Arbeitsrechtliche Strategien des Erwerbers beim Betriebsübergang aus der Insolvenz (PDF)

Diplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich BWL - Recht, Note: 1,7, Universität Lüneburg (Institut für Rechtswissenschaften), 31 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Rahmen dieser Ausarbeitung sollen Möglichkeiten und Chancen für eine Unternehmenssanierung durch einen Kauf aus der Insolvenz aufgezeigt werden. Der Fokus liegt dabei auf den arbeitsrechtlichen Spielräumen aus Erwerbersicht bei der Sanierung. Im Besonderen sollen die Unterschiede des Unternehmenskaufs aus der Insolvenz gegenüber einem normalen Unternehmenskauf aufgezeigt werden. Der normale Unternehmenskauf stellt ebenso wie der Erwerb aus der Insolvenz einen Betriebsübergang nach § 613 a BGB dar. Jedoch entfaltet § 613 a BGB in der Insolvenz nicht seine volle Wirkung. Darüber hinaus hat der Erwerber eines insolventen Unternehmens zahlreiche Möglichkeiten, das Unternehmen im Rahmen der Insolvenzordnung nachhaltig zu restrukturieren.

Die Ausarbeitung beleuchtet die arbeitsrechtlichen Strategien des aus der Insolvenz am häufigsten durchgeführten Unternehmenskaufs in Form des asset deals. Asset deal bedeutet, dass Wirtschaftsgüter des Unternehmens gekauft werden. Bei einem share deal hingegen würden Anteile an dem Unternehmen erworben werden.

In den meisten Fällen tritt der Erwerber von außen an das Unternehmen heran. Es handelt sich dann bei dem Erwerb um ein Management Buy in. Der Kauf des Schuldnerunternehmens durch Mitarbeiter in Form eines Management Buy out liegt eher selten vor.

Der asset deal, auch übertragende Sanierung genannt, geht besonders auf die Wünsche und Interessen des Erwerbers hinsichtlich der Fortführung des Unternehmens ein. Im Mittelpunkt der übertragenden Sanierung steht die Haftungsminimierung für den Erwerber. § 1 Satz 1 InsO stellt eine rechtliche Grundlage für die Sanierung insolventer Unternehmen dar. Jedes Insolvenzverfahren ist aber dennoch in erster Linie darauf ausgerichtet, eine bestmögliche Gläubigerbefriedigung zu erzielen. Eine Sanierung muss also für die Gläubiger zumindest ebenso wirtschaftlich attraktiv sein, wie die Einzelzerschlagung.