Wie läuft eigentlich dein Motor?

Dieses Buch wendet sich an Betroffene, Therapeuten, Pädagogen und Eltern, die Kinder mit Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom (ADS) und Hyperkinetischem Syndrom (HKS) betreuen, behandeln oder unterrichten. Die so Betroffenen zeigen in folgenden Bereichen Verhaltensauffälligkeiten - Aufmerksamkeit/Konzentration - Kommunikation/Kontaktfähigkeit) - Bewegung/Betätigung - Erregungsniveau/Aktionsniveau/Antrieb - Emotionale Gestimmtheit. Ihr "Motor" läuft auf zu hohen bzw. niedrigen "Touren". Der Betroffene soll lernen, die "Drehzahl seines Motors" der jeweiligen Situation anzupassen und sich selbst zu regulieren. Ausgehend von dem Behandlungskonzept der Sensorischen Integration (SI) unter Berücksichtigung neuropsychologischer Aspekte lernt der Betroffene, sein jeweiliges Erregungsniveau wahrzunehmen und es sich bewußt zu machen und eigene Mittel zu finden, dieses Niveau der Situation angemessen zu heben bzw. zu senken. Der Therapeut hilft ihm dabei und steht den Eltern bzw. Lehrern beratend zur Seite. Das Buch zeigt, wie individuelle sensomotorische Präferenzen zu nutzen und wirksam zu machen sind. Dieses "Alert Program" vollzieht sich in drei Stufen: Die Stärke des Antriebs muß genau festgestellt, Methoden zur Veränderung des Aktionsniveaus erprobt, die Regulierung eingeübt werden. Es wird der jeweiligen Alterstufe angepaßt und in einen genauen Zeitrahmen gestellt. Praxisnah und gut strukturiert verdeutlicht das Buch das Vorgehen an vielen Fallbeispielen. Materialangaben, Vorgehensweisen, Planerstellung, alle Phasen sind visualisiert und illustriert. Im umfangreichen Anhang befinden sich alle Abbildungen, Arbeitsblätter und Vordrucke, die zur Durchführung des Programms benötigt werden, als Kopiervorlagen. Dies didaktisch anschaulich und klar gegliederte Buch gehört in die Hand jeder SI-TherapeutIn, die sich mit Problemen ADS-/HKS-Betroffener befaßt. Vorwort Denken wir an all die Dinge, die wir uns für unsere Kinder erhoffen - an all das, was sie unserer Ansicht nach lernen, erfahren und werden sollen - so gehen wir dabei wie selbstverständlich von bestimmten Grundvoraussetzungen aus. Wir setzen bei ihnen die Fähigkeiten voraus, uns zuzuhören, für eine gewisse Zeit aufmerksam sowie für das Lernen durch Erfahrungen ruhig und wachsam genug zu sein. Ohne diese Grundvoraussetzungen wird unseren Bemühungen trotz unserer Kreativität, unseres Enthusiasmus und unseres Wissens, nur wenig Erfolg beschieden sein. Die von uns erhoffte lebenslange Liebe zum Lernprozess wird dann bestenfalls nur eine Hassliebe sein. Das Buch "Wie läuft eigentlich dein Motor?" zeigt Eltern, Lehrern und Therapeuten einen Weg, wie sie ihren Kindern, Schülern und Patienten helfen können, auf der Basis dieses Grundlagenkonzepts etwas über sich selbst zu erfahren. Sowohl als Mutter als auch als Lehrerin habe ich viele der in diesem Buch vorgestellten Konzepte angewandt. Im Zuge der Erforschung vieler der in diesem Programm verwendeten Konzepte arbeitete Mary Sue Williams mit meinem Sohn, und ich konnte beobachten, wie aus diesem schläfrigen, langsamen, gelangweilt aussehenden Jungen - so wie der Rest der Welt ihn sah - das aufgeweckte, lebhafte Kind wurde, an dessen Existenz ich nie gezweifelt hatte. Heute, nach mehr als fünf Jahren, ist dieses lebhafte Kind ein intelligenter junger Mann, der in der Lage ist, seine Bedürfnisse in den unterschiedlichsten Situationen zu artikulieren und zu befriedigen. Im Klassenzimmer machte ich die aufregende Erfahrung, durch den Einsatz einiger in diesem Buch enthaltenen Techniken die Aufmerksamkeit der Schüler - diesen "schwer zu fassenden Schmetterling" - zu wecken. Ich habe die gleichen Techniken bei verschiedenen Schülern unterschiedlichsten Niveaus angewandt und nehme stets dankbar zur Kenntnis, wozu Schüler in der Lage sind, wenn nur ihr Motor "richtig läuft". Das AP (Alert Program) ist ein wichtiges Instrument für Erwachsene, die sich damit beschäftigen, AP-Teilnehmern/-Patienten zu helfen, insbesondere jenen mit sensorischen Verarbeitungs- und Lernschwierigkeiten. Es ist einfach anzuwenden, macht sowohl AP-Teilnehmern/-Patienten als auch den mit ihnen arbeitenden Erwachsenen Spaß und lässt sich leicht auf das wirkliche Leben übertragen. Es ermöglicht AP-Teilnehmern/-Patienten, die beim Lernen durch Erfahrungen bisher nur geringe Fortschritte erzielt hatten, erfolgreicher zu werden und sich selbst zu verstehen. Lesen Sie diese Broschüre sorgfältig und denken Sie einmal darüber nach, inwieweit die hier beschriebenen Fallbeispiele auf ihre AP-Teilnehmer/-Patienten übertragbar sind. Denken Sie auch über sich selbst nach. Wie läuft eigentlich Ihr Motor? Maryann Trott, M. A. (Master of Arts, Magister der philosophischen Fakultät) Autorin von "SenseAbilities: "Understanding Sensory Integration" (Fähigkeiten zur sensorischen Wahrnehmung: Was versteht man unter "Sensorischer Integration"?)