Begegnungen mit Hans Mayer (PDF)
Aufsätze und Gespräche
Hanjo Kesting beschreibt den »Außenseiter« und »Deutschen auf Widerruf« aus großer Nähe.
Mayer, geboren 1907 in Köln, musste nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrieren. Ursprünglich für eine juristische Laufbahn bestimmt, schrieb er...
Mayer, geboren 1907 in Köln, musste nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrieren. Ursprünglich für eine juristische Laufbahn bestimmt, schrieb er...
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Produktinformationen zu „Begegnungen mit Hans Mayer (PDF)“
Hanjo Kesting beschreibt den »Außenseiter« und »Deutschen auf Widerruf« aus großer Nähe.
Mayer, geboren 1907 in Köln, musste nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrieren. Ursprünglich für eine juristische Laufbahn bestimmt, schrieb er im Schweizer Exil seine erste literaturwissenschaftliche Studie: »Georg Büchner und seine Zeit« (1946). Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Chefredakteur bei Radio Frankfurt, seit 1949 Professor für Literatur in Leipzig, seit 1965 in Hannover. Nach seiner Emeritierung entstand ein gewaltiges Alterswerk von mehr als zwanzig Büchern, darunter die große Studie über Außenseiter und das Erinnerungsbuch Ein Deutscher auf Widerruf. Mayer war Mitarbeiter des NDR-Kulturprogramms, für das er in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Kulturchef Hanjo Kesting zahlreiche Gespräche führte und Sendungen schrieb. Hanjo Kesting hat eine Auswahl seiner Aufsätze über Hans Mayer und noch ungedruckte Gespräche mit dem großen Gelehrten zu dem Sudelblatt »Begegnungen mit Hans Mayer« zusammengestellt.
Mayer, geboren 1907 in Köln, musste nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten emigrieren. Ursprünglich für eine juristische Laufbahn bestimmt, schrieb er im Schweizer Exil seine erste literaturwissenschaftliche Studie: »Georg Büchner und seine Zeit« (1946). Nach dem Zweiten Weltkrieg war er Chefredakteur bei Radio Frankfurt, seit 1949 Professor für Literatur in Leipzig, seit 1965 in Hannover. Nach seiner Emeritierung entstand ein gewaltiges Alterswerk von mehr als zwanzig Büchern, darunter die große Studie über Außenseiter und das Erinnerungsbuch Ein Deutscher auf Widerruf. Mayer war Mitarbeiter des NDR-Kulturprogramms, für das er in Zusammenarbeit mit dem langjährigen Kulturchef Hanjo Kesting zahlreiche Gespräche führte und Sendungen schrieb. Hanjo Kesting hat eine Auswahl seiner Aufsätze über Hans Mayer und noch ungedruckte Gespräche mit dem großen Gelehrten zu dem Sudelblatt »Begegnungen mit Hans Mayer« zusammengestellt.
Lese-Probe zu „Begegnungen mit Hans Mayer (PDF)“
Nestor ist eine gute Chronik (S. 9) Augenblicke mit Hans Mayer Wie an ihn erinnern, den großen Literaturgelehrten und Schriftsteller, der auch noch im letzten Jahrzehnt seines Lebens, als er bereits über neunzig war, Buch auf Buch veröffentlichte, Vortrag auf Vortrag hielt, ein eher kleiner Mann von pyknischem Typ mit rundlichem Kopf und scharfer intellektueller Prägung, der stets eine alte, abgewetzte Aktentasche mit sich führte, darin das Manuskript, das er aber nicht mehr lesen konnte, so daß er frei sprach, eine Stunde oder auch zwei, aus dem Gedächtnis, ohne Versprecher, schnittfrei, die Zuhörer in den Duktus seines Denkens einbeziehend, buchstäblich in Bann schlagend durch die Evidenz der Darstellung?
Persönliche Erinnerungen, erlebte Augenblicke, sollen am Anfang stehen. Vielleicht bin ich dazu legitimiert, weil ich Hans Mayer recht gut gekannt habe und in den letzten fast dreißig Jahren seines Lebens oft mit ihm zusammengekommen bin. Grundlage dafür war auf der einen Seite meine Tätigkeit beim Norddeutschen Rundfunk als Leiter der Redaktion Kulturelles Wort (die ihren Sitz in Hannover hat), auf der anderen Seite der Umstand, daß Hans Mayer ein leidenschaftlicher Rundfunkautor war.
Als er aus Anlaß seines neunzigsten Geburtstags im März 1997 ins NDR Funkhaus nach Hannover kam (zum vorletzten Mal), um über sein damals neuestes Buch Reisen nach Jerusalem zu sprechen, dankte er dem Norddeutschen Rundfunk für die langjährige Verbundenheit, was uns insofern beschämte, weil wir zu danken hatten: für das »dritte Lebenswerk «, wie ich es damals nannte.
