Zum methodologischen Wert von Vorhersagen
Der methodologische Wert von Vorhersagen - d.h., ob bestätigte Vorhersagen ein geeignetes Kriterium der Theoriewahl und -bewertung sind - ist philosophisch und historisch umstritten: Philosophisch ist strittig, aus welchem Grund eine bestätigte Vorhersage...
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Der methodologische Wert von Vorhersagen - d.h., ob bestätigte Vorhersagen ein geeignetes Kriterium der Theoriewahl und -bewertung sind - ist philosophisch und historisch umstritten: Philosophisch ist strittig, aus welchem Grund eine bestätigte Vorhersage von größerem Wert sein sollte als eine Erklärung bekannter Phänomene; wissenschaftshistorisch ist strittig, ob bestätigte Vorhersagen tatsächlich gute Theorien (und nur diese) auszeichnen. Beide Probleme hängen zusammen. Die Arbeit verteidigt den methodologischen Wert von Vorhersagen. Anhand der Fälle der Fresnelschen Optik, der Allgemeinen Relativitätstheorie und de Saussures Ablauttheorie zeigt sie exemplarisch, dass die Uneinheitlichkeit des empirischen Befundes die Kehrseite unterschiedlicher methodologischer Positionen ist. Von diesen verschiedenen Positionen erweist sich die des Methodologen William Whewells als die fruchtbarste: Eine Explikation von Whewells Ansatz gestattet es vor allem, bestimmte Erklärungen bekannter Phänomene als Vorhersagen zu deuten und damit vermeintliche historische Gegenbeispiele zu entkräften, sowie die empirische Unhaltbarkeit der Deutung erfolgreicher Vorhersagen als Zufallstreffer nachzuweisen.
Autoren-Porträt von Cornelis Menke
Cornelis Menke, geb. 1973, Studium der Philosophie, Gräzistik sowie der Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2007 Promotion in Philosophie an der Universität Bielefeld. Dort seit 2008 als Dilthey-Fellow (VolkswagenStiftung) und Nachwuchsgruppenleiter am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung.
Bibliographische Angaben
- Autor: Cornelis Menke
- 2009, 188 Seiten, Maße: 15,9 x 23,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Brill Mentis
- ISBN-10: 3897856581
- ISBN-13: 9783897856585
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