Adoleszenz und Computer / Arbeiten zur Religionspädagogik (ARP) (PDF)
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Anwendungsfähigkeiten und das Interesse für neuste mediale Technik sind zu einem Kennzeichen moderner Adoleszenz geworden. Dabei spielt das Universalmedium Computer eine erhebliche Rolle, dessen Nutzung weit über einfache Anwendungsweisen hinausgeht. In der Relation von Medium und Subjekt ereignen sich komplexe Prozesse der Individualentwicklung. Zugleich sind innerhalb dieser Prozesse Dimensionen zu beobachten, die religiöse Valenz besitzen und als Formen »verflüssigter Religion« dem Diskussionszusammenhang um »Medienreligion« zuzurechnen sind. Wie sich die Identitätsbildung und Subjektgestaltung in Relation zum Medium Computer innerhalb der Adoleszenz ausgestalten, untersucht die vorliegende empirische Studie. Anhand ihrer Ergebnisse werden dann konkrete Schlussfolgerungen für die religionspädagogische Praxis entwickelt.
Das Buch wurde mit dem Research Prize 2008 der European Society for the Study of Science and Theology (ESSSAT) ausgezeichnet.
10 Jugendliche am Computer: Ergebnisse der Prozesse abduktiver Korrellierung von Theorie und Empirie
Die im folgenden präsentierten Analysen zu Dimensionen von Identitäts- und Selbstbildung, der Bildung am Allgemeinen als Element strukturaler Bildungsprozesse und religiöser Valenz hinsichtlich des Computerumgangs Jugendlicher entstammen dem bereits beschriebenen Verfahren abduktiver Korrellierung von induktiv operierenden materialen Theorieelementen und deduktiv operierenden formalen Elementen der Metatheorie. Die Analysen selbst stellen Theorieelemente mittlerer Ebene dar.
10.1 Dimensionen von Identitäts- und Selbstbildung
Die Identitätsgenese ist – wie sich gezeigt hat – heute zu einem entscheidenden Faktor für Bildung geworden: »Die Identitätsfrage ist zu einer der großen Herausforderungen der Gegenwart geworden. Identitätskompetenz (ist) als vorrangiges Lernziel in einer Welt gesellschaftlicher Umbrüche« zu verstehen. Damit kommen wiederum Grundelemente des Bildungsbegriffs in den Blick:
»Bildung ist keine Frage der Vollständigkeit, auch nicht auf Gebieten des Wissenswerten und Kulturellen, sondern ein allmähliches Wachsen von innen heraus in geistiger Auseinandersetzung mit den Gegebenheiten der Umwelt. Sie ist geistige Bewältigung des Menschseins und zwar auf allen Ebenen des Menschseins«.
Innerhalb dieser Subjektwerdungsprozesse, die den beschriebenen Freiraum der Ich-Werdung ausfüllen, nimmt das Medium Computer dann eine nicht zu vernachlässigende Rolle ein. Allerdings umgreifen die für den Identitäts- bzw. für den Bildungsbegriff wichtigen Aspekte der Computernutzung Jugendlicher nur einzelne Facetten dieser Begriffe und erschöpfen nicht ihr gesamtes Spektrum. Welche Elemente der
Bezogen auf die Modelle flexibler und fragmentarischer Identitätskonstruktionen bietet der Umgang mit dem Computer zu Beginn des 21. Jahrhunderts gerade hinsichtlich der Entwicklungsphase der Adoleszenz multiple Möglichkeiten der Identitätsmodulation bzw. Identitätsstabilisierung. Selbstpräsentation und Selbstexplikation sind ein entscheidendes Element jugendlicher Web-Seiten-Gestaltung. Selbststabilisierung und Selbstexplorationen sind aber auch im Rahmen erfolgreichen Spielens und Programmierens zu beobachten.
So nutzen gerade männliche Jugendliche den Computer als Plattform, um über kommerzielles Web-Seiten-Design und Programmierung am Leben der Erwachsenen zumindest punktuell zu partizipieren.967 Gleichzeitig gelingt es ihnen, die für das Jugendalter typischen Größen- und Allmachtsphantasien auszuleben.968 So werden die selbsterstellten, durch Technik erzeugten Produkte sowohl von männlichen wie weiblichen Jugendlichen als besonders großartige Eigenleistung gewertet. In diesem Sinne bemerkt Christina Schachtner."
- Autor: Astrid Dinter
- 2007, 1. Auflage 2007, 413 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Gottfried Adam, Rainer Lachmann
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862340317
- ISBN-13: 9783862340316
- Erscheinungsdatum: 10.07.2007
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