Alles nur kein Brot (ePub)

Wie kommt man nur dazu, so ein eigenartiges Kochbuch zu schreiben?
Hier gibt es kaum Mengenangaben, sondern es besteht eigentlich aus Tipps und Anregungen, die man erfahrungsgemäß recht unkonventionell umsetzen kann.
Warum habe ich das aufgeschrieben?
Das ist ganz einfach erklärt: Ich habe Erfahrungen mit einer nicht ganz einfachen Familie gemacht und sie zuerst einmal für mich in einem Heftchen gesammelt, damit ich nicht ständig in Panik verfallen musste. Mit der Zeit kam mir dann der Gedanke, dass meine Erkenntnisse vielleicht anderen Müttern oder auch Vätern helfen könnten. Und zwar immer dann, wenn man auf die Frage:
Was wollt ihr denn zum Abendessen?
die vernichtende Antwort erhält:
Alles - nur kein Brot.
Meine Situation war folgende. Unsere Familie bestand klassischer Weise aus Vater, Mutter und zwei Kindern. Beide Eltern gingen den ganzen Tag arbeiten. Die Kinder waren in dieser Zeit in der Schule. Weder das Betriebsessen noch die Schulspeisung riefen große Begeisterungsstürme hervor und so kam es oft vor, dass das warme Mittagessen ausfiel und man stattdessen auf die mitgebrachten Stullen zurückgriff. Natürlich ist es dann auch verständlich, dass niemand am Abend Lust auf eine weitere Runde Brot hatte. Allerdings hielten sich meine Bereitschaft und mein Elan noch stundenlang am Herd zu stehen auch in Grenzen. Schließlich hatte ich einen anstrengenden Arbeitstag hinter mir und wollte mich oft nur erholen oder wenigstens die knappe Freizeit mit meiner Familie verbringen. Dazu kam noch, dass ich aber den fatalen Ehrgeiz besaß, meine Leute nicht vollständig mit Fastfood zu versorgen. Wenn schon warmes Essen am Abend, dann sollte man es wenigstens in die Nähe der Rubrik „halbwegs gesunde Speisen“ rücken können.