Wer ich bin
Sommer, große Ferien, Meer: Die Zwillinge Teresa und Sus freuen sich seit Monaten auf die Wochen in Griechenland, ohne Eltern. Doch dann wird der Urlaub in letzter Minute abgesagt - und eine gemeinsame Alternative finden sie nicht. Denn plötzlich...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Wer ich bin “
Sommer, große Ferien, Meer: Die Zwillinge Teresa und Sus freuen sich seit Monaten auf die Wochen in Griechenland, ohne Eltern. Doch dann wird der Urlaub in letzter Minute abgesagt - und eine gemeinsame Alternative finden sie nicht. Denn plötzlich gibt es Finn, den beide Schwestern mögen. Und Finn entscheidet sich ... Für Teresa und Sus beginnt eine schmerzliche Zeit der Trennung, die sie beide verändern wird.
Sigrid Zeevaert, selbst ein Zwilling, lässt - ganz behutsam und mit einem großen Gespür für die Altersgruppe und die ganze Bandbreite der Gefühle von vor Freude jauchzend bis zutiefst betrübt - beide Schwestern abwechselnd zu Wort kommen.
Ab 12 Jahren
Klappentext zu „Wer ich bin “
Sommer, große Ferien, Meer: Die Zwillinge Teresa und Sus freuen sich seit Monaten auf die Wochen in Griechenland, ohne Eltern. Doch dann wird der Urlaub in letzter Minute abgesagt - und eine gemeinsame Alternative finden sie nicht. Denn plötzlich gibt es Finn, den beide Schwestern mögen. Und Finn entscheidet sich ... Für Teresa und Sus beginnt eine schmerzliche Zeit der Trennung, die sie beide verändern wird.Sigrid Zeevaert, selbst ein Zwilling, lässt - ganz behutsam und mit einem großen Gespür für die Altersgruppe und die ganze Bandbreite der Gefühle von vor Freude jauchzend bis zutiefst betrübt - beide Schwestern abwechselnd zu Wort kommen.
Ab 12 Jahren
Lese-Probe zu „Wer ich bin “
Wer ich bin von Sigrid Zeevaert
Teresa
Ich bin wirklich wütend. Und gleichzeitig froh, dass alles auf einmal schnell geht und Sus bald mit Papa fährt. Nie hätte ich gedacht, dass es so sein könnte wie jetzt. Als hätte ich Sus nie richtig gekannt. Sus ist gemein. Was fällt ihr eigentlich ein? Mir so ein schlechtes Gewissen zu machen. Und sich die Haare zu schneiden. Ich finde es blöd. Glaubt sie etwa, für mich wäre es einfach? Als hätte ich sie belogen. Es war ehrlich, was ich gesagt habe. Mit mir und Finn war nichts. Ich habe es ja versucht. Aber davon will sie doch nichts wissen und versteht es auch nicht. Weil sie nur an sich denkt und glaubt, sie darf dann auch noch Sachen sagen, mit denen sie mich misstrauisch macht. Als wäre mit ihr und Finn was gewesen, von dem ich nichts weiß und was angeblich gemein von ihm war. Ich habe ihn ja gefragt. Und ich glaube ihm auch. Nach Elba will ich sowieso nicht mehr, soll sie doch hin. Auch wenn man nicht gerade das Gefühl hat, dass ihr daran etwas liegt. Papa kann einem leidtun. Und vielleicht hätte ich mich doch wehren sollen, als sie es über meinen Kopf hinweg entschieden hat. Wie es mit Mama allein werden wird, weiß ich ja nicht. Und außerdem bin ich zufällig auch gern am Meer. Was soll das überhaupt? Als könnte sie nicht mehr mit mir zusammensein. Als würde sie mein Anblick schon quälen. Mich ihrer ja auch. Sobald ich ihr Gesicht sehe, weiß ich, dass ich kein bisschen mitfahren will. Wasser gibt es auch hier mehr als genug. Den See. Und den Sommer. Und schöne Sachen, die man machen kann. Vielleicht ja mit Finn.
