Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7
Roman. Deutsche Erstausgabe
Denn Liebe heilt alle Wunden.
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7 “
Denn Liebe heilt alle Wunden.
Klappentext zu „Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7 “
Was ist aus dem sorglosen Jungen geworden, der einst ihr Herz erobert hat? Liz ist schockiert: Ihr Jugendfreund Rick Sudder ist ein gebrochener Mann, als er schwer verletzt von seinem Einsatz als Marine nach Virgin River zurückkehrt. Verbittert über sein Schicksal schlägt er alle Hilfsangebote aus und weist selbst Liz, die ihn immer noch liebt, zurück. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Wie kann sie Rick klarmachen, dass es kein Mitleid ist, was sie empfindet? Wird die Kraft ihrer Liebe seine Wunden heilen und die Eiseskälte aus seinem Herzen vertreiben?
Was ist aus dem sorglosen Jungen geworden, der einst ihr Herz erobert hat? Liz ist schockiert: Ihr Jugendfreund Rick Sudder ist ein gebrochener Mann, als er schwer verletzt von seinem Einsatz als Marine nach Virgin River zurückkehrt. Verbittert über sein Schicksal schlägt er alle Hilfsangebote aus und weist selbst Liz, die ihn immer noch liebt, zurück. Doch sie gibt die Hoffnung nicht auf. Wie kann sie Rick klarmachen, dass es kein Mitleid ist, was sie empfindet? Wird die Kraft ihrer Liebe seine Wunden heilen und die Eiseskälte aus seinem Herzen vertreiben?
Lese-Probe zu „Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7 “
Zurück in Virgin River von Robyn Carr1. KAPITEL
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Walt Booth fühlte sich einsam. Er war zweiundsechzig Jahre alt und seit über fünf Jahren Witwer. Seine Kinder, damals sechsundzwanzig und vierzehn, lebten inzwischen ihr eigenes Leben. Vanessa war mit Paul verheiratet. Sie wohnten auf dem Grundstück hinter den Ställen. Tom hatte schon fast sein erstes Jahr in West Point hinter sich. Walts Nichte Shelby, die bei ihm gewohnt hatte, war vor der Februarkälte in den Urlaub nach Maui geflüchtet, bevor sie ihr Studium in San Francisco beginnen wollte. All das beschäftigte Walt im Moment jedoch nur flüchtig. Er war mit den Gedanken bei seiner Nachbarin, einer lebhaften, wunderschönen, berühmten und nur wenig jüngeren Filmschauspielerin, mit der er erst vor Kurzem etwas angefangen hatte. Sie hieß Muriel St. Claire. Ihre Beziehung hatte sich gerade vertieft, als sie wegen eines Kinofilms nach Hollywood abreisen musste. Walt war bei ihren beiden Labradorhunden und den Pferden zurückgeblieben. Seit Muriel im Privatjet nach L.A. aufgebrochen war, hatte sie sich erst ein einziges Mal gemeldet. Im Hintergrund hatte Walt Partygeräusche gehört. Musik, Gesprächsfetzen, Gelächter und das Klirren von Gläsern. Muriel hatte geklungen, als riefe sie vom anderen Ende der Welt aus an. Tatsache war, dass Walt sich in sie verliebt hatte. Sie hatte ihn fasziniert, weil sie so gar nicht seiner Vorstellung eines Filmstars entsprach. Muriel war vor fast einem Jahr nach Virgin River gekommen und mit ihren Tieren in ein altes Bauernhaus gezogen, das sie fast alleine restauriert hatte. Walt hatte sie nie in etwas anderem als alten Hemden, Jeans und Stiefeln oder einem Maleroverall gesehen. Sie war eine bombastische Reiterin, Expertin im Schießen und richtete ihre Hunde auf die Jagd von Wasservögeln ab. Muriel war naturverbunden und stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Außerdem hatte sie einen messerscharfen Verstand, und ihre natürliche Schönheit war in Walts Augen etwas ganz Außergewöhnliches. Und nun drehte sie einen Film mit Jack Nicholson, während Walt in seinem Wohnzimmer am Fenster saß und ihren Hund hinterm Ohr kraulte. Und offen gestanden fragte er sich, ob sie jemals wieder zurückkommen würde.
Als es an seiner Tür läutete, erhob er sich schwerfällig. Vor zwei Wochen hatte er sich noch gefühlt wie ein Sechzehnjähriger, der sich auf seine tägliche Verabredung mit Muriel freute. Doch jetzt fühlte er sich alt und kurzatmig.
Er öffnete Luke Riordan die Tür und betrachtete ihn missbilligend. Luke Riordan war so ziemlich der letzte Mensch, den er in diesem Augenblick gebrauchen konnte. Luke und Shelby hatten eine Affäre miteinander gehabt, und die Sache war nicht gut ausgegangen. Walt hielt diese Geschichte für den wahren Grund der Abreise seiner Nichte.
„Guten Morgen, General", begrüßte ihn Luke mit leichtem Kopfnicken. „Haben Sie eine Minute Zeit?"
„Ich glaube schon", antwortete Walt. „Kaffee?" „Nein danke, Sir", lehnte Luke ab und betrat das Haus. „Es geht nur um ... Na ja, ich dachte, ich sollte mich bei Ihnen entschuldigen."
