Aufstehen und heilen / Ignatianische Impulse Bd.35 (PDF)
Missbrauch und Exerzitien
Sexuell missbraucht: Zwar hat frau überlebt, aber sie ist im Innersten verletzt, immer wieder auch gelähmt und blockiert in Beziehungen. Oft weiß sie nicht, warum, oder sie weiß nicht, wie sie mit diesen Verletzungen leben und Beziehungen gestalten soll....
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Produktinformationen zu „Aufstehen und heilen / Ignatianische Impulse Bd.35 (PDF)“
Sexuell missbraucht: Zwar hat frau überlebt, aber sie ist im Innersten verletzt, immer wieder auch gelähmt und blockiert in Beziehungen. Oft weiß sie nicht, warum, oder sie weiß nicht, wie sie mit diesen Verletzungen leben und Beziehungen gestalten soll. Was hilft in dieser Situation, heil zu werden? Aus ihrer Lebensgeschichte heraus zeigt Elke Rüegger-Haller, wie es mit Hilfe ignatianischer Exerzitien gelingen kann, aufzustehen und zu heilen - frau muss selbst den Weg gehen, selbst aufstehen und selbst aktiv heilen. Das Buch erschließt biblische Geschichten für das Betrachten und gibt Anregungen für Betroffene und für jene, die sie begleiten.
Lese-Probe zu „Aufstehen und heilen / Ignatianische Impulse Bd.35 (PDF)“
1. Missbrauch ein persönlicher Zugang (S. 13) Im Frühjahr 2000 trat ich mein erstes Pfarramt an, voller Ideen und Visionen und Tatendrang! Bald fiel mir auf, wie mich anzügliche Sprüche von Konfirmanden hilflos machten und lähmten: Sonst eher schlagfertig, konnte ich einfach nichts mehr sagen.
Später wiederholte sich diese Erfahrung in Konflikten in der Kirchenpflege, wo ich unfair behandelt wurde, aber mich im Moment nicht wehren konnte. Da war immer wieder diese Lähmung da, die sich erst zu Hause, wenn es längst zu spät war, löste.
Lähmung, wenn ich unfair behandelt wurde: Das kenne ich, das gab und gibt es immer wieder in meinem Leben, bis heute. So lese ich, als ein Beispiel unter vielen, in meinem Tagebuch:
»Heute war er wieder da: Kurt, der Obdachlose, an meiner Pfarrhaustüre schon zum zweiten Mal. Er drängte in die Wohnung beim Vorgänger durfte er das immer, erklärte er mir , und dann saß er da und erzählte mir von seinem Traum, in dem er mit mir alleine in einem Garten war und versuchte, in mich einzudringen. Ich saß einfach da, unfähig etwas zu denken oder zu sagen oder zu handeln, saß einfach da, mir war irgendwie unwohl, aber da war diese Lähmung.
Das kenne ich so gut! Da kann ich nichts sagen, nichts machen, nichts denken. Irgendwann warf ich ihn raus mit der Begründung, ich muss noch weg. Warum kann ich da nicht früher reagieren? Ihn nicht rauswerfen nach dem ersten Satz? Oder ihn erst gar nicht reinlassen? «
Als ich begann, diesen so verschieden erlebten Lähmungen nachzugehen, sah ich immer wieder einen roten Feuerball, der auf mich zurollte und mich zu erdrücken drohte. Dieser Feuerball entpuppte sich mit der Zeit als geballte Erinnerung an den Missbrauch Erfahrungen, die lange zurücklagen.
Lähmung, sich nicht wehren können, in diesem Moment nicht mal spüren, was man gerne tun würde, wenn man könnte: Das ist ein Merkmal von Missbrauch. Zum Vorschein kam bei mir ein schon in früher Kindheit
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»ausgeprügeltes« und deshalb fehlendes Ich.
Im Tagebuch hatte ich einmal festgehalten: »Ich war zum falschen Zeitpunkt geboren, zu schnell nach der älteren Schwester. Ich hatte erst noch das falsche Geschlecht, beim dritten Kind dann telegrafierte mein Vater an seine Schwester: Endlich ist der Stammhalter da! Es war eine sehr schwere Geburt.
Ich wollte nicht raus, steckte viel zu lange in der Scheide und kam dann tintenblau wie ein Bleistift so sagte meine Mutter später zu Hause auf diese Welt. Die Hebamme meinte, es sei nicht sicher, dass ich überlebe.
Erst nach zwei Tagen war das klar. Dann das Essen ich lehnte die Brust ab, so erzählte meine Mutter, alles musste mir mit dem Löffel gefüttert werden, und meist wollte ich nicht.
Noch sehr klein, kam ich zur Abklärung ins Spital, meine Eltern fuhren in Ferien mit meiner knapp eineinhalb Jahre älteren Schwester, und als sie zurückkamen, um mich ohne Befund abzuholen, erkannte ich sie nicht wieder.
Das war ein Schock für sie! Ja, ich machte ihnen das Leben schwer. Essen lernte ich erst in der Pubertät!
Im Tagebuch hatte ich einmal festgehalten: »Ich war zum falschen Zeitpunkt geboren, zu schnell nach der älteren Schwester. Ich hatte erst noch das falsche Geschlecht, beim dritten Kind dann telegrafierte mein Vater an seine Schwester: Endlich ist der Stammhalter da! Es war eine sehr schwere Geburt.
Ich wollte nicht raus, steckte viel zu lange in der Scheide und kam dann tintenblau wie ein Bleistift so sagte meine Mutter später zu Hause auf diese Welt. Die Hebamme meinte, es sei nicht sicher, dass ich überlebe.
Erst nach zwei Tagen war das klar. Dann das Essen ich lehnte die Brust ab, so erzählte meine Mutter, alles musste mir mit dem Löffel gefüttert werden, und meist wollte ich nicht.
Noch sehr klein, kam ich zur Abklärung ins Spital, meine Eltern fuhren in Ferien mit meiner knapp eineinhalb Jahre älteren Schwester, und als sie zurückkamen, um mich ohne Befund abzuholen, erkannte ich sie nicht wieder.
Das war ein Schock für sie! Ja, ich machte ihnen das Leben schwer. Essen lernte ich erst in der Pubertät!
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Autoren-Porträt von Elke Rüegger-Haller
Elke Rüegger-Haller, lic.theol., Familientherapeutin, lebt und arbeitet als reformierte Pfarrerin und Exerzitienleiterin in Schaffhausen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Elke Rüegger-Haller
- 2009, 1. Auflage, 64 Seiten, Deutsch
- Verlag: Echter Verlag GmbH
- ISBN-10: 3429032040
- ISBN-13: 9783429032043
- Erscheinungsdatum: 01.02.2009
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