Bei mir ist jede Sache Fortsetzung von etwas.- Georg Lukács: Werk und Wirkung. (Studien des Gesellschaftswissenschaftlichen Institutes Bochum. Bd 2) (PDF)
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Zsuzsa BognárDer junge Georg Lukács und die zeitgenössische ungarische Literatur (S. 19-20)
I. Problemfeld
Bereits seine ungarischen Zeitgenossen haben um 1910 Lukács vorgeworfen, er versinke allzu gerne in ausländischen Literaturen, statt sich mit der literarischen Produktion des eigenen Landes zu beschäftigen. Wenn man den 1977 herausgegebenen ungarischsprachigen Band der Jugendschriften auflistet, scheint dieser Vorwurf zunächst bestätigt zu werden, trotzdem kann man den Gegnern nicht völlig rechtgeben. Hier zeigt sich ein erster der vielen Widersprüche, welche die Komplexität des Lukácsschen Werkes verursachen. Die bedeutendsten literaturwissenschaftlichen Schriften der Frühperiode – die Dramengeschichte und der Essayband Die Seele und die Formen – wurden zwar von ausländischen Autoren inspiriert, die verstreut erschienenen Rezensionen, Kritiken und Aufsätze zwischen 1902 und 1918 behandeln jedoch einheimische und fremde Neuerscheinungen, würdigen kulturelle Ereignisse im In- und Ausland in beinahe gleicher Anzahl. Warum dennoch die führenden Literaten Ungarns den Eindruck gehabt hatten, die ungarische Kulturszene werde durch Lukács generell vernachlässigt, mag mit der Eigenartigkeit seiner damaligen Denk- und Schreibweise zusammenhängen. Nicht einmal in den Aufsätzen, die er der Besprechung der aktuellen Situation der ungarischen Moderne widmete, konnte sich Lukács mit dem jeweilig konkreten Werk und Autor begnügen. Das unmittelbare Leseerlebnis regte ihn in erster Linie nicht zu einem festen kritischen Werturteil an, sondern es diente als Anlaß für weiterführende ästhetische Überlegungen, die gewöhnlich in gattungstheoretische Fragestellungen mündeten. Von Anfang an kann man also in seinen Jugendschriften mit ungarischer
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Thematik folgende Merkmale beobachten: 1. Sie sprengen die Rahmen der Literaturkritik, indem sie gewöhnlich auf solche allgemeinen ästhetischen Erörterungen hinauslaufen, die zu der konsistenten Problematik des Frühwerks überhaupt gehören. 2. Die Besprechung des jeweiligen Werks vollzieht sich bei Lukács nicht nur im Hinblick auf die ungarische Nationalliteratur, sondern unter gleichzeitiger Einbeziehung seines weltliterarischen Horizonts, über diese klassischen Muster hinausgehend, wird von ihm aber als höchster Maßstab eine idealtypische Vorstellung der Gattung hingestellt. Auf Grund dieser Charakteristika lässt sich die Schlussfolgerung ableiten, dass es für Lukács bei seinem Umgang mit der Literatur zwischen der ungarischen und der europäischen Belletristik keinen großen Unterschied gibt.
Die Situation der ungarischen Kultur erscheint für ihn als ein geschichtliches und ästhetisches Problemfeld unter anderen, das persönliche Betroffensein zeigt sich allein in der Rekurrenz seiner Texte auf die ungarische Problematik. Wie zu erwarten ist, wird dabei die ungarische Kunst nicht allein um ihrer selbst Willen thematisiert, sondern in einem breiten Kontext auf einer höheren Abstraktionsebene, indem sie als Exempel dient für Literaturen mit ähnlicher Vergangenheit oder Literatur, die unter ähnlichen soziokulturellen Verhältnissen entstanden sind. In einem Land, in dem die Pflege des nationalen Erbes als die erste Pflicht des Kulturmenschen gilt, musste diese Betrachtungsweise befremdlich erscheinen. Im Folgenden wird bei der Begegnung des jungen Lukács mit den einzelnen Vertretern, Texten und Problemen der ungarischen Moderne der chronologischen Reihenfolge seiner Schriften nachgegangen, um die Verschiebungen und Umstellungen seiner Interessenrichtung aufzuzeigen. Anhand der diesbezüglichen Kritiken und Aufsätze werden zunächst die zeitgenössische lyrische und dramatische Produktion besprochen und abschließend wird das spezifisch ungarische Problem der Kultur berührt.
Die Situation der ungarischen Kultur erscheint für ihn als ein geschichtliches und ästhetisches Problemfeld unter anderen, das persönliche Betroffensein zeigt sich allein in der Rekurrenz seiner Texte auf die ungarische Problematik. Wie zu erwarten ist, wird dabei die ungarische Kunst nicht allein um ihrer selbst Willen thematisiert, sondern in einem breiten Kontext auf einer höheren Abstraktionsebene, indem sie als Exempel dient für Literaturen mit ähnlicher Vergangenheit oder Literatur, die unter ähnlichen soziokulturellen Verhältnissen entstanden sind. In einem Land, in dem die Pflege des nationalen Erbes als die erste Pflicht des Kulturmenschen gilt, musste diese Betrachtungsweise befremdlich erscheinen. Im Folgenden wird bei der Begegnung des jungen Lukács mit den einzelnen Vertretern, Texten und Problemen der ungarischen Moderne der chronologischen Reihenfolge seiner Schriften nachgegangen, um die Verschiebungen und Umstellungen seiner Interessenrichtung aufzuzeigen. Anhand der diesbezüglichen Kritiken und Aufsätze werden zunächst die zeitgenössische lyrische und dramatische Produktion besprochen und abschließend wird das spezifisch ungarische Problem der Kultur berührt.
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Bibliographische Angaben
- 2008, 1. Auflage, 251 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Christoph J. Bauer, Britta Caspers, Niklas Hebing, Werner Jung, Holger Wendt
- Verlag: UVRR Universitätsverlag Rhein-Ruhr
- ISBN-10: 3940251240
- ISBN-13: 9783940251244
- Erscheinungsdatum: 01.01.2008
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