„Ach ja?", fragte Walt. Er wandte sich ab und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Die Hunde sprangen sofort auf Luke zu, als sie ihn entdeckten. Der schokoladenbraune Labrador ließ sich zwar brav vor Luke nieder, wedelte aber dermaßen heftig mit dem Schwanz, dass der gesamte Hundekörper zu vibrieren schien. Währenddessen geriet der kaum ein Jahr alte Buff total außer Rand und Band und sprang Luke an, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Buff! Platz!", befahl Walt. Doch es half nicht viel. Der gelbe Labrador geriet immer total aus dem Häuschen, sobald sich Besucher blicken ließen.
„Meine Güte." Luke packte den Hund lachend hinter den Ohren und setzte ihn ab. „Da haben Sie aber eine schöne Gesellschaft."
„Das sind Muriels Hunde. Sie ist nicht in der Stadt, und ich passe auf die beiden auf."
„Nicht in der Stadt?", erkundigte sich Luke.
Walt setzte sich in seinen Sessel und schnippte mit den Fingern, um die Hunde zu sich zu locken. Er war nicht bereit, noch weitere Informationen über Muriels Verbleib preiszugeben. Mit je einem Labrador an seiner Seite deutete er auf den gegenüberliegenden Sessel. „Setzen Sie sich, Riordan. Ich bin ganz wild auf Ihre Entschuldigung."
Umständlich nahm Luke Platz. „General Booth, Sir. Shelby ist meinetwegen vor zwei Wochen abgereist. Es tut mir leid, Sir. Sie hatte Grund zur Annahme, dass ihre Zukunft mit mir ungewiss sei, und reiste ab."
Walt lehnte sich zurück. Shelby war fünfundzwanzig und Luke achtunddreißig Jahre alt. Von Anfang an hatte Walt befürchtet, dass die Beziehung seiner Nichte zu diesem kantigen Hubschrauberpiloten schmerzlich für sie enden würde. „Warum überrascht mich das jetzt nicht?", erwiderte Walt unfreundlich.
„Ich habe sie gehen lassen, Sir, weil ich dachte, dass es besser sei. Ich fand den Gedanken, dass sie jemandem wie mir vertrauen könnte, furchtbar."
Walt grinste. Er selbst hätte es nicht besser ausdrücken können. „Ich hätte Sie einfach erschießen sollen", sagte er. „Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht."
Luke gelang es nur mühsam, seine Verärgerung zu unterdrücken. „Das kann ich mir vorstellen, Sir." Luke hatte noch nicht lang genug seinen Militärdienst quittiert, um die Hierarchie außer Acht zu lassen. Für ihn würde der General immer der General bleiben, und darum verdiente er den entsprechenden Respekt, auch wenn er sich wie ein Mistkerl benahm und Lukes Leben bedrohte.
„Sie sollten sich lieber bei meiner Nichte entschuldigen, statt bei mir", meinte Walt. „Darum habe ich mich schon gekümmert, Sir. Unglaublicherweise hat sie mir verziehen."
„Sie haben mit ihr geredet?" „Ja, Sir. Sie ist zurück und war höllisch sauer auf mich, aber ich habe mich ihrer Gnade ausgeliefert, und sie hat mir noch eine Chance gegeben. Diesmal werde ich es nicht vermasseln." Walt machte große Augen und zog die buschigen schwarzen Augenbrauen hoch. „Shelby ist zurück?"
„Ja, Sir. Sie bat mich, Ihnen zu sagen, dass sie gleich hierherkommt. Sie hat noch etwas zu erledigen, und ich wollte vorher mit Ihnen sprechen."
„Um sich zu entschuldigen", grummelte Walt. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich meine Nichte gerne sehen."
„Sie wird gleich hier sein. Doch da ist noch etwas anderes. Ich hätte gerne Ihr Einverständnis, bevor ich Shelby bitte, meine Frau zu werden."
Walt knirschte mit den Zähnen. „Sie strapazieren Ihr Glück aber wirklich."
„Oh, Sie wissen noch nicht mal die Hälfte." Luke lachte in sich hinein. „Ich bin jetzt fast neununddreißig Jahre alt und will das volle Programm. Dabei gehört das nicht einmal zu Shelbys Bedingungen - aber ich will es so. General Booth, Ihre Nichte bedeutet mir alles. Ich kann nicht mehr ohne sie leben. Ich dachte, es ginge vielleicht. Ich habe es sogar versucht, aber es ist zu spät. Ich liebe Shelby. Ich werde sie immer lieben. Für den Rest meines Lebens."
Walt setzte sich aufrecht hin und rutschte unruhig auf dem Sessel herum. „Was ist mit ihrer Ausbildung? Mit ihrer Familie? Ich glaube zwar auch, dass meine Nichte eine Familie haben will, aber falls ich mich nicht irre, hatte ich Sie sagen hören, dass Sie nicht ..."
