einen neuen Computer oder ein neues Auto zu kaufen, das sie nicht wirklich unbedingt benötigen. Und viel weniger noch fiele ihnen jemals ein, sich das Geld zu borgen sei es von Freunden, als Ratenkauf oder gar von der Bank , nur um den Kauf auf der Stelle möglich zu machen. Erwachsene haben Verzicht gelernt. Die tun so etwas nicht. Sie gehorchen auch allen Regeln. Schneller als erlaubt mit dem Auto zu fahren, käme ihnen genauso wenig in den Sinn, wie ohne vorherige Erlaubnis auch nur Lutschbonbons an sich zu nehmen. Es sei denn, andere täten vor ihnen das Gleiche. Aber das ist eine ganz andere Sache. Schließlich hat ihre Erziehung funktioniert! Ein komisches Bild, das ich Ihnen da zeige? Ich weiß. So wenig sie aber auch mit der Wirklichkeit zu tun hat, so sehr prägt diese Vorstellung seit langer Zeit das Erziehungsbild vieler Menschen und die Diskussionen darüber. Es ist so und nicht anders. Und es wird auch so bleiben. Wer nämlich den Mut hat, die heile Oberfläche der Erwachsenenwelt abzudecken und auch anzusprechen, worüber es nach Meinung so vieler nichts zu sprechen gibt, dem offenbart sich mit einem Schlag die gesamte, plötzlich ganz veränderte Szenerie. Mit ehrlichem Staunen muss der unvoreingenommene Betrachter nun erkennen, dass hier bei weitem nicht alles so ist, wie es sein sollte.
Viele Erziehende, so ist mit einem Mal ganz deutlich zu sehen, haben jenen Status, den sie von Kindern schon im frühen Alter erwarten, selbst nicht einmal annähernd erreicht.
Sie wären erschrocken, ja erzürnt, müssten sie ihr eigenes Verhalten bei Kindern beobachten. Schnell deckt unser Beobachter die Szene also wieder zu, und um seine eigenen Ansichten nicht zu gefährden, beschließt er, das soeben Gesehene im gleichen Moment auch wieder zu vergessen. In gewisser Hinsicht scheint dieses Verhalten natürlich notwendig und sogar gerechtfertigt zu sein. Ist doch Erziehung am Ende nichts anderes als die Nachahmung und die Weitergabe von vermeintlich richtigem Verhalten. Genau hier liegt aber das Problem. Der menschliche Geist ist träge und übernimmt lieber Fertiges, als selbst etwas Neues zu schaffen. Und so entspringt die Antwort auf die Frage, was nun richtig und was nun falsch ist, vielmehr anerzogenen, unreflektiert übernommenen Werten als eigenem Nachdenken und persönlicher Reflexion. Mit oft schlimmen Folgen. Ich will Ihnen ein Beispiel geben.
Die fatalen Folgen unreflektierten Handelns
Lange Zeit wurden Kinder, die als Linkshänder auf die Welt gekommen waren, zu Rechtshändern umerzogen. Das hatte weder medizinische noch psychologische Ursachen. Die linke Hand galt einfach in vielen Kulturen als unrein, und man war der Meinung, dass gesellschaftskompatible Rechtshänder es später einmal leichter hätten. Erwachsene hatten also als Kinder gelernt, dass das bevorzugte Benutzen der linken Hand falsch und das der rechten eben richtig wäre. Keiner der so Erzogenen hätte zwar jemals sagen können, warum dem so war, aber jeder von ihnen wusste, dass die für ihn getroffene Entscheidung die einzig richtige war. Und so wurde ungeachtet all der Nachteile, die viele »Umerzogene« am eigenen Leib verspürt hatten, dieser vermeintliche Fehler auch beim Nachwuchs behoben.
Wäre übrigens damals die Meinung der sogenannten Gesellschaft aufseiten der Linkshänder gestanden, würden die meisten von uns wohl heute mit der linken Hand schreiben. Reflexion und Nachdenken hätten hier mehr geholfen als blindes Nachahmen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Nachahmung an sich ist nicht das Problem. Jedes Lernen in der Natur beruht auf diesem wunderbaren Prinzip. Die Frage ist am Ende aber nicht, ob, sondern was wir nachahmen und warum wir es tun. Und genau bei dieser Überlegung gibt es einiges nachzuholen.