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Finn. Ein bisschen wie Luftanhalten ist es. Weil ich eben doch nicht richtig kann, wie ich will. Zum Beispiel zum Telefon gehen. Oder am Tisch einfach mal über ihn reden. Immer habe ich Angst, dass Sus wieder so guckt und sich den Kopf vielleicht noch kahl rasiert oder sich die restlichen Haare lackiert. Damit jeder denkt: Oh, guck mal die. Die hat irgendwas. Vielleicht ist sie krank. Oder sie hat es ganz schwer und keiner hilft ihr. Ich bin wirklich wütend auf sie.
Und zugleich denke ich immer an ihn. Jeden Abend, wenn ich im Bett liege und nicht einschlafen kann, stelle ich mir vor, was wir alles machen könnten und wie anders es wird, wenn Sus nicht mehr da ist, und dann freue ich mich. Und dann finde ich mich doch wieder gemein. Sus ist meine Schwester. Und wir sind in denselben Jungen verknallt, da ist es doch klar, dass sie spinnt.
Könnte ich nur mal reden und ihr erklären, wie alles ist, ohne dass ihr jedes Wort wehtut. Wenn Finn nicht gerade der Junge wäre, um den es geht, hätten wir uns doch längst auf eines unserer Betten geschmissen und bis in alle Einzelheiten darüber geredet. Und wie es war, als er mich geküsst hat. Es war so, wie man es sich nicht vorstellen kann. Und wie ich mir wünsche, dass es wieder passiert. In der Nacht, wenn ich so daliege, kommt es mir vor, als läge er auch da, irgendwo gar nicht weit von mir entfernt und wäre wach, so wie ich. Aber das versteht sie ja nicht und ich behalte es für mich.
Dabei haben wir uns früher oft ausgemalt, wie es wohl sein wird und wem von uns beiden es als Erstes passiert.
„Dir garantiert“, hat Sus noch gesagt und dabei gelacht.
Wie anders es in Wirklichkeit ist. Wie anders mit Finn.
Seit wir uns im Supermarkt wiedergetroffen haben und Sus über den Weg gelaufen sind, ist es noch schöner geworden. Und wir schicken uns SMS und telefonieren auch. Aber irgendwie warte ich darauf, dass Sus endlich fährt.
Als wir vor der Eisdiele gesessen haben, hat Finn mir von seiner Band erzählt. Er steht am Bass, und ich habe gedacht, dass ich es zu gern mal hören will. Und ihn dabei sehen. Außerdem glaube ich auch, dass ihm das mit Sus leidtut.
Er hat seinen Arm wieder um mich gelegt. Und ich hab mich nicht von der Stelle gerührt, weil es schön war, auch wenn ich Angst hatte, Sus käme vorbei und würde uns sehen.
Hat sie dann ja auch. Später, am Akazienweg. Anscheinend musste es wohl so sein. Und ich stand da und wusste, dass ich nichts erklären kann, weil sie mir sowieso nicht glaubt. So einfach ist das für Sus. Und wie es mir dabei geht, fragt sie sich nicht. Schneidet sich einfach die Haare ab.
Als sie packt, zum zweiten Mal in fünf Tagen, kommen mir fast die Tränen. Und ich denke, was gewesen wäre, wenn die Frau, die mit ihrem Auto auf dem Weg zu einem Geburtstagsfest war, Claudio nicht die Vorfahrt genommen hätte. Dann wäre Claudio jetzt bei seiner Freundin auf Sylt und wir säßen mit Tante Elena auf ihrer kleinen Terrasse auf Karpathos oder lägen am Strand, Sus und ich, und alles wäre mit uns, wie es immer war, und Finn wäre weit weg. Vielleicht hätte ich ihn schon vergessen, bestimmt aber könnte ich mit Sus reden und es wäre nicht so still zwischen uns.
Copyright © by Thienemann Verlag
Und zugleich denke ich immer an ihn. Jeden Abend, wenn ich im Bett liege und nicht einschlafen kann, stelle ich mir vor, was wir alles machen könnten und wie anders es wird, wenn Sus nicht mehr da ist, und dann freue ich mich. Und dann finde ich mich doch wieder gemein. Sus ist meine Schwester. Und wir sind in denselben Jungen verknallt, da ist es doch klar, dass sie spinnt.