„Sie haben vermutlich schon eine ganze Reihe von Dingen von mir gehört. Ich hatte ja auch gedacht, dass ich es so meine, doch das ist nicht der Fall, Sir. Shelby kann von mir verlangen, was sie will. Sie kann machen, was sie will - ich werde sie unterstützen. Und ich werde Shelbys Zeit nicht verschwenden, Sir. Wenn sie mich heiratet, gebe ich ihr alles, was ich habe, und gehe mit ihr, wo immer sie hinwill. Sie wird mein Haus nie wieder in dem Glauben verlassen, sie sei mir egal. Das hätte der schlimmste Fehler meines Lebens werden können."
Unfreiwillig musste Walt lächeln. „Sie haben Ihre Lektion gelernt, mein Junge, was?"
Luke störte es nicht, dass sein Militär-Idol ihn „mein Junge" nannte. Aber dass der Mann die Wahrheit so lässig ausgesprochen hatte, traf ihn gewaltig.
„Oh Mann", stieß er kopfschüttelnd aus. „Sie ahnen nicht, wie recht Sie haben." Walt lehnte sich wieder zurück. „Es gefällt mir, Sie so demütig zu sehen, Riordan. Was wäre, wenn ich Ihnen meine Erlaubnis nicht geben würde?"
„Oh, dann werde ich trotzdem um Shelbys Hand anhalten. Ich werde ihr erklären, dass Sie nicht damit einverstanden sind, und bitte sie dennoch um ihr Jawort. Allerdings würde ich es diesmal gerne richtig machen, Sir. Ich habe schon genug Fehler gemacht - und will nicht noch mehr machen."
„Hmm", murmelte Walt. „Das ist vermutlich nicht die einzige Überraschung ..."
„Sir?" „Ich hatte dich gar nicht für so intelligent gehalten."
Luke schüttelte den Kopf. Nun bekam er, was er verdiente. Er war mit der Nichte des Generals ins Bett gegangen und hatte ihr erzählt, dass er kein Typ war, der sich fest binden wollte. Jetzt musste er seinen Verstand benutzen, um es wiedergutzumachen. Dabei wusste er genau, dass es dem General schwerfiel, ihm zu glauben. Er selbst hätte sich diesen Sinneswandel ja auch nicht so einfach abgenommen, wenn er an Walts Stelle gewesen und Shelby seine Nichte wäre. Walt würde ihn offenbar wohl noch eine Zeit lang quälen. Luke vermutete, dass es einfach dazugehörte.
Dann ging die Haustür auf, und Shelby rauschte herein. Die beiden Männer erhoben sich, doch Luke war schneller bei ihr und legte ihr den Arm um die Taille. „Hast du alles erledigt?", fragte er leise.
„Hhm", antwortete sie und lächelte. „Ich konnte mich nicht schneller losreißen." Shelby hatte Virgin River verlassen, ohne Lukes Helfer Art auf Wiedersehen zu sagen. Das war an sich noch kein Verbrechen, aber Art war ein dreißigjähriger Mann mit Downsyndrom, und einfach ohne Erklärung oder Abschied zu verschwinden, hatte ihm den Eindruck vermittelt, verlassen worden zu sein.
„Er war nicht böse auf mich - nur beunruhigt."
Dann wandte sie sich an ihren Onkel. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe, dass ich wieder zurückkomme, Onkel Walt. Ich musste erst noch etwas mit Luke klären."
Walt betrachtete das schöne, strahlende Gesicht seiner Nichte. Ihre haselnussbraunen Augen glänzten, und ihre Wangen waren vor lauter Aufregung gerötet. Doch das war nicht weiter überraschend. Ein Blick in Lukes Gesicht verriet ihm viel mehr. Luke hatte immer die Ausstrahlung eines bösen Jungen besessen. Eine Aura, die ihn gefährlich und jähzornig erscheinen ließ. Bis jetzt. Auf einmal waren seine rauen Kanten verschwunden und sein Gesichtsausdruck war ungefähr so feindselig wie der eines Hundewelpen.
Lachend schloss Walt seine Nichte in die Arme und drückte sie fest an sich. „Shelby, Shelby", sagte er und schaute sie grinsend an. „Es sieht so aus als hättest du diesen Kerl gezähmt. Er scheint überhaupt keinen Kampfgeist mehr zu haben."
„Gott sei Dank", erwiderte sie. „Ich glaube nicht, dass ich es noch länger ausgehalten hätte. Er war wirklich ganz schön anstrengend. Trotzdem muss Luke noch ein bisschen an sich arbeiten, deshalb werde ich jetzt bei ihm wohnen. Ich komme aber jeden Tag hierher und helfe dir, so wie immer, mit den Pferden."
Shelby beugte sich hinunter, um die beiden Labradore zu kraulen. „Wo ist Muriel?" „In Hollywood. Sie dreht einen Film." „Sag bloß?", fragte Shelby breit grinsend. „Wie beeindruckend."
Muriel hätten die neuen Nachrichten gefallen, dachte Walt. Obwohl er Muriel erzählt hatte, dass er sie in allem, was ihr Herz begehrte, unterstützen würde, fühlte er sich nicht wie eine Stütze. Stattdessen war er eifersüchtig, einsam und stand total neben sich. Die Neuigkeiten von Shelby und Luke verstärkten dieses Gefühl noch.