Copyright © 2010 by Knaur Verlag, ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
1. Die Kunst der Selbstreflexion
Man erzieht durch das, was man sagt, mehr noch durch das, was man tut, am meisten durch das, was man ist. (Ignatius von Antiochien)
Lerne, die Zukunft deines Kindes von deiner Vergangenheit zu trennen.
Viel ist in der letzten Zeit über Kinder diskutiert worden. Über ihre vielseitigen Entwicklungsmöglichkeiten, über ihre Probleme, über die immer größer werdenden Schwierigkeiten mit ihnen und über die Frage, wie das alles in den Griff zu bekommen sei. Experten wurden befragt, Eltern und Erzieher kamen als die sogenannten Betroffenen zu Wort. So vielfältig aber der Hintergrund der Diskutierenden und das Spektrum der möglichen Lösungen auch waren, in einem Punkt gab es erstaunliche Einigkeit: das Problem liegt an und bei den Kindern. Auffallend selten wurde dabei die Welt der Erwachsenen erwähnt. Vielleicht geschah es ja aus Unverständnis, vielleicht aus Unwissenheit, immer aber geschah es so, als gäbe es darüber nichts zu reden. Sicherlich war es kein Desinteresse. Mehr als einmal statteten Vertreter der Erwachsenenwelt der Welt der Kinder einen Besuch ab, die ihnen so fremd und lebensfeindlich erschienen sein muss wie einem Arktisbewohner die Wüste. Vielleicht gab es aber auch einen ganz anderen Grund: den einfachen Wunsch, zu vergessen, wie sehr diese beiden Welten miteinander verwoben, wie sehr genau die diskutierten Kinder das Produkt und damit der Spiegel eben jener Erwachsenenwelt sind.
»Lasst unsere Erziehung in Ruhe«, scheinen die Großen zu rufen, »die haben wir schon lange und gut hinter uns gebracht. Sorgen machen uns doch nur die Kleinen.«
Der Blick in den eigenen Spiegel
In den Köpfen vieler Menschen entsteht nun ein sehr eigenartiges Bild. Auf der einen Seite sehen sie die Kinder: abhängig, ungeformt, unangepasst und voller vermeintlicher Fehler. Ihnen gegenüber stehen die Erwachsenen: unabhängig, geformt, angepasst und vermeintlich ohne alle diese Fehler. Schließlich haben sie den Prozess der Erziehung bereits abgeschlossen und treten nun an, ihr Lebenswissen an den unreifen Nachwuchs weiterzugeben, aus diesem sozusagen anständige Menschen zu machen.
Sehen Sie das Bild? Gut. Hier also die Kinder, die noch keine Moral kennen, keine Regeln beachten und die Fähigkeit zum Verzicht als eine der wichtigsten Tugenden erst erwerben müssen. Kinder möchten nämlich alles haben. Hier, jetzt und sofort. Ihnen gegenüber jene, die sie leiten sollen. Voller Reife, Disziplin und der Fähigkeit, zu entsagen. Ach so? Klar. Es sind doch Erwachsene. Niemals kämen diese auf die Idee, ein neues Handy, einen neuen Fernseher, einen neuen Computer oder ein neues Auto zu kaufen, das sie nicht wirklich unbedingt benötigen. Und viel weniger noch fiele ihnen jemals ein, sich das Geld zu borgen sei es von Freunden, als Ratenkauf oder gar von der Bank , nur um den Kauf auf der Stelle möglich zu machen. Erwachsene haben Verzicht gelernt. Die tun so etwas nicht. Sie gehorchen auch allen Regeln. Schneller als erlaubt mit dem Auto zu fahren, käme ihnen genauso wenig in den Sinn, wie ohne vorherige Erlaubnis auch nur Lutschbonbons an sich zu nehmen. Es sei denn, andere täten vor ihnen das Gleiche. Aber das ist eine ganz andere Sache. Schließlich hat ihre Erziehung funktioniert! Ein komisches Bild, das ich Ihnen da zeige? Ich weiß. So wenig sie aber auch mit der Wirklichkeit zu tun hat, so sehr prägt diese Vorstellung seit langer Zeit das Erziehungsbild vieler Menschen und die Diskussionen darüber. Es ist so und nicht anders. Und es wird auch so bleiben. Wer nämlich den Mut hat, die heile Oberfläche der Erwachsenenwelt abzudecken und auch anzusprechen, worüber es nach Meinung so vieler nichts zu sprechen gibt, dem offenbart sich mit einem Schlag die gesamte, plötzlich ganz veränderte Szenerie. Mit ehrlichem Staunen muss der unvoreingenommene Betrachter nun erkennen, dass hier bei weitem nicht alles so ist, wie es sein sollte.