Könnte ich nur mal reden und ihr erklären, wie alles ist, ohne dass ihr jedes Wort wehtut. Wenn Finn nicht gerade der Junge wäre, um den es geht, hätten wir uns doch längst auf eines unserer Betten geschmissen und bis in alle Einzelheiten darüber geredet. Und wie es war, als er mich geküsst hat. Es war so, wie man es sich nicht vorstellen kann. Und wie ich mir wünsche, dass es wieder passiert. In der Nacht, wenn ich so daliege, kommt es mir vor, als läge er auch da, irgendwo gar nicht weit von mir entfernt und wäre wach, so wie ich. Aber das versteht sie ja nicht und ich behalte es für mich.
Dabei haben wir uns früher oft ausgemalt, wie es wohl sein wird und wem von uns beiden es als Erstes passiert.
„Dir garantiert“, hat Sus noch gesagt und dabei gelacht.
Wie anders es in Wirklichkeit ist. Wie anders mit Finn.
Seit wir uns im Supermarkt wiedergetroffen haben und Sus über den Weg gelaufen sind, ist es noch schöner geworden. Und wir schicken uns SMS und telefonieren auch. Aber irgendwie warte ich darauf, dass Sus endlich fährt.
Als wir vor der Eisdiele gesessen haben, hat Finn mir von seiner Band erzählt. Er steht am Bass, und ich habe gedacht, dass ich es zu gern mal hören will. Und ihn dabei sehen. Außerdem glaube ich auch, dass ihm das mit Sus leidtut.
Er hat seinen Arm wieder um mich gelegt. Und ich hab mich nicht von der Stelle gerührt, weil es schön war, auch wenn ich Angst hatte, Sus käme vorbei und würde uns sehen.
Hat sie dann ja auch. Später, am Akazienweg. Anscheinend musste es wohl so sein. Und ich stand da und wusste, dass ich nichts erklären kann, weil sie mir sowieso nicht glaubt. So einfach ist das für Sus. Und wie es mir dabei geht, fragt sie sich nicht. Schneidet sich einfach die Haare ab.
Als sie packt, zum zweiten Mal in fünf Tagen, kommen mir fast die Tränen. Und ich denke, was gewesen wäre, wenn die Frau, die mit ihrem Auto auf dem Weg zu einem Geburtstagsfest war, Claudio nicht die Vorfahrt genommen hätte. Dann wäre Claudio jetzt bei seiner Freundin auf Sylt und wir säßen mit Tante Elena auf ihrer kleinen Terrasse auf Karpathos oder lägen am Strand, Sus und ich, und alles wäre mit uns, wie es immer war, und Finn wäre weit weg. Vielleicht hätte ich ihn schon vergessen, bestimmt aber könnte ich mit Sus reden und es wäre nicht so still zwischen uns.
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Autoren-Porträt von Sigrid Zeevaert
Sigrid Zeevaert wurde 1960 in Aachen geboren und wuchs mit vier Geschwistern auf. Während ihrer Grundschulzeit in einer Montessori-Schule begann sie bereits, das Schreiben als Ausdrucksform für sich zu entdecken, auch wenn sie damals noch nicht daran dachte, dass das zu ihrem Beruf werden könnte. Nach dem Abitur studierte sie Lehramt für die Primarstufe. Als Examensarbeit entstand hier ihr erstes Jugendbuch, für das sie 1987 mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet wurde. Weitere Bücher folgten, und statt in den Schuldienst einzutreten, wagte sie den Schritt in die schriftstellerische Selbstständigkeit. Ihre Werke gehören fast ausnahmslos dem Genre des realistischen Kinderbuches an. Immer wieder ist sie fasziniert, wie einmalig jede Geschichte für sich ist: Immer wieder mit einem besonderen Blick in die Welt, ins Innere des Menschen, in dem es lebendig und widersprüchlich zugeht, zärtlich und abgründig, und alles vorkommen kann. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. "Und ganz besonders Fabian" wurde für das ZDF verfilmt. Heute lebt die Autorin mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Aachen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sigrid Zeevaert
- Altersempfehlung: 12 - 15 Jahre
- 2009, 238 Seiten, Maße: 13,6 x 21,5 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
- ISBN-10: 3522200144
- ISBN-13: 9783522200141
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