Walt versuchte, es zu ignorieren. „Luke?", sagte er und suchte Lukes Blick. Als Walt sich Lukes Aufmerksamkeit sicher war, nickte er ihm kurz zu. Das genügte. Luke Riordans Augen strahlten, als ob er von innen leuchtete.
In der Nacht läutete das Telefon auf Walts Nachttisch. Er dachte zuerst, es sei Shelby, die ihre Sachen bei Luke untergebracht hatte, und hoffte, dass nichts schiefgelaufen war. Als Nächstes dachte er an Vanessa, Paul und den kleinen Matt, seinen Enkel. Auch Tom schoss ihm durch den Kopf. Doch ein mitternächtlicher Anruf auf West Point war höchst unwahrscheinlich.
„Walt", hörte er Muriels Stimme, bevor er sich gesammelt hatte, um angemessen zu reagieren. „Liebling, es tut mir leid ... Ich weiß, wie spät es ist."
Liebling? Hatte sie ihn Liebling genannt? Aber in Hollywood nannte vermutlich jeder jeden Liebling. „Ist schon in Ordnung", erwiderte er verschlafen. „Wie geht es dir?"
„Mir geht's gut. Ich habe zum ersten Mal seit Tagen Zeit, dich anzurufen. Doch das wird nicht so bleiben. Hoffe ich jedenfalls."
„Was ist los?" „Na ja. Eine ganze Menge. Die Produktionsfirma gibt an allen wichtigen Orten in der Stadt kleine Partys, um schon einmal die Begeisterung für unseren Film anzufachen, indem sie uns Schauspieler auf diese Partys schickt. Ich lese mich in die Rolle ein und verbringe ziemlich viel Zeit mit dem Drehbuchautor, der meinen Text, sobald ich ihn auswendig gelernt habe, wieder ändert. Ich probiere meine Garderobe, spreche mit dem Produktionsdesigner über das Storyboard, nehme Einladungen zu Mittagessen, Drinks, Abendessen und noch mehr Drinks an und rede bis Mitternacht mit irgendwelchen Menschen. Dann falle ich normalerweise todmüde ins Bett und schlafe bis fünf Uhr morgens wie eine Tote, stehe auf und springe aufs Laufband."
Irritiert schüttelte Walt den Kopf. „Wieso springst du auf ein Laufband?"
Sie lachte. „Ich muss doch gut in Form sein. Und hier habe ich weder Hunde noch Pferde, die mir helfen würden, meine Figur zu halten. Ich habe meinen alten Trainer engagiert, um alles ein wenig zu straffen. Ich weiß, es klingt nicht so, aber ich trainiere hier wie eine Wilde."
„Du könntest auf die Einladungen zum Drink verzichten, dann würdest du dich besser fühlen."
„Ich trinke nur Mineralwasser, wenn ich mich mit Schauspielern, Producern, PR-Agenten und so weiter treffe. Sie werden mich nicht mit heruntergelassenen Hosen erwischen."
Walt lächelte und fühlte sich sofort beschämt, weil er sie so provoziert hatte. Und auch stolz; sie war ein Profi - das hätte er wissen müssen. „Das klingt nach meiner Muriel." „Erzähl mal, was ist zu Hause los?" „Shelby ist wieder da", sagte er. Muriel schwieg, bevor sie überrascht fragte: „Tatsächlich?"
„Ja, meine Liebe. Und offenbar ist es Luke gelungen, sie zufriedenzustellen, denn sie ist gleich zu ihm gezogen. Heute Morgen war Luke bei mir, um mich um die Hand von Shelby zu bitten."
„Was du nicht sagst. Und? Hast du ihm deine Erlaubnis gegeben?"
„Nein. Ich habe ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren. Und, dass ich ihn hätte erschießen sollen. Das habe ich ihm gesagt." „Oh, das erzählst du mir nur, weil du willst, dass ich dich für einen Tyrann halte, stimmt's?" „Das dumme Mädchen scheint diesen Luke wirklich zu lieben. Und ihn solltest du erst mal sehen. Hat sich ihrem Regiment schnell gefügt. Ich wette, wenn er sein Hemd hochheben würde, könnte man überall auf seinem Rücken Peitschenstriemen erkennen. Er ist Wachs in ihren Händen."
„Das glaube ich nicht", erwiderte sie lachend. „Gut für Shelby. Bei mir hat ihre Methode nie funktioniert. Wenn ich einfach gegangen bin, hieß es immer nur: ‚Okay und tschüss.‘"
„Wie ist Jack Wie-hieß-er-noch-gleich denn so?"
„Wirst du seinen Namen denn niemals aussprechen?", fragte sie mit einem hörbaren Seufzer.
„Nein."
„Er ist ein netter Mann. Professionell, pünktlich, talentiert, und es gefällt ihm sehr, wie die Leute vor ihm auf die Knie fallen. Und das sollten sie auch. Er hat wirklich eine Gabe. Ich mag ihn. Ich glaube, es wird fantastisch werden, noch einmal mit ihm zu arbeiten."
„Muriel", sagte Walt zärtlich. „Wann kommst du nach Hause?"
Sie antwortete ihm ebenso zärtlich. „Ich habe keine Ahnung, Walt. Und ja, ich vermisse dich auch."