Viele Erziehende, so ist mit einem Mal ganz deutlich zu sehen, haben jenen Status, den sie von Kindern schon im frühen Alter erwarten, selbst nicht einmal annähernd erreicht.
Sie wären erschrocken, ja erzürnt, müssten sie ihr eigenes Verhalten bei Kindern beobachten. Schnell deckt unser Beobachter die Szene also wieder zu, und um seine eigenen Ansichten nicht zu gefährden, beschließt er, das soeben Gesehene im gleichen Moment auch wieder zu vergessen. In gewisser Hinsicht scheint dieses Verhalten natürlich notwendig und sogar gerechtfertigt zu sein. Ist doch Erziehung am Ende nichts anderes als die Nachahmung und die Weitergabe von vermeintlich richtigem Verhalten. Genau hier liegt aber das Problem. Der menschliche Geist ist träge und übernimmt lieber Fertiges, als selbst etwas Neues zu schaffen. Und so entspringt die Antwort auf die Frage, was nun richtig und was nun falsch ist, vielmehr anerzogenen, unreflektiert übernommenen Werten als eigenem Nachdenken und persönlicher Reflexion. Mit oft schlimmen Folgen. Ich will Ihnen ein Beispiel geben.
Die fatalen Folgen unreflektierten Handelns
Lange Zeit wurden Kinder, die als Linkshänder auf die Welt gekommen waren, zu Rechtshändern umerzogen. Das hatte weder medizinische noch psychologische Ursachen. Die linke Hand galt einfach in vielen Kulturen als unrein, und man war der Meinung, dass gesellschaftskompatible Rechtshänder es später einmal leichter hätten. Erwachsene hatten also als Kinder gelernt, dass das bevorzugte Benutzen der linken Hand falsch und das der rechten eben richtig wäre. Keiner der so Erzogenen hätte zwar jemals sagen können, warum dem so war, aber jeder von ihnen wusste, dass die für ihn getroffene Entscheidung die einzig richtige war. Und so wurde ungeachtet all der Nachteile, die viele »Umerzogene« am eigenen Leib verspürt hatten, dieser vermeintliche Fehler auch beim Nachwuchs behoben.
Wäre übrigens damals die Meinung der sogenannten Gesellschaft aufseiten der Linkshänder gestanden, würden die meisten von uns wohl heute mit der linken Hand schreiben. Reflexion und Nachdenken hätten hier mehr geholfen als blindes Nachahmen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Nachahmung an sich ist nicht das Problem. Jedes Lernen in der Natur beruht auf diesem wunderbaren Prinzip. Die Frage ist am Ende aber nicht, ob, sondern was wir nachahmen und warum wir es tun. Und genau bei dieser Überlegung gibt es einiges nachzuholen.
Copyright © 2010 by Knaur Verlag, ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
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Autoren-Porträt von Bernhard Moestl
Moestl, BernhardBernhard Moestl, geboren 1970 in Wien, ist Vortragsredner und Business-Coach mit den Schwerpunkten Bewusstsein und Führung. Er ist Autor erfolgreicher Sachbücher, in denen er die Erfahrungen zugänglich macht, die er bei Aufenthalten in Asien gesammelt hat, wo er u.a. im Shaolin-Kloster die Kampfkunst der Mönche erlernt hat. Diese Erkenntnisse nutzt er für seine Bücher und Seminare. www.bernhardmoestl.com
Bibliographische Angaben
- Autor: Bernhard Moestl
- 2010, 231 Seiten, 2 farbige Abbildungen, Maße: 15 x 21,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Knaur
- ISBN-10: 3426654776
- ISBN-13: 9783426654774
- Erscheinungsdatum: 11.03.2010
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