Wie heißt das Zauberwort?
Wer musste nicht diese Speerspitzen mütterlicher Erziehung aushalten? "Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort"
Mit viel Liebe und Witz und einer gehörigen Portion Ironie hat Sven Häwel einen Grundwortschatz der mütterlichen Erziehung erarbeitet. Und...
Als Mängel-Exemplar
nur
Wer musste nicht diese Speerspitzen mütterlicher Erziehung aushalten? "Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort"
Mit viel Liebe und Witz und einer gehörigen Portion Ironie hat Sven Häwel einen Grundwortschatz der mütterlichen Erziehung erarbeitet. Und damit das witzigste Buch über die wichtigste Person im Leben: Die Mutter.
"Mutterwitz" mal wörtlich genommen: Ein aberwitziger Streifzug durch den mütterlichen Zitaten-Schatz!
"Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort."
"Dir kann man im Gehen die Schuhe besohlen."
"Mach mal die Augen zu, dann siehst du, was deins ist."
Wer kennt sie nicht, diese Speerspitzen mütterlicher Erziehung? Mit viel Liebe und einer Prise Ironie hat Sven Häwel eine Art Grundwortschatz der mütterlichen Erziehung erstellt. Die 1000 besten Mama-Sprüche enthalten all jene wegweisenden Worte, mit denen unsere Mütter uns immer wieder traktierten und die nur ein Ziel kannten: unser Bestes. Denn schließlich: "Ich bin immer noch deine Mutter!"
Wie heißt dasZauberwort von Sven Häwel
LESEPROBE
Mama - Die ewigenKlassiker
Hier beginnt dieKategorie Nummer eins, die der ewigen Klassiker. Natürlich mit einer Auflistungaller Meilensteine unter den Mama-Sprüchen. Wer diese nicht kennt, muss sichernsthaft fragen, ob er jemals eine Mutter hatte. Ihre Unkenntnis entlarvt eineernstzunehmende kulturelle Wissenslücke.
Das Maß ist voll
Dieser Spruchkommt ursprünglich aus dem Bayerischen. Durch die Verwässerung diverserRechtschreibreformen ist aus dem Biervolumen eine Längenmessung geworden.Historisch gesehen ist der Spruch Vorläufer des heute in der ganzen Weltgejodelten »Ozapft is!« der Bierzelte, mikroskopisch betrachtet versteht ersich als Dauerbrenner der heimischen Küche: »Kinder, das Essen ist fertig.«Unverständlich daher, warum diese Feststellung als Drohung und nicht alsEinladung zum zwangfreien Zechen verwendet wird.
Mach mal die Augen zu, dann siehst du, wasdeins ist
Gerne von Mamagebraucht, wenn der Nachwuchs seine Besitzansprüche der eigenen, rapidewachsenden Körpergröße anpassen möchte. Gerade im Pubertätsalter kommt dieserSpruch wie ein Messerstich daher. Meine besten Freunde haben die neuestenKlamotten und flirten wild mit den süßesten Mädels - nur ich muss die alteJeans vom großen Bruder auftragen. Der Hinweis, dass zur Sicherung dergesellschaftlichen Klasse gewisse Statussymbole, wie zum Beispiel ballongroßeDaunenjacken, unerlässlich sind, bleibt ungehört. Obiger Spruch beendet zumeistrecht unvermittelt alle Expansionsstrategien der Bittenden. Der Versuch desKonterns - »Ich schließe die Augen und sehe meinen Kleiderschrank randvoll mitden hippsten Amiklamotten« - wird meist mit einem vernichtenden Blick und einemgezischten »Bürschchen, treib s nicht auf die Spitze!« im Keim erstickt.
Kleine Sünden straft der liebe Gott sofort
Klar, wenn ichSchokolade aus dem Vorratsschrank entwende, bricht das Regal zusammen und dieKonservenbüchsen fallen mir auf den großen Zeh. Mama saust in die Küche,wirbelt tausend wichtige Kreise mit ihrem Zeigefinger in die Luft und zieht dieAugenbrauen hoch. Das Finale Grande ihres Auftritts ist dann der obige Spruch.Wichtig scheint mir jedoch die Klärung der Frage: »Wer straft denn die großenSünden?« Die Antwort ist so einfach wie erschütternd. Das Kleinzeug darf derliebe Herrgott machen, die dicken Fische gehören Mama. Denn die steht in derHierarchie noch eins weiter drüber, oder?
[...]
Manchmal denk ich, die haben dich imKrankenhaus vertauscht
Mama-Sprüche vondieser Qualität weisen auf die unendliche Hoffnungslosigkeit der Mütter hin. Dastehen sie einer gelungenen Zeugung nicht im Weg und freuen sich unbändig aufdas bestätigende Kopfnicken des Frauenarztes. Dann tragen sie neun Monate einKind aus, unzählige schlaflose Nächte und Heulanfälle, dass das Trommelfellplatzt. Und bei der ersten klitzekleinen Bosheit seitens des von ihrAusgetragenen negieren sie, dass derjenige ein Teil von ihnen ist. Von diesemSpruch gibt es zahlreiche Varianten. »Dich haben wir mit der Banane aus demUrwald gelockt« wird gern am Esstisch angebracht. Nicht minder bildhaft ist dieVersion: »Dich hat der Esel im Galopp verloren.« Zwei Aussprüche, die jedesnormale Kind in den Suizid treiben könnten, sind: »Mütter müssen blöd sein,sonst hätten sie keine Kinder« oder: »Wir bringen euch ins Kinderheim und holenuns neue Kinder!« Spätestens hier ist der Stab über die armen Kleinengebrochen. Jahrelange schwere Depressionen und ein gestörter Esstrieb gehörenzu den häufigsten Auswirkungen solcher Kommentare.
Ich glaube,das Christkind kommt dieses Jahr nicht
Mit dieserBemerkung begeben sich Mütter auf sehr dünnes Eis. Weiß doch bereits jederVierjährige - und jede Vierjährige -, dass das Christkind lediglich die fiktiveHauptfigur in einem weltbekannten Computerspiel ist, welches man im drittenLevel mit seiner Pump-Gun durchsieben muss. Mehr Wind muss um diese Personnicht gemacht werden. Szenen eines klassischen Eigentors sind in denFußgängerzonen Deutschlands Jahr für Jahr im Dezember zu beobachten, wennMütter den unartigen Rotzlöffel mit diesem Spruch zu disziplinieren versuchtund der kleine Lümmel daraufhin antwortet: »Mama? Für wen sind denn dann alldie Geschenke in den Tüten da?« Dann ist es nur gut, wenn man einen überausgeliebten Mann hat, der Ende Dezember Geburtstag hat. Schlecht, wenn auch diegesamte Verwandtschaft in den Sommermonaten das Licht der Welt erblickte. Hierhilft als letzte Rettung nur noch ein »Komm jetzt weiter« oder ein »Kind, fragnicht so viel«.
© Verlag DroemerKnaur
- Autor: Sven Häwel
- 2006, 197 Seiten, mit Abbildungen, Maße: 11,5 x 18 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Verlag: Droemer/Knaur
- ISBN-10: 3426778319
- ISBN-13: 9783426778319
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