Übersetzung: Barbara Minden
MIRA Taschenbuch Band 25600 © 2009 by Robyn Carr Originaltitel: Paradise Valley
Walt Booth fühlte sich einsam. Er war zweiundsechzig Jahre alt und seit über fünf Jahren Witwer. Seine Kinder, damals sechsundzwanzig und vierzehn, lebten inzwischen ihr eigenes Leben. Vanessa war mit Paul verheiratet. Sie wohnten auf dem Grundstück hinter den Ställen. Tom hatte schon fast sein erstes Jahr in West Point hinter sich. Walts Nichte Shelby, die bei ihm gewohnt hatte, war vor der Februarkälte in den Urlaub nach Maui geflüchtet, bevor sie ihr Studium in San Francisco beginnen wollte. All das beschäftigte Walt im Moment jedoch nur flüchtig. Er war mit den Gedanken bei seiner Nachbarin, einer lebhaften, wunderschönen, berühmten und nur wenig jüngeren Filmschauspielerin, mit der er erst vor Kurzem etwas angefangen hatte. Sie hieß Muriel St. Claire. Ihre Beziehung hatte sich gerade vertieft, als sie wegen eines Kinofilms nach Hollywood abreisen musste. Walt war bei ihren beiden Labradorhunden und den Pferden zurückgeblieben. Seit Muriel im Privatjet nach L.A. aufgebrochen war, hatte sie sich erst ein einziges Mal gemeldet. Im Hintergrund hatte Walt Partygeräusche gehört. Musik, Gesprächsfetzen, Gelächter und das Klirren von Gläsern. Muriel hatte geklungen, als riefe sie vom anderen Ende der Welt aus an. Tatsache war, dass Walt sich in sie verliebt hatte. Sie hatte ihn fasziniert, weil sie so gar nicht seiner Vorstellung eines Filmstars entsprach. Muriel war vor fast einem Jahr nach Virgin River gekommen und mit ihren Tieren in ein altes Bauernhaus gezogen, das sie fast alleine restauriert hatte. Walt hatte sie nie in etwas anderem als alten Hemden, Jeans und Stiefeln oder einem Maleroverall gesehen. Sie war eine bombastische Reiterin, Expertin im Schießen und richtete ihre Hunde auf die Jagd von Wasservögeln ab. Muriel war naturverbunden und stand mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Außerdem hatte sie einen messerscharfen Verstand, und ihre natürliche Schönheit war in Walts Augen etwas ganz Außergewöhnliches. Und nun drehte sie einen Film mit Jack Nicholson, während Walt in seinem Wohnzimmer am Fenster saß und ihren Hund hinterm Ohr kraulte. Und offen gestanden fragte er sich, ob sie jemals wieder zurückkommen würde.
Als es an seiner Tür läutete, erhob er sich schwerfällig. Vor zwei Wochen hatte er sich noch gefühlt wie ein Sechzehnjähriger, der sich auf seine tägliche Verabredung mit Muriel freute. Doch jetzt fühlte er sich alt und kurzatmig.
Er öffnete Luke Riordan die Tür und betrachtete ihn missbilligend. Luke Riordan war so ziemlich der letzte Mensch, den er in diesem Augenblick gebrauchen konnte. Luke und Shelby hatten eine Affäre miteinander gehabt, und die Sache war nicht gut ausgegangen. Walt hielt diese Geschichte für den wahren Grund der Abreise seiner Nichte.
„Guten Morgen, General", begrüßte ihn Luke mit leichtem Kopfnicken. „Haben Sie eine Minute Zeit?"
„Ich glaube schon", antwortete Walt. „Kaffee?" „Nein danke, Sir", lehnte Luke ab und betrat das Haus. „Es geht nur um ... Na ja, ich dachte, ich sollte mich bei Ihnen entschuldigen."
„Ach ja?", fragte Walt. Er wandte sich ab und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Die Hunde sprangen sofort auf Luke zu, als sie ihn entdeckten. Der schokoladenbraune Labrador ließ sich zwar brav vor Luke nieder, wedelte aber dermaßen heftig mit dem Schwanz, dass der gesamte Hundekörper zu vibrieren schien. Währenddessen geriet der kaum ein Jahr alte Buff total außer Rand und Band und sprang Luke an, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Buff! Platz!", befahl Walt. Doch es half nicht viel. Der gelbe Labrador geriet immer total aus dem Häuschen, sobald sich Besucher blicken ließen.
„Meine Güte." Luke packte den Hund lachend hinter den Ohren und setzte ihn ab. „Da haben Sie aber eine schöne Gesellschaft."
„Das sind Muriels Hunde. Sie ist nicht in der Stadt, und ich passe auf die beiden auf."
„Nicht in der Stadt?", erkundigte sich Luke.
Walt setzte sich in seinen Sessel und schnippte mit den Fingern, um die Hunde zu sich zu locken. Er war nicht bereit, noch weitere Informationen über Muriels Verbleib preiszugeben. Mit je einem Labrador an seiner Seite deutete er auf den gegenüberliegenden Sessel. „Setzen Sie sich, Riordan. Ich bin ganz wild auf Ihre Entschuldigung."
Umständlich nahm Luke Platz. „General Booth, Sir. Shelby ist meinetwegen vor zwei Wochen abgereist. Es tut mir leid, Sir. Sie hatte Grund zur Annahme, dass ihre Zukunft mit mir ungewiss sei, und reiste ab."
Walt lehnte sich zurück. Shelby war fünfundzwanzig und Luke achtunddreißig Jahre alt. Von Anfang an hatte Walt befürchtet, dass die Beziehung seiner Nichte zu diesem kantigen Hubschrauberpiloten schmerzlich für sie enden würde. „Warum überrascht mich das jetzt nicht?", erwiderte Walt unfreundlich.
„Ich habe sie gehen lassen, Sir, weil ich dachte, dass es besser sei. Ich fand den Gedanken, dass sie jemandem wie mir vertrauen könnte, furchtbar."
Walt grinste. Er selbst hätte es nicht besser ausdrücken können. „Ich hätte Sie einfach erschießen sollen", sagte er. „Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht."
Luke gelang es nur mühsam, seine Verärgerung zu unterdrücken. „Das kann ich mir vorstellen, Sir." Luke hatte noch nicht lang genug seinen Militärdienst quittiert, um die Hierarchie außer Acht zu lassen. Für ihn würde der General immer der General bleiben, und darum verdiente er den entsprechenden Respekt, auch wenn er sich wie ein Mistkerl benahm und Lukes Leben bedrohte.
„Sie sollten sich lieber bei meiner Nichte entschuldigen, statt bei mir", meinte Walt. „Darum habe ich mich schon gekümmert, Sir. Unglaublicherweise hat sie mir verziehen."
„Sie haben mit ihr geredet?" „Ja, Sir. Sie ist zurück und war höllisch sauer auf mich, aber ich habe mich ihrer Gnade ausgeliefert, und sie hat mir noch eine Chance gegeben. Diesmal werde ich es nicht vermasseln." Walt machte große Augen und zog die buschigen schwarzen Augenbrauen hoch. „Shelby ist zurück?"
„Ja, Sir. Sie bat mich, Ihnen zu sagen, dass sie gleich hierherkommt. Sie hat noch etwas zu erledigen, und ich wollte vorher mit Ihnen sprechen."
„Um sich zu entschuldigen", grummelte Walt. „Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich meine Nichte gerne sehen."
„Sie wird gleich hier sein. Doch da ist noch etwas anderes. Ich hätte gerne Ihr Einverständnis, bevor ich Shelby bitte, meine Frau zu werden."
Walt knirschte mit den Zähnen. „Sie strapazieren Ihr Glück aber wirklich."
„Oh, Sie wissen noch nicht mal die Hälfte." Luke lachte in sich hinein. „Ich bin jetzt fast neununddreißig Jahre alt und will das volle Programm. Dabei gehört das nicht einmal zu Shelbys Bedingungen - aber ich will es so. General Booth, Ihre Nichte bedeutet mir alles. Ich kann nicht mehr ohne sie leben. Ich dachte, es ginge vielleicht. Ich habe es sogar versucht, aber es ist zu spät. Ich liebe Shelby. Ich werde sie immer lieben. Für den Rest meines Lebens."
Walt setzte sich aufrecht hin und rutschte unruhig auf dem Sessel herum. „Was ist mit ihrer Ausbildung? Mit ihrer Familie? Ich glaube zwar auch, dass meine Nichte eine Familie haben will, aber falls ich mich nicht irre, hatte ich Sie sagen hören, dass Sie nicht ..."
„Sie haben vermutlich schon eine ganze Reihe von Dingen von mir gehört. Ich hatte ja auch gedacht, dass ich es so meine, doch das ist nicht der Fall, Sir. Shelby kann von mir verlangen, was sie will. Sie kann machen, was sie will - ich werde sie unterstützen. Und ich werde Shelbys Zeit nicht verschwenden, Sir. Wenn sie mich heiratet, gebe ich ihr alles, was ich habe, und gehe mit ihr, wo immer sie hinwill. Sie wird mein Haus nie wieder in dem Glauben verlassen, sie sei mir egal. Das hätte der schlimmste Fehler meines Lebens werden können."
Unfreiwillig musste Walt lächeln. „Sie haben Ihre Lektion gelernt, mein Junge, was?"
Luke störte es nicht, dass sein Militär-Idol ihn „mein Junge" nannte. Aber dass der Mann die Wahrheit so lässig ausgesprochen hatte, traf ihn gewaltig.
„Oh Mann", stieß er kopfschüttelnd aus. „Sie ahnen nicht, wie recht Sie haben." Walt lehnte sich wieder zurück. „Es gefällt mir, Sie so demütig zu sehen, Riordan. Was wäre, wenn ich Ihnen meine Erlaubnis nicht geben würde?"
„Oh, dann werde ich trotzdem um Shelbys Hand anhalten. Ich werde ihr erklären, dass Sie nicht damit einverstanden sind, und bitte sie dennoch um ihr Jawort. Allerdings würde ich es diesmal gerne richtig machen, Sir. Ich habe schon genug Fehler gemacht - und will nicht noch mehr machen."
„Hmm", murmelte Walt. „Das ist vermutlich nicht die einzige Überraschung ..."
„Sir?" „Ich hatte dich gar nicht für so intelligent gehalten."
Luke schüttelte den Kopf. Nun bekam er, was er verdiente. Er war mit der Nichte des Generals ins Bett gegangen und hatte ihr erzählt, dass er kein Typ war, der sich fest binden wollte. Jetzt musste er seinen Verstand benutzen, um es wiedergutzumachen. Dabei wusste er genau, dass es dem General schwerfiel, ihm zu glauben. Er selbst hätte sich diesen Sinneswandel ja auch nicht so einfach abgenommen, wenn er an Walts Stelle gewesen und Shelby seine Nichte wäre. Walt würde ihn offenbar wohl noch eine Zeit lang quälen. Luke vermutete, dass es einfach dazugehörte.
Dann ging die Haustür auf, und Shelby rauschte herein. Die beiden Männer erhoben sich, doch Luke war schneller bei ihr und legte ihr den Arm um die Taille. „Hast du alles erledigt?", fragte er leise.
„Hhm", antwortete sie und lächelte. „Ich konnte mich nicht schneller losreißen." Shelby hatte Virgin River verlassen, ohne Lukes Helfer Art auf Wiedersehen zu sagen. Das war an sich noch kein Verbrechen, aber Art war ein dreißigjähriger Mann mit Downsyndrom, und einfach ohne Erklärung oder Abschied zu verschwinden, hatte ihm den Eindruck vermittelt, verlassen worden zu sein.
„Er war nicht böse auf mich - nur beunruhigt."
Dann wandte sie sich an ihren Onkel. „Es tut mir leid, dass ich dir nicht Bescheid gesagt habe, dass ich wieder zurückkomme, Onkel Walt. Ich musste erst noch etwas mit Luke klären."
Walt betrachtete das schöne, strahlende Gesicht seiner Nichte. Ihre haselnussbraunen Augen glänzten, und ihre Wangen waren vor lauter Aufregung gerötet. Doch das war nicht weiter überraschend. Ein Blick in Lukes Gesicht verriet ihm viel mehr. Luke hatte immer die Ausstrahlung eines bösen Jungen besessen. Eine Aura, die ihn gefährlich und jähzornig erscheinen ließ. Bis jetzt. Auf einmal waren seine rauen Kanten verschwunden und sein Gesichtsausdruck war ungefähr so feindselig wie der eines Hundewelpen.
Lachend schloss Walt seine Nichte in die Arme und drückte sie fest an sich. „Shelby, Shelby", sagte er und schaute sie grinsend an. „Es sieht so aus als hättest du diesen Kerl gezähmt. Er scheint überhaupt keinen Kampfgeist mehr zu haben."
„Gott sei Dank", erwiderte sie. „Ich glaube nicht, dass ich es noch länger ausgehalten hätte. Er war wirklich ganz schön anstrengend. Trotzdem muss Luke noch ein bisschen an sich arbeiten, deshalb werde ich jetzt bei ihm wohnen. Ich komme aber jeden Tag hierher und helfe dir, so wie immer, mit den Pferden."
Shelby beugte sich hinunter, um die beiden Labradore zu kraulen. „Wo ist Muriel?" „In Hollywood. Sie dreht einen Film." „Sag bloß?", fragte Shelby breit grinsend. „Wie beeindruckend."
Muriel hätten die neuen Nachrichten gefallen, dachte Walt. Obwohl er Muriel erzählt hatte, dass er sie in allem, was ihr Herz begehrte, unterstützen würde, fühlte er sich nicht wie eine Stütze. Stattdessen war er eifersüchtig, einsam und stand total neben sich. Die Neuigkeiten von Shelby und Luke verstärkten dieses Gefühl noch.
Walt versuchte, es zu ignorieren. „Luke?", sagte er und suchte Lukes Blick. Als Walt sich Lukes Aufmerksamkeit sicher war, nickte er ihm kurz zu. Das genügte. Luke Riordans Augen strahlten, als ob er von innen leuchtete.
In der Nacht läutete das Telefon auf Walts Nachttisch. Er dachte zuerst, es sei Shelby, die ihre Sachen bei Luke untergebracht hatte, und hoffte, dass nichts schiefgelaufen war. Als Nächstes dachte er an Vanessa, Paul und den kleinen Matt, seinen Enkel. Auch Tom schoss ihm durch den Kopf. Doch ein mitternächtlicher Anruf auf West Point war höchst unwahrscheinlich.
„Walt", hörte er Muriels Stimme, bevor er sich gesammelt hatte, um angemessen zu reagieren. „Liebling, es tut mir leid ... Ich weiß, wie spät es ist."
Liebling? Hatte sie ihn Liebling genannt? Aber in Hollywood nannte vermutlich jeder jeden Liebling. „Ist schon in Ordnung", erwiderte er verschlafen. „Wie geht es dir?"
„Mir geht's gut. Ich habe zum ersten Mal seit Tagen Zeit, dich anzurufen. Doch das wird nicht so bleiben. Hoffe ich jedenfalls."
„Was ist los?" „Na ja. Eine ganze Menge. Die Produktionsfirma gibt an allen wichtigen Orten in der Stadt kleine Partys, um schon einmal die Begeisterung für unseren Film anzufachen, indem sie uns Schauspieler auf diese Partys schickt. Ich lese mich in die Rolle ein und verbringe ziemlich viel Zeit mit dem Drehbuchautor, der meinen Text, sobald ich ihn auswendig gelernt habe, wieder ändert. Ich probiere meine Garderobe, spreche mit dem Produktionsdesigner über das Storyboard, nehme Einladungen zu Mittagessen, Drinks, Abendessen und noch mehr Drinks an und rede bis Mitternacht mit irgendwelchen Menschen. Dann falle ich normalerweise todmüde ins Bett und schlafe bis fünf Uhr morgens wie eine Tote, stehe auf und springe aufs Laufband."
Irritiert schüttelte Walt den Kopf. „Wieso springst du auf ein Laufband?"
Sie lachte. „Ich muss doch gut in Form sein. Und hier habe ich weder Hunde noch Pferde, die mir helfen würden, meine Figur zu halten. Ich habe meinen alten Trainer engagiert, um alles ein wenig zu straffen. Ich weiß, es klingt nicht so, aber ich trainiere hier wie eine Wilde."
„Du könntest auf die Einladungen zum Drink verzichten, dann würdest du dich besser fühlen."
„Ich trinke nur Mineralwasser, wenn ich mich mit Schauspielern, Producern, PR-Agenten und so weiter treffe. Sie werden mich nicht mit heruntergelassenen Hosen erwischen."
Walt lächelte und fühlte sich sofort beschämt, weil er sie so provoziert hatte. Und auch stolz; sie war ein Profi - das hätte er wissen müssen. „Das klingt nach meiner Muriel." „Erzähl mal, was ist zu Hause los?" „Shelby ist wieder da", sagte er. Muriel schwieg, bevor sie überrascht fragte: „Tatsächlich?"
„Ja, meine Liebe. Und offenbar ist es Luke gelungen, sie zufriedenzustellen, denn sie ist gleich zu ihm gezogen. Heute Morgen war Luke bei mir, um mich um die Hand von Shelby zu bitten."
„Was du nicht sagst. Und? Hast du ihm deine Erlaubnis gegeben?"
„Nein. Ich habe ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren. Und, dass ich ihn hätte erschießen sollen. Das habe ich ihm gesagt." „Oh, das erzählst du mir nur, weil du willst, dass ich dich für einen Tyrann halte, stimmt's?" „Das dumme Mädchen scheint diesen Luke wirklich zu lieben. Und ihn solltest du erst mal sehen. Hat sich ihrem Regiment schnell gefügt. Ich wette, wenn er sein Hemd hochheben würde, könnte man überall auf seinem Rücken Peitschenstriemen erkennen. Er ist Wachs in ihren Händen."
„Das glaube ich nicht", erwiderte sie lachend. „Gut für Shelby. Bei mir hat ihre Methode nie funktioniert. Wenn ich einfach gegangen bin, hieß es immer nur: ‚Okay und tschüss.‘"
„Wie ist Jack Wie-hieß-er-noch-gleich denn so?"
„Wirst du seinen Namen denn niemals aussprechen?", fragte sie mit einem hörbaren Seufzer.
„Nein."
„Er ist ein netter Mann. Professionell, pünktlich, talentiert, und es gefällt ihm sehr, wie die Leute vor ihm auf die Knie fallen. Und das sollten sie auch. Er hat wirklich eine Gabe. Ich mag ihn. Ich glaube, es wird fantastisch werden, noch einmal mit ihm zu arbeiten."
„Muriel", sagte Walt zärtlich. „Wann kommst du nach Hause?"
Sie antwortete ihm ebenso zärtlich. „Ich habe keine Ahnung, Walt. Und ja, ich vermisse dich auch."
Übersetzung: Barbara Minden
MIRA Taschenbuch Band 25600 © 2009 by Robyn Carr Originaltitel: Paradise Valley
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Autoren-Porträt von Robyn Carr
Als Robyn Carr mit Ende Zwanzig ihrem Ehemann zu seinen Einsätzen als Air Force Helikopterpilot folgte, konnte sie ihren eigentlichen Beruf als Krankenschwester nicht mehr ausüben. So begann sie erst zu lesen, und dann selber zu schreiben. Inzwischen sind von der erfolgreichen Bestsellerautorin und Mutter von zwei Kindern zahlreiche Romances erschienen. Barbara Minden arbeitete in der Marktforschung und absolvierte dann ein Volontariat bei einer Segelzeitschrift, bevor sie von Hamburg nach Nordafrika und Sevilla segelte, das für mehrere Jahre ihre zweite Heimat wurde. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin, Übersetzerin und Redakteurin in Hamburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Robyn Carr
- 2012, 380 Seiten, Maße: 12,6 x 18,8 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Barbara Minden
- Verlag: MIRA Taschenbuch
- ISBN-10: 3862783316
- ISBN-13: 9783862783311
- Erscheinungsdatum: 12.06.2012
Rezension zu „Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7 “
"Robyn Carr ist eine bemerkenswerte Geschichtenerzählerin." - The Library Journal
Kommentar zu "Zurück in Virgin River / Virgin River Bd.7"
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