Das dritte Lebenswerk neben dem literarischen Lebenswerk als Autor und dem pädagogischen Lebenswerk als Hochschullehrer, nämlich das rundfunkpublizistische Lebenswerk.
Weit über hundert Sendungen von Hans Mayer liegen in den Archiven des Norddeutschen Rundfunks in Hannover und Hamburg. Mit anderen Worten: Kein Autor hat seit 1965 gerade war er als Professor für deutsche Literatur an
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die damalige Technische Universität in Hannover berufen worden das literarische und geistige Profil des NDRKulturprogramms im Hörfunk so nachhaltig geprägt wie Hans Mayer.
Vieles wäre da in Erinnerung zu rufen: die Schriftstellergespräche im Literarischen Caféhaus noch in den sechziger Jahren, zusammen mit Marcel ReichRanicki, dem einstigen Freund, mit dem er sich später so bitter überwarf, die großen Sendereihen über Goethe (Goethe. Ein Versuch über den Erfolg hieß das Buch, das daraus hervorging), über deutsche Briefwechsel, über die Tagebücher Thomas Manns, die Sendungen über (und manchmal auch mit) Max Frisch, Peter Huchel, Friedrich Dürrenmatt, Hubert Fichte, Heinrich Böll (die er alle persönlich gut kannte), über Theodor Lessing, Ludwig Börne, Heinrich Heine und noch viele andere.
Über sie alle hat Hans Mayer im Rundfunk gesprochen, es ist der gleichsam unsichtbare Teil seines Lebenswerks und, wie gesagt, rein quantitativ ein Lebenswerk für sich. Das war der Grund, aus dem Hans Mayer auch nach seiner Emeritierung von der Technischen Universität oft nach Hannover zurückkehrte. Er verließ die Stadt fast in demselben Augenblick, in dem ich meine Tätigkeit beim Rundfunk begann, nämlich 1972.
Das fügte sich günstig, und das Funkhaus blieb weiterhin eine von ihm bevorzugte Adresse. Von Hannover insgesamt kann man das nicht sagen. Obwohl die Stadt im Leben Hans Mayers keine unwichtige Rolle gespielt hat, muß sie zurückstehen neben den anderen Städten seines Lebens: neben der Geburtsstadt Köln, die auch die Stadt seiner Kindheit und Jugend war, neben Paris und Genf, den Städten des Exils, zunächst in Frankreich, später in der Schweiz, neben Frankfurt, wo er nach 1945 Chefredakteur bei Radio Frankfurt war, neben Leipzig in den Anfangsjahren einer Deutschen Demokratischen Republik, schließlich neben Tübingen, dem Alterssitz für fast drei Jahrzehnte.
Vieles wäre da in Erinnerung zu rufen: die Schriftstellergespräche im Literarischen Caféhaus noch in den sechziger Jahren, zusammen mit Marcel ReichRanicki, dem einstigen Freund, mit dem er sich später so bitter überwarf, die großen Sendereihen über Goethe (Goethe. Ein Versuch über den Erfolg hieß das Buch, das daraus hervorging), über deutsche Briefwechsel, über die Tagebücher Thomas Manns, die Sendungen über (und manchmal auch mit) Max Frisch, Peter Huchel, Friedrich Dürrenmatt, Hubert Fichte, Heinrich Böll (die er alle persönlich gut kannte), über Theodor Lessing, Ludwig Börne, Heinrich Heine und noch viele andere.
Über sie alle hat Hans Mayer im Rundfunk gesprochen, es ist der gleichsam unsichtbare Teil seines Lebenswerks und, wie gesagt, rein quantitativ ein Lebenswerk für sich. Das war der Grund, aus dem Hans Mayer auch nach seiner Emeritierung von der Technischen Universität oft nach Hannover zurückkehrte. Er verließ die Stadt fast in demselben Augenblick, in dem ich meine Tätigkeit beim Rundfunk begann, nämlich 1972.
Das fügte sich günstig, und das Funkhaus blieb weiterhin eine von ihm bevorzugte Adresse. Von Hannover insgesamt kann man das nicht sagen. Obwohl die Stadt im Leben Hans Mayers keine unwichtige Rolle gespielt hat, muß sie zurückstehen neben den anderen Städten seines Lebens: neben der Geburtsstadt Köln, die auch die Stadt seiner Kindheit und Jugend war, neben Paris und Genf, den Städten des Exils, zunächst in Frankreich, später in der Schweiz, neben Frankfurt, wo er nach 1945 Chefredakteur bei Radio Frankfurt war, neben Leipzig in den Anfangsjahren einer Deutschen Demokratischen Republik, schließlich neben Tübingen, dem Alterssitz für fast drei Jahrzehnte.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Hanjo Kesting
- 2010, 128 Seiten, Deutsch
- Verlag: Wallstein Verlag GmbH
- ISBN-10: 3835306723
- ISBN-13: 9783835306721
- Erscheinungsdatum: 01.01.